On Earth

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Samantha Carter
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Beitrag von Samantha Carter » 29.09.2023, 03:03

Scheinbar hatte sie Teyla weder bei ihren Vorbereitungen auf das Gespräch gestört noch aus dem Schlaf gerissen. Gefrühstückt hatte sie offenbar auch noch nicht, denn ihr Gast nahm sofort ihr Angebot zu einem gemeinsamen Frühstück an. “Das freut mich.”, erwiderte Sam lächelnd und wartete noch, bis Teyla bereit war, bevor sie sich auf den Weg zum Aufzug machte.

“Vielleicht treffen Sie in der Kantine sogar auf das ein oder andere bekannte Gesicht.”, spekulierte Sam. Nachdem es ihnen endlich gelungen war Kontakt zur Atlantis-Expedition herzustellen, hatte es doch den ein oder anderen gegeben, der sich nicht vorstellen konnte noch länger in einer weit entfernten Galaxie zu arbeiten und um eine Versetzung gebeten hatte. Die Stationierung in einer anderen Galaxie war nun einmal weder mit dem Aufenthalt in einer Krisenregion auf der Erde noch mit der Arbeit im SGC vergleichbar. “Einige der Soldaten, aber auch manche der Wissenschaftler, die die Expedition verlassen haben, arbeiten jetzt im SGC.”, fügte sie noch hinzu, bevor sie leicht schmunzelte.

“Ich muss ehrlich sagen, dass ich fast gar keine Nacht hatte. Mir sind bei einer Routineüberprüfung Unregelmäßigkeiten in den Kommunikationsprotokollen des Anwahlcomputers aufgefallen und da diese Auffälligkeiten leider sehr schnell zu großen Problemen werden können, habe ich mich direkt um die Reparatur gekümmert.” In den frühen Morgenstunden hatte sie dann noch die Möglichkeit gefunden ein wenig zu schlafen, aber sie konnte sich durchaus vorstellen, dass Teyla, selbst wenn sie unter dem Problem litt, dass sie in der ersten Nacht an einem fremden Ort schlecht schlief, immer noch mehr Schlaf bekommen hatte als sie.

Da sie aber inzwischen daran gewöhnt war, dass sie sich nur selten richtig ausruhen konnte, machte sie sich gar keine Gedanken mehr darüber. Die einzige, die sie regelmäßig daran erinnerte, dass sie dringend mehr schlafen brauchte und es auch noch ein Leben außerhalb des SGCs gab, war Janet. Aber seit sie ihre Beziehung mit Pete beendet hatte, Cassandra weggezogen war, um zu studieren, und Jack in Washington arbeitete, hatte sie nur noch wenige Gründe, um das SGC regelmäßig zu verlassen.

Als Teyla die ungeplante Toraktivierung ansprach, musste Sam erst einmal einen Augenblick überlegen. Ungeplante Toraktivierungen gehörten im SGC genauso zur Tagesordnung wie die Tatsache, dass sich SG-1 wieder einmal verspätete. Nichts davon war überaus seltsam, doch während sie Toraktivierung fast schon wieder vergessen hatte, machte sie sich immer mehr Gedanken um ihr Team.
“Das war SG-4. Sie sind vorzeitig von einer Mission zurückgekehrt, da auf P4Z-982 ein starkes Unwetter aufgezogen ist. Aber sie haben einige interessante Artefakte mitgebracht, die gerade katalogisiert werden. Offenbar befinden sich auf ein paar der Gegenständen Schriftzeichen der Ataniker.”, erklärte Sam und in ihrer Stimme war deutlich zu hören, dass sie schon sehr gespannt auf die weiteren Forschungsergebnisse war.

Da bisher nur Scherben und Schriftzeichen gefunden worden waren, war sie aktuell nicht an der Erforschung beteiligt, aber das hielt sie nicht davon ab die Ergebnisse der archäologischen Abteilung zu verfolgen, besonders da ihre Teamkollegen und sie bereits in Kontakt mit Technologie der Ataniker gekommen waren. Unwillkürlich rieb sie über die Stelle, an der damals die Armmanschette befestigt gewesen war. Der Versuch war zwar interessant gewesen, aber die Folgen, die sich daraus ergeben hatten, hätten in einer Katastrophe für Jack und sie enden können. Danach hatten sie nie wieder etwas von den Atanikern gehört, bis SG-4 die Ruinen auf P4Z-982 gefunden hatte.
“Ich gehe davon aus, dass, sobald das Unwetter abgeklungen ist, ein weiteres Team auf den Planeten geschickt wird, um die Ausgrabung fortzusetzen. Vielleicht finden sie Hinweise darauf, warum die Ataniker plötzlich verschwunden sind.”, spekulierte Sam, bevor sie vor dem Aufzug stehen blieb und ihre Zugangskarte durch den Kartenleser zog. Es war nicht zu überhören, wie sich der Aufzug in Bewegung setzte und schon kurz darauf auf ihrer Ebene stehen blieb. Langsam öffneten sich die Aufzugstüren und Sam bat Teyla mit einer kurzen Geste einzusteigen.

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Teyla Emmagan
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Beitrag von Teyla Emmagan » 16.06.2024, 21:28

Teyla hob überrascht ihre Augenbrauen, als Sam ihr in Aussicht stellte in der Kantine bekannte Gesichert treffen zu können. Im ersten Augenblick wusste sie nicht, worauf sich die Offizierin bezog. Ihrem Wissen nach war sie momentan die Einzige, die wegen eines Gesprächstermins mit dem IOA zur Erde beordert wurde. Am Sam ergänzte ihre vorherigen Aussage direkt, indem sie auf die Expeditionsteilnehmer zu sprechen kam, die sich nach der Belagerung von Atlantis durch die Wraith und der zeitgleich zum Glück erfolgreich verlaufenden Kontaktaufnahme mit der Erde gegen eine Weiterverwendung in der Pegasus-Galaxie ausgesprochen hatte.
Die Athosianerin konnte es ihnen nicht verübeln.
Sie alle hatten es gewagt sich auf eine Mission ohne garantierte Wiederkehr einzulassen, um das letzte Vermächtnis der Antiker, die sagenumwobene Stadt Atlantnis, zu finden. Dies war ihnen auch gelungen, allerdings zu einem hohen Preis… Neben den Herausforderungen und teils lebensgefährlichen Überraschungen, die die Stadt selbst nach ihrem Jahrtausende andauernden Schlaf mit sich brachte, waren die Menschen mit den Wraith auf einen neuen Feind gestoßen, der eine Bedrohung jenseits ihrer Vorstellungskraft darstellte.
Viele Leben waren in den vergangenen Monaten verloren gegangen. Und da die Wraith von der Existenz der Erde wussten, war Atlantis als einzige Verbindung in diese Galaxie keinesfalls sicher. Auch wenn es ihnen gelungen war die angreifenden Raumschiffe über die Zerstörung der Stadt zu täuschen, war dies nichts weiter als ein Spiel auf Zeit.

Das die Vorfahren selbst vor so vielen Jahren, trotz ihrer technologischen Überlegenheit, den Kampf gegen die Wraith aufgegeben hatten und zur Erde geflohen waren, war noch immer ein Thema, dass Teyla beschäftigte. In so vielen Sagen und Legenden, sowohl in ihrem eigenen Volk als auch bei ihren Brüdern und Schwestern auf anderen Planeten der Pegasus-Galaxie, wurden die Vorfahren als beinahe heilige Wesen dargestellt. Und es lebte trotz der vergangenen Jahrtausende bei vielen Völkern weiterhin die Hoffnung fort, dass die Vorfahren eines Tages zurückkommen und sie von den Qualen, die die Wraith für jeden Planeten bedeuteten, befreien würden.
Teyla wusste, dass dies unmöglich war. Die Antiker befanden sich nicht mehr auf dieser „fleischlichen“ Ebene der Existenz. Und sie hatten ihre Kinder, sowohl in der Milchstraße als auch der Pegasus-Galaxie, bei ihrem Aufstieg zurückgelassen. Ohne jegliche Absicht ihre neuerworbenen Fähigkeiten zu deren Schutz einzusetzen.

Auch wenn die Milchstraße ebenso ihre Tücken hatten, hatte der Umstand auf den Planeten der Pegasus-Galaxie wie eine Art Zuchtvieh den Wraith als Nahrungsquelle zu dienen, viele der ursprünglichen Expeditionsteilnehmer vom ersten Tag an beschäftigt. Einige hatten sich mit der Zeit mit dieser für sie neuen Realität arrangieren können. Andere hingegen haderten auch nach Monaten immer noch hiermit. Es hatte die junge Athosianerin daher nicht überrascht, dass einige der Expeditionsteilnehmer nach dem wiederhergestellten Kontakt mit ihrer Heimat, den Wunsch geäußert hatten zur Erde zurück zu kehren. Sie konnte nicht ausschließen, dass sie das Gleiche tun würde, wenn sie sich in einer entsprechenden Situation wiedergefunden hätte.
Teyla konnte sich noch gut daran erinnern, wie sie bei ihrem ersten Treffen den damaligen Major John Sheppard beinahe angefleht hatte zu seiner Ursprungswelt zurückzukehren, als ihr bewusst wurde, dass diese Menschen noch nie etwas von der Bedrohung durch die Wraith gehört hatten.
Aber John, Elizabeth, Carson, Rodney und so viele andere waren dennoch geblieben, weiterhin entschlossen den Menschen dieser fremden Galaxie im Kampf gegen diesen übermächtigen Feind zur Seite zu stehen. Und nicht nur das. Während einige ihren Dienst auf Atlantis beendet hatten, waren zeitgleich neue Expeditionsteilnehmer hinzugekommen. Soldaten, Wissenschaftler, Ärzte. Die personelle Stärke der Expedition wurde insgesamt sogar erhöht.

Teyla hatte in diesem Moment mit Dankbarkeit festgestellt, dass die Menschen der Erde keine Ebenbilder ihrer gemeinsamen Vorfahren waren. Sie waren bereit der Übermacht der Wraith zu trotzen. Sie ließen ihr Volk und so viele andere in ihrer Galaxie nicht im Stich, sondern versuchten weiterhin sie im Kampf gegen die Wraith zu unterstützen, selbst mit dem Bewusstsein für das immense Risiko, dass sie mit der alleinigen Anwsenheit in dieser Galaxie auf sich nahmen.
Dies war auch mit ein Grund dafür gewesen, dass Teyla sich zu dieser Reise auf die Erde entschieden hatte. Sie wollte nicht zu ihrem Volk zurückkehren. Sie wollte auf Atlantis bleiben. Wenn diese Menschen der Erde bereit waren für sie gegen die Wraith zu kämpfen, dann wollte sie an der Seite dieser Männer und Frauen stehen und ihren eigenen Beitrag leisten. Im Namen ihres Volkes aus einfachen Farmern und Jägern.


„Es freut mich zu hören, dass sie hier auf der Erde eine neue Aufgabe gefunden haben und weiterhin der Sicherheit ihrer eigenen Welt dienen können“, antwortete Teyla zu der Thematik, ehe sie ihrerseits eine Frage zu Colonel Carters Nachtruhe stellte. Die Antwort der Offizierin überraschte sie etwas, denn man konnte Sam ihren Schlafmangel kaum anmerken. Sie wirkte munter, die Haut in ihrem Gesicht hatte eine frische Farbe, auch wenn sie insgesamt eher hell war. Da dieser Stützpunkt in den Tiefen der Erde erbaut worden war, hatte man hier auch kaum eine Chance auf Sonnenlicht und eine damit verbundene Bräunung der Haut.

„Das klingt nach einer sehr anstrengenden Nacht“, erwiderte Teyla und zögerte kurz, ehe sie die Offizierin mit einem etwas eindringlicheren Blick erneut ansprach:
„Colonel, Sie müssen sich nicht verpflichtet fühlen mir Gesellschaft zu leisten. Sollten Sie nicht vielleicht besser die Zeit nutzen, um den verpassten Schlaf nachzuholen?“

Den Schilderungen bezüglich der Toraktivierung, deren Alarm Teyla auch innerhalb ihres Gästequartiers vernommen hatte, folgte die junge Frau aufmerksam. Es war beruhigend zu hören, dass das Team lediglich aufgrund der Wetterbedingungen ihre Erkundungen abbrechen musste und es somit keine Leben zu beklagen gab.
Der Athosianerin blieb die Neugier in der Stimme ihrer Gesprächspartnerin nicht verborgen. Einige ihrer Kollegen auf Atlantis hätten einen solchen Fund sicher mit vergleichbarem Optimismus betrachtet. Sie selbst konnte nicht behaupten, dass sie hinsichtlich der Vorfahren noch die gleichen positiven Empfunden empfand, wie noch vor etwas über einem Jahr. Aber solche Dinge geschahen, wenn man dank des Informationsaustausches mit Fremden einen neuen Blickwinkel einnahm.

Teyla beobachtete, wie Sam den Fahrstuhl mit ihrer Zugangskarte rief. Es dauerte nicht lange, bis die metallenen Türen, die mit den auf diese Etage hindeutenden Zahlen versehen waren, auseinander fuhren und sie in die dahinter liegende metallene Kabine eintreten konnten. Die Athosianerin vergleich, ebenso wie am Vortag, diese Art der Transportation mit denen der Antiker. Solche kleine Kammern ermöglichten es einem in Atlantis von einem Ende der Stadt in das andere zu reisen, in gerade mal einem Wimpernschlag. Und ohne dieses leicht Ruckeln, dass doch für eine leichte Gänsehaut bei der Athosianerin sorgte.
Um sich selbst während der Fahrt abzulenken, stellte sie daher eine weitere Frage:


„Haben Sie schon etwas hinsichtlich der Ankunft von Mr. Woolsey erfahren? Bisher konnte mir noch kein fester Termin für das anstehende Gespräch mitgeteilt werden.“
“We are going to fight. We are going to be hurt. And in the end, we will stand.”
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"

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Samantha Carter
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Beitrag von Samantha Carter » 22.07.2024, 02:45

Sam fand es sehr freundlich von Teyla, dass sie sich Gedanken darüber machte, ob es nicht besser wäre, wenn sie ein wenig Schlaf nachholen würde, aber sie musste sich wirklich keine Sorgen machen. Inzwischen war Sam es so sehr gewöhnt, dass sie an den meisten Tagen nur wenig Schlaf bekam, dass ihr Körper sich daran gewöhnt zu haben schien. Natürlich warnte Janet sie immer wieder, dass sie quasi auf Kredit lebte und diese Praxis, dass sie an manchen Tagen maximal vier Stunden schlief, sich irgendwann rächen würde, aber ihre Arbeit und ihr Pflichtbewusstsein ließen es häufig einfach nicht zu, dass sie sich länger ausruhen konnte. Dafür hatte sie sich aber auch die Fähigkeit angeeignet, die die meisten Soldaten beherrschten und konnte innerhalb weniger Minuten einschlafen, sobald sie etwas Ruhe bekam. Lange wach lag sie eigentlich nur, wenn sie es sich auch erlauben konnte oder die Situation so schlimm war, dass sie trotz der besten Einschlaftechniken keine Ruhe bekam. Während ihrer Zeit in Area 51 war es für sie geradezu ungewohnt gewesen, nahezu geregelte Arbeitszeiten und dadurch auch längere Schlafzeiten zu haben. Häufig war sie dann schon viel früher als geplant aufgewacht und hatte auch nicht mehr einschlafen können.

“Sie müssen sich keine Sorgen machen. Ich habe genug geschlafen. Solche Nächte sind bei uns eher die Regel als die Ausnahme.”, erwiderte sie mit einem freundlichen Lächeln. “Im Gegensatz zu Atlantis haben wir kein richtiges DHD sondern ein deutlich empfindlicheres, selbstgebautes System. In den meisten Fällen funktioniert es inzwischen sehr zuverlässig, aber da der Zugang zum Stargate und die Anwählbarkeit der Erde überlebensnotwendig sein kann, reagieren wir selbst bei leichten Abweichungen in den Systemaufzeichnungen sofort.”, fügte Sam noch eine kurze Erklärung hinzu.

Selbst zehn Jahre nach Entwicklung ihres Anwahlcomputers lernten sie immer noch neue Dinge hinzu und mussten dann wieder Anpassungen an der Software und manchmal sogar an der Hardware vornehmen. Dieses Mal hatten sie die Analysen aber nicht zu einer neuen Entdeckung sondern zu einem Transformator geführt, bei dem eine der Dioden durchgebrannt war und dessen Spulen durch die daraus resultierende zu hohe Belastung stark in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Da sie immer ausreichend viele Ersatzteile bereithielten, war das Problem, nachdem sie es gefunden hatten, schnell behoben gewesen und sie hatte immerhin fast fünf Stunden schlafen können. Später würde sie trotzdem die Aufzeichnung noch einmal sehr gründlich durchgehen, um sicherzustellen, dass das Problem wirklich behoben war und nicht noch weitere Schwierigkeiten zu erwarten hatten.

Nachdem sie den Aufzug gerufen hatte, dauerte es nicht lange, bis sich die schweren Aufzugstüren öffneten und sie die kleine Fahrstuhlkabine betreten konnten. Ohne viel darüber nachzudenken, wählte Sam die Ebene aus, auf der sich die Kantine befand und blickte dann wieder zu Teyla. Als der Aufzug anfuhr und für einen Moment die Beschleunigung zu spüren war, war der Athosianerin deutlich anzusehen, dass sie sich nicht wirklich wohlfühlte. Aber das war wahrscheinlich auch kein Wunder. Obwohl sie selbst Atlantis noch nie besucht hatte, hatte sie schon Berichte darüber gelesen, dass die Stadt zwar auch ein aufzugähnliches System besaß, aber dass diese Transporter eher wie die Transporter auf der Daedalus oder Odysee funktionierten und nicht wie die Aufzüge auf der Erde.

“Zuletzt habe ich davon gehört, dass sein Flug verspätet ist und er erst gegen 9 Uhr in Colorado Springs landen wird. Ich gehe davon aus, dass er dann gegen 11 Uhr für das Gespräch bereit sein wird.” Fast hätte Sam Verhör gesagt, denn Mister Woolsey hatte die sehr unangenehme Eigenschaft die unangenehmsten Details zutage zu fördern, jede gerade erst verschorfte Wunde wieder aufzureißen und dann auch noch Salz hineinzustreuen. Nur zu gut konnte sie sich noch an ihre letzte Begegnung mit Mister Woolsey erinnern. Ohne das geringste Verständnis für ihre Gefühle hatte er die Ereignisse um Janets vermeintlichen Tod mit penibelster Genauigkeit auseinandergenommen und dabei gar nicht mitbekommen, dass jede seiner Fragen sie einem Zusammenbruch näherbrachte. Sie hatte das Verhör zwar überstanden, war aber die nächsten Stunden nahezu unfähig gewesen ihr Quartier zu verlassen. Seitdem hatte Mister Woolsey zwar etwas Fingerspitzengefühl hinzugewonnen, aber er war trotzdem immer noch dazu fähig die schlimmsten Fragen zu stellen und gewisse Sachverhalte so zu verdrehen, dass aus einer positiven Sache, plötzlich ein Desaster wurde. Nur zu gerne wollte Sam Teyla sagen, dass sie ihr die Daumen drückte, dass das Gespräch nicht zu unangenehm ausfallen würde, aber sie wollte die Athosianerin nicht unnötig beunruhigen. Daher beließ sie es bei den Details zur Uhrzeit des Gesprächs und wartete dann bis die Fahrstuhltüren sich wieder öffneten.

Es dauerte nicht lange, bis zu spüren war, dass der Aufzug abbremste. Mit einem letzten Ruck kam die Fahrkabine zum Stehen und die Türen öffneten sich wieder. Obwohl sie noch einige Meter von der Katine entfernt waren, waren bereits das Geklapper von Geschirr und die zahlreicher Personen zu hören. Zu dieser Uhrzeit war die Kantine in der Regel gut besucht, aber Sam war sich sicher, dass sie trotzdem einen Sitzplatz finden würden. Die Geräusche wurden nur noch lauter, als sie den Raum durch die großen Flügeltüren betraten. Wie sie erwartet hatte, waren gerade sehr viele SGC-Mitarbeiter beim Frühstück, aber es gab trotzdem noch einige freie Plätze.
“Sie können sich holen, was Sie möchten.”, sagte Sam und deutete auf das reichhaltige Frühstücksbuffet. Neben Brot, Wurst, Käse und verschiedenen Aufstrichen gab es auch eine große Auswahl an Müsli, Obst, Milchprodukten und Früchten. Die hartgekochten Eier schienen schon wieder leer zu sein, aber das war um diese Uhrzeit kein Wunder.

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