CF: Zeitsprung
Nachdenklich ließ Janet ihren Blick durch den Hauptraum der Krankenstation schweifen. Bisher war es immer noch ruhig und sie hoffte sehr, dass es so bleiben würde. Den Eintritt in den Hyperraum hatten sie zwar ohne Probleme geschafft, aber inzwischen war ihr zu Ohren gekommen, dass es wohl Probleme mit dem Hyperraumtriebwerk gab. Die Techniker arbeiteten zwar bereits daran, doch Janet hatte bereits in ihrer Zeit in diversen Feldlazaretten gelernt, dass solche Probleme häufig einen ganzen Rattenschwanz an anderen Schwierigkeiten nach sich zogen. Es war nicht auszuschließen, dass die Techniker zwar dieses eine Problem beheben konnten, aber dafür sofort ein neues auftauchen würde. Innerhalb eines zwölfstündigen Fluges konnte sehr viel geschehen und Janet hielt es für durchaus möglich, dass sich die Krankenstation deutlich schneller füllen würde, als ihr lieb war.
Solange sie keine Patienten hatte, versuchte sie sich weiterhin so gut wie möglich mit den Antikergeräten auf der Krankenstation vertraut zu machen. Sie hatte zwar Doktor Keller, Doktor Cole und einige Krankenpfleger, die sie unterstützen konnten, aber wenn sie eine große Anzahl an Patienten versorgen mussten, würde sie keine Zeit haben, um nachzufragen, wie man den Scanner anschaltete oder wo die Infusionsständer zu finden waren. Nach nur zwei Tagen in Atlantis, die sie auch noch größtenteils im Quarantäneturm verbracht hatte, befürchtete sie fast, dass sie ihren Kollegen eher im Weg stehen würde, anstatt sich richtig nützlich machen zu können. Aber sie würde ihr Bestes geben, selbst wenn das bedeutete, dass sie der deutlich jüngeren und im Prinzip bedeutend unerfahreneren Doktor Keller assistieren würde. Falscher Stolz und besonders Arroganz waren in einer Notsituation vollkommen fehl am Platz und als plötzlich die Vibrationen zunahmen, ahnte Janet bereits, dass sie bald die ersten Verletzten haben würden.
Die Vibrationen wurden immer stärker und Janet hielt sich vorsorglich an einem Türrahmen fest, während ihr Herz immer schneller schlug. Was auch immer geschah, sie hatte nicht das Gefühl, dass das geplant war. Sie hoffte nur nicht, dass die Vibrationen bedeuteten, dass das Hyperraumtriebwerk ausfallen würde, denn die Wahrscheinlichkeit, dass sie in der Nähe eines bewohnbaren Planeten aus dem Hyperraum fallen würden, war vermutlich äußerst gering. Sie konnten Atlantis zwar wahrscheinlich durch das Stargate evakuieren, sobald sie erst einmal herausgefunden hatten, wo sie sich befanden, aber ihr Ziel war es eigentlich Atlantis und auch die Rapiditas sicher zu ihrem neuen Planeten zu bringen. Abermals wurden die Vibrationen stärker und plötzlich ging ein Ruck durch die Stadt der Antiker. Janet hätte fast ihr Gleichgewicht verloren, doch im letzten Moment gelang es ihr ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Doktor Cole hatte nicht so viel Glück, sie wurde zu Boden geschleudert und schlug mit ihrem Kopf gegen eines der Krankenbetten. Jennifer eilte sofort zu ihrer Kollegin, um nachzusehen, ob sie sich verletzt hatte, und auch Janet wollte gerade zu Doktor Cole gehen, als die ersten Verletzten auf der Krankenstation eintrafen. Die meisten hatten sich kleinere Verletzungen und Platzwunden zugezogen, aber kurz darauf wurde auch ein Expeditionsmitglied gebracht, das sich offensichtlich das Bein gebrochen hatte. Selbst unter den Athosianern schien es Verletzte zu geben und Janet hörte Gerüchte, dass die Tiere der Athosianer in Panik geraten und ein paar von ihnen ausgebrochen waren.
Eilig begannen Doktor Keller und sie mit der Versorgung der Verwundeten, während das Hyperraumtriebwerk immer noch ein beunruhigendes Brummen von sich gab. Hoffentlich würde das Triebwerk nicht erneut für solch einen Ruck sorgen, denn sie befürchtete, dass sie dann vollkommen von Verwundeten überrannt werden würden. Bereits jetzt könnten sie sehr gut ein paar weitere helfende Hände gebrauchen und Carson konnte sie aktuell unmöglich unterstützen. Janet konnte sich nur zu gut vorstellen, dass Colonel Sheppard sich sehr anstrengen musste, um Atlantis unter Kontrolle zu halten und der Colonel benötigte Carson an seiner Seite für den Fall, dass er medizinische Hilfe brauchte oder sogar abgelöst werden musste.
Wenig später ging ein weiterer Ruck durch Atlantis und dieses Mal verlor auch die ehemalige Chefärztin des SGCs das Gleichgewicht. Janet fiel auf den Rücken und verzog das Gesicht, als ihr die Luft aus der Lunge gepresst wurde. Für einen Augenblick wurde es ihr schwarz vor den Augen, doch dann kämpfte sie sich eilig wieder auf die Beine. Sofort wurde es ihr wieder schwindelig und sie hielt sich an einem Krankenbett fest, um nicht erneut zu stürzen. Nach mehreren tiefen Atemzügen fühlte sie sich wieder stark genug, um die Behandlung ihrer Patienten fortzusetzen. Immer mehr Verletzte erreichten die Krankenstation und dieses Mal hatten sie es nicht mehr nur mit Knochenbrüchen der Extremitäten zu tun.
“Er muss sofort in den OP!”, wies sie eine der Krankenschwestern an, nachdem sie die Daten des Antikerscanners bei Sergeant Jones gesehen hatte und wollte sich gerade auf den Weg machen, um ihre OP-Kleidung anzulegen, als die Lichter flackerten und das bläuliche Schimmern des Hyperraumtransits verschwand. Erschrocken blickte Janet aus einem der Fenster und konnte noch nicht einmal mehr die benachbarten Türme sehen. Sie wusste, dass alle unnötigen Verbraucher abgeschaltet worden waren, aber sie hatte damit gerechnet, dass sie trotz allem noch ein paar wenige Lichter sehen würde. Doch das Licht der anderen Türme schien nicht mehr zum zentralen Turm vorzudringen. Irgendetwas musste bei diesen beiden Erschütterungen geschehen sein. Janet wusste nicht, was es war, aber das war für sie aktuell auch nicht von Relevanz. Sie musste sich um Sergeant Jones kümmern, sonst würde der junge Mann ihre Landung auf X-54672 nicht mehr erleben.
Krankenstation
- Janet Fraiser
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- Janet Fraiser
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Gründlich wusch sich Janet ihre Hände, während sie sich auf die Operation vorbereitete. Ihre schulterlangen, braunen Haare waren bereits unter einer OP-Haube verschwunden und statt der Uniform der Atlantis-Expedition hatte sie ihre OP-Kleidung angelegt. Sobald sie ihre Hände fertig gereinigt hatte, musste sie nur noch ihre Handschuhe überstreifen und wäre bereit für die Operation, die Sergeant Jones hoffentlich das Leben retten würde. Im Nebenraum hörte sie, wie der Sergeant auf die Operation vorbereitet wurde. Sie konnte nur hoffen, dass es während der Operation zu keiner weiteren Erschütterung kam. Aktuell brauchte sie eine ruhige Hand und durfte nicht von irgendwelchen Vibrationen gestört werden. Sie hatte zwar schon in Feldlazaretten operiert, aber niemals auf einem Raumschiff, das sich mit mehreren Lichtjahren pro Sekunde durch das Weltall bewegte und hin und wieder herumbockte wie ein wildes Pferd.
Nachdem sie ihre Hände ausreichend gereinigt hatte, wollte sie gerade ihre Handschuhe anlegen und sich dann auf den Weg zum Operationsraum machen, als sie auf einmal einen Funkspruch von Doktor Weir erhielt. Unwillkürlich zuckte Janet zusammen, denn noch bevor Doktor Weir zu sprechen begann, ahnte sie bereits, was sie sagen würde. Sollte Doktor Beckett in den Kontrollstuhl müssen, war sie eingeteilt worden, um seine Vitalfunktionen zu überwachen. Dass Doktor Weir sie gerade jetzt, nachdem Atlantis zweimal heftig durchgeschüttelt worden war und sich plötzlich die gesamte Umgebung der Stadt verdunkelt hatte, konnte eigentlich nur bedeuten, dass der Colonel nicht mehr flugfähig war und sie die Erstversorgung des Colonels sowie Doktor Becketts bisherige Aufgaben im Kontrollstuhlraum übernehmen sollte. Doktor Weirs Worte bestätigten ihre Vermutungen fast vollständig. Der Colonel war zwar noch in der Lage die Stadt zu fliegen, aber es war davon auszugehen, dass er es nicht mehr lange sein würde.
“Verstanden, Doktor Weir. Ich mache mich sofort auf den Weg.”, bestätigte sie die Anweisung der Expeditionsleiterin und rief dann Doktor Keller zu sich. Sergeant Jones würde wohl vorlieb mit den chirurgischen Fähigkeiten der jungen Ärztin nehmen müssen, aber Janet war sich vollkommen sicher, dass Jennifer der Aufgabe gewachsen war. Immerhin hatte sie sie einige Wochen im SGC eingearbeitet, bevor sie dann nach Atlantis aufgebrochen war. Eilig teilte sie ihrer Kollegin noch mit, welche Maßnahmen sie zur Stabilisierung des Sergeants vorgesehen hatte, bevor sie eilig ihren Arztkittel über die OP-Kleidung streifte, ihre Notfalltasche schnappte und zwei Pfleger anwies, dass sie ihr mit einer Liege folgen sollten. Denn wenn der Colonel die Stadt nicht mehr fliegen konnte, war es sehr wahrscheinlich, dass er auch nicht mehr aus eigener Kraft auf die Krankenstation gehen konnte.
TBC: Gänge und Transporter
Nachdem sie ihre Hände ausreichend gereinigt hatte, wollte sie gerade ihre Handschuhe anlegen und sich dann auf den Weg zum Operationsraum machen, als sie auf einmal einen Funkspruch von Doktor Weir erhielt. Unwillkürlich zuckte Janet zusammen, denn noch bevor Doktor Weir zu sprechen begann, ahnte sie bereits, was sie sagen würde. Sollte Doktor Beckett in den Kontrollstuhl müssen, war sie eingeteilt worden, um seine Vitalfunktionen zu überwachen. Dass Doktor Weir sie gerade jetzt, nachdem Atlantis zweimal heftig durchgeschüttelt worden war und sich plötzlich die gesamte Umgebung der Stadt verdunkelt hatte, konnte eigentlich nur bedeuten, dass der Colonel nicht mehr flugfähig war und sie die Erstversorgung des Colonels sowie Doktor Becketts bisherige Aufgaben im Kontrollstuhlraum übernehmen sollte. Doktor Weirs Worte bestätigten ihre Vermutungen fast vollständig. Der Colonel war zwar noch in der Lage die Stadt zu fliegen, aber es war davon auszugehen, dass er es nicht mehr lange sein würde.
“Verstanden, Doktor Weir. Ich mache mich sofort auf den Weg.”, bestätigte sie die Anweisung der Expeditionsleiterin und rief dann Doktor Keller zu sich. Sergeant Jones würde wohl vorlieb mit den chirurgischen Fähigkeiten der jungen Ärztin nehmen müssen, aber Janet war sich vollkommen sicher, dass Jennifer der Aufgabe gewachsen war. Immerhin hatte sie sie einige Wochen im SGC eingearbeitet, bevor sie dann nach Atlantis aufgebrochen war. Eilig teilte sie ihrer Kollegin noch mit, welche Maßnahmen sie zur Stabilisierung des Sergeants vorgesehen hatte, bevor sie eilig ihren Arztkittel über die OP-Kleidung streifte, ihre Notfalltasche schnappte und zwei Pfleger anwies, dass sie ihr mit einer Liege folgen sollten. Denn wenn der Colonel die Stadt nicht mehr fliegen konnte, war es sehr wahrscheinlich, dass er auch nicht mehr aus eigener Kraft auf die Krankenstation gehen konnte.
TBC: Gänge und Transporter
- Janet Fraiser
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Funkspruch aus dem Kontrollstuhlraum:
“Fraiser an Copeland. Kaitlin, ich möchte, dass sie alles für die Stabilisierung eines gerade reanimierten Patienten in einem freien Isolationsraum vorbereiten. Außerdem brauche ich den Scanner und die Ergebnisse von Colonel Sheppards letzten Scans, sobald ich auf der Krankenstation eintreffe.”
“Fraiser an Copeland. Kaitlin, ich möchte, dass sie alles für die Stabilisierung eines gerade reanimierten Patienten in einem freien Isolationsraum vorbereiten. Außerdem brauche ich den Scanner und die Ergebnisse von Colonel Sheppards letzten Scans, sobald ich auf der Krankenstation eintreffe.”
- Janet Fraiser
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cf: Kontrollstuhlraum
Die Nachricht, dass die Transporter wieder funktionierten, klang wie Musik in Janets Ohren und sie bedankte sich unverzüglich per Funk bei dem Techniker. Der Colonel musste so schnell wie möglich auf die Krankenstation. Während das Adrenalin langsam seine Wirkung verlor, wurde seine Atmung bereits wieder flacher. Sie hatten keinen Augenblick zu verlieren. Was auch immer mit dem Colonel im Kontrollstuhl geschehen war, es hatte ihn so sehr ausgelaugt, dass sein Körper kaum noch Energie hatte, um sich selbst am Leben zu erhalten. Offenbar hatte er jedes bisschen an Kraft in die Steuerung der Stadt gesteckt und Janet fragte sich einmal mehr, was alles auf dem Flug geschehen war. Aber das war im Moment nicht wichtig. Das einzige, was zählte, war, dass sie endlich den Transporter erreicht hatten und den Colonel auf die Krankenstation bringen konnten. Da Max sich im Gegensatz zu ihr hier in Atlantis bestens auskannte und auch in der Bedienung des Transporters geübt war, überließ sie ihm die Eingabe ihres Zielorts, während sie noch einmal die Lebenszeichen des Colonels kontrollierte.
Für einen kurzen Moment hatte sie das Gefühl, dass er auf ihre Berührung reagierte. Seine Augenlider schienen zu flattern und seine Atmung beschleunigte sich kurz, doch dann lag er wieder genauso leblos da wie zuvor. Nebenbei bemerkte sie, wie sich die Türen des Transporters schlossen und nach einem kurzen Augenblick wieder öffneten. Der Korridor hatte sich kaum verändert, aber die Geräuschkulisse war deutlich anders. Obwohl sie noch einige Meter von der Krankenstation entfernt waren, hörte sie bereits die Stimmen ihrer Kollegen. Offenbar hatte sich die Situation auf der Krankenstation immer noch nicht entspannt und nun brachte sie noch einen weiteren Intensivpatienten. Trotz allem hatte Kaitlin sie bereits beim Transporter erwartet und eilte zu ihnen, während sie die Liege auf den Korridor fuhren.
“In Isolationsraum 2 ist alles für den Colonel vorbereitet. Der Scanner wird gerade noch benutzt, wird danach aber sofort dorthin gebracht.”, teilte sie ihr mit und Max lenkte die Liege umgehend in Richtung des Isolationsraums.
Genau wie Kaitlin versprochen hatte, wartete dort bereits ein weiterer Pfleger auf sie. Ein Beatmungsgerät und Überwachungsgeräte standen bereit und in der Ecke konnte Janet eine Herz-Lungenmaschine entdecken, von der sie hoffte, dass sie sie nicht benötigen würden. Obwohl Kaitlin und sie die beiden Pfleger kaum kannten, agierten sie sofort wie ein eingespieltes Team. Schnell platzierten sie die Transportliege neben dem Bett und betteten den Colonel um. Auch nun reagierte er nicht im Geringsten, obwohl er bisher nicht sediert war und die große Menge Adrenalin, die er erhalten hatte, durchaus dafür sorgen könnte, dass er aufwachte. Kaitlin warf ihr kurz einen besorgten Blick zu, doch Janet sagte nichts dazu, sondern konzentrierte sich weiterhin auf die Behandlung des Colonels. Im Nu verschwanden auch die letzten Überreste seiner Uniform und wurden durch ein Krankenhaushemd ersetzt. Mit geübten Handgriffen brachte Janet die EKG-Elektroden, die während der Wiederbelebungsmaßnahmen verrutscht oder abgefallen waren, wieder an und tat anschließend dasselbe mit den Elektroden für das EEG. Mehrere schwarze Strähnen fielen zu Boden, während Kaitlin und Janet dafür sorgten, dass die Elektroden den bestmöglichen Kontakt zur Kopfhaut des Colonels bekamen. Sie konnte sich zwar vorstellen, dass das Sheppard gar nicht gefallen würde, aber nun war nicht die Zeit, um auf seine Frisurwünsche Rücksicht zu nehmen. Abhängig davon, was der Scan zeigte, könnte er noch deutlich mehr Haare verlieren.
Nachdem Janet die letzte Elektrode angeschlossen hatte, justierte sie das EEG und beobachtete besorgt die Auslenkungen auf dem Display. “Delta-Koma.”, murmelte Kaitlin und Janet nickte zustimmend. Das sah gar nicht gut aus. “Mit Gamma-Wellen-Bursts.”, fügte sie Kaitlins Beobachtungen noch hinzu. Es war zwar noch viel zu früh, um einen Einschätzung zu treffen, aber das EEG wollte ihr gar nicht gefallen. Vielleicht lag es nur daran, dass Sheppard sehr viel Zeit im Kontrollstuhl verbracht hatte, aber es war auch durchaus möglich, dass die Bursts von Gehirnschäden verursacht wurden. Mehr würden sie erst wissen, wenn sie einen Scan gemacht hatten. “Fraiser an Kontrollstuhlraum, bitte teilen Sie Doktor Beckett mit, dass er sofort auf die Krankenstation kommen soll, wenn er den Kontrollstuhl verlassen hat.”, wies sie Darien an, bevor sie aus den Augenwinkeln bemerkte, wie der Scanner in den Raum geschoben wurde.
Da sie selbst noch keine Erfahrung mit der Bedienung des Scanners hatte, überließ sie den Scan dem Team, das den Scanner gebracht hatte. Erst als der Scan abgeschlossen war, trat Janet wieder näher und schaute sich die Daten an. Sie hatte nur einen kurzen Blick auf die Daten geworfen, bevor sie verzweifelt die Augen schloss und seufzte. Im Prinzip hatte sie schon damit gerechnet, doch nun wusste sie es mit absoluter Sicherheit.
“Ich möchte für die nächste halbe Stunde alle fünf Minuten einen Scan seines Gehirns.”, wies sie das Scannerteam an und blickte dann zu Kaitlin. “Er hat eine intrazerebrale Hirnblutung erlitten. Aktuell liegt das Volumen der Blutung deutlich unter 20 cm³, aber wir müssen das dringend im Auge behalten.”, erklärte sie ihrer Kollegin und blickte dann zu dem leblosen Colonel.
Wenigstens atmete er immer noch selbstständig und die Hirnblutung war so klein, dass sie eigentlich nicht mit Schäden zu rechnen hatten. Aber da waren immer noch die Auslenkungen des EEGs, die nichts Gutes verhießen und sie konnten noch nicht mit Sicherheit sagen, ob die Hirnblutung sich nicht noch ausweiten würde. Zumindest hatte der Colonel keine weiteren schwerwiegenden Verletzungen erlitten. Drei seiner Rippen waren zwar gebrochen, aber es gab keine Anzeichen dafür, dass die Lunge verletzt worden war. Mit genügend Ruhe würden die Rippen wieder problemlos verheilen.
Inzwischen hatten ihre Kollegen den nächsten Scan durchgeführt und Janet betrachtete sich sofort die Daten. Die Blutung schien sich nicht zu vergrößern. Sie mussten dennoch darauf achten, dass der Colonel keine Blutverdünner erhalten würde. Sofort machte Janet einen Vermerk in seiner Akte und ging dann zu ihrem Patienten zurück. “GCS von 6”, teilte Kaitlin, die inzwischen auch schon Blutproben genommen und einige Medikamente bereitgelegt hatte, ihr mit.
Ein GCS von 6 war zwar nicht gut, aber auch nicht aussichtslos. Die nächsten Stunden würden zeigen, ob Sheppard eine Chance hatte sich von diesem Flug zu erholen oder ob er soeben seinen letzten Flug absolviert hatte. “Wir müssen weitermachen.”, entschied Janet und begann dann gemeinsam mit ihrem Team weiter an der Stabilisierung des Colonels und der Prävention des Postreanimationssyndroms zu arbeiten.
Als sie fertig waren, war Sheppard an die Beatmungsmaschine angeschlossen, ein Kühlkatheter kühlte seinen Körper herab und Medikamente sorgten dafür, dass er im Koma blieb und sich von der Überbelastung erholte. Müde fuhr sich Janet durch ihre kurzen Haare, bevor sie noch ein letztes Mal zu ihrem Patienten blickte. “Sie schaffen das, Colonel.”, meinte sie zu ihm, obwohl er sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht hören konnte und überließ Kaitlin die Überwachung des Colonels. Spätestens in einer halben Stunde würde sie aber erneut nach ihm sehen.
Die Nachricht, dass die Transporter wieder funktionierten, klang wie Musik in Janets Ohren und sie bedankte sich unverzüglich per Funk bei dem Techniker. Der Colonel musste so schnell wie möglich auf die Krankenstation. Während das Adrenalin langsam seine Wirkung verlor, wurde seine Atmung bereits wieder flacher. Sie hatten keinen Augenblick zu verlieren. Was auch immer mit dem Colonel im Kontrollstuhl geschehen war, es hatte ihn so sehr ausgelaugt, dass sein Körper kaum noch Energie hatte, um sich selbst am Leben zu erhalten. Offenbar hatte er jedes bisschen an Kraft in die Steuerung der Stadt gesteckt und Janet fragte sich einmal mehr, was alles auf dem Flug geschehen war. Aber das war im Moment nicht wichtig. Das einzige, was zählte, war, dass sie endlich den Transporter erreicht hatten und den Colonel auf die Krankenstation bringen konnten. Da Max sich im Gegensatz zu ihr hier in Atlantis bestens auskannte und auch in der Bedienung des Transporters geübt war, überließ sie ihm die Eingabe ihres Zielorts, während sie noch einmal die Lebenszeichen des Colonels kontrollierte.
Für einen kurzen Moment hatte sie das Gefühl, dass er auf ihre Berührung reagierte. Seine Augenlider schienen zu flattern und seine Atmung beschleunigte sich kurz, doch dann lag er wieder genauso leblos da wie zuvor. Nebenbei bemerkte sie, wie sich die Türen des Transporters schlossen und nach einem kurzen Augenblick wieder öffneten. Der Korridor hatte sich kaum verändert, aber die Geräuschkulisse war deutlich anders. Obwohl sie noch einige Meter von der Krankenstation entfernt waren, hörte sie bereits die Stimmen ihrer Kollegen. Offenbar hatte sich die Situation auf der Krankenstation immer noch nicht entspannt und nun brachte sie noch einen weiteren Intensivpatienten. Trotz allem hatte Kaitlin sie bereits beim Transporter erwartet und eilte zu ihnen, während sie die Liege auf den Korridor fuhren.
“In Isolationsraum 2 ist alles für den Colonel vorbereitet. Der Scanner wird gerade noch benutzt, wird danach aber sofort dorthin gebracht.”, teilte sie ihr mit und Max lenkte die Liege umgehend in Richtung des Isolationsraums.
Genau wie Kaitlin versprochen hatte, wartete dort bereits ein weiterer Pfleger auf sie. Ein Beatmungsgerät und Überwachungsgeräte standen bereit und in der Ecke konnte Janet eine Herz-Lungenmaschine entdecken, von der sie hoffte, dass sie sie nicht benötigen würden. Obwohl Kaitlin und sie die beiden Pfleger kaum kannten, agierten sie sofort wie ein eingespieltes Team. Schnell platzierten sie die Transportliege neben dem Bett und betteten den Colonel um. Auch nun reagierte er nicht im Geringsten, obwohl er bisher nicht sediert war und die große Menge Adrenalin, die er erhalten hatte, durchaus dafür sorgen könnte, dass er aufwachte. Kaitlin warf ihr kurz einen besorgten Blick zu, doch Janet sagte nichts dazu, sondern konzentrierte sich weiterhin auf die Behandlung des Colonels. Im Nu verschwanden auch die letzten Überreste seiner Uniform und wurden durch ein Krankenhaushemd ersetzt. Mit geübten Handgriffen brachte Janet die EKG-Elektroden, die während der Wiederbelebungsmaßnahmen verrutscht oder abgefallen waren, wieder an und tat anschließend dasselbe mit den Elektroden für das EEG. Mehrere schwarze Strähnen fielen zu Boden, während Kaitlin und Janet dafür sorgten, dass die Elektroden den bestmöglichen Kontakt zur Kopfhaut des Colonels bekamen. Sie konnte sich zwar vorstellen, dass das Sheppard gar nicht gefallen würde, aber nun war nicht die Zeit, um auf seine Frisurwünsche Rücksicht zu nehmen. Abhängig davon, was der Scan zeigte, könnte er noch deutlich mehr Haare verlieren.
Nachdem Janet die letzte Elektrode angeschlossen hatte, justierte sie das EEG und beobachtete besorgt die Auslenkungen auf dem Display. “Delta-Koma.”, murmelte Kaitlin und Janet nickte zustimmend. Das sah gar nicht gut aus. “Mit Gamma-Wellen-Bursts.”, fügte sie Kaitlins Beobachtungen noch hinzu. Es war zwar noch viel zu früh, um einen Einschätzung zu treffen, aber das EEG wollte ihr gar nicht gefallen. Vielleicht lag es nur daran, dass Sheppard sehr viel Zeit im Kontrollstuhl verbracht hatte, aber es war auch durchaus möglich, dass die Bursts von Gehirnschäden verursacht wurden. Mehr würden sie erst wissen, wenn sie einen Scan gemacht hatten. “Fraiser an Kontrollstuhlraum, bitte teilen Sie Doktor Beckett mit, dass er sofort auf die Krankenstation kommen soll, wenn er den Kontrollstuhl verlassen hat.”, wies sie Darien an, bevor sie aus den Augenwinkeln bemerkte, wie der Scanner in den Raum geschoben wurde.
Da sie selbst noch keine Erfahrung mit der Bedienung des Scanners hatte, überließ sie den Scan dem Team, das den Scanner gebracht hatte. Erst als der Scan abgeschlossen war, trat Janet wieder näher und schaute sich die Daten an. Sie hatte nur einen kurzen Blick auf die Daten geworfen, bevor sie verzweifelt die Augen schloss und seufzte. Im Prinzip hatte sie schon damit gerechnet, doch nun wusste sie es mit absoluter Sicherheit.
“Ich möchte für die nächste halbe Stunde alle fünf Minuten einen Scan seines Gehirns.”, wies sie das Scannerteam an und blickte dann zu Kaitlin. “Er hat eine intrazerebrale Hirnblutung erlitten. Aktuell liegt das Volumen der Blutung deutlich unter 20 cm³, aber wir müssen das dringend im Auge behalten.”, erklärte sie ihrer Kollegin und blickte dann zu dem leblosen Colonel.
Wenigstens atmete er immer noch selbstständig und die Hirnblutung war so klein, dass sie eigentlich nicht mit Schäden zu rechnen hatten. Aber da waren immer noch die Auslenkungen des EEGs, die nichts Gutes verhießen und sie konnten noch nicht mit Sicherheit sagen, ob die Hirnblutung sich nicht noch ausweiten würde. Zumindest hatte der Colonel keine weiteren schwerwiegenden Verletzungen erlitten. Drei seiner Rippen waren zwar gebrochen, aber es gab keine Anzeichen dafür, dass die Lunge verletzt worden war. Mit genügend Ruhe würden die Rippen wieder problemlos verheilen.
Inzwischen hatten ihre Kollegen den nächsten Scan durchgeführt und Janet betrachtete sich sofort die Daten. Die Blutung schien sich nicht zu vergrößern. Sie mussten dennoch darauf achten, dass der Colonel keine Blutverdünner erhalten würde. Sofort machte Janet einen Vermerk in seiner Akte und ging dann zu ihrem Patienten zurück. “GCS von 6”, teilte Kaitlin, die inzwischen auch schon Blutproben genommen und einige Medikamente bereitgelegt hatte, ihr mit.
Ein GCS von 6 war zwar nicht gut, aber auch nicht aussichtslos. Die nächsten Stunden würden zeigen, ob Sheppard eine Chance hatte sich von diesem Flug zu erholen oder ob er soeben seinen letzten Flug absolviert hatte. “Wir müssen weitermachen.”, entschied Janet und begann dann gemeinsam mit ihrem Team weiter an der Stabilisierung des Colonels und der Prävention des Postreanimationssyndroms zu arbeiten.
Als sie fertig waren, war Sheppard an die Beatmungsmaschine angeschlossen, ein Kühlkatheter kühlte seinen Körper herab und Medikamente sorgten dafür, dass er im Koma blieb und sich von der Überbelastung erholte. Müde fuhr sich Janet durch ihre kurzen Haare, bevor sie noch ein letztes Mal zu ihrem Patienten blickte. “Sie schaffen das, Colonel.”, meinte sie zu ihm, obwohl er sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht hören konnte und überließ Kaitlin die Überwachung des Colonels. Spätestens in einer halben Stunde würde sie aber erneut nach ihm sehen.