Rapiditas - Maschinenraum

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Skarg
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Beitrag von Skarg » 06.07.2021, 00:06

Als Sam anmerkte, dass es schön wäre, Teil eines Teams zu sein, nickte der Wraith spontan und ehrlich. In der Tat gab ihm dies ein schönes Gefühl. Auch auf seinem Herkunftsplaneten schätzte er den Zusammenhalt. Wie man sich gegenseitig half und als Gruppe agierte. Als 'Hive', wenn man es so wollte. Vielleicht lag dies auch ein wenig in der Natur seiner Spezies. Zwar gab es durchaus erbitterte Klassenkämpfe zwischen verschiedenen Hives und auch intern hier und da einmal ein paar Rangkämpfchen, aber grundsätzlich waren Wraith auf ein eher gemeinsames, teamorientiertes Verhalten getrimmt. Gerade wenn es um die Jagdt ging. Die hatte Skarg natürlich nicht im Sinn. Aus seiner Sicht war es einfach das friedliche Teamwork, welches ihn durchaus glücklich machte.

"Es wäre mir eine große Freude.", meinte der Außerirdische dann lächelnd, als Sam vorschlug, ob Skarg ihr nicht einmal das abgestürzte Hive-Schiff auf seinem Herkunftsplaneten zeigen würde. "Sie sind hiermit herzlich eingeladen ... sicher findet sich einmal eine gute Gelegenheit. Ich schaue auf meinem Herkunftsplaneten ohnehin immer mal wieder nach dem rechten und ... nun ja ... muss auch aus nahrungstechnischen Gründen gelegentlich dort hin.", bemerkte er. Wenn man dann das Gate ohnehin anwählte, dann konnte Sam genau so gut mitkommen und sie konnten ein wenig über Wraith Technik in dem Schiffs Wrack fachsimpeln. Aber aktuell hatten sie erst einmal eine andere Aufgabe.

Sam erklärte zunächst ausführlich und transparent, wie die Energieversorgung der Rapiditas und das von Atlantis funktionierte. Ja, diese Antiker-ZPMs ... von diesen hatte Skarg in den Datenbanken seines abgestürzten Schiffes ebenfalls schon häufig gelesen. Eine solche Energiequelle war den Wraith durchaus ebenfalls bekannt. Und zu gerne - das wusste Skarg von den Aufzeichnungen - wären diese auch im Besitz eines solchen ZPMs. Es würde das Potential der Wraith-Technik um Längen steigern. In den falschen Händen also definitiv eine Katastrophe. Fasziniert lauschte Skarg den Ausführungen der Wissenschaftlerin und Soldatin und sah Carter einen Moment mit eindeutig beeindrucktem Gesichtsausdruck an, verzog den Mund zu einer 'not-bad'-Geste und nickte dabei.


"Äußerst beeindruckend, dass solche Energiemengen ohne erwähnenswerte Wärmeentwicklung erzeugt und transportiert werden können.", stellte er fest. In seinen Augen sah man, dass der Grünling wohl versuchte das ganze in seinem Kopf irgendwie zu verarbeiten. Mit dem Wissen, dass er sich selbst über solche Dinge angeeignet hatte. Aber zugegen lag die Verständnis einer solchen Technologie weit über seinem Horizont. Der Wraith hätte nicht im Ansatz eine Vorstellung, wie man so etwas implementieren konnte. Das einzige was er wusste war, dass es wohl ausgezeichnet funktionierte. Wie die Anzeigen die man sehen konnte auch eindeutig zeigten.


Zur Zeit sahen nicht nur die Werte gut aus, auch der Flug von Atlantis schien reibungslos zu verlaufen. Zumindest bis Sam meinte, dass wohl etwas nicht stimmte. Skarg blickte auf seinen Teil der Anzeigen; dort sah noch alles in Ordnung aus.


"Hm?"

Fragte der friedliche Wraith also nach. Die Erklärung ließ nicht lange auf sich warten. Ein wenig lehnte er sich hinüber, um auf Sams Anzeigen zu blicken. Dort wo wohl das Problem zu erkennen war. So gut er konnte überflog er, was er sah. Die Sprachbarriere bremste ihn noch ein wenig aus, doch der Außerirdische merkte, dass er die Worte in der menschlichen Schriftsprache immer besser zusammenfügen konnte. Und mit Zahlen hatte er inzwischen gar keine Probleme mehr.

"Ehrlich gesagt hatte ich mit Hyperraumflügen bislang nichts zu tun. Ich habe einiges über diese Antriebe gelesen, aber eher was die technische Seite angeht, weniger die physikalische des Flugprinzips selbst. Nur grob.", bemerkte Skarg. Logisch: Das Wrack auf seinem Planeten war nicht im Ansatz mehr flugfähig und selbst wenn er einen verbliebenen Dart noch lauffähig machen könnte, dann wäre er diesen nie geflogen, denn es hätte potentiell die Aufmerksamkeit seiner Artgenossen auf den Planeten gelenkt. "Aber auf unserer Seite kann das Problem vermutlich nicht entstehen, wir müssten noch mehr als genug Energiepuffer haben.", analysierte er und prüfte erneut die Anzeigen. Ja, Energieversorgung im grünen Bereich. Und die Schwankungen waren auch nach wie vor weg.

"Was passiert, wenn dieses Hyperraumfeld zusammen bricht? Fallen wir dann nicht einfach wieder in den Normalraum zurück und können es erneut versuchen, wenn die Ursache gefunden wurde? Vielleicht gibt es ja ein Problem mit dem Antrieb selbst?", fragte er einmal und stellte sich das Problem vielleicht ein bisschen zu einfach vor. Ein Stoß ging durch das Schiff und auch Skarg musste sich reaktionsschnell an einer Konsole festhalten und schielte ebenfalls mit etwas verzogenem Gesicht zu den vielen Kabeln die hier mehr oder minder provisorisch durch den Raum liefen. "Uhrgh ... falls wir allerdings die Trägheitsdämpfung verlieren wäre das ein immenses Problem, im Hyperraum wären wir dann alle spontan erdrückt.", merkte er besorgt an. "Alles in Ordnung. Danke. Bei Ihnen ebenso?", antwortete er und fragte auch selbst nach. Ein Nicken bestätigte, dass er Sams Befehl die Energiekupplungen zu prüfen direkt in die Tat umsetzen wollte und entfernte sich einen Schritt von seinem Platz als der nächste - deutlich heftigere - Stoß durch das Schiff fuhr.

Carter stürzte in Richtung des Wraith. Reflexartig und nur mit dem Ziel ihren Fall zu bremsen im Sinn streckte er seine Arme aus um Sams Sturz abzufangen. Was ihm auch gelang. Sam lag jetzt sozusagen direkt in den Armen des durchaus starken Grünlings.
"Alles OK?", fragte dieser. Seine telepathischen Fähigkeiten fingen jedoch etwas auf, was ihm nicht gefiel. Offenbar hatte sich bei den anwesenden Wachen wieder mindestens ein Schreckmoment gebildet der vielleicht nicht unbedingt nur etwas mit dem Durchschütteln des Schiffes zu tun hatte. Oder etwa doch? Die Sachlage war doch eigentlich geklärt und Skarg trug auch immer noch diesen Handschuh...
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Samantha Carter
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Beitrag von Samantha Carter » 18.07.2021, 01:53

ooc: Ich hoffe, ich habe nicht zu viel Technikgebabbel eingebaut. Falls es doch etwas zu viel ist, sag einfach Bescheid, dann versuche ich mich nächstes Mal zurückzuhalten. :)

ic:

“Vielen Dank. Ich freue mich schon sehr darauf.”, erwiderte Sam freundlich. Sie hatte bereits davon gehört, dass Skarg regelmäßig den Planeten aufsuchen musste, auf dem er aufgewachsen war, um sich zu nähren. Offensichtlich gab es nur dort eine Tierart, die den Nahrungsbedürfnissen des Wraith annähernd gerecht wurde. Soweit sie wusste, war zwar auch schon einmal ein gefangener Wraith mithilfe der Lebensenergie von Menschenaffen am Leben gehalten worden, aber da sie durch das Stargate ohne Probleme zur Skargs Welt reisen konnten, sprach wahrscheinlich nichts dagegen, dass er die Menschen dort weiterhin besuchte und sich an seiner bevorzugten Spezies nährte.

“Wie heißt ihr Planet denn?”, fragte Sam neugierig und lächelte ein wenig verlegen, als sie nach ihrer Erklärung Skargs beeindruckten Gesichtsausdruck bemerkte. Dieses Thema war nun einmal eines ihrer Lieblingsthemen und sie konnte durchaus stundenlang darüber sprechen und fachsimpeln. “Dass man an diese Energiemengen gelangen kann, ohne dass es eine nennenswerte Wärmeentwicklung gibt, liegt einerseits darin, dass ZPMs gar keine Energie speichern und andererseits, dass sie einen Effekt, den wir auf der Erde als Casimir-Effekt bezeichnen, zur Energiegewinnung einsetzen. Extrem vereinfacht gesprochen, handelt es sich bei einem ZPM um zwei leitfähige Platten, die mit einem nur sehr geringen Abstand parallel zueinander angeordnet sind. Zwischen den Platten und auch außerhalb davon befindet sich ein Vakuum. Das Vakuum ist jedoch nicht so leer, wie es erscheint. Vielmehr ist es von virtuellen Teilchen erfüllt, die man auch als Vakuumfluktuationen bezeichnen kann. Außerhalb der Platten können die Teilchen jeden beliebigen Impuls beziehungsweise jede beliebige De-Broglie-Wellenlänge annehmen. Zwischen den Platten müssen die Wellenlängen jedoch bestimmten Randbedingungen gehorchen. Hierdurch befinden sich zwischen den Platten weniger virtuelle Teilchen als außerhalb der Platten und es entsteht eine Kraft, die die Platten zusammendrückt. Das ZPM nutzt diese resultierende Kraft nun aus, um hieraus elektrische Energie zu erzeugen. Jedoch jedes Mal, wenn wir Energie aus dem ZPM beziehen, rücken die Platten weiter auseinander, bis schließlich nur noch so wenig Energie aus dem Casimir-Effekt gewonnen werden kann, dass das ZPM im Prinzip leer ist.”, erklärte Sam. Es gefiel ihr sehr, dass sie mit Skarg so offen über physikalische Themen sprechen konnte. Besonders bei Rodney wurde aus einer wissenschaftlichen Diskussion sehr schnell ein Wettbewerb und Sandy hatte solche Angst davor einen Fehler zu machen oder eine These aufzustellen, die sich im Endeffekt als falsch erwies, dass sie sich lieber mit einem Stück Papier, einem Bleistift und den Zugangscodes zu einem Supercomputer in ihrem Labor einschloss und erst wieder herauskam, wenn sie sich sicher war, dass ihre Vermutungen stimmten.

Es war richtig, dass sie, wenn das Hyperraumfeld zusammenbrach, eigentlich nur aus dem Hyperraumfeld geschleudert werden würden und es dann noch einmal versuchen könnten, sobald das Problem mit dem Triebwerk gefunden war. Aber wenn sie sich die Daten, die die Sensoren aufzeichneten, betrachtete, dann hatten sie nicht einfach nur mit Fluktuationen des Hyperraumfeldes zu kämpfen.
“Ich gehe davon aus, dass es auf Atlantis ein Problem mit dem Antrieb gibt. Wenn ich die Daten richtig interpretiere, dann ist ein Teil der Hyperraumaggregate aus der Phase geraten. Diese Aggregate versuchen Atlantis quasi aus dem Hyperraum zu reißen, während die anderen uns im Hyperraum halten. Die Trägheitsdämpfer können gegen die Effekte selbst nichts aussrichten. Das sind Erschütterungen in der Raum-Zeit selbst!”, erwiderte Sam eilig.

Ihrer Stimme war deutlich anzumerken, wie ernst sie die Situation einschätzte, denn wenn sie nun aus dem Hyperraum geschleudert werden sollten, hatten sie im Prinzip nur minimale Chancen zu überleben. Alles in ihr drängte sie dazu herauszufinden, welches Aggregat beschädigt war und bei der Reparatur zu helfen. Aber sie wusste, dass ihr Platz hier im Maschinenraum war. Auch wenn hier momentan noch alles gut aussah, durfte sie diesen Posten nicht verlassen. Denn wenn die Erschütterungen so weitergingen, dann könnten sie auch hier bald deutlich ernstere Probleme bekommen.

Sam wollte Skarg gerade antworten, dass es ihr ebenfalls gut ging, als eine weitere Erschütterung ihr den Boden unter den Füßen fortriss. Sam schwankte und obwohl sie noch versuchte sich an ihrer Konsole festzuhalten, griffen ihre Hände ins Leere. Sie wäre wahrscheinlich hart auf dem Boden aufgeschlagen, wenn Skarg sie nicht aufgefangen hätte. Obwohl der Nährmund des Wraith von dem Handschuh bedeckt war, blieb Sams Herz einen Augenblick stehen, bis ihr Verstand realisierte, dass der Wraith nicht vorhatte ihr etwas zu tun und die Gefahr von einer ganz anderen Stelle kam. Ein Schuss hatte sich aus der Waffe von einem der Marines gelöst und Sam wusste nicht genau, wo die Kugel eingeschlagen war. Sie hatte nur den Schuss und ein metallisches Geräusch gehört.

“Ja, danke.”, erwiderte sie schnell und richtete sich dann eilig auf. Mit einem finsteren Blick sah sie die beiden Marines an, die mit erhobenen Waffen den Maschinenraum betreten hatten. “Gehen sie zurück auf ihre Posten!”, fauchte sie die beiden wütend an. “Mir geht es gut!” Sofort zogen die beiden sich zurück, doch nicht ohne über eines der Kabel zu stolpern und dadurch die Gefahr für sie alle noch zu vergrößern.

Erst als die beiden endlich wieder vor der Tür standen, wandte sie ihren Blick ab und sah kurz zu Skarg.
“Ist alles in Ordnung?” Sie konnte nicht ausschließen, dass einer der beiden schießwütigen Soldaten ihm möglicherweise eine Verletzung zugefügt hatte. Dann ließ sie ihren Blick durch den Maschinenraum schweifen. Aus keinem der Panele schienen Funken zu fliegen. Keiner der Monitore war dunkel. Lediglich eine der Transportkisten in der Nähe von Skarg schien ein Loch zu haben. Sie hatten wahrschienlich gerade noch einmal Glück gehabt. Wobei sie diese Einschätzung sofort wieder revidierte, als sie einen Blick auf ihren Bildschirm war. Das, was sie dort sah, wollte ihr gar nicht gefallen. Das Hyperraumfeld war offensichtlich wieder stabil, dafür waren sie aber aus dem Hyperraum in eine Subraumblase geschleudert worden.

“Verdammt.”, fluchte Sam. Vor einigen Jahren hatte sie in den Differentialgleichungen, die genutzt werden konnten, um Hyperraumreisen zu beschreiben, eine Lösung entdeckt, die genau dieses Phänomen vorhersagte. Damals hatte sie es für äußerst unwahrscheinlich gehalten, dass diese Lösung in der Realität auftreten konnte, besonders da diese Subraumblasen extrem instabil waren, aber offenbar hatte sie doch Recht gehabt. Noch nie hatte sie es so sehr gehasst, dass eine ihrer Theorien stimmte. “Skarg, wir scheinen durch die Störungen am Hyperraumantrieb in eine Subraumblase geschleudert worden zu sein. Wissen Sie, ob Ihrem Volk etwas über dieses Phänomen bekannt ist?”, fragte Sam, denn im Gegensatz zu den Menschen besaßen die Wraith schon sehr lange hyperraumfähige Raumschiffe und hatten dadurch gewiss auch schon deutlich mehr gefährliche Situationen erlebt als sie.

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Skarg
Teammitglied SGA-1
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Beitrag von Skarg » 23.07.2021, 17:50

ooc: Nur zu! Es ist alles absolut wunderbar - und passt schließlich auch 100% zum Char Sam! Also mach ruhig damit weiter! ;)

ic:
Skarg lächelte, als Sam meinte, sie würde sich auf diese Tour freuen. Auch der Wraith tat es. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass hier ein Vertrauen zwischen den Beiden wuchs. Und man sich gleichermaßen an seiner Technologie und Forschung teilhaben ließ. Freundschaftlich, Kollegial. So wie Skarg sich das auch wünschte, als er den Schritt wagte, sich dieser Mission anzuschließen. Leider war das mit dem Vertrauen vielen anderen hier gegenüber noch sehr schwierig. Skarg war zwar ein Wraith, aber da er sein ganzes Leben lang so abgeschirmt lebte wusste er vieles von seiner Spezies, aber hatte dennoch keine genaue Vorstellung davon, wie sehr Völker, die unter regelmäßigen Ausdünnungen litten, seine Spezies fürchten mussten. Entsprechend ahnte er auch nicht genau wie tief die Wunden der Menschen wirklich waren.

"Die Menschen dort nennen den Planeten Galera. Ich glaube ihr habt auf Atlantis noch eine andere Bezeichnung dafür verwendet, mit einer Zahl darin.", antwortete der Wraith auf Sams Frage nach dem Namen seines Planeten bevor die Wissenschaftlerin und Soldatin dem Außerirdischen sehr offen und detailreich - noch ein großes Zeichen des Vertrauens - erklärte, wie so ein ZPM funktionierte. Nun waren Wraith generell eine recht clevere, weit entwickelte Spezies. Und auch Skarg hatte durchaus einen guten Intellekt und sich auch gerade technisch und physikalisch vieles selbst beigebracht. Doch die Technik der Antiker und solch komplexe Quanten- und Metaphysik war nun doch eine Stufe zu hoch für ihn, zugegeben. Er lauschte Sam ganz konzentriert zu, aber an seiner Mimik erkannte man schon, dass sein Gehirn gerade ein wenig heiß zu laufen schien. Theoretisch verstand er, was Sam da erklärte, aber wie man so etwas umsetzen würde und wie genau so ein System überhaupt kontrolliert laufen konnte, ohne einem um die Ohren zu fliegen ... es war für ihn schwer vorstellbar

"Whow ...", meinte er nur und blickte Sam mit beeindrucktem Gesichtsausdruck an. Er nickte leicht. Wieder sah er beeindruckt aus und ihm fehlten einen Moment wohl die Worte. Diese ganzen Informationen musste er erst einmal Sacken lassen. "Offen gestanden scheint das meinen Intellekt ein wenig zu übersteigen. Mit dem Erdbegriff 'Casimir Effekt' kann ich jetzt leider auch nichts anfangen. Aber grundlegend verstehe ich glaube ich, wie das Prinzip selbst funktioniert.", meinte er und lachte dann. "Aber wie man so etwas erreichen kann. Uff ... nein, da ist es komplett dunkel bei mir. Falls es mit so einem Teil ein Problem gibt werde ich das ganz Ihnen überlassen und da besser die Finger davon lassen, sonst fliegen wir am Ende doch noch alle in die Luft.", scherzte er mit etwas schwarzem Humor und schmunzelte wieder.


Zu gerne hätte der Wraith das Gespräch weiter geführt, aber die Situation änderte sich schlagartig und dafür war keine Zeit.

Zunächst sorgte der Ruck dafür, dass Skarg Sam auffangen musste, die sonst gefallen wäre. Und leider sorgte das dafür, dass einer der Wachsoldaten sogar auf den Wraith schießen wollte. Und dabei glücklicherweise verfehlte. Sowohl Skarg, als auch die kritischen Systeme und Kabel in diesem Raum. Da waren wir wieder beim Thema Vertrauen. Auch Sam war im ersten Moment ein wenig erschrocken, fing sich aber schnell wieder. Ja, an dem Vertrauen musste Skarg wohl noch sehr arbeiten.

Sam wies die Soldaten sofort zurecht und auch Skarg konnte sich nun einen deutlich angesäuerten Blick und ein leises knurren in Richtung des Schützen nicht verkneifen. Er schnaufte durch, um sich zu beruhigen. Auch sein Herz raste gerade. Sam erkundigte sich, ob bei dem Wraith alles in Ordnung war.
"Alles noch dran, danke.", meinte er ruhig und atmete wieder tief durch, um diesen kurzen Adrenalinkick in seinem Körper unter Kontrolle zu bringen und seinen inneren 'Kampfmodus' wieder auszuschalten. Alles war gut. "In solchen Momenten ist es nur schwer für mich ... ob ich ... nun ja ... es je schaffen, dass man mir vertraut. Und ob ich auf dem Weg dort hin nicht sogar mein Leben aufs Spiel setze. Ich habe die Kugel gehört, als sie vorbei flog. Das war eine verdammt knappe Nummer.".

Wieder ein Durchatmen.

"Okay, zurück zum Antriebs-Problem, das kann nicht warten."

meinte er dann pflichtbewusst und blickte zunächst um, ob in dem Raum noch alle Kabel verbunden waren und blickte danach auf den Monitor mit den Anzeigen, die er im Auge behalten sollte. Indess hörte er Sam zu, die das Problem schon erfasst hatte und analysierte. Wie von Skarg vermutet war eigentlich das schlimmste was bei einem Ausfall der Hyperraum Triebwerke passieren konnte, dass man aus diesem fiel und im normalen All schwebte. Doch hier gab es wohl durch eine Asynchronität ein anderes Problem: Sie steckten in einer Subraumblase fest. Das war nicht gut, denn diese konnten instabil werden. Und danach sah es für alle Materie darin schlecht aus. Schilde hin oder her.

"Mein Volk hat ein sehr großes Wissen zu Hyperraumflügen, ich habe in den Datenbanken des Schiffes auch einige Dinge über die Antriebe gelesen. Auch wenn ich mich natürlich eher mit der Technik am Boden, Computern und Sensoren beschäftigt habe. Ehrlich gesagt ist das hier sogar mein erster Flug durch den Weltraum. Auf Galera habe ich nicht einmal ein Dart geflogen. Das hätte Aufmerksamkeit auf den Planeten gelenkt. Solche Antriebe hinterlassen Spuren.", erzählte er kurz, damit Sam seinen Kenntnisstand einschätzen konnte.

Doch Skarg kam eine Idee:


"Als meine Geschichte überprüft wurde hat sich ein Wissenschafts-Team auch auf dem Planeten umgesehen und auch in dem Hive-Wrack.", fiel dem Wraith ein. "Ich meine mitbekommen zu haben, dass auch mit meiner Erlaubnis die Datenbanken des Schiffes kopiert wurden. Vermutlich sind die alle noch in Wraith Schrift, aber was das angeht haben Sie in mir einen Übersetzer zur Hand.", meinte er. "Falls so eine Sicherung existiert, können wir von diesen Computern darauf zugreifen? Ich werde dann in den Datenbanken suchen, ob es dort eine passende Antwort gibt. Mit entsprechenden Formeln oder Maßnahmen können wir das Problem dann sicher schneller in den Griff bringen, als wenn wir jetzt erst einmal ... mmh ... experimentieren müssten. Was mitunter fatal für uns alle Enden könnte, wenn wir etwas falsch machen. Nun ja ... falls wir dafür überhaupt Zeit übrig hätten.", schlug er vor.
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Jack ONeill
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Beitrag von Jack ONeill » 03.08.2021, 21:54

Funkspruch von der Brücke


„Hier O‘Neill. Atlantis hat Probleme. Wir sind in eine Sub…., eine Subraumblase geraten. Atlantis braucht alle Energie die wir aufbringen können. Kümmern sie sich darum. Der Wraith kann ja vielleicht auch einmal zeigen was in ihm steckt. Womöglich kennt er ja sogar einen Weg, um aus diesem Ding zu entkommen.“

„Mmmh Carter. Sagen sie mal, kann man diese Blase nicht einfach zum platzen bringen und wir sind dann wieder frei?“

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Samantha Carter
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Beitrag von Samantha Carter » 15.08.2021, 18:02

ooc: Okay, da bin ich erleichtert. Ich mache mir immer Sorgen, dass ich es vielleicht ein wenig mit dem Technikgebabbel übertreibe.

ic:

“Das ist ein schöner Name.”, erwiderte Sam kurz und versuchte sich dann an die Zahlenkombination zu erinnern, die sie für den Planeten verwendeten, aber sie konnte sich nicht daran erinnern. Bei den unzähligen Planeten, die Teams des SGCs und der Atlantis Expedition Monat für Monat besuchten, war es einfach unmöglich sich den Namen jedes Planeten zu merken. Häufig blieben ihr nur die besonderen Begebenheiten, die ein Team dort vorgefunden hatte, oder etwaige besondere Ereignisse in Erinnerung.

Skargs Gesichtsausdruck bei ihrer Erklärung erinnerte sie sehr an General O’Neill, wenn er ihren Worten nicht mehr vollständig folgen konnte. Sie hatte zwar versucht die Funktionsweise eines ZPM möglichst vereinfacht darzustellen, aber trotzdem war die Physik hinter dieser Energiequelle so kompliziert, dass sie im Prinzip auch noch nicht alles verstanden. Miss Millers Gleichungen hatten sie zwar einen deutlichen Schritt weitergebracht, aber sie waren immer noch weit davon entfernt ein ZPM bauen zu können.
“Ich denke nicht, dass es ihren Intellekt übersteigt. Mit der Zeit werden sie sicherlich mehr darüber lernen und die Physik, die dahinter steckt, verstehen.”, meinte sie aufmunternd und nickte dann. “Dass sie den Begriff Casimir-Effekt nicht kennen, erstaunt mich nicht. Hendrik Casimir war ein irdischer Wissenschaftler, nach dem die Wirkung der Vakuumfluktuationen auf zwei parallel Platten benannt worden ist. Ihr Volk hat wahrscheinlich einen anderen Namen für diesen Effekt.”

Freundlich sah sie den Wraith an und hätte gerne noch weiter mit ihm über Quantenfeldtheorie gesprochen, als die Erschütterungen und ihr Sturz ihr Gespräch jäh unterbrachen. Zum Glück war ihr wissenschaftlicher Austausch zumindest hier im Maschinenraum das einzige, was unterbrochen worden war. Der Schuss, den einer der Marines abgefeuert hatte, hätte durchaus das Potential gehabt, eine wichtige Leitung und damit ihrer aller Leben in Gefahr zu bringen. Nur zu gerne würde sie die beiden noch weiter weg schicken, aber sie wusste genau, dass General O’Neill nicht damit einverstanden sein würde. Sie fasste zwar immer mehr Vertrauen zu Skarg, aber genauso wie der Wraith bereits sagte, würde es sehr schwer werden und sehr lange dauern, bis alle Bewohner von Atlantis ihm vertrauen würden.

“Wenn wir wieder etwas Ruhe haben, erzähle ich Ihnen von meinem Freund Teal’c. Ihm ging es ähnlich wie Ihnen am Anfang und im Endeffekt hat er sich zu einem sehr wichtigen Mitglied meines Teams entwickelt.”, meinte sie knapp und versuchte dem Wraith damit zumindest etwas Mut zu machen. Im Endeffekt waren Teal’cs und Skargs Geschichte wahrscheinlich gar nicht so unterschiedlich. Auch Teal’c hatte ihren Feinden angehört und war im Endeffekt ein so enger Freund geworden, dass jeder Gedanke an ihn sich wie ein Stich ins Herz anfühlte. Sie vermisste ihren guten Freund und Kameraden sehr und hoffte immer noch, dass er in Sicherheit vor den Ori war. Aber nun hatte sie wirklich keine Zeit um über Teal’c und all die anderen Menschen, die sie in der Milchstraße zurückgelassen hatte, nachzudenken. Ihr Antriebsproblem hatte eine Subraumblase erzeugt, in der sie nun gefangen waren. Noch während sie Skarg erklärte, was sie auf den Sensoren entdeckt hatte, begann die Blase zu kollabieren, bis sie die Größe ihre Hyperraumfeldes erreicht hatte. Hier hörte der Kollaps zumindest für einen Moment auf, doch dafür stieg der Energieverbrauch der Triebwerke von Minute zu Minute an. Die einzige Möglichkeit, wie Colonel Sheppard verhindern konnte, dass die Blase kollabierte, war offensichtlich indem er immer mehr Energie in den Hyperraumantrieb leitete.

“Nun kann Ihr Programm zeigen, was es kann.”, sagte Sam, während Funken aus einer der Leitungen flogen und das Licht im Maschinenraum leicht flackerte. Wenn sie sich anschaute, wie schnell der Energiebedarf von Atlantis in die Höhe schnellte, dann schätzte sie, dass sie höchstens noch eine Viertelstunde hatten, bis sie dem Druck der Subraumblase nicht mehr standhalten konnten und zerstört werden würden. Es war zu schade, dass sie von hier aus nicht auf die Systeme von Atlantis zugreifen und die Datenbanken von dem Wraithschiff aufrufen konnten. Aber aus Sicherheitsgründen bestand die einzige Verbindung zwischen der Rapiditas und Atlantis aus den Energieleitungen. Daten wurden nicht übertragen, da sie es für gut möglich hielten, dass die Verbindung zwischen Ori-Technik und der Technik der Antiker unerwünschte Auswirkungen auf die Systeme haben würden.

“Tut mir Leid, wir haben keinen Zugriff auf die Daten.” Nachdenklich sah Sam zu den Marines und überlegte, ob sie einen von ihnen nach Atlantis schicken sollte, um einen Datenträger mit den Datenbanken aus dem Wraithschiff zu holen. Aber dafür würde die Zeit nicht reichen. Selbst wenn sie Skarg schicken würde, würde er niemals genügend Zeit haben, um nach Atlantis zu gelangen, sich Zugriff auf die Datenbanken geben zu lassen und die Informationen, die sie benötigten, zu suchen. Sie brauchten irgendeine andere Lösung. Grübelnd starrte Sam auf den Bildschirm vor sich und beobachtete besorgt, wie der Energieverbrauch immer weiter stieg. Plötzlich gab es einen weiteren sprunghaften Anstieg in dem Energieverbrauch. Offensichtlich hatte der General die Schilde aktiviert. Die Energiequelle der Rapiditas näherte sich immer mehr ihrer Belastungsgrenze und im Maschinenraum verbreitete sich ein unangenehmer Geruch, als die Isolation zahlreicher Kabel zu warm wurde. Doch dann sprang Skargs Programm an und leitete die Energie auf die sekundären Leitungen um. Die primären konnten zumindest einige wenige Minuten abkühlen, bevor die Energie wieder durch sie geleitet wurde. Skargs Programm funktionierte und sie war sich sicher, dass das Programm aktuell das einzige war, was verhinderte, dass die Leitungen überlastet wurde. Anerkennend nickte sie Skarg zu. “Gut gemacht.” Mehr sagte sie in der aktuellen Situation nicht, aber sie nahm sich bereits jetzt vor, dass sie Skargs Mitarbeit sehr lobend in ihrem Bericht erwähnen würde, wenn es ihnen gelingen würde diese Subraumblase lebend zu verlassen.

Plötzlich sank der Energieverbrauch wieder deutlich und Sam hob verwundert die Augenbrauen, bis sie feststellte, dass Atlantis seinen eigenen Schild verkleinert hatte. Dadurch hatten sie einige weitere wertvolle Minuten gewonnen. Aber würde das auch ausreichen, um eine Lösung zu finden? General O’Neills Funkspruch ließ sie kurz in ihrer Arbeit innehalten und sie schüttelte leicht den Kopf, als er meinte, dass der Wraith sich nützlich machen sollte. Wenn er gesehen hätte, wie sehr Skarg ihnen bereits geholfen hatte, würde er sicher nicht so über ihren Kollegen sprechen. Entschuldigend blickte sie zu Skarg und aktivierte dann ihr Funkgerät.
“Verstanden, Sir. Ich gebe Ihnen alles, was wir haben. Bezüglich der Subraumblase habe ich bereits mit Skarg gesprochen. Er kennt leider keine Möglichkeit, wie wir entkommen können. Carter, Ende.”

Sam warf einen kurzen Blick hinter sich auf die Energiequelle der Rapiditas, die schon jetzt heller leuchtete, als sie es jemals während ihres gesamten Fluges gesehen hatte und sie würden ihr noch deutlich mehr abverlangen müssen, wenn sie etwas mehr Zeit herausschlagen wollten.
“Skarg…”, Sam hielt inne und überlegte noch einmal kurz, ob ihre Entscheidung wirklich sinnvoll war. Doch im Endeffekt hatten sie eigentlich gar keine andere Wahl. “Deaktivieren sie die Sicherheitsbeschränkungen für die Energiequelle.”, entschied sie und wollte gerade die Diagnosedaten der Energiequelle aufrufen, als sie einen weiteren Funkspruch des Generals erhielt. Seine Idee war unkonventionell, doch sie eignete sich vielleicht wirklich als Plan C. Die Risiken waren groß und sie war sich noch nicht einmal sicher, ob man eine Subraumblase überhaupt platzen lassen konnte. Aber wenn ihnen nichts anderes einfiel, dann würden sie es zumindest versuchen müssen.

“Carter an O’Neill. Wir könnten versuchen die Hyperraumfelder beider Raumschiffe zu überlagern und die Ausdehnung des kombinierten Hyperraumfeldes so weit zu vergrößern, bis die Subraumblase zerstört wird. Ich befürchte jedoch, dass sich die Subraumblase auf diesem Weg nicht oder nur mit mehr Energie, als wir zur Verfügung haben, vernichten lässt. Und selbst wenn es uns gelingen sollte die Subraumblase platzen zu lassen, ist es nicht gewiss, wo wir dann landen werden. Es ist gar nicht unwahrscheinlich, dass wir, wenn die Subraumblase vernichtet wird, auch sterben werden. Carter, Ende.”, erwiderte Sam sachlich. Ihre Chancen standen wirklich nicht gut und wenn sie auf die Diagnosedaten schaute, dann waren ihre Chancen noch einmal deutlich gesunken.

“Skarg, vergessen Sie, was ich gesagt habe. Lassen Sie die Finger von den Sicherheitsbeschränkungen und bereiten Sie die Naquadahreaktoren vor. Wir werden sie gleich brauchen.”, meinte sie hektisch zu dem Wraith, bevor sie mit einem besorgten Blick auf die Energiequelle wieder ihr Funkgerät aktivierte.

“Carter an O’Neill, die Energiequelle hält der Belastung nicht mehr stand. Durch die dauerhafte Belastung hat sich ein Riss in der Kristallmatrix gebildet. Sie müssen sofort eine andere Energiequelle aus dem geschützten Lagerraum holen, sonst riskieren wir eine Explosion. Carter, Ende.” Das Licht im Maschinenraum flackerte, als Skargs Energieumleitungsprogramm wieder die Last zwischen der primären und der sekundären Leitung zu verteilen begann, doch Sams Blick galt nur der Energiequelle. Noch war der Riss nicht sichtbar, aber das Farbspektrum des von der Energiequelle ausgehenden Lichts schien sich zu verändern. Das neutrale, weiße Licht wurde immer bläulicher. Nur zu gerne würde sie selbst zu dem speziellen Lagerraum gehen, der sich am Ende des Korridors befand und in dem die Ori ihre Version der ZPMs aufbewahrten, aber leider hatte dort nur ein ATA-Genträger, der von der Rapiditas als Pilot akzeptiert worden war, Zugang. Es führte also kein Weg daran vorbei, dass der General die Kontrolle über die Rapiditas an seinen Co-Piloten übergab und selbst das neue Ori-ZPM holte.

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Skarg
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Beitrag von Skarg » 20.08.2021, 01:30

Der Wraith lächelte leicht und nickte, als Sam meinte, der Planet von dem er kam hätte einen schönen Namen. Diese kleine Aussage freute ihn. Auch wenn er so gesehen nicht dort geboren war, so war er doch auf Galera aufgewachsen und hatte dort immerhin über 400 Jahre gelebt. Die Menschen dort waren seine Familie, der Planet war seine Heimat. Und mit all dem war er tief verbunden. Auch Sams Worte bezüglich des ZPMs und das dies zur Zeit sein Verständnis überstieg waren sehr nett von der Soldatin und Wissenschaftlerin gewählt. "Egal wie alt man ist, man lernt niemals aus.", kommentierte er also. "Neues Wissen zu erschließen erfüllt mich immer mit großer Freude. Und schwierige Rätsel zu lösen und zu verstehen gibt einem nicht nur ein ... mhh ... positives Gefühl, sondern schärft erneut den Blick für andere Dinge und Möglichkeiten. Das Leben wäre so furchtbar langweilig ohne all diese Rätsel und Geheimnisse, die noch gelüftet werden müssen.".

Nach dem gewissen Tumult mit den Wachsoldaten und Skargs durchaus mit etwas Bedrücktheit gefüllter Aussage, dass er es wohl schwer haben würde als angehöriger einer durchaus gefürchteten Spezies in der Pegasus Galaxie das Vertrauen aller zu gewinnen, hatte Sam ebenfalls Worte bereit, die dem grünhäutigen Außerirdischen etwas Hoffnung geben konnten. Sie sprach von ihrem Freund Te'alc, der offenbar ebenfalls die Schritte durchlaufen musste, vor denen Skarg nun in Atlantis stand. Und er hatte es offenbar geschafft. "Ich werde sehr gerne auf dieses Angebot zurückkommen und freue mich, die Geschichte dieses Te'alc zu hören." Doch nun wurde die Situation hektisch. Zeit für andere Gespräche blieb nicht mehr. Das Chaos begann, seinen Lauf zu nehmen.

"Verdammt!", murmelte der Wraith kurz als Sam meinte, dass sie von hier aus leider keine Zugriffe auf die kopierten Datenbanken des Wraith Schiffes hatten. Die wären jetzt sicher sehr praktisch gewesen. Skarg hatte in seiner langen Lebenszeit durchaus das ein oder andere zu Hyperantrieben, Subraummöglichkeiten und Co gelesen. Dunkel erinnerte er sich noch an das ein oder andere. Doch fokussiert hatte er sich eher meist um die technischen Dinge von Raumschiffen, Energieversorgungen und anderen Gerätschaften. Insbesondere solche Technologie, die auch den Menschen auf seinem Planeten hilfreich sein konnten. Sowohl für sie selbst, als auch, um sich davor zu schützen, von den anderen Wraith entdeckt zu werden. Der Puls des Wraith wurde schneller. Jetzt war der Moment gekommen wo sich herausstellen würde, ob sein Energieverteilungsprogramm funktionierte und ob es ihnen in dieser brenzligen Situation ein paar weitere Minuten Zeit schenken würde. Jede Sekunde war jetzt wohl schon entscheidend, ob sie überleben würden oder nicht. Kein Wunder also, dass Skarg gerade eine ziemliche Portion Aufregung verspürte und sich leicht auf die Unterlippe biss, als er mit gebanntem Blick auf die Monitore blickte und die Hände leicht verkrampfte bis endlich die aktualisierten Anzeigen erschienen und es tatsächlich so aussah, als würde sein Programm auch in der Praxis funktionieren und die Energieversorgung für den Moment stabilisieren. Und ihnen damit Zeit für weitere Lösungen zu bringen.

"Puh ... wenigstens etwas ...", meinte der Wraith, atmete tief durch und schluckte erst einmal. Sam lobte seine Arbeit. "Vielen Dank.", meinte er knapp. 'Hoffentlich hält es auch lange genug durch ...', fügte er in Gedanken noch hinzu. Das Programm musste seine Arbeit nämlich immer schneller verrichten und die Lastverteilung musste alles geben, um die Energie aufrecht zu halten. Das schaukelte sich alles viel zu schnell auf! Der Wraith ging näher an seinen Monitor heran und checkte wieder alle Anzeigen und Werte. Das sah wirklich gar nicht gut aus. "Wir kriegen ständig neue Lastspitzen überall her, ich weiß nicht, wie lange die Systeme das noch aushalten können.", meldet er Sam.

In seinem Kopf ratterten die Gedanken. Subraumblase. Subraumblase. Sein Schädel brummte, so angestrengt versuchte er aus den letzten Winkeln seines Gehirns alles zu bergen, was er einmal bei seinen eigenen Recherchen im Hive Schiff auf seinem Planeten gelesen und gelernt hatte. Mit halbem Ohr hörte er den Funkspruch von Sam mit O'Neill mit, wechselte wieder ein paar Ansichten auf dem Kontrollmonitor und versuchte die Werte die er sah zu interpretieren und zu überlegen, wie er auf technischer Seite vielleicht noch etwas tun könnte, um die Situation zu entschärfen. 'Komm schon, Skarg! Komm schon!', redete er sich selbst in Gedanken zu. Er war definitiv noch nicht bereit zu sterben. Nachdenklich zoppelte er sich an seinem Wraithtypischen Bärtchen als er nachdachte. Der Ruf seines Namens riss ihn kurz aus seinem Gedankengang und er blickte zu Sam.


"Wird erledigt!", bestätigte er prompt Sams Anweisung und tippte auf die Tastatur, um den entsprechenden Befehl auszulösen. Wie gut, dass das Interface sehr übersichtlich gestaltet war und man es recht schnell verstehen konnte, auch wenn man mit der Schriftsprache der Menschen noch nicht ganz so schnell war wie mit seiner eigenen, gewohnten. Eine rote Fehlermeldung ploppte hoffnungsleer über dem Bildschirm auf. "Mhh...", brummte er Wraith und schnaubte kurz. "Steuerung reagiert nicht. Ich muss es manuell machen.", verkündete er kurz und wollte gerade zur besagten Energiequelle gehen um manuell die Sperrsteuerung herauszuziehen. Das würde sicher weh tun, aber der Wraith hoffte auf seine regenerativen Kräfte.

Beiläufig hörte er den weiteren Dialog zwischen Sam und O'Neill mit. Der Plan klang extrem riskant und irgendwie gefiel dem Wraith nicht, was er da hörte. Nicht, weil er dachte, dass es die falsche Idee wäre. Sondern weil die Aussicht auf den Misserfolg und damit auf den Tod definitiv nicht das war, was man in so einer Situation hören wollte. Das würde sicher allen so gehen, welche diesen Funkspruch mithörten. Doch zurück zur Sicherung: Gerade als Skarg diese ziehen wollte stoppte Sam ihre initiale Anweisung noch in letzter Sekunde und entschied sich um. Skarg brach also sofort ab und ließ wie vorgeschlagen die Finger von der Sicherheitsbeschränkung und wollte sich gerade wegdrehen, die Naquadahgeneratoren vorzubereiten, als sein Blick auf einem Bildschirm in Sams Nähe kurz haften blieb.

Es waren Sensordaten des Subraumblasen-Phänomens und die Wellenformen kamen dem Wraith spontan sehr bekannt vor. Er hatte sie eben in genau entgegengesetzten Ausschlägen auf den Energiespitzen gesehen, deren Herkunft er sich nicht erklären konnte. Aber jetzt fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Sie waren nicht mehr im fließenden Hyperraum, der Hyperraumantrieb hatte also gerade nichts zu tun. Das einzige, was gerade Unmengen Energie schluckte waren die Schilde. Und wann machten Schilde das? Mit Schildtechnologie kannte Skarg sich ebenfalls aus, denn auf seinem Planeten hatte er mit den Schilden des abgestürzten Wraith Schiffs einige Experimente gemacht, da er sie im Ernstfall einsetzen wollte um die Bewohner seines Planeten vor einem Angriff durch die Wraith länger schützen zu können. Er hatte sogar einmal versucht die Schilde in eine Art Tarnvorrichtung umzubauen, sodass Fluchthöhlen vor Orbitalscans gesichert werden konnten. Er wusste genau, dass Schilde also mehr Energie verbrauchten, wenn sie etwas abwehren mussten. Ansonsten waren sie eher in einer Art Stand By Phase. Sie zogen dann eine eher konstante Menge von Energie, die jedoch nicht all zu hoch war. Je stärker das Schild jedoch belastet wurde, desto mehr Energie bezog es. Und hier schlug irgend etwas - sinnbildlich - die ganze Zeit auf ihre Schilde ein und rüttelte förmlich an Atlantis. Dazu kam bei Skargs Beobachtung das, was Sam über die Subraumblase in ihrem Funkspruch an O'Neill sagte: Subraumblase platzen lassen. Mit den Hyperraumantrieben.



"Die Energiespitzen ... sie sehen fast genau so aus wie die Sensordaten des Raumscans.", meinte er zu Sam und zeigte mit dem Finger auf die Stelle des Monitors, wo er die Werte gesehen hatte. "Ein System in der Physik gleicht sich immer aus. Der Subraum hat eine andere dimensionale Zusammensetzung als wir, die aus dem Normalraum stammen. Wir sind ein Fremdkörper. Wir müssen dem Kräfteaustausch mehr Material geben, damit die Belastung auf uns geringer wird.", brabbelte er in erstaunlicher Redegeschwindigkeit seine spontane Idee hervor.

Doch er wusste, dass er die Sache gerade sehr technisch betrachtete und von Subraum selbst viel zu wenig Ahnung hatte, um beurteilen zu können, ob sein Einfall gerade Unfug war oder ob die Beobachtung vielleicht Sam und den anderen Astrophysikern auf Atlantis, die viel mehr über diese Sachen wussten, eine weitere Idee geben konnte, wie sie hier heil wieder heraus kamen.


"Sam, ich habe vielleicht eine Idee. Ich weiß nicht, ob das mit dem Subraumzeug funktioniert, könnten Sie mir bitte den Funkkanal wieder öffnen, damit Atlantis und die Brücke mit den Fachleuten mithören können? Unsere Zeit ist zu knapp es zwei Mal zu erklären.", bat er. Sam nickte und öffnete dem Wraith den Funkkanal. [ooc: Die kurze Fremdsteuerung von Sam ist hier mit der Spielerin abgesprochen gewesen]

"Hier spricht Skarg. Eventuell habe ich eine Idee basierend auf Sams Vorschlag: Die Subraumblase belastet unsere Schilde so stark, da wir ein fremdes Element in dieser Raumebene darstellen und die Energien sich ausgleichen wollen. Wenn wir mit dem Hyperantrieb der Rapiditas auf einer Seite der Blase mit entgegengesetzter Polarität ein Hyperraumfenster öffnen, dann erzeugen wir vielleicht eine Brücke aus der Teilchen vom Normalraum in diese Blase einströmen können. Dabei entstehen vermutlich große Mengen von polarischen Ionen, welche die Subraumblase destabilisieren und damit die Einwirkung auf uns reduzieren. Gleichzeitig müsste der Hyperantrieb von Atlantis im exakt selben Moment ein normalpolarisiertes Hyperraumfeld öffnen. Mit ganz viel Glück entsteht dann, bevor diese Subraumblase kollabiert, eine Art ... Passage zum ... naja ... durchspülen. Eine Art Subraumriss. Wenn wir dann noch ausreichend Zeit hätten durch die Wirkung des entstehenden Strudels in das reguläre Hyperraumfenster einzutreten, dann könnten wir mit Glück wieder im Normalraum rauskommen. Rede ich Blödsinn oder erhöht das unsere Chancen, nicht in einer platzenden Blase hängen zu bleiben, sondern kurz vorher noch rausgedrückt zu werden? Es gibt allerdings einen kleinen Haken ... wir brauchen für die beiden Hyperraumfelder noch einmal eine ziemlich heftige Energiemenge, aber vermutlich ein bisschen weniger als wenn wir mit der Energie versuchen die Subraumblase direkt zum platzen zu bringen und eben nur eine Art Röhre bilden, durch die wir mit Glück sogar passieren können, bevor die Blase endgültig destabilisiert. Skarg Ende."

Der Wraith blickte zu Sam, die seine Idee ja nun auch das erste Mal gehört hatte. "Der Einfall kam mir dank Ihrem Stichwort mit den überlagernden Hyperraumfeldern und den Beobachtungen mit der Schildenergie.", erklärte er kurz. Die Experten würden sich nun sicher Gedanken machen, ob sein Vorschlag vielleicht helfen würde. Gespannt wartete der Wraith auf eine Reaktion per Funk zurück an den Maschinenraum der Rapiditas. Oder auf eine Einschätzung von Sam zu dieser Idee.


Doch blieb er auch dabei nicht untätig und bewegte sich, wie ihm eben geheißen wurde, zu den Naquadah Reaktoren um diese Vorzubereiten. Eines war sicher: Egal wie die Lösung aussah, sie brauchten definitiv mehr Energie.
"Reaktoren können auf Ihr Kommando ans Netz gehen.", vermeldet er.
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Elizabeth Weir
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Beitrag von Elizabeth Weir » 07.09.2021, 21:47

Funkspruch aus dem Kontrollraum

„Hier Weir. Colonel Carter was halten sie von dem Vorschlag von Skarg? Weir Ende.“

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Samantha Carter
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Beitrag von Samantha Carter » 21.09.2021, 02:20

“Ich glaube, Sie sind nicht nur Wissenschaftler sondern auch Philosoph.”, scherzte Sam, obwohl Skargs Worte vollkommen wahr waren. Egal wie viele Planeten sie noch bereisen würde, sie würde sicher immer irgendetwas finden, was sie in grenzenloses Staunen versetzte. Jedes Rätsel, jede Herausforderung brachte sie bei der Erforschung des Universums weiter voran. Sie fürchtete sich lediglich vor dem Tag, an dem diese Forschungsreisen irgendwann enden würden und spätestens, wenn sie den Kampf um die Erde gewonnen hatten, würde dieser Moment unweigerlich eines Tages kommen. Irgendwann würde sie sich ähnlich wie Jack hinter einem Schreibtisch wiederfinden und im besten Fall beobachten wie andere Teams zu Missionen durch das Stargate aufbrachen. Im schlimmsten Fall würde eine Beförderung sie auch nach Washington bringen, wo sie höchstens noch Berichte aus dem SGC erhalten würde. Sam graute es vor diesem Tag, denn dann würde ihr Leben sich von einem Augenblick auf den anderen vollkommen verändern. Als Jack nach Washington versetzt worden war, hatte sie immer gedacht, dass sie besser mit diesem Thema umgehen konnte, aber wenn sie jetzt daran dachte, erfüllte sie dieser Gedanke mit einem ähnlichen Grauen wie ihren ehemaligen Teamleiter damals.

Nur zu gerne hätte Sam das entspannte Gespräch mit dem Wraith fortgeführt, doch von einem Augenblick auf den anderen ging es in dem Maschinenraum drunter und drüber. Sam wollte gar nicht daran denken, was sie ohne das Lastverteilungssystem machen würden. Es war jedoch nur eine Frage der Zeit, bis dieses System versagen würde. Bereits jetzt schaltete das Programm immer schneller zwischen den beiden Systemen hin und her und es würde wohl nicht mehr lange dauern, bis keines der beiden Systeme mehr genügend Zeit bekam, um abzukühlen. Bereits jetzt sanken die Leitwerte der Kabel und die Lastspitzen, die Skarg meldete, machten die Situation nur noch schlimmer. Sie mussten so schnell wie möglich eine Lösung finden, sonst würden die Systeme überlastet werden. Die sich anbahnende Überlastung deutete sich bereits dadurch an, dass es Skarg nicht gelang mithilfe der Konsole die Sicherheitsbeschränkungen der Energiequelle zu deaktivieren. Also mussten sie wohl oder übel die Deaktivierung manuell vornehmen.

“Verdammt.”, fluchte Sam. “Versuchen Sie es manuell.”, wies sie Skarg an, während sie weiter die Systeme im Auge behielt.

Plötzlich flogen Funken aus der Konsole neben ihr und das Licht im Maschinenraum begann zu flackern. Die Systeme der Rapiditas hatten fast ihre Belastungsgrenze erreicht.

Besorgt warf Sam immer wieder einen Blick auf die Sensordaten, doch egal wie sehr sie sich anstrengte, sie konnte keine Lösung für ihr Problem finden. In ihrem gesamten Leben hatte sie sich noch nie so ratlos gefühlt und es schien fast so, als würden sie einen Kampf führen, den sie, egal was sie versuchten, nicht gewinnen konnten. Umso erstaunter war sie, als Skarg meinte, dass die Energiespitzen in zeitlicher Übereinstimmung mit Peaks in der Hintergrundstrahlung der Subraumblase auftraten.

“Wie bitte?”, fragte Sam erstaunt und warf selbst einen Blick auf die Energiedaten. Skarg hatte vollkommen Recht. Die zeitliche Übereinstimmung war deutlich zu sehen und auch seine Erklärung, dass die Physik immer das Gleichgewicht suchte, war vollkommen korrekt.

“Newtons drittes Gesetz.”, murmelte Sam leise. Genauso wie Skarg sagte, waren sie ein Fremdkörper in der Subraumblase und hatten das physikalische System in der Blase aus dem Gleichgewicht gebracht. In ihrem Eigenzustand war die Blase wahrscheinlich gar nicht groß genug, um Atlantis aufzunehmen, doch durch ihr Eindringen hatten sie die Blase quasi in einen angeregten Zustand gebracht. Die Blase versuchte nun unter Abgabe von Energie in ihren Ruhezustand zurückzukehren und genau diese Energie übte Druck auf Atlantis aus. Die Energie ihres eigenen Subraumtriebwerks wirkte gegen den Kollaps der Blase und führte ihr immer mehr Energie zu, sodass sie vorerst in ihrem angeregten Zustand blieb. Wenn sie die Blase doch nur irgendwie wieder in ein Gleichgewicht bringen könnten, dann konnten sie sich möglicherweise genügend Zeit verschaffen, um einen Weg aus der Blase zu finden. Doch das bedeutet, dass sie den Grundzustand der Subraumblase anheben mussten. Sie wusste nur nicht, wie ihnen das gelingen sollte.

Als Skarg andeutete, dass er eine Idee hatte und diese sofort mit den anderen Wissenschaftlern teilen wollte, reagierte Sam daher sofort und öffnete den Funkkanal für den Wraith. Aktuell zählte jede Sekunde und bei dem schwerwiegenden Problem, mit dem sie konfrontiert wurden, konnten sie nur gemeinsam eine Lösung finden.

Obwohl immer wieder Funken aus Leitungen und Konsolen flogen und sich der unangenehme Geruch von schmorenden Isolationen im Maschinenraum ausbreitete, lauschte Sam aufmerksam den Erklärungen des Wraith. Skargs Plan war riskant, aber er konnte funktionieren.
“Gute Idee.”, meinte Sam nur kurz, dann zog die Energiequelle wieder ihre gesamte Aufmerksamkeit auf sich.

Die Störungen in der Kristallmatrix wurden immer größer und der gesamte Maschinenraum wurde bereits in ein bedrohliches, blaues Licht getaucht. Wenn Sam sich nicht täuschte, dann glaubte sie sogar ein leises Knistern zu hören. General O’Neill hatte ihr zwar bestätigt, dass er so schnell wie möglich kommen würde, dennoch wurde die Zeit langsam knapp. Angespannt lief Sam zu der Energiequelle und begann bereits alles für den Austausch vorzubereiten, während Skarg sich um die Naquadahreaktoren kümmerte.

“Vielen Dank, Skarg.”, bedankte sie sich kurz bei ihm, als er ihr mitteilte, dass die Reaktoren vorbereitet waren. Nun brauchten sie nur noch die neue Energiequelle.

Angespannt wartete Sam und atmete erleichtert auf, als der General endlich den Maschinenraum betrat. Das blaue Licht war inzwischen in einen Frequenzbereich übergegangen, den das menschliche Auge nicht mehr sehen konnte und der Maschinenraum wirkte dunkler als zuvor, während die Isolation von ein paar Kabeln unnatürlich leuchtete. Gehetzt nahm sie eine der beiden Energiequellen, die der General mitgebracht hatte, in die Hand und ging vor dem Einbauschacht in die Knie.

“Skarg, halten Sie sich bereit.”, rief sie dem Wraith zu und atmete noch einmal tief durch, bevor sie den Einbauschacht öffnete. “Schalten Sie auf die Naquadahreaktoren um!”, befahl sie ihm und wartete, bis sie das Brummen der Reaktoren hörte, bevor sie den defekten Kristall aus seiner Halterung zog. Der Kristall war wärmer als es für eine auf Nullpunktsenergie basierende Energiequelle üblich war und Sam stellte den defekten Kristall schnell auf den Boden. Das Licht im Maschinenraum flackerte noch stärker als zuvor, während die Naquadahreaktoren sowohl die Rapiditas als auch Atlantis mit Energie versorgten und dabei deutlich überlastet wurden. Sie hatten nicht viel Zeit und sie zählte in ihrem Kopf die Sekunden, während sie den neuen Kristall in seine Halterung einsetzte.

Schnell kontrollierte sie noch einmal, ob das Ori-ZPM auch richtig eingebaut war, bevor sie den Einbauschacht schloss und die Energiequelle aktivierte. Sofort wurde der Maschinenraum wieder von dem weißen Schimmer der Energiequelle erfüllt und die Geräusche, die von den Naquadahreaktoren ausgingen, normalisierten sich. Sicherheitshalber führte Sam noch eine Diagnose der neuen Energiequelle durch, bevor sie sich erneut an Skarg wandte.
“Sie können die Reaktoren herunterfahren.” Erschöpft blieb sie einen Augenblick auf dem Boden sitzen, bevor sie aufstand und zu General O’Neill blickte.

Erleichtert darüber, dass sie es rechtzeitig geschafft hatten die Energiequelle zu tauschen, lächelte sie ihm kurz zu. Als sie seine Frage hörte, wurde sie aber sofort wieder ernst und sah kurz zu Skarg. Sie konnte die Frage des Generals sehr gut nachvollziehen. Hätte sie nicht bereits eine Weile mit dem Wraith zusammengearbeitet, wäre sie wahrscheinlich auch skeptisch gewesen, ob er mit seinem Vorschlag nicht einen hinterhältigen Plan verfolgte. Immerhin hatten sie es schon erlebt, dass einzelne Wraith sich für ihr Hive opferten. Aber sie war sich fast vollkommen sicher, dass Skarg ebenso lebend aus dieser Subraumblase entkommen wollte, wie wahrscheinlich alle Bewohner von Atlantis.

“Ich denke, dass es einen Versuch…”, begann sie und wurde kurz darauf von einem Funkspruch von Doktor Weir unterbrochen. Auch die Expeditionsleiterin wollte wissen, was sie von Skargs Idee hielt. “Hier Carter, Skargs Vorschlag ist riskant, jedoch denke ich, dass wir es versuchen sollten. Wenn wir es durch die beiden entgegengesetzt polarisierten Hyperraumfenster tatsächlich schaffen einen Riss in unser Universum zu öffnen, dann ist davon auszugehen, dass Materie aus unserem Universum in die Subraumblase eindringt. Laut dem Standardmodell der Kosmologie besteht unser Universum zu 95 Prozent aus nicht-baryonischer, dunkler Materie und dunkler Energie. Diese Energie ist laut aktueller Theorien dafür verantwortlich, dass sich unser Universum beschleunigt ausdehnt. Sollte durch den Subraumriss dunkle Materie und dunkle Energie in die Subraumblase eindringen, ist es durchaus möglich, dass die Subraumblase sich ausdehnt und sich dadurch die Last auf unsere Schilde reduziert. Möglicherweise können wir die Blase sogar durch den Riss verlassen. Jedoch ist es nahezu unmöglich vorherzusagen, wohin uns der Riss führen wird. Ich muss auch darauf hinweisen, dass es ebenso möglich ist, dass Antimaterie oder andere exotische Partikel in die Subraumblase eindringen könnten. Sollte dies geschehen, würde der Kollaps der Blase beschleunigt werden und wir würden, dadurch, dass der Schild Atlantis nicht mehr vollkommen umschließt und die Schilde der Rapiditas nicht allzu zuverlässig sind, in ernste Gefahr geraten. In Anbetracht dessen, dass uns die Subraumblase jedoch so oder so in Kürze vernichten wird, falls wir keine Möglichkeit finden die Blase zu stabilisieren oder aus ihr zu entkommen, halte ich das Risiko für vertretbar. Carter Ende.”, erklärte Sam und sah dann ernst zu General O’Neill. Die Entscheidung, ob sie wirklich versuchen sollten einen Riss in die Subraumblase zu reißen, lag nun bei Doktor Weir und ihm.

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Skarg
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Beitrag von Skarg » 27.09.2021, 00:25

Der Wraith lächelte kurz auf Sams scherzende Aussage, er wäre wohl auch ein Philosoph. "Nun ja ... manchmal vielleicht ein ganz kleines bisschen.", entgegnete er und schmunzelte kurz. "Diesbezüglich hat wohl die Mentalität der Menschen, bei denen ich aufwuchs, auf mich abgefärbt.", erklärte er. Das Volk von Galera hatte nämlich eine wirklich stark philosophische Ader in ihrer gesamten Kultur verankert. Vermutlich war genau das auch Skargs Glück, dass man ihn als kleinen Wraith, den man fand, nicht einfach getötet hatte, sondern ihm eine Chance gab. Viele andere Völker der Pegasus Galaxie hätten sicherlich nicht so großherzig gehandelt. Und angesichts dessen, was diese lebenskraftsaugende Spezies der Wraith anrichtete, hätte man es wohl niemandem verübeln können. Die Menschen auf Galera jedoch waren anders eingestellt. Sie glaubten an das Gute in jedem Wesen und daran, dass sich Verhalten nicht aufgrund einer Spezies bildete, sondern danach, in welchem Umfeld man sich befand und mit welchen gesellschaftlichen Normen man jeden Tag konfrontiert wurde. Und zumindest bei Skarg schien diese Vorstellung sich bewahrheitet zu haben. Sicher: Skarg hatte immer noch viele Eigenschaften, die sich rein von den Eigenarten seiner Spezies erklären ließen. Beispielsweise zeigte er nach wie vor deutlich weniger Gefühle offen nach außen als ein Mensch dies tun würde. Aber was zählte war doch die Moral, und hier hatte Skarg durchaus einen hohen Standard gelernt. Aber um dieses Thema weiter auszuführen war nun wahrlich nicht die Zeit.

Als Skarg sich auf Sams Anweisung hin drehte, um die Beschränkungen manuell zu deaktivieren, zuckte der Wraith kurz vor Schreck zusammen. Einer der Effekte der Systemüberlastungen, die zu Funkenflug und Lichtflackern führten, knallte ziemlich nah und ziemlich laut neben dem Kopf des grünlichen Außerirdischen hernieder. Skarg spürte, dass ein paar Funken ihn sogar recht heiß auf der Wange trafen und seine Haut ein wenig verbrannten. Der Wraith brummte kurz leise vor sich hin, ging jedoch unentwegt seiner Aufgabe nach. Eine so große Sache war so ein kleiner Funken ohnehin nicht. Die für seine Spezies typischen immensen Regenerationsfähigkeiten hatten die winzige Brandverletzung vermutlich schon geheilt, bevor auch nur im Ansatz jemand etwas davon sehen können würde. Und so war es auch, als Sam die erste Idee abbrach und Skarg daher wieder an seinen Platz zurückkehrte, um die Systeme weiter im Auge zu behalten und dabei glücklicherweise die Beobachtung mit den Parallelen der Fluktuationen machte.

Colonel Carter zeigte dem Außerirdischen dann einen großen Vertrauensbeweis, indem sie ihm erlaubte ohne Vorgespräch direkt einen Funkspruch abzusetzen. Doch Sam war auch klug genug mit den wenigen Stichworten worum es gehen würde direkt etwas anzufangen. Irgendwie waren Sam und Skarg in diesem Moment auch ein hervorragendes Team: Der Wraith hatte vorhin schließlich nicht im Ansatz eine Idee zum Verhalten von Subraumblasen, aber dank Sams Analyse klingelte plötzlich etwas tief in seinem Kopf. Und die Ideenfetzen die er hatte gaben wiederum Sam Futter aus den Fragmenten einen Plan zu formen. Alleine und für sich wären sie beide wohl weitaus weniger effizient gewesen. Und so oft wie während dem Funkspruch weitere Funken im Maschinenraum flogen und je mehr Warnmeldungen auf den Monitoren auftauchten, desto klarer war, dass Effizienz und schnelles Handeln gerade das A und O für eine erfolgreiche Rettung sein würden.

Hinzu kam: Gewisse Stichworte halfen Skarg manchmal dabei, sich doch wieder an mehr zu erinnern als er dachte. Ein Mensch würde wohl in so einer Situation sagen: 'da dämmert etwas bei mir'. Ein Wraith Gehirn funktionierte besonders gut in einer Hiveartigen Situation. Und selbst wenn er hier ja nicht mit Sam auf telepathische Weise verbunden war, wie das in einem Wraith Hive der Fall wäre, so hatte die verbale Kommunikation mit der Soldatin doch einen ganz ähnlichen Effekt. Manchmal genügten Stichworte, dass Skarg etwas einfiel, was er in seinen über 400 Lebensjahren einmal irgendwo gelesen oder aufgeschnappt hatte. In den Datenbanken seines Schiffes sowie in den Momenten, wo die anderen seiner Art so nah waren, dass er sich unbemerkt in deren telepathische Kommunikation einklinken konnte. Doch auch eine andere Sache bei Wraith spielte hier eine Rolle: Das genetische Gedächtnis. Bei Wraith Königinnen ging dies so weit, dass eine neue Königin das gesamte Wissen der Königin, von der sie abstammte, erhielt. Bei Männchen war dies zwar bei weitem nicht so stark ausgeprägt, aber doch noch grob vorhanden. Während Drohnen - die niedrigste Klasse von Wraith Männchen - keinerlei genetisches Gedächtnis hatten, so gab es bei den etwas höheren Männchen wie Skarg durchaus das Phänomen, dass gewisse Fragmente des genetischen Gedächtnisses in das Bewusstsein dringen konnten, wenn ein gewisser Trigger sie aktivierte. Sicher war dies nicht so stark, dass der Wraith nun plötzlich Subraumreisen verstehen würde, aber zumindest ein paar grobe Ideen konnte er mit all diesen kleinen Puzzleteilen und auch seinem eigenen Wissen und seiner eigenen Erfahrung aus seinem Kopf hinauspressen.

Hinzu kam, dass auch Skarg überleben wollte und in dieser Stress-Situation auch das Adrenalin in seinem Körper ihn gerade äußerst scharf denken ließen und all seine Sinne aufs äußerste geschärft waren. Und was das ausfeilen von Skargs Vorschlag war: Nun, dafür wäre dann Sam und die Wissenschaftler auf Atlantis zuständig, die nun WIRKLICH Ahnung von dieser Thematik hatten.


Der Wraith atmete erleichtert durch als er hörte, dass seine Idee wohl nicht komplett schwachsinnig war und er vielleicht damit tatsächlich einen kleinen hilfreichen Beitrag leisten konnte der sie retten würde. Er lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Aufgabenbereiche.


Boom! Wieder ein Krachen und Funkenflug und kurz danach war der Maschinenraum in ein düsteres blaues Notlicht getaucht. Wie gut, dass Wraith notfalls auch bei völliger Dunkelheit sehen konnten, denn gerade an den Skarg noch recht fremden Naquadareaktoren - die er vorbereiten sollte - war eine gute Sicht zur Orientierung äußerst wichtig. Der Wraith hatte dank seiner scharfen Sinne jedoch glücklicherweise keine Probleme in der dunklen Ecke des Raumes nur mit schwacher blauer Notbeleuchtung alle Details des Naquadareaktors zu erkennen und diesen in Betrieb zu bringen.


"Reaktoren vorbereitet. Start auf Ihr Kommando!", bestätigte Skarg dann seine Bereitschaft an Sam und fügte in Gedanken ein 'hoffentlich funktioniert das' hinzu. Ja, manchmal opferten sich Wraith leichtfertig für das Hive in einer Kamikaze Aktion. Aber so eine Situation hatte Skarg ja nicht im Ansatz. Er wollte überleben. Und er war nie Teil eines Wraith-Hives. Eher gehörte er jetzt sogar zu einer anderen Art Hive ... bzw. Team: Atlantis. Und insbesondere SGA-1. Damit war es klar, dass der Wraith alles tun würde, um diese seine neue Gruppe hoffentlich heil aus dieser Situation herauszukriegen. Zumindest mit den kleinen Dingen, die er dazu beitragen konnte.

Inzwischen betrat General O'Neill den Maschinenraum und nickte dem Wraith zu. Skarg erwiderte diesen Gruß freundlich, blickte aber recht schnell wieder zu dem Reaktor, denn es konnte nicht mehr lange dauern bis Sam das Kommando zum umschalten gab. Und da kam es auch schon.
"Umschaltung erfolgt. Reaktoren online.", bestätigte er kurz Sam. Als die Reaktoren liefen erhob sich Skarg aus der Hocke und ging wieder einen Schritt zum Energiemonitor, auf dem sein Programm weiter seine Dienste tat, das System vor der endgültigen Überhitzung zu bewahren. Nach wie vor war dies für das Programm immer schwieriger. Doch die Energieversorgung sah noch gut aus. Nun ja ... deutlich im gelben Bereich, aber es war zumindest noch ausreichend dafür, dass sie nicht von der Blase erdrückt wurden und auch die Schilde nicht sofort zusammen brachen.


Eine Temperaturanzeige machte ihm dann auch Sorgen. Der Wraith kniff seine Augen etwas zusammen und las mehrfach die Anzeige die er sah. Er wollte sicher gehen, dass er nicht nur eines der menschlichen Schriftzeichen noch nicht richtig zuordnete, aber nein, er hatte alles richtig gelesen. In seiner Konzentration bekam er erst einmal nichts vom Austausch des Ori-ZPM mit und auch nichts davon, was O'Neill noch kurz mit Sam besprach.

Erst als Sam anwies, die Reaktoren wieder herunterzufahren blickte Skarg wieder in Richtung der beiden Menschen - Sam und Jack - und nickte bestätigend, wandte sich umgehend wieder den Naquadahreaktoren zu und fuhr diese kontrolliert und vorsichtig herunter.
"Backupsysteme wieder heruntergefahren, wir sind wieder auf Hauptenergie.", bestätigte er.


Bevor er wieder an seinen Platz zurück ging griff er jedoch noch kurz mit dem Finger auf eines der Verteilerbauteile die in der Temperaturanzeige vorhin ein wenig zu heiß aussahen. Seine Fingerspitzen lugten ja noch aus dem Handschuh, der seine Nährhand abdeckte, ausreichend hervor, sodass er die Temperatur dort einmal fühlen konnte.
"OH VERDAMMTE ..." - so schnell wie seine Fingerspitzen auf dem Bauteil lagen, so schnell zog er seine Hand wieder zurück und schüttelte sie kurz in der Luft. "DAS ist definitiv schon roter Bereich.", brummte er und blickte zu Sam.

"Sam hätten Sie eine Idee wie wir diesen Verteiler recht schnell etwas herunterkühlen können?", fragte er sie und deutete in Richtung des Teils. "Irgendwie sammelt sich hier gerade massiv Hitze und ich denke das geht nicht mehr lange gut. Wenn wir diesen Verteiler verlieren haben wir ein Problem, dann müsste die Verbindung zu Atlantis noch mehr Last tragen und das könnte selbst mit dem Lastverteilungsprogramm dann nicht mehr zuverlässig funktionieren.".

Der Wraith blickte kurz zu General O'Neill, der ja noch in Sams Nähe stand, und zuckte leicht mit den Schultern. "Ich bin zwar noch nicht lange bei Euch, aber an Spannung fehlt es auf Atlantis wohl nie, hm?", meinte er scherzend in Richtung Jack. Galgenhumor beherrschte der Wraith offenbar auch ein wenig. "Ein Problem weg, ein neues dazu. Wird nicht langweilig."
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Jack ONeill
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Beitrag von Jack ONeill » 30.10.2021, 19:02

Carter war erleichtert als er mit den Kristallen in der Hand den Maschinenraum betrat. Sie nahm sie sofort und machte sich an die Arbeit. In dieser Zeit nickte er dem Wraith zur Begrüßung kurz zu und Skarg erwiderte den Gruß sogar recht freundlich. Damit hatte Jack nicht gerechnet, denn die Wraith wirkten sonst so unnahbar und kalt. Trotzdem vertraute er dem Kerl noch nicht, da ihr Volk schon zu viele Menschen auf dem Gewissen hatte.

Wenig später war Sam fertig und lächelte ihm kurz zu. Doch dann musste sie sich wieder auf ihre Arbeit konzentrieren und es dauerte einen Moment bis sie ihm auf ihre Frage antwortete. Doch kaum hatte sie angefangen, da meldete sich Dr. Weir und stellte der Physikerin fast die selbe Frage wie er es vorher getan hatte. Also nutzte Sam die Gelegenheit und antwortete beiden zusammen.

Von dem ganzen wissenschaftlichen Kram verstand Jack nicht viel, doch das diese Idee, auch wenn sie nicht gefahrlos war, eine gewisse Chance bot der Blase zu entkommen, leuchtete ihm ein. Trotzdem überlegte er noch einen Moment, dann funkte er Liz an.
„Dr. Weir. Hier O‘Neill. Ich habe ihren Funkspruch gehört und Colonel Carter kurz zuvor fast die selbe Frage gestellt. Meiner Meinung nach sollten wir den Vorschlag von Skarg versuchen. Er ist zwar nicht gefahrlos, aber ob wir es schaffen den Wurmlochantrieb zu starten und ob er wirklich funktioniert ist auch fraglich. Und wir haben nicht mehr viel Zeit. O‘Nell Ende.“ Nun musste die Expeditionsleiterin noch zustimmen und dann konnten der Wraith und Sam mit ihrer Arbeit beginnen. Doch da er vermutete, dass Liz das tun würde, nickte er Sam leicht zu. „Dann schauen wir mal wo wir heraus kommen. Und nun kehre ich wohl am besten zur Brücke zurück. Wer weiß was unser bockiges Pferd von diesen Aktionen halten wird.“ Schnell hob er zum Abschied die Hand und ging zur Tür, als er hörte wie Skarg meinte das es hier nicht an Spannung fehlen würde. Da musste er sich einfach noch einmal kurz umdrehen. „Tja, besser wie in jedem James Bond.“ Anschließend verließ er den Maschinenraum.

TBC: Gänge

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Elizabeth Weir
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Beitrag von Elizabeth Weir » 15.11.2021, 23:33

Funkspruch aus dem Tor- und Kontrollraum


„Colonel Carter. Wir werden den Vorschlag von Skarg probieren. Kümmern sie sich bitten zusammen mit dem Wraith um alles. Wenn nötig kann auch Dr. Zelenka sie von hier aus unterstützen. Weir Ende.“

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Samantha Carter
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Beitrag von Samantha Carter » 20.11.2021, 22:30

Sam war froh darüber, dass die Zusammenarbeit mit Skarg so gut funktionierte. Ohne ihn wäre all die Arbeit, die aktuell im Maschinenraum anfiel, kaum zu bewältigen, doch dank ihm waren die Naquadahreaktoren bereits kurz bevor General O’Neill die neue Energiequelle brachte einsatzbereit und er schaltete die Energie sofort auf die Reaktoren um, als sie ihm den Befehl dafür gab.

“Danke.”, erwiderte sie kurz, während sie sich bereits an die Arbeit machte. Das Tauschen der Energiequelle ging ihr sehr leicht von der Hand, immerhin hatte sie bereits während ihres Fluges nach Lantea eine beschädigte Energiequelle austauschen müssen. Damals wie auch heute wunderte sie sich nur darüber, dass die Rapiditas so viele Ersatzenergiequellen in ihrem Lager hatte. Es war fast so, als hätte Athanasius damit gerechnet, dass er lange Zeit keinen Zugang zu den ZPM Produktionsstätten der Ori haben würde. Sie wusste nur nicht, warum er damit gerechnet hatte. Aber vielleicht würde Athanasius es ihnen irgendwann berichten können. Sofern er sich jemals von seinen Verletzungen erholen würde und sie ihn davon überzeugen konnten, dass er ihnen verraten sollte, was er auf Methen gesucht hatte und warum er von den anderen Ori angegriffen worden war.

Doch nun mussten sie erst einmal diesen Flug überleben und die Wahrscheinlichkeit hierfür sank soeben wieder beträchtlich. Sie hatten die Energiequelle zwar erfolgreich tauschen können und auch einen Plan, wie sie vielleicht aus der Subraumblase entkommen konnten, aber das würde ihnen alles nichts bringen, wenn sie den Energieverteiler verlieren würden. Durch die großen Strommengen, die durch den Verteiler flossen, schien er langsam zu überhitzen. Doch das war auch kein Wunder. Sie hatten alle Geräte für das eineinhalbfache der maximalen Energie, die Atlantis im Hyperraum benötigen würde, konzipiert und nun verbrauchten sie mindestens das dreifache, wenn nicht sogar das vierfache und der Energiebedarf stieg immer weiter.

“Ja, Sir.”, verabschiedete sie sich eilig noch von General O’Neill und lief dann zu einer der Kisten, die am Rand des Maschinenraums standen.

Eilig leerte sie den Inhalt der Kiste an einer Stelle aus, wo sich ausnahmsweise keine Kabel oder improvisierten Schaltungen befanden und trug die niedrige Transportbox zu dem Verteiler.
“Unterbrechen sie den Kühlmittelfluss in Leitung D39 und bringen Sie mir dann das Lüfterarray, auf dem die Naquadahreaktoren stehen.”, wies sie Skarg an, während sie die Kiste in unmittelbarer Nähe zu dem Verteiler platzierte. So heiß wie das Gerät war, konnten sie es unmöglich direkt mit dem Kühlmittel in Kontakt bringen, sonst könnte die Elektrik schaden nehmen, aber sie wollte versuchen mithilfe des Lüfters vom Kühlmittel abgekühlte Luft auf den Verteiler zu blasen und ihn dadurch vorsichtig abzukühlen. Der verdunstende, flüssige Stickstoff würde zwar den Sauerstoff besonders im Fußbereich des Maschinenraums deutlich reduzieren, aber dieses Risiko mussten sie aktuell eingehen.

Nachdem sie ihre Vorbereitungen abgeschlossen hatte, wartete sie noch auf Skargs Rückmeldung und durchtrennte dann an einer Kopplungsstelle die Kühlmittelleitung. Mit aller Kraft riss sie die Leitung aus der Verankerung und legte das abgetrennte Ende in die Kiste. Sie wollte gerade den Lüfter entgegennehmen und ihn so positionieren, dass er das kühle Gas auf den Verteiler blasen würde, doch in dem Moment meldete sich Doktor Weir und bat sie darum die Koordinierung ihres Plans zu übernehmen.

“Hier Carter, verstanden. Ich kümmere mich darum.”, beantwortete sie schnell den Funkspruch und sah dann zu Skarg.

“Sie müssen hier übernehmen. Platzieren sie den Lüfter so, dass er das kalte Gas direkt in Richtung des Verteilers strömen lässt. Anschließend füllen sie die Box mit flüssigem Stickstoff und stellen die Belüftung hier im Maschinenraum auf Maximum. Ich hoffe, dass wir dadurch den Verteiler herunterkühlen können.”, teilte sie dem Wraith noch mit, bevor sie zu ihrer Konsole zurückkehrte und die Statusberichte der Rapiditas aufrief.

Erst nachdem sie sich einen schnellen Überblick über ihre aktuelle Situation, den Energieverbrauch und besonders auch dem Status der Subraumblase verschafft hatte, öffnete sie wieder einen Funkkanal.
“Carter an O’Neill, Doktor Weir hat grünes Licht für den Plan gegeben. Sobald sie wieder im Kontrollstuhl sind, müssen sie die Polarität des Hyperraumantriebs umkehren und dann ein Hyperraumfenster öffnen. Die Größe des Hyperraumfensters sollte der Größe von Atlantis entsprechen. Sagen Sie mir bitte Bescheid, wenn Sie soweit sind.”, wies sie den General an und funkte anschließend auch Colonel Sheppard an. Da sie nicht wusste, wie viel er schon von dem aktuellen Plan wusste, entschied sie sich dazu den Plan grob zu beschreiben, bevor sie ihm sagen würde, was er zu tun hatte.

“Carter an Sheppard, wir wollen versuchen einen Riss in die Subraumblase zu reißen, durch den Atlantis hoffentlich entkommen kann. Hierfür müssen sie ein Hyperraumfenster öffnen, dürfen jedoch nicht hineinfliegen. Die Rapiditas wird ebenfalls ein Hyperraumfenster öffnen, das jedoch eine andere Polarität als ihr Hyperraumfenster aufweisen wird. Versuchen sie Atlantis in der Mitte zwischen den beiden Hyperraumfenstern zu halten und warten sie darauf, ob sich ein Riss öffnet. Sollte dies geschehen, nehmen Sie mit den Sublichttriebwerken Kurs auf diesen Riss und versuchen hindurch zu fliegen. Bitte bereiten Sie nun alles vor. Ich werde Ihnen Bescheid sagen, sobald wir startklar sind.”, erklärte sie dem Colonel und sah dann wieder zu Skarg. Nun war es also gleich soweit. In wenigen Minuten würden sie sehen, ob sein Plan funktionierte oder sie eine neue Lösung suchen mussten.

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Skarg
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Beitrag von Skarg » 25.11.2021, 17:15

O’Neill war nach seiner Reaktion auf Skarg so schnell aus dem Maschinenraum verschwunden, dass er den kurz nachdenklichen Blick des Außerirdischen gar nicht mehr sehen konnte. ‚James Bond‘ klang zwar nach einem Menschennamen. Doch die Aussage ‚in einem‘ passte nicht dazu. Dass es sich hier um einen Filmtitel handelte, darauf kam der Wraith natürlich nicht. In der Pegasus Galaxie sah es im Bereich Film-Business ohnehin sehr mau aus, weshalb man diese Beschäftigungsform eigentlich nicht so spontan auf dem Schirm hatte. Mit einem verwirrten Stirnrunzeln blickte der neueste Zugang zur Atlantis Expedition also ein wenig Hilfe suchend zu Carter.

„Was ist ein Jamesbond?“, fragte er sie. Was die kulturelle Vielfalt der Erdlinge anging, hatte der Wraith auch noch ein wenig Nachholbedarf. Doch der aufgeschlossene Außerirdische war neugierig und stets bereit zu lernen. Mit seinem angeborenen Forschungsdrang fand er es sogar extrem spannend nach so einer langen Lebenszeit endlich einmal eine völlig neue Kultur mit völlig anderer Entwicklung kennenzulernen. Neben dem technischen und wissenschaftlichen Aspekt war dies immerhin einer der Gründe, warum er sich dazu entschlossen hatte, auf Atlantis zu bleiben und die Menschen dort im Gegenzug mit seinen Fähigkeiten zu unterstützen.

Über Funk bekam er dann noch beiläufig mit, dass man seinen Vorschlag offenbar aufgegriffen hatte und ausprobieren wollte. Aus welchen Winkeln seines Gehirnes er diese Idee hergeholt hatte, wusste Skarg selbst nicht so genau. Sein Vorschlag war auch bei Weitem extrem theoretisch. Doch er war froh, dass er damit die wirklichen Experten in diesem Gebiet vielleicht auf eine gute Spur bringen konnte und sie mit ihrem Wissen seinen Vorschlag ergänzen und in die Tat umsetzen konnten. Die Teamarbeit funktionierte scheinbar schon perfekt. Gerade auch mit Sam. Innerlich freute das den Außerirdischen ein wenig, denn mit solchen Dingen konnte er den Menschen vielleicht zeigen, dass man ihm vertrauen konnte. Auch, wenn seine Spezies mit ihren telepathischen Fähigkeiten und der Art sich zu nähren wohl immer ein paar negative Erinnerungen wachriefen. Und zugegeben Skarg vermutlich mit seiner menschenoffenen, friedlichen Art auch ein seltenes Exemplar darstellte. Sofern er nicht vielleicht sogar ein Unikat war.

Nach dem Funkspruch reagierte Sam auf den Hinweis des Wraiths, dass eine Überhitzung eines Verteilers kurz bevor stand und die Soldatin und Wissenschaftlerin hatte spontan einen hervorragenden Plan erdacht. Skarg nickte auf ihre Anweisung hin und machte sich sofort daran, den Kühlmittelfluss in Leitung D39 zu unterbrechen und die angesprochenen Lüfter unter den Naquadahreaktoren zu beschaffen. Hier war es wohl wieder gut, dass man einen Wraith im Team hatte. Denn mit der gesteigerten Körperkraft von Skargs Spezies waren selbst die schweren Reaktoren für ihn kein Problem. Er konnte sie sogar sichtlich leicht und dennoch vorsichtig mit einer Hand hochheben, sodass er mit der anderen die Lüfter vorsichtig darunter herausziehen konnte. Sam beschrieb indes ihren Plan – und Skarg verstand, was Carter sich erdacht hatte.



„Das könnte funktionieren. Fantastische Idee!“, kommentierte der Außerirdische und stellte alles schon mal bereit. Lediglich die Tatsache Stickstoff mitten im Raum freizusetzen, sorgte für ein wenig Unbehagen bei ihm. Allzu groß war der Maschinenraum schließlich auch nicht. „Wir müssen nur ein wenig aufpassen, dass der Stickstoffanteil im Raum nicht zu sehr ansteigt. Falls es Ihnen kurz schwummrig wird oder so schnell Bescheid sagen, dann unterbrechen wir kurz die improvisierte Kühlvorrichtung“, merkte der Wraith besorgt an. Eine Sauerstoffdeprivation würde er vermutlich ein wenig länger aushalten als ein Mensch, aber irgendwann würde das auch für ihn gefährlich werden.


Carter meinte, Skarg musste jetzt diesen Teil völlig übernehmen, denn sie war mit der Koordination des Planes beschäftigt.



„Sie können auf mich zählen, Sam, ich kümmere mich“, bestätigte er. „Sie haben ohnehin im Bereich Subraumphysik viel mehr Ahnung und Erfahrung als ich, Ihre Konzentration wird jetzt ganz für das Manöver gebraucht. Mir selbst liegt die Technik deutlich mehr, also werde ich dafür sorgen, dass die Energieversorgung sichergestellt ist. Perfekte Aufgabenteilung.“ Skarg hoffte, dass er so auch ein wenig Mut zusprechen konnte. Denn zugegeben: Auch er selbst war aufgeregt. Wobei es bei ihm eine seltsame Mischung aus positivem Reiz durch die Spannung war und das dennoch garniert mit einer Prise Angst vor dem Tod. Lag das in der Art eines Wraith? Oder war das bei allen Spezies so? Das Adrenalin wirkte jedenfalls äußerst stimulierend und obwohl die Situation gerade äußerst ernst war, schien Skarg sie auch ein wenig genießen zu können. Endlich einmal eine extreme Abwechslung in seinem langen Leben!

„Es muss einfach klappen. Ich habe erst über 4 Jahrhunderte auf dem Buckel, meine besten Jahre habe ich noch vor mir“, scherzte Skarg dann noch während er parallel die improvisierte Kühlungseinrichtung fertig aufstellte, den Stickstoff in die Wanne füllte und die Lüfter aktivierte.

Er ging zum Kontrollmonitor zurück und überprüfte die Temperaturen. Sie fielen! Die improvisierte Kühlung tat ihren Job. Bestätigend nickte er Richtung Sam. Die Energieversorgung war bereit und würde wohl auch die kurze Lastspitze für die Hyperraumfenster und das sicher dabei entstehende ‚rütteln‘ durch die Subraumblase, welche die Schilde wieder belasten würde, stemmen können. Konzentriert behielt Skarg alle Anzeigen im Blick und machte sich bereit, jederzeit reagieren zu können, sollte etwas Ungewöhnliches passieren. Er blickte kurz auch wieder in Richtung der Naquadahreaktoren und machte sich in seinem Kopf schon einen Plan, wie er im Notfall möglichst schnell noch ein bisschen mehr Leistung aus diesen herausbekommen würde und wie er sie möglichst schnell betriebsbereit hatte, sollten sie noch zusätzlich nötig werden.
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John Sheppard
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Beitrag von John Sheppard » 28.11.2021, 01:57

Funkspruch aus dem Kontrollstuhlraum von Atlantis:

“Sheppard an Carter, in Ordnung. Ich warte auf ihren Befehl.”

Evan Lorne
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Beitrag von Evan Lorne » 03.12.2021, 21:43

Funksprüche von der Brücke der Rapidias:

"Lorne an Maschinenraum. Es gibt ein Sauerstoffleck in der Nähe der Brücke, irgendeine Beschädigung in der Außenhülle. Eine Eindämmungsfeld ist nicht möglich. General, Sie sollten momentan im Maschinenraum bleiben oder dorthin zurückkehren. Ich werde die Schotts schließen und sicherheitshalber die Brücke abriegeln."

"Lorne an Maschinenraum. Ich habe die Schotts geschlossen. General, sind Sie in Sicherheit. Ich muss demnächst die Brücke abriegeln."

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Samantha Carter
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Beitrag von Samantha Carter » 10.12.2021, 23:15

Sam konnte sich ein kurzes Lachen nicht verkneifen, als Skarg sie verwirrt ansah und nachfragte, was ein James Bond war. Es war kein Wunder, dass General O’Neill den Wraith mit seinem Vergleich irritiert hatte. In der kurzen Zeit, die sich Skarg bisher in Atlantis befand, hatte er sicher noch keine Gelegenheit bekommen sich mit Film- und Fernsehproduktionen zu beschäftigen. Aber mit der Zeit würde sich das gewiss ändern. Immerhin hatte sie schon gehört, dass in Atlantis regelmäßig Filmabende veranstaltet wurde.

“James Bond ist eine fiktive Gestalt von der Erde, die zahlreiche Abenteuer erlebt und häufig in scheinbar ausweglose Situationen gerät, aus denen er sich aber in der Regel befreien kann und dann trotzdem irgendwie seine Mission erfolgreich abschließen kann.”, erklärte Sam und beobachtete beeindruckt mit welcher Leichtigkeit Skarg den schweren Naquadahreaktor hochhob, um den Lüfter für ihr improvisiertes Kühlsystem zu holen. Es war eindeutig, dass der Wraith deutlich stärker war als sie, denn sie hätte sich mehr anstrengen müssen, um den Reaktor hochzuheben, besonders da es sich um die schwerste, aber auch leistungsfähigste Variante der Naquadahreaktoren handelte.

Als Skarg ihren Plan lobte, aber auch auf die Schwierigkeiten hinwies, bedankte sie sich kurz und nickte dann. Ihr gefiel es auch nicht so viel Stickstoff im Maschinenraum freizusetzen, doch sie hatten keine andere Wahl. Sie durften auf keinen Fall den Verteiler verlieren, sonst würde die Energieverbindung zu Atlantis nur noch eingeschränkt funktionieren oder im schlimmsten Fall sogar zusammenbrechen.

“Werde ich machen.”, versprach sie Skarg, denn genauso wie er problemlos Gewichte heben konnte, die sie kaum bewegen konnte, würde er wahrscheinlich auch mit deutlich weniger Luft zurechtkommen als sie. “Es ist aber davon auszugehen, dass sich der kalte Stickstoff erst einmal in Bodennähe sammeln wird. Wenn wir uns nicht zu viel bewegen, dann sollten wir zumindest vorerst keine Probleme bekommen.”, meinte sie und hoffte sehr, dass ihnen die Lüftung des Maschinenraums keinen Strich durch die Rechnung machen würde. Denn alleine die Luftströmungen der Lüfter könnten ausreichen, um für eine deutlich stärkere Durchmischung zwischen dem kalten Stickstoffgas und ihrer Atemluft zu sorgen.

“Schalten sie den Kühlmittelfluss in D39 ab, sobald das Behältnis mit flüssigem Stickstoff gefüllt ist und aktivieren sie ihn erst wieder, wenn der Behälter zur Hälfte leer ist. So können wir vielleicht verhindern, dass sich zu viel Stickstoff hier sammelt.”, schlug Sam vor, denn sie wollte auf keinen Fall, dass der Stickstoffgehalt im Maschinenraum zu hoch wurde. Nicht umsonst wurde flüssiger Stickstoff im Labor der stille Killer genannt. In der Regel bemerkte man erst viel zu spät, dass der Sauerstoff vom Stickstoff verdrängt worden war. Noch bevor man reagieren konnte, wurde man auch schon ohnmächtig und stürzte dadurch in den Bereich, wo sich bereits keinerlei atembarer Sauerstoff mehr befand. Dort erstickte man, obwohl der Körper die Lungen mit Gas füllen konnte. In jedem Labor, in dem sie bisher gearbeitet hatte, gab es Horrorgeschichten, dass irgendeinem Labortechniker schon einmal dieses Schicksal widerfahren war. Aber wahrscheinlich waren das alles nur Märchen, um die jüngeren Mitarbeiter vor zu viel Sorglosigkeit im Umgang mit der blubbernden, eisig kalten Flüssigkeit zu machen. Immerhin wurde flüssiger Stickstoff nur zu gerne für lustige Experimente oder die Zubereitung von extrem kaltem Eis verwendet.

“Vielen Dank, Skarg.”, bedankte sich Sam dafür, dass er sich weiterhin um die Technik kümmern würde, während sie die Koordination des Plans übernahm. “Ich bin froh, dass sie mir zugeteilt worden sind.”, meinte sie ehrlich, bevor sie sich wieder auf ihre Arbeit konzentrierte.

Colonel Sheppard meldete schon kurz darauf zurück, dass er bereit war und auf ihre Anweisungen wartete. Doch seltsamerweise erhielt sie keine Antwort von General O’Neill. Verwirrt runzelte Sam die Stirn.
“General O’Neill, bitte kommen. Haben Sie meinen vorhergehenden Funkspruch verstanden?”, fragte sie und lauschte dann angespannt, ob sie irgendeine Antwort erhalten würde. Doch erneut geschah nichts. Sie hörte nur einen kurzen Scherz von Skarg, doch zum Scherzen war ihr aktuell gar nicht zumute. Irgendetwas stimmte nicht. Wenn der General sie hören könnte, dann hätte er schon längst geantwortet. Aber vielleicht befand er sich auch nur in einem Bereich des Schiffes, der nicht von den Funkverstärkern abgedeckt wurde oder in dem die Verstärker ausgefallen war.

Obwohl ihr Bauchgefühl immer schlechter wurde, zwang sie sich dazu ruhig zu bleiben und zu hoffen, dass der General ihr bald antworten würde. Doch als sie stattdessen einen Funkspruch von Major Lorne erhielt, blieb ihr Herz stehen. Es hatte einen Hüllenbruch gegeben. Aktuell hatten sie nicht genügend Energie, um ein Eindämmungsfeld zu errichten und die automatischen Schutzsysteme waren außer Betrieb. Wenn sich Jack in diesem Bereich aufgehalten haben sollte, dann bedeutete das… Nein, daran durfte sie gar nicht denken. Er würde sich sicher in Kürze melden.
“Maschinenraum an Brücke. Verstanden, General O’Neill hat den Maschinenraum bereits verlassen und befindet sich auf dem Weg zu ihnen.”, erwiderte sie auf Lornes Funkspruch, während ihre Finger über die Tasten der Konsole flogen.

Eigentlich war die Konsole nicht dafür gedacht, um auf die Lebenszeichendetektoren zuzugreifen, aber sie zwang die Rapiditas förmlich dazu ihr die Daten anzuzeigen. Doch das, was sie dort sah, gefiel ihr gar nicht. Sie konnte kein Lebenszeichen in den Korridoren entdecken. Das musste zwar nichts bedeuten, immerhin waren die internen Sensoren in manchen Bereichen ausgefallen. Aber wie hoch war schon die Wahrscheinlichkeit, dass der General sich gerade in einem Bereich befand, in dem die Verstärker und die Sensoren defekt waren? Irgendetwas stimmte nicht und ihre Vermutung wurde nur noch mehr bestätigt, als sich Lorne erneut meldete und fragte, ob der General in Sicherheit war, da er die Brücke abriegeln musste.

“Carter an Brücke, negativ, der General ist bisher nicht in den Maschinenraum zurückgekehrt.”, meldete sie, während sich ein Kloß in ihrem Hals bildete.

Alles schien darauf hinzudeuten, dass der General sich im Bereich des Hüllenbruchs aufgehalten hatte. Doch dann wäre Jack, ihr Jack… Sam wagte es nicht diesen Gedanken zu vollenden. Sie hatten schon so viele Abenteuer gemeinsam überlebt. Da würde doch so ein Hüllenbruch nicht ihren langjährigen Teamleiter und Freund umbringen. Das konnte einfach nicht wahr sein. Verzweifelt öffnete sie noch einmal einen Funkkanal.
“Carter an O’Neill, können Sie mich hören?”, fragte sie. “Jack, bitte antworte mir!”, flehte sie regelrecht und lauschte so angestrengt wie möglich. Doch erneut konnte sie noch nicht einmal ein leichtes Kratzen hören, das darauf hindeutete, dass der General versuchte den Funkspruch anzunehmen. Das durfte einfach nicht wahr sein.

“Verdammt.”, fluchte sie, während alles in ihr sie dazu drängte nach dem General suchen zu gehen. Aber sie durfte ihren Posten nicht verlassen. Immerhin hatte sie hier eine Aufgabe zu erledigen und nun, wo Jack nicht erreichbar war, war die Aufgabe noch einmal deutlich schwerer geworden. Als ranghöchste Offizierin hatte sie nun das Kommando über die Rapiditas. Solange Jack nicht erreichbar war, musste sie nicht nur ihre Flucht aus der Subraumblase koordinieren, sondern sich auch um die Aufgabenverteilung auf dem Schiff kümmern.

Ein lautes Knarzen ging durch die Decke des Maschinenraums. Das Vakuum in der Nähe der Brücke belastete die strukturelle Integrität. Die Schotts würden wahrscheinlich nicht mehr lange halten. Sie mussten einen Weg finden, um ein Eindämmungsfeld zu errichten und den Korridor wieder unter Druck zu setzen. Für einen Augenblick schloss Sam die Augen, um ihre aufschäumenden Gefühle, ihre Angst und ihre Sorgen unter Kontrolle zu bringen, bevor sie die Schultern straffte und wieder ihr Funkgerät aktivierte.
“Carter an Brücke, wir haben bisher immer noch keine Rückmeldung von General O’Neill erhalten. Um zu verhindern, dass noch weitere Bereiche der Rapiditas beschädigt werden, müssen wir den Hüllenbruch abdichten. Teyla, können Sie das übernehmen? Im Lagerraum neben der Brücke dürften Sie einen Mark 3 Naquadahreaktor finden. Dieser sollte ausreichend sein, um die Eindämmungsfeldgeneratoren mit Strom zu versorgen. Sobald Sie den Bruch versiegelt haben…” Sam hielt einen Augenblick inne, als ihre Stimme vor Sorge zu brechen drohte. “Können Sie bitte nach General O’Neill suchen?”, bat sie die Athosianerin, bevor sie sich an Major Lorne wandte.

“Major, da der General nicht erreichbar ist, müssen Sie seine Aufgaben übernehmen. Wir wollen versuchen einen Riss in die Subraumblase zu reißen. Dafür müssen Sie die Hyperraumgeneratoren umpolen und ein Hyperraumfenster mit negativer Polarität öffnen. Das Hyperraumfenster sollte der Größe von Atlantis entsprechen. Bitte bereiten Sie alles vor und sagen mir Bescheid, sobald Sie bereit sind.”, wies sie ihn an und blickte dann zu Skarg.

Möglicherweise wäre es gut auch den Maschinenraum abzuriegeln, aber besonders in Anbetracht dessen, dass sie gerade große Mengen nicht atembares Gas in den Raum leiteten, wollte sie die Türen so lange wie möglich offen halten. Außerdem hoffte sie, dass der General vielleicht doch in Kürze in den Maschinenraum zurückkommen würde. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür mit jedem Augenblick, der verging, geringer wurde.

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Skarg
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Beitrag von Skarg » 25.12.2021, 20:32

Als Sam zunächst über die Frage nach James Bond lachen musste, blickte Skarg sie für einen Moment etwas verwirrt an, doch sein verwunderter Gesichtsausdruck wich ebenfalls schnell einem grinsen, als Sam schließlich die Erklärung lieferte. "Oh!", meinte der Außerirdische als ihm ein Licht aufging. "Ich verstehe!", meinte der Wraith dann schmunzelnd und widmete sich dann wieder ganz der Arbeit. Was die Kultur der Menschen anging, hatte er wohl ebenfalls noch Aufholbedarf. Doch er wollte auf jeden Fall auch die Kultur der 'Erdlinge' kennenlernen. Diese neuen Informationen interessierten ihn sehr. Und waren schließlich auch ein Grund, warum er sich überhaupt der Atlantis Mission angeschlossen hatte. Sein etwas abgekapseltes Leben auf seiner Heimatwelt war immerhin im Laufe der Jahrhunderte zugegeben ein wenig eintönig geworden.


Was den Stickstoff anging, war es wohl tatsächlich so, dass Skarg im Ernstfall dank seiner Wraith Physiologie länger durchhalten würde, als ein Mensch. Wraith hatten in derartigen Situationen nämlich zusätzlich einen anderen Vorteil, etwas rechtzeitig zu bemerken, dass schädlich war. Sie spürten, wenn ihre regenerativen Fähigkeiten ansprangen und mehr Reserven an Lebensenergie verbrauchten als das üblich war. Dies gab ihnen mehr Zeit, herauszufinden, was ihrem Körper schadete. In Situationen wie diesen war der Fall dann schnell klar: Wenn Skarg diese Beobachtung machte, dann war vermutlich der Stickstoff schuld. Bei einem Menschen war das aber wohl nicht so. Einem üblichen Wraith wäre diese Tatsache wohl egal gewesen. Doch Skarg war anders. Aufgrund dessen, wie er aufwuchs. Und aufgrund dessen, wie er selbst zu Menschen stand. Zusätzlich fand er, dass Carter auch sehr sympathisch war und ihn eben sehr aufgeschlossen behandelte. War es da ein Wunder, dass er sich Sorgen um die Frau machte?
"Notfalls gibt es an Board eines solchen Raumschiffes doch bestimmt auch ein Schutzanzug mit eigener Sauerstoffversorgung oder notfalls einen Raumanzug", überlegte er laut vor sich hin, "Bei diesem kritischen Manöver kommt es auf Ihre Fähigkeiten immerhin besonders stark an, denke ich."

Carters Vorschlag, den Stickstoffzufluss zwischendrin abzustellen und sozusagen das absolute Minimum dieses kühlenden, bei Raumtemperatur gasförmig werdenden, Stoffes zu verwenden, war allerdings ein guter Kompromiss. Der Wraith nickte also. "Guter Kompromiss." Der Behälter hatte eine ausreichende Füllung und Skarg stellte also den Nachfluss ab. Er beobachtete kurz, wie die vom Gas gebildeten 'Wölkchen' sich am Boden verteilten. Die Luftzirkulation durch Ventilator, Lebenserhaltungssysteme der Rapiditas und offene Türen machten dem Wraith auch ein wenig Sorgen. Er blickte hinüber zu den Wachsoldaten, die immer noch an der Tür standen und fragte sich kurz, ob diese wohl zuerst umfallen würden, wenn sie an der Tür mitten in der stärksten Luftzirkulation standen. Zugegeben musste er über diesen Gedanken innerlich und heimlich ein wenig schmunzeln - hey, immerhin hatte einer von denen vorhin versucht grundlos auf ihn zu schießen - aber er wünschte es ihnen trotzdem nicht und würde sie im Ernstfall ebenfalls aus der Gefahrenzone bringen. So viel war sicher.

Sam lobte den Außerirdischen schließlich wieder. Skarg war noch in seine Arbeit vertieft und nickte nur kurz, hielt dann jedoch plötzlich inne, als Sam meinte, sie wäre froh, dass er ihr zugeteilt wurde. Der Wraith drehte seinen Kopf in Carters Richtung und blickte den Mensch kurz an. Es war schwer, in den so fremden, ungewohnten Augen mit Schlitzpupille Gefühle zu lesen. Vor allem, da Wraith ohnehin nicht so wirklich Gefühle nach außen trugen und diese eher in ihrem Inneren verschlossen hielten. Doch für einen kurzen Moment konnte man tatsächlich so etwas wie Rührung und Dankbarkeit in Skargs Augen erkennen. Diese paar kleinen Worte von Sam hatten es merklich direkt in sein Herz geschafft. Stumm senkte Skarg kurz sein Haupt und drückte damit eine Geste des Dankes aus, noch bevor er seine Worte wieder finden konnte.
"Vielen Dank, Sam, diese Worte bedeuten mir wirklich sehr viel", sprach er und nickte kurz. "Die Menschen dort, wo ich herkomme, sind über die Generationen hinweg inzwischen an mich gewöhnt gewesen, das steht auf einem ganz anderen Blatt. Trotzdem ... immer, wenn etwa ein anderes Volk durch das Stargate kam, um Handel zu treiben oder Ähnliches ... ich musste mich immer bedeckt halten. So wäre es vermutlich auch bei Eurer Ankunft dort gewesen, wenn Eure fortschrittliche Technik nicht auf das abgestürzte Basisschiff aufmerksam geworden wäre", erklärte er kurz. "Und ich verstehe es. Bei allem, was meine Art üblicherweise den Menschen so antut. Es ist jedoch ziemlich ... schwer, wenn man selbst anders lebt, aber dennoch für den Rest der Galaxis als Monster gilt. Das macht ziemlich einsam." Jetzt war wohl klar, warum diese Worte und dieser Vertrauensbeweis seitens Sam ihn so positiv getroffen hatten. "Es ist schön, dass Sie so schnell über dieses Monster hinwegsehen können. Danke."

Er fokussierte sich wieder auf seine Aufgaben. Hörte ebenfalls das knarzen und knarren, dass durch das Schiff ging. Das war definitiv keine Akustik, die man hörten wollte, wenn außerhalb nur das luftleere Weltall war. Oder in diesem Fall sogar noch schlimmer: Eine Subraumblase. Okay, sterben würde man ohne Schiff in beiden Fällen, also war es im Grunde egal. Außerdem hatte Sam gerade etwas über Funk zu klären. Beiläufig hörte Skarg mit. Der General, der vorhin gerade noch hier war, schien nicht mehr zu antworten. War der Weg zur Brücke so weit? War vielleicht schon irgendwo auf dem Schiff der Schaden so groß, dass er eingeschlossen war oder zumindest keine Funkverbindung mehr hatte? Doch trotzdem würde der Weg auf die Brücke doch nicht so lange dauern!

Skarg spürte, dass Sam in großer Sorge war. Die telepathischen Fähigkeiten eines Wraith konnten solche Gefühle von Menschen ebenfalls recht stark wahrnehmen, wenn sie nahe genug waren. Sie waren immerhin eigentlich Jäger und Menschen ihre Beute. Menschen, die Angst hatten - deshalb auch die Sache mit diesen Halluzinationen bei einer Ausdünnung - leuchteten auf dem inneren 'Radar' eines Wraith wie ein Leuchtfeuer. Skarg jedoch wollte mit diesen Informationen nicht besser jagen. Er nutzte sein Gespür, um seine Gegenüber besser zu verstehen. Das Sam Teyla losschickte für die Suche war eine gute Entscheidung. Wenn hier nur Probleme mit Funkverbindung vorlagen, und Teyla ebenfalls Probleme bekam, könnte sie immerhin mit ihrer Fähigkeit Skarg kontaktieren. Telepathisch. Sicher würde die Athosianerin dann auch auf so eine Idee kommen, denn auch jetzt, wo sie durch einige Decks getrennt waren, konnten sie vermutlich ständig unterbewusst gegenseitig ihre Präsenz wahrnehmen.

Als Sam mit dem Funkspruch fertig war, blickte der Wraith wieder zu Carter. Die Soldatin und Wissenschaftlerin verstand es gut ihre Sorgen zu verbergen. Doch vor dem Gespür eines Wraith konnte sie dies natürlich nicht.


"General O'Neill war zwar nur kurz hier, aber er ist wohl eine äußerst starke, kämpferische Persönlichkeit. Machen Sie sich keine Sorgen, es wird schon alles gut sein. Steckt vielleicht irgendwo ein Lift zur Brücke fest oder so? Sicher ist nur die Funkverbindung abgerissen und er kommt irgendwo nicht mehr weiter?", vielleicht gab es hier oder auf der Brücke ja die Möglichkeit, dass Sam einmal Lebenszeichen Sensoren oder die Funktionsfähigkeit von Türen und Liften überprüfen konnte, um die Suche zu beschleunigen.
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Teyla Emmagan
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Beitrag von Teyla Emmagan » 15.01.2022, 23:16

Funksprüche von der Brücke der Rapiditas:

„Natürlich, Colonel! Ich bin gerade dabei im System nach einer geeigneten Stelle zu suchen, an der ich den Reaktor platzieren kann. Liege ich richtig mit der Annahme, dass es sinnvoll wäre das Eindämmungsfeld vor Ort manuell aufzuschalten, damit keine Gefahr eine Beeinflussung des aktuellen Energieflusses besteht?“

„Zudem habe ich in den Log-Ddaten Hinweise auf die Nutzung eines Wartungsschachtes gefunden, der Zugang liegt in dem derzeit abgeriegelten Bereich. Möglicherweise hat General O’Neill diesen genutzt, um die Ebene zu wechseln. Die Lebenszeichensensoren sind dort leider offline. Sobald ich das Eindämmungsfeld aktivieren konnte, werde ich selbstverständlich nach dem General suchen.“
“We are going to fight. We are going to be hurt. And in the end, we will stand.”
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"

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Samantha Carter
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Beitrag von Samantha Carter » 13.02.2022, 02:24

Ein Raumanzug wäre in der gegenwärtigen Situation wirklich nicht schlecht, aber leider hatten sie keine an Bord. Die Raumanzüge, die sich wahrscheinlich einmal an Bord befunden hatten, waren von der früheren Crew der Rapiditas während des Angriffs verwendet worden und dadurch zusammen mit der Crew verschwunden und da Atlantis nur eine sehr begrenzte Menge an Raumanzügen besaß, waren auch keine an Bord gebracht worden. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sie den Schild von Atlantis verkleinern mussten und gleichzeitig auch einen Hüllenbruch erleiden würden, waren auch ziemlich gering gewesen. Außerdem waren die Brücke und der Maschinenraum die sichersten Bereiche an Bord des Raumschiffs. Sie waren noch einmal von einer zusätzlichen Hülle geschützt, die im Normalfall die Atmosphäre in den beiden Räumen halten würde, selbst wenn im Rest des Schiffes nur noch Vakuum herrschte. Damit, dass sie gezwungen sein würden, den Maschinenraum mit Stickstoff zu fluten, hatte niemand gerechnet.

“Nein, leider nicht. Bevor wir die Rapiditas übernommen haben, war sie in einen Kampf verwickelt, bei der ihre ursprüngliche Crew getötet oder entführt worden ist. Dabei wurden auch die Raumanzüge irreparabel beschädigt beziehungsweise sind verschwunden. Wir werden also ohne einen Raum- oder auch einen Schutzanzug zurechtkommen müssen.”, erwiderte Sam ernst und blickte immer wieder auf ihre Konsole.

Der Sauerstoffgehalt im Maschinenraum war immer noch im grünen Bereich. Noch mussten sie sich keine Sorgen machen, dass sie eine Stickstoffvergiftung erleiden könnten. Aber das konnte sich sehr schnell ändern, immerhin nahm gasförmiger Stickstoff tausendmal so viel Volumen ein wie sein flüssiger Aggregatzustand. Die eiskalte und dennoch siedende Flüssigkeit blubberte in dem Behälter und die von ihrem improvisierten Kühlsystem ausgehenden Nebelschwaden verteilten sich im Maschinenraum. Nun konnten sie nur noch versuchen die Stickstoffkonzentration so gering wie möglich zu halten, bis sie endlich aus der Subraumblase entkommen und in den Normalraum zurückkehren konnten. Dort würde auch der Energieverbrauch von Atlantis wieder auf ein normales Maß sinken und sie würden die zusätzliche Kühlung hoffentlich nicht mehr benötigen.

Angestrengt und nachdenklich blickte Sam immer wieder auf die Anzeigen ihrer Konsole und rechnete nicht damit, dass ihre Worte Skarg so sehr bewegen würden. Sanft nickte sie ihm zu und konnte nur allzu gut verstehen, was er mit seinen Worten ausdrücken wollte.
“Ich muss über gar kein Monster hinwegsehen. Sie sind nämlich keines.”, erwiderte Sam überzeugt. “Im Endeffekt entscheidet jeder selbst, was er sein möchte. Nicht jeder Mensch ist gut und auch nicht jeder Wraith, Jaffa oder Goa’uld ist böse.”, fügte sie noch hinzu und musste dann innerlich schmunzeln. Wenn der General ihre Worte gehört hätte, dann würde er gewiss sagen, dass sie zu viel Zeit mit Daniel verbrachte, denn diese Worte hätten durchaus von ihm stammen können.

“Wenn wir in Sicherheit sind, erinnern sie mich daran, dass ich Ihnen von Teal’c und Jolinar erzähle.” Eigentlich sprach sie nur selten über die Symbiontin, die ihren Körper gekapert, sie in Lebensgefahr gebracht und im Endeffekt ihr Leben gegeben hatte, um sie zu retten. Aber sie hatte das Gefühl, dass Skarg sowohl von ihr als auch von Teal’c erfahren sollte. Selbst wenn die bloße Erwähnung seines Namens sie wieder daran erinnerte, wie viele geliebte Personen sie in der Milchstraße zurückgelassen hatten.

Und auch hier auf der Rapiditas war wieder ein Mensch, für den sie deutlich mehr empfand, als die Regeln der Air Force es jemals zulassen würden, in Gefahr. Sam schätzte die aufbauenden Worte von Skarg sehr, aber ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass Jack in Gefahr war.
“Ich hoffe es sehr. Aber bisher konnte ich keine Hinweise darauf finden, dass die Lifte feststecken.”, antwortete sie und nickte Skarg trotzdem dankbar zu, bevor sie aufmerksam Teylas Funkspruch lauschte.

Die Worte der Athosianerin bestätigten ihre Befürchtung, dass der General in dem Bereich gewesen war, in dem der Hüllenbruch stattgefunden hatte. Aber sie gaben ihr auch ein wenig Hoffnung. Scheinbar hatte er versucht einen Wartungsschacht zu betreten. Ob er dort sicher war oder nicht, war jedoch ungewiss. Eilig begann Sam in ihrer Konsole einige Befehle einzugeben. Doch mehr als die Informationen, die Teyla ihr gegeben hatte, konnte sie nicht abrufen. Die internen Sensoren waren einfach zu sehr beschädigt, um noch alle Ereignisse innerhalb des Schiffes aufzuzeichnen. Also musste sie wohl oder übel hoffen, dass ihr General es geschafft hatte sich in Sicherheit zu bringen und sich nun in einem Bereich des Schiffes aufhielt, in dem die Sensoren und auch die Funkverstärker defekt waren.

“Vielen Dank, Teyla. Ganz genau. Sobald sie den Reaktor angeschlossen haben, müssen sie das Feld manuell aktivieren. Wir dürfen aktuell nicht zulassen, dass die Rapiditas beginnt Energie von dem Verteiler abzuziehen, um das Eindämmungsfeld zu verstärken. Um die Sensoren der Rapiditas zu täuschen, sollten sie, bevor sie das Eindämmungsfeld aktivieren, die violetten Schaltkristalle aus dem Leitungssystem entfernen. Dies deaktiviert die Energieflussmesser in diesem Bereich.”, erklärte sie und fügte dann noch besorgt hinzu: “Seien Sie bitte vorsichtig.”

Es war schon schlimm genug, dass sich der General entweder in Lebensgefahr befand oder vielleicht sogar tot war. Sie wollte nun nicht auch noch Teyla verlieren oder in Gefahr bringen. Die Gefahr für den General wurde wahrscheinlich auch von Minute zu Minute größer. Anhand der Warnmeldungen auf ihrem Bildschirm konnte sie erkennen, dass Major Lorne mit seinen Vorbereitungen begonnen hatte. Genauso wie sie erwartet hatte, wehrte sich die Rapiditas vehement gegen die Umpolung ihres Hyperantriebsgenerators und wies sie immer wieder darauf, dass sie, sofern sie die Schildharmonik nicht anpassten, einen Eintritt in den Hyperraum nicht überleben würden. Dabei wollten sie gar nicht in den Hyperraum fliegen. Doch das konnte das Ori-Raumschiff nicht wissen. Nur zu gerne würde sie dem Major bei der Konfiguration helfen. Aber diese Tätigkeiten ließen sich nur am Kontrollstuhl oder an der ATA-Gen gesteuerten Konsole hier im Maschinenraum durchführen. Da jedoch weder sie noch Skarg das ATA-Gen besaßen, konnte sie aktuell nichts tun außer weiterhin die Systeme im Auge zu behalten und zu hoffen, dass es Major Lorne bald gelingen würde die notwendigen Einstellungen vorzunehmen.

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Skarg
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Beitrag von Skarg » 21.02.2022, 00:13

Der Wraith nickte auf Carters Erklärung bezüglich der Verfügbarkeit von Raumanzügen. Angesichts der Vorgeschichte der Rapiditas und ihrem eigentlichen Status bei dieser Mission war das nur allzu verständlich und logisch. Für sie selbst allerdings war diese Tatsache nun unter Umständen ein Nachteil. Eine unabhängige Sauerstoffversorgung hätte von allen Risiken, denen sie gerade ausgesetzt waren, zumindest ein Problem gelöst. Aber dann musste es eben so gehen. Skarg kontrollierte noch einmal die Temperaturanzeigen und blickte dann zu der improvisierten Kühllösung, von der aus sich wabernder Stickstoffdampf langsam im Raum ausbreitete. Zugegeben, auf dem Boden hatte dies einen optisch ganz interessanten Effekt. Aber trotzdem hoffte der Außerirdische natürlich, dass das Gas möglichst lange nur am Boden verbleiben würde.

Er richtete seine Blicke wieder zu Samantha, als sie auf seine vorherigen Worte reagierte. Er war froh, dass Sam dies bereits nach einer vergleichsweise kurzen Zeit so sah. Denn das bedeutete dem Wraith wirklich viel, dass er nicht als Monster gesehen wurde. Er war unter Menschen aufgewachsen und sah sie daher als gleichwertig an und nicht als Nahrung. Doch er wusste auch zu gut, wozu seine Spezies imstande war. Und warum. Und genau deshalb hatte Skarg - trotz der Alternative von kompatiblen Tieren Lebensenergie beziehen zu können, um zu überleben - doch immer etwas Angst, dass er doch irgendwann schwach werden könnte. Aber vielleicht zeigte gerade diese Angst, dass er es wirklich ernst meinte.


"Vielen Dank. Das bedeutet mir wirklich sehr viel", meinte er also und lächelte leicht. "Ich finde diese Neutralität auch wirklich bewundernswert bei allem, was meine Art normalerweise in dieser Galaxie so tut. Ich wüsste nicht, ob ich dies auch so leicht schaffen würde in so einer Situation, zugegeben. Aber ihre Ansicht deckt sich mit der, die auch die Bewohner hatten, die sich damals entschieden, mich aufzuziehen, statt aus Furcht zu töten. Die sich ebenfalls erst ein Bild machen wollten". Jemandem eine Chance zu geben sich zu beweisen konnte also wohl sogar leben retten. Neutralität und Fairness waren wohl also eine wichtige Tugend bei jeder Spezies und konnte vielleicht auch viel Leid verhindern. "Ich werde sehr gerne darauf zurückkommen und bin schon sehr gespannt, mehr über diesen Teal'c und Jolinar zu erfahren."


Doch das musste warten, denn der kritische Moment stand kurz bevor. Sam fand sich ebenfalls wieder direkt in ihre Aufgaben ein und gab noch ein paar Anweisungen über Funk. Der Wraith kontrollierte indes wieder alle Messwerte. Bisher sah alles gut aus. Die improvisierte Kühllösung funktionierte tatsächlich besser als erwartet und Skarg hoffte sehr, dass sie auch die kurze Belastung der gegenpoligen Hyperraumfelder aushalten würde.

Plötzlich hielt Skarg jedoch inne und blickte etwas leer in den Maschinenraum hinein. Er spürte, dass jemand versuchte, in seine Gedankenwelt einzudringen. Und da in dieser Subraumblase definitiv außer ihm sonst kein Wraith war, blieb nur noch Teyla übrig, die dazu in der Lage war. Der Wraith hatte in seiner Lebenszeit zwar nie unter seinesgleichen gelebt, aber seine telepathischen Fähigkeiten waren trotzdem sehr gut ausgeprägt. Wenn seine Artgenossen in der Nähe waren, so hatte er sich gelegentlich heimlich in dieses Netzwerk eingeklinkt, um - neugierig wie er war - zu lernen und mehr zu erfahren, als die Datenbanken aus dem abgestürzten Basisschiff ihm sagen konnten. Doch selbstverständlich durfte er dabei nicht auffallen. Also wusste Skarg eigentlich sehr gut, wie er sich abschirmen konnte. Doch hier und jetzt schirmte er sich nicht ab. Er ließ Teyla gewähren. Er vertraute ihr und wenn er wollte, dass man auch ihm vertraute, dann musste er zeigen, dass er nichts zu verbergen hatte. Außerdem war die Athosianerin ebenfalls Teil des Teams, zu dem auch Skarg gehörte, seit Colonel Sheppard ihn SGA-1 zugewiesen hatte. Und wem sonst würde man vertrauen können, außer einem Team? SGA-1 war nun wohl das neue Hive für Skarg. Teil seiner Familie. Irgendwie. Wenn man das so nennen konnte.

Dass jemand telepathisch in seine Gedankenwelt eindrang, das war für Skarg jedoch immer noch ein gewisses Novum und eine interessante Erfahrung. Als Teyla Teil seiner Gefühls- und Gedankenwelt wurde in einem Maße, das man nicht wirklich mit Worten beschreiben konnte, wenn man eben nicht eine solche Fähigkeit besaß, konnte auch Skarg umgekehrt etwas über die Athosianerin erfahren. Er spürte, dass sie eine Kämpfernatur war. Und eine starke, mutige Anführerin. Wäre Teyla ein Wraith, dann wäre sie ohne Zweifel eine fähige und mächtige Königin geworden, dessen war Skarg sich sicher. Und es war kein Wunder, dass sie eben die Anführerin der Athosianer war, denn sie war nicht nur stark und mutig, sondern auch gerecht. Instinktiv - vermutlich auch, weil eine gewisse Rangfolge zwischen männlichen und weiblichen in der Genetik eines Wraith fest verankert war - spürte der Wraith auch eine gewisse Ehrfurcht vor dieser immensen Willensstärke.

Der Wraith ließ Teyla gewähren, signalisierte ihr gedanklich, dass er ihr vertraute. Und, dass er für sie da sein würde als eine Art 'Kommunikationsbrücke', falls etwas passierte und auch ihre Funkverbindung so abreißen würde, wie die von General O'Neill, wenn sie den von Sam beschriebenen Auftrag ausführte.

Nach dieser telepathischen Verbindung atmete Skarg kurz durch und landete gedanklich wieder im hier und jetzt. Er blickte schnell wieder zu Sam, da er merkte, dass sie auf seine Worte zu O'Neill antwortete. Es steckten also keine Lifte fest. Kein gutes Indiz, dass man sich keine Sorgen machen musste, in der Tat. Doch so wie Skarg den Mann vorhin erlebt hatte - und Wraith hatten ein Gespür für so etwas - war er kein Mensch, der sich leicht unterkriegen ließ.
"Es wird schon alles gut gehen", meinte er wieder aufmunternd zu Sam.

"Sobald das Manöver abgeschlossen ist - und das ist es hoffentlich bald -, sollten wir wieder eine deutlich stabilere Energieverfügbarkeit haben. Ich kann vielleicht schon etwas vorbereiten, um dann die Feldstärke der Lebenszeichendetektoren im Schiff auszudehnen. Dann sollten wir den General schnell finden", schlug er vor. "Zur Zeit kann ich ohnehin nur die Kühlung und die Systemwerte im Auge behalten."

Zu dem eigentlichen Manöver - auch wenn es auf Skargs Vorschlag basierte - konnte der Wraith im Moment nichts weiter beisteuern. Die Umsetzung lag in ganz anderen Bereichen dieses Schiffs und Atlantis.


"Viel Glück. Uns allen."
Grafik generiert mit Flux Realistic AI Model & nachbearbeitet in Affinity

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