James Brice

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James Brice
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James Brice

Beitrag von James Brice » 04.08.2024, 00:41

Name: James Richard Brice

Spitzname: „Scotty“ – Den Spitznamen bekam James als „Callsign“ im Rahmen seines ersten Piloteneinsatzes von seiner damaligen Einheit verpasst.
Er bezieht sich zum einen auf die schottische Herkunft seiner Mutter und auch den immer noch mal bei ihm hörbaren schottischen Akzent. Diesen hat er entwickelt, da seine Mutter mit ihren drei Kindern in den ersten Lebensjahren überwiegend alleine zuhause war und selbst in den USA noch kaum Kontakte hatte. Sie hat daher meist schottisches Englisch mit ihren Kindern gesprochen und ihnen auch Gälisch beigebracht. James ist zugegeben stolz auf seine zusätzlichen Sprachkenntnisse und demonstriert sie mit Freude, gerade im alkoholisierten Zustand. Das im Hinblick auf alkoholische Getränke schottischer Whiskey sein absoluter Favorit ist, steht natürlich außer Frage.
Der zweite und entscheidender Hintergrund von diesem Spitznamen ist jedoch in der Hunderasse des "Scottish Terrier" zu finden, mit dem Brice von einem seiner Vorgesetzten verglichen wurde. Der Tenor des Vergleichs war: Mehr Mut als Verstand, aber loyal bis auf die Knochen und im Teamgefügte erschreckend gesellig und fröhlich - wie ein Scottish Terrier halt.

Geburtstag: 10. Oktober 1972

Geburtsort: Dover / New Hampshire / USA

Familienstand: ledig

Volk: Mensch

Rang: Major, United States Air Force

Aussehen: Brice ist 1,88cm groß und wiegt ca. 80kg. Er hat braune kurze Haare, blaue Augen und ein markantes Kinn. Er ist gut im Training und behält sich den Sport als Ventil und Ausgleich im Alltag bei, insbesondere nach der Verletzungsbedingten vorzeitigen Beendigung seiner Dienstzeit im SGC.

Charakter: James ist ein offener und geselliger Typ. Er ist gerne in Gruppen unterwegs und genießt den Austausch mit anderen. Was richtig enge Freunde angeht, gibt es dennoch nur eine Handvoll an Personen, die die dafür notwendigen Kriterien erfüllen. Mit diesen hält er aber konsequent den Kontakt, insbesondere mit seinem ehemaligen Akademiekameraden Spencer Lane. Auch die 2IC aus SG-19, dem Team in dem er fast 5 Jahre lang eingesetzt war, Sharon Garnett, hat es auf seine „Best Buddies Liste“ geschafft. Die teils extremen gemeinsam durchlebten Einsätze schweißen einen einfach (auf rein platonische Art) zusammen.
Von seiner Persönlichkeit her ist Brice grundsätzlich eine ehrliche Haut. Manchmal etwas zu übereifrig/unerschrocken oder mit Mut, der an Wahnsinn grenzt. Aber auch ein Optimist, der sich nicht unterkriegen lassen möchte und versucht auch in schwierigen Situationen das Beste rauszuholen und das Positive zu sehen.
Brice hat zudem ein sehr gutes Verhältnis zu seiner Familie. Sein Vater ist inzwischen nicht mehr im aktiven Dienst und genießt das Pensionärs-Dasein, indem er mit seiner Frau viele Reisen unternimmt. Seine Eltern haben daher das gemeinsame Haus in Dover / New Hampshire an James‘ große Schwester Grace und ihre selbstgegründete Familie überschrieben und sich selbst nur noch eine kleine Mietswohnung in der Stadt genommen. Seine jüngere Schwester Emily ist ein absoluter Natur- und Umweltfreak geworden und engagiert sich für Greenpeace, weshalb sie so ziemlich überall auf der Erde unterwegs ist (gelegentlich auch im Arrest diverser Behörden). Gemeinsame Familientreffen gibt es in den letzten Jahren nicht mehr so häufig. Aber wenn es mal hinhaut, fallen sie umso herzlicher aus.

Stärken: Insbesondere sein Hang sich auf positive Aspekte zu konzentrieren, auch wenn er in sehr schwierigen Situationen steckt, ist eine große Stärke von Brice. Er ist in der Lage auch negative Dinge/Entwicklungen zu akzeptieren und das Beste für sich selbst draus zu machen, was ihn zu einer sehr resilienten Persönlichkeit macht, die gut mit Stresssituationen umgehen kann und dabei einen kühlen Kopf bewahrt.

Schwächen: Brice hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt, vermutlich auch bedingt durch seine Familie. Grundlegend dafür könnten die enge Bindung, die er immer zu seinen beiden Schwestern hatte, sowie die frühe Rolle als „Mann im Haus“ gewesen sein, aufgrund des Umstandes, dass sein Vater viel im Einsatz war. Das ist an sich keine negative Eigenschaft, aber gepaart damit, dass er manchmal etwas zu mutig und unerschrocken ist, kann es durchaus gefährlich werden, zumindest für ihn selbst.

Vorlieben/Hobbies: James ist sportlich aktiv, insbesondere im Bereich Jiu-Jitsu und Kraftsport, und liebt es seinen Körper immer wieder an seine persönlichen Grenzen (und gelegentlich auch ein kleines Stück darüber hinaus) zu bringen. Er geht gerne aus, einfach entspannt in einer Gruppe in eine Bar, um gemütlich ein, zwei Bier zu trinken und Football zu schauen. Und er genießt auch gerne die Vorzüge, die so ein Abend in einer Bar für jemanden mit einem sportlichen Körperbau mit sich bringen kann. In anderen Worten: die weiblichen Bekanntschaften. Es kam in den letzten Jahren nicht gerade selten vor, dass er sich morgens in dem einen oder anderen fremden Bett wiedergefunden hat. Allerdings grundsätzlich immer mit der Maßgabe, dass es sich von vornherein um einmalige oder zumindest kurzzeitige Arrangements mit den betroffenen Frauen handelte. Mit langfristigen Beziehungen hat James bisher null Erfahrungen. Allerdings ist genau das etwas, was ihn inzwischen gedanklich immer mal wieder beschäftigt.

Abneigungen: James hat Probleme mit Menschen, die das Wort „Toleranz“ nicht verstehen können, und ebenso mit Egoismus. Er ist ein Verfechter davon, dass man egal ob als Familie, Team oder Freundeskreis, füreinander da sein, sich gegenseitig unterstützten und beschützten muss. Und er kann es absolut nicht leiden, wenn Menschen zum Beispiel aus Gründen wie der sexuellen Ausrichtung (seine jüngere Schwester hat sich bereits vor Jahren als lesbisch geoutet) oder Hautfarbe Diskriminierungen erfahren müssen.
Davon abgesehen kann man in gewissem Sinne auch sagen, dass James in seinem Leben eine Art persönlichen „Endgegner“ besitzt… und zwar Spinnen. Das mag seltsam klingen und hat schon mehr als einmal zur Belustigung seines Umfeldes beigetragen, aber wenn es um achtbeinige Krabbelviecher geht, hört der Spaß für ihn absolut auf. Andere sollten im Zusammenhang mit diesen Tierchen und deren Beseitigung daher nicht unbedingt Aufopferungsbereitschaft von ihm erwarten.

Lebenslauf:
James Richard Brice ist am 10. Oktober 1972 in Dover, New Hampshire (USA) geboren. Er hat zwei Schwestern, ist somit der einzige Junge im Haus gewesen und noch dazu das „Sandwichkind“. Seine ältere Schwester hört auf den Namen Grace (1970 geboren), die jüngere heißt Emily (1975 geboren).
Sein Vater, Richard Brice, war ebenso wie dessen Bruder und eigener Vater Pilot bei der Air Force und aufgrund dessen häufig über Monate nicht zuhause. Seine Mutter, Ivy Brice (geborene Ross), kam gebürtig aus Schottland und hatte ihren Ehemann im Rahmen eines seiner Aufenthalte in Europa kennengelernt. Die Beziehung mündete schnell in einen Heiratsantrag (möglicherweise weil Grace deutlich vor den erwarteten 9 Monaten nach der Hochzeit zur Welt kam) und Ivy folgte ihrem Mann zurück in die USA, wo sie sich gemeinsam ein kleines Haus in Dover / New Hampshire leisten konnten.
Über die ersten Lebensjahre der drei Kinder arbeitete Ivy Brice nicht, sondern kümmerte sich ausschließlich um den Nachwuchs. Später als alle Kinder in die Schule gingen, nahm sie einen kleineren Job für die Vormittagsstunden an. Finanziell kam die Familie dennoch sehr gut über die Runden durch das gute Gehalt des Vaters und die vielen Boni seiner Auslandseinsätze. Allerdings zu dem Preis, dass die Kinder ihren Vater selten zu Gesicht bekamen. Aber das schmälerte nicht die Vernarrtheit der Kinder in ihren Dad, ganz im Gegenteil. Insbesondere James vergötterte ihn regelrecht und entwickelte schnell den Wunsch wenn er groß genug war der Air Force beitreten und ebenfalls ein Pilot wie sein Vater werden zu wollen.
Wenn gerade mal keine Auslandsverwendung anstand, verbrachte Richard Brice viel Zeit mit den drei Kindern. Sobald es in Richtung des Teenageralters ging, fiel der Schwerpunkt allerdings mehr auf Zeit mit James, da seine Schwestern einfach andere Interessen entwickelt hatten und auch nicht viel mit den Themen Militär und Fliegen anfangen konnten (oder wollten).

Was die schulischen Leistungen anging war James zwar kein Überflieger aber solide. Er behielt sich seinen Traum zur Air Force zu gehen bei und wurde nach seinem Schulabschluss auch auf der Air Force Akademie aufgenommen. Dort arbeitete er nochmal deutlich härter als in der Schule zuvor, was sich auch in seinen Testergebnissen zeigte. Im Rahmen der dortigen Ausbildung stellte James fest, dass er das Fliegen absolut liebte. All die Geschichten, in denen er von seinem Dad darüber gehört hatte, was für ein wahnsinniges Gefühl es war über die Wolken hinweg zu sausen, wurden bestätigt. Aber auch das militärische Vorgehen bei verdeckten Bodeneinsätzen war eines seiner favorisierten Themen. In diesem Zusammenhang meisterte er auch Kurse für Fallschirmspringer (Fliegen ohne ein Flugzeug um sich herum hatte definitiv auch seinen Reiz!). Er war grundsätzlich offen, was seine zukünftige Verwendung anging und demonstrierte seinen Vorgesetzten wiederholt, dass er vielfältig eingesetzt werden konnte.

Nach einigen Auslandverwendungen in den 1990er Jahren, unter anderem auch im Rahmen des zweiten Golfkrieges, landete James Brice letztendlich zum Jahreswechsel 1999/2000 im SGC. Dort wurde er als Captain Mitglied der neuen Einheit SG-19 unter der Leitung von Lt. Colonel Susan Ingram.
Als 2IC fungierte Major Sharon Garnett, mit der er sich schnell anfreundete, obwohl sie sich bei einem entscheidenden Thema nie so wirklich einige werden konnten. Die aus Richmond in Kentucky stammende Offizierin war ein absoluter Verfechter von Bourbon, während er selbst mit seiner schottischen Abstammung natürlich einen ordentlichen Scotch, sprich schottischen Whiskey, bevorzugte.
Bei dem vierten Teammitglied handelte es sich zu seiner Freude um seinen ehemaligen Akademiekameraden Captain Spencer Lane, mit dem er auch Mitte der 90er schon mal eine gemeinsame Verwendung hatte. Für Brice ist Spencer nach wie vor einer seiner besten Freunde.


09. November 2004… (Erddatum)

Captain James Brice feuerte eine erneute Salve aus seiner P90 ab. Das Mündungsfeuer blendete ihn regelrecht in den dunklen Gängen des altertümlichen Tempels. Und der immense Geräuschpegel hatte bereits erfolgreich dafür gesorgt, dass der junge Offizier ein stetiges Piepen in seinen Ohren wahrnahm, das drohte bald sämtliche anderen Umgebungsgeräusche vollständig zu überlagen. Staub und Steinfragmente regneten von den umliegenden Steinmauen auf das Team hinab und erschwerten zusätzlich die Sicht. Doch das Gegenfeuer der Jaffa hatte bisher kaum nachgelassen.
James hatte im Gefühl, dass sein Magazin nun jederzeit leer sein musste. Das reduzierte seine Feuerkraft auf die letzten beiden Reservemagazine, die er noch an seiner Weste trug. So ein verdammter Scheiß…


„Cover!“, brüllte Brice im Versuch den sie umgebenden Lärm ebenso wie das Fiepen in seinen Ohren zu übertönen und seine Teamkameraden auf seinen Bedarf an Deckungsfeuer aufmerksam zu machen. Im nächsten Augenblick zuckte eine Stabwaffensalve so knapp an seinem Kopf vorbei, dass er die von dem Energiegeschoss ausgehende Hitze wie eine heiße Hand wahrnahm, die ihm in einer hauchdünnen Bewegung über die Wange strich. Aus einem antrainierten Reflex heraus hatte sich der junge Captain bereits zurück in Deckung fallen lassen, als sein Kopf die Situation noch zu verarbeiten versuchte. Fuck, das war ein verdammt knappes Ding gewesen…

James‘ Blick ging zum Rest seines Teams hinüber, dass auf der anderen Gangseite positioniert war. In dem orange-rötlichen Schein des Mündungsfeuers konnte er die Gesichter von Colonel Susan Ingram, Major Sharon Garnett und seinem Freund seit ihrer gemeinsamen Air Force Akademie Tage, Captain Spencer Lane, immer wieder schemenhaft erkennen. Dahinter, dicht an die Wand gedrückt und in einer Körperhaltung die vor Angst und Unsicherheit strotzte, befand sich das fünfte und noch ziemlich neue Teammitglied, Dr. Nathan Stark. Der Doc war ein Biowissenschaftler für den diese Mission hier gerade mal den dritten Trip überhaupt durchs Sternentor darstellte. Und was für ein Trip es geworden war…
James hatte keine Ahnung was wann schief belaufen war. Aber statt sich mit den verschiedenen außerirdischen Pflanzen zu beschäftigen, die SG-14 auf dem ersten Erkundungstrip zu diesem Planeten im Tempelgarten gefunden hatte, aber mangels entsprechender Fachkraft nicht klassifizieren konnte, befanden sie sich nun in einer Schießerei mit einem Trupp von Jaffa, deren Annäherung sie nicht einmal mitbekommen hatten.

Brice Finger überprüfte in einer mühsam eingeprägten Routineabfolge den Zustand der P90 in seinen Händen. Etwa in dem Augenblick, in dem ihm einer der Jaffa beinahe den Schädel gegrillt hatte, hatte er augenscheinlich die letzte Patrone verschossen. Per Knopfdruck entriegelte er das leere Magazin. In einem zusammenhängenden Bewegungsablauf riss der junge Offizier das geleerte Magazin aus der Führung, zog eines der letzten beiden Reservemagazine aus der Schlaufe an seiner Weste und legte es ein. Im Handumdrehen war das neue Magazin in den metallenen Rumpf der Waffe eingerastet und Brice lud mit einer finalen Bewegung seiner Finger durch.
Seine Leute hatten sich Mühe mit dem Feuerschutz gegeben, doch durch die leichte Krümmung des Mauerwerks in diesem Abschnitte des Ganges hatten sie eine schlechtere Schussposition als er selbst. Dafür aber immerhin einen etwas besseren Schutz vor einschlagenden Stabwaffensalven. Deswegen war es höchste Zeit, dass er sich wieder in die Party einmischte und diesen Kerlen dahinten etwas einheizte, damit sie sich weiter in Richtung Ausgang zurückziehen konnten.

Brice hörte plötzlich seinen Nachnamen in der vertrauten Stimme von Sharon Garnett über den Lärm tönen. Doch zu spät realisierte er die Panik, die im Tonfall seiner Kameradin mitschwang. Noch ehe der junge Captain seine Waffe wieder vollständig in Anschlag genommen hatte, wurde er im Rücken von einer Zet-Entladung getroffen.


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Mit genau diesem Augenblick enden die Erinnerungen von James Brice an die letzte Mission, die er als Mitglied von SG-19 angetreten hat. Und das obwohl sie erst vier Tage später aus den Fängen des niederen Goa’Uld, der das gesamte Team an diesem Tag gefangen genommen hatte, befreit werden konnten.
James weiß nicht was genau in der Zeit dazwischen geschehen ist. Die einen Ärzte behaupten sein Unterbewusstsein möchte sich nicht erinnern und blockiert daher den Zugang zu diesem Bereich in seinem Gedächtnis. Andere sagen es hinge mit dem Zustand zusammen, in dem er sich befunden habe, als das Rettungskommando unter Leitung von dem Marine-Team SG-3 endlich eintraf. Und das war leider kein guter gewesen.

Von den insgesamt fünf Mitgliedern seines Teams kehrten nur vier lebendig auf die Erde zurück. Colonel Susan Ingram, Leiterin von SG-19 und eine erfahrene Offizierin wie auch Strategin, wurde laut den Aussagen der anderen bereits am zweiten Tag ihrer Gefangenschaft vor den Augen ihrer Teamkammeraden hingerichtet… Um ein Exempel zu statuieren, heißt es. Denn wie es ihnen im Training eingebläut worden war, zeigte sich keiner von ihnen in irgendeiner Form gegenüber diesem Goa’Uld und seinen Jaffa-Anhängern gesprächsbereit. Tja, dummerweise waren die Goa’Uld selten für ihre umfängliche Geduld bekannt…

Alles was James inzwischen über diese Zeitspanne wusste, stammt aus den Berichten von Spence, Garnett und Dr. Stark. Und diese Berichte enthielten alle ein gemeinsames Element: Beschreibungen von ihm, seinen Handlungen und Aktionen, teils auch glasklaren Provokationen gegenüber diesem schleimigen Goa’Uld und seinen Jaffa. Eine sichere Methode den Fokus des Feindes auf sich selbst zu lenken, nachdem Colonel Ingram ihnen bereits zum Opfer gefallen war und so, zumindest vorübergehend, Sharon und Spence zu schützen. Ach ja und Doc Stark natürlich auch.
Letztendlich sollen seine Handlungen ausschlaggebend dafür gewesen sein, dass Spence in einem geeigneten Moment die Flucht aus dem versteckten Stützpunkt gelungen war. Die Chancen auch durch das Sternentor zu entkommen, wären zwar verschwindend gering gewesen, aber das war auch gar nicht erforderlich gewesen. Denn SG-3, 6 und 8 hatten das Tor bereits gesichert und sich auf die Suche nach ihnen gemacht. Unter der Führung von dem geschwächten aber ebenso sturen Captain Lane fanden sie im Nu den Zugang zu dem unterirdisch angelegten Komplex unweit vom Tempel und konnten sich den Weg zum Zellenkomplex wortwörtlich frei schießen. Was Brice an diesem Tag mit absoluter Sicherheit das Leben gerettet hat.

Die Schilderungen von den Ereignissen, die die Konsequenz von Lanes geglückter Flucht für Captain Brice gewesen waren, waren weit weniger detailliert, als andere Bereiche der Berichte von Garnett und Stark. Und James war sich sicher, dass das bewusst so war. Entweder aus Sentimentalität, sprich dem Wunsch ihn vor der Realität der Ereignisse zu schützen, oder aber weil es für sie selbst zu viel war diese Erinnerungen noch einmal im Detail durchzugehen. Naja, in Sharons Fall tippte er scharf auf Option 1. Dafür kannte er sie gut genug. Was den Doc betraf erschien Option 2 mit Abstand am wahrscheinlichsten zu sein.
Manchmal im Traum hatte James den Eindruck, dass er Sharons Stimme hören konnte. Aber nicht in dem für sie üblichen taffen Tonfall, sondern verzweifelt, flehend… gebrochen. Und dann war da ein weiterer Moment der immer mal unscharf im hinteren Bereich seiner Erinnerungen auftauchte. Es waren wieder Stimmen, diesmal Sharon und Spence, beide offenbar im Zwiespalt darüber, ob sie ihn eher anbetteln oder anschnauzen sollten um dafür zu sorgen, dass er bei Bewusstsein blieb und durchhielt.

Woran James sich selbst wieder klar erinnern konnte, war der Augenblick, als er im Air Force Krankenhaus in Colorado-Springs das erste Mal wirklich zu sich gekommen war. Es musste schon vorab immer mal Momente gegeben haben, in denen er sich auf der Kippe zum Bewusstsein befunden hatte. So ging es zumindest aus seiner Krankenakte hervor. Aber Brice konnte sich nicht an einen von diesen Augenblicken bewusst erinnern.
Dafür erinnerte er sich umso klarer an die anfängliche Verwirrtheit über die unbekannte Räumlichkeit, in der er sich befand, sowie die Anspannung, die er in seinem gesamten Körper verspürt hatte. Zumindest bis zu dem Moment, in dem sein Gehirn endlich verarbeitet hatte, dass er sich auf der Erde befinden musste. Die Architektur des Raumes, die technischen Geräte (die aufgrund seines erhöhten Herzschlages bereits einen warnenden Piep Ton abgaben und das medizinische Personal alarmierten), der Blick aus dem Fenster… all das sprach für die Erde. Und stand im totalen Gegensatz zu dem dunklen Tempelkorridor, den er auf P9X 371 zuletzt gesehen hatte. Diese Realisation hatte trotz seiner Verwirrtheit eine beinahe erdrückende Erleichterung mit sich gebracht, deren Ursache James anfangs ein absolutes Rätsel war.
Sharon und Spence hatten ihn noch am gleichen Tag besucht, ihm mitgeteilt wie froh sie waren, dass er endlich wieder unten den Lebenden weilte. Am nächsten Tag war auch Nathan mit dabei gewesen, der Biowissenschaftler, der nach der vergangenen Mission nun doch eher über eine dauerhafte Laborverwendung oder eine neue Anstellung auf der Erde nachdachte. Wer konnte es ihm verübeln? Er hatte sich schließlich nicht mit seiner Berufswahl direkt darauf vorbereitet sich sehenden Auges in gefährliche Situationen zu begeben, immer mit dem Bewusstsein, dass seine eigenen Überlebenschancen nicht unbedingt gut ausfallen konnten. Manche Wissenschaftler konnten mit diesem Umstand umgehen und wurden von ihrer Neugier weitergetrieben. Aber Nathan gehörte da defintitiv nicht dazu.

Es hatte mehrere Wochen gedauert, bis James sich wieder fit gefühlt hatte und auch von den Ärzten als „weitestgehend genesen“ bezeichnet wurde. Doch zwischen dem „fit“ nach seiner Empfindung und dem medizinischen genesen im militärischen Sinne hatte leider eine deutliche Diskrepanz bestanden.
Als James von P9X 371 zurückgebracht wurde, hatte seine Prognose nicht gerade rosig ausgesehen. Die Diagnose war ein Schädelhirntrauma mit intrakraniellen Blutungen gewesen, zusätzlich zu einer Vielzahl an weiteren (foltertypischen) Verletzungen, wie einem angebrochenen Kiefer, einer doppelten Fraktur des Schienenbeins, ein paar gebrochenen Rippen und Fingerknochen und diversen oberflächlicheren Verletzungen, wie Hämatome und Brandwunden. Aber all das stand letztendlich im Schatten seiner schwerwiegenden Kopfverletzung. Genauer bezeichnet hatte es sich dabei um eine Subarachnoidalblutung gehandelt, sprich einer arteriellen Blutung mitten im weichen Gewebe seines Gehirns. Wie man ihm im Nachgang erklärt hatte, verstarb in der Regel bereits etwa 1/3 der Patienten mit diesem Befund noch bevor sie in einer Klinik eintrafen. Ein weiteres Drittel überstand es auch trotz stationärem Aufenthalt nicht oder behielt schwere Hirnschädigungen zurück. Lediglich dem letzten Drittel gelang eine Genesung mit annäherndem Erreichen des Ausgangszustandes im Hinblick auf die körperliche und geistige Verfassung. Nun, offenbar zählte er zu dem glücklichen letzten Drittel, denn er war immer noch hier und vollständiger Herr seines Körpers und Geistes. Zumindest meistens… denn wie die meisten anderen nach solch einer schwerwiegenden Verletzung hatte auch er es nicht ohne sein eigenes Päckchen geschafft, dass er von nun an zu tragen hatte.

Den ersten für ihn bewusst wahrnehmbaren Anfall hatte es sechs Tage nach seinem Aufwachen gegeben. Brice konnte sich daran erinnern, dass er sich plötzlich seltsam gefühlt hatte. Die Welt um ihn herum wurde irgendwie „wabbelig“… Es war schwer die richtigen Worte für eine Beschreibung zu finden. Alles was er sah, hörte und fühlte, begann auf eine seltsame Art und Weise zu pulsieren. Aber nicht einheitlich, sondern unterschiedlich, als bestände seine Umgebung aus Waben, die sich eigenständig in Bewegung befanden. „Wabbelten“ halt. James bekam dazu plötzlich noch das Gefühl den Kontakt zu seinem eigenen Körper zu verlieren. Und dann kam die Schwärze, die sich im Nu vom Rande seiner Wahrnehmung her ausbreitete und sein Bewusstsein vollständig verschlang.
Als James wieder zu sich kam und die Augen aufschlug, empfand er das ihn umgebene Licht im ersten Augenblick als viel zu grell. Er brauchte einen kurzen Moment um sich zu orientieren und zu registrieren, dass er wieder in seinem Krankenbett lag. Dabei hatte er gefühlt nur Sekunden zuvor mit einer Physiotherapeutin am Wiederaufbau seiner Muskulatur gearbeitet. Als er einen rechten Arm und seinen Kopf anheben wollte, waren seine Muskeln schwerfällig und schmerzten. Der Schmerz fühlte sich an wie ein Muskelkater nachdem er gerade einen Ironman hinter sich gebracht hatte.
Wie er im Nachgang von den Ärzten erklärt bekam, handelte es sich allem Anschein nach um eine Form der Epilepsie, die sich in Folge seiner Gehirnverletzung entwickelt hatte. Während der größeren und längeren Attacken (bis zu 6 Minuten) krampfte sein ganzer Körper, was den anschließenden Muskelkater erklärte. Es konnte aber auch kleinere und kürzere Episoden geben, bei denen er lediglich kurzzeitig das Bewusstsein verlor und sein Körper wie ein nasser Sack zu Boden sackte, ohne dass seine Synapsen ein Feuerwerk von Kontraktionen in seiner Muskulatur veranlassten.

Tja die Quintessenz von allem war, dass diese Anfälle den ausschlaggebenden Faktor dafür spielten, dass er nicht mehr zu seiner ursprünglichen Arbeit ins SGC zurückkehren konnte. General Hammond hatte sich alle Mühe gegeben und persönlich in dieser Sache mit ihm das Gespräch gesucht. Aber selbst unter medikamentöser Einstellung war eine Rückkehr zu SG-19 ausgeschlossen.
Es hatte eine Weile gedauert bis James sich mit diesem Umstand abfinden konnte. Aber während seiner Reha hatte er genug Zeit nachzudenken, insbesondere was seine berufliche Zukunft anging. Eine Zeitlang hatte er befürchtet, dass man ihn vollständig aus dem Militärdienst entlassen würde, als „Veteran“ mit Verletzungsfolgen, die ihn unbrauchbar für die Air Force machte. Da die Veteranenpension in seinem Alter lachhaft war, hätte ihn das gezwungen eine Umschulung oder neue Ausbildung auf sich zu nehmen, bei der seine Anfälle beziehungsweise deren Risiko keine Rolle spielten und auch nicht zu einer höheren Gefährdung für sich selbst oder andere führte. Aber zu seiner Überraschung (und Erleichterung) war das nicht der Fall gewesen.

Nur wenige Wochen nach der für ihn niederschmetternden Diagnose nahm Brice noch mit Krücken an einer Gedenkveranstaltung im SGC teil, die sowohl für Colonel Ingram als auch einen anderen Offiziere eines SG-Teams abgehalten wurde. Beide hatten im SGC gedient und ihr Leben bei Missionen verloren, die entweder absehbar oder überraschend einen riskanten Verlauf genommen hatten.
Im Nachgang zu dieser Veranstaltung war er mit den restlichen Mitgliedern seines ehemaligen Teams in den Besprechungsraum gebeten worden. Brice kann sich erinnern, wie er zu den vertrauten Ledersesseln gehumpelt war und eine Hand auf die hohe Rückenlehne seines bevorzugten Platzes gelegt hatte. Tja, die Zukunft würde ihm leider keine Chance geben hier noch einmal zu einem Missionsbriefing zu sitzen. Aber so hatte er zumindest nochmal die Möglichkeit sich auch von den Räumlichkeiten des SGC zu verabschieden. Seinen Spind hatte er bereits mit der Hilfe von Spence leergeräumt und die Sachen zum Auto seines Teamkameraden und Freundes bringen lassen.

Als General Hammond und sein Second in Command, Colonel O’Neill, eingetreten waren, hatte Brice so gut es ihm möglich war salutiert. Er war zunächst irritiert, als er vom Leiter des Stützpunktes direkt gebeten wurde vorzutreten. Doch der Grund eröffnete sich ihm in dem Augenblick, in dem Colonel O’Neill ihm eine Schachtel mit den Schulterabzeichen eines Major der US Air Force präsentierte. Der Rest seines Teams war offenbar eingeweiht gewesen, denn es gab sogar das eine oder andere kleine Geschenk zu seiner Promotion zum Major. James war überwältigt und absolut sprachlos gewesen. Und dankbar, einfach wahnsinnig dankbar für diesen Ausdruck der Wertschätzung für seinen Beitrag als Mitglied von SG-19 in den vergangenen Jahren, als Colonel O’Neill und Sharon ihm die neuen Schulterabzeichen ansteckten.
Doch damit endete die Veranstaltung noch nicht. General Hammond informierte ihn darüber, dass er in absehbarer Zeit einen Posten bei Homeworld Command in Washington für ihn hätte. Oder, sollte er näher an den Themen des SGC bleiben wollen ohne zum politischen Schuhputzer zu mutieren (Colonel O’Neills Worte), wäre da auch noch eine andere Verwendungsoption in Area 51 verfügbar, als Verantwortlicher für die Stützpunktsicherheit.

James war absolut erleichtert in der Air Force bleiben zu können. Der Militärdienst war so ein Generationending in seiner Familie. Sein Vater hatte über Jahre als Pilot in der Air Force gedient, ebenso wie sein Onkel und Großvater. Durch seine Verletzung beziehungsweise die Folgeerkrankung konnte er zwar weder erneut in einem SG-Team das Universum erforschen noch in einem der vielen Krisengebiete der Erde als Pilot eingesetzt werden, aber die Air Force wurde ihm zumindest nicht vollständig genommen. Beide der vorgestellten Verwendungsoptionen waren auch mit seinen Anfällen händelbar, schließlich handelte es sich um Schreibtischjobs mit klassischen 9-to-5 Arbeitszeiten. Und laut der Ärzte standen die Chancen momentan gut, dass er mit den richtigen Medikamenten und einer garantiert regelmäßigen Einnahme sogar größere Zeiträume ohne entsprechende Episoden schaffen konnte.
Letztendlich hatte James sich ziemlich schnell für Area 51 entschieden. Denn diese Verwendung ermöglichte es ihm über die dortige Erforschung der verschiedenen Artefakte und Technologien, die die SG-Teams mitbrachten, in gewissem Sinne am Geschehen in der Galaxie dran zu bleiben. Und er hoffte mal, dass das Einteilen der Sicherheitsteams, sowie das Anpassen der Patrouillenrouten und –zeiten keinen zu eintönigen Arbeitsalltag darstellte. Letztendlich trat er im Frühjahr 2005, nachdem er endlich das ärztliche Go für die Wiederaufnahme seines Dienstes bekommen hatte, seinen neuen Posten in Are 51 an.


Juni 2007… (Erddatum)

Durch den Angriff der Ori auf diverse militärische Stützpunkte der Erde, darunter auch die Forschungseinrichtung Area 51, wird Major James Brice in einem Ausmaß mit den aktuellen Gefahren der Galaxis konfrontiert, das er definitiv nicht erwartet hatte. Und das gerade zu einem Zeitpunkt in seinem Leben, in dem er sowohl mit schwierigen als auch schönen Entwicklungen konfrontiert wurde…


Schreibprobe: -

Zweitcharakter: Teyla Emmagan, Carson Beckett, Cassandra Fraiser, Tobias Wilson, Jack O’Neill (Klon), (Eva Markovic)



Avatar: Der Schauspieler, der Brice sein Gesicht gibt, ist Richard Fleeshman.
Das Avatar-Bild findet sich hier: https://www.flickr.com/photos/thelowry/38737227535/ und ist mit der Lizensierung https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/ für die Nutzung freigegeben.

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Samantha Carter
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Beitrag von Samantha Carter » 12.09.2024, 01:11

Hallo,

erst einmal möchte ich mich entschuldigen, dass ich mehr als einen Monat gebraucht habe, um deinen Charakterbogen zu lesen. Nun, wo ich endlich Urlaub und ein wenig Zeit habe, kam ich endlich dazu in den Charakterbogen zu schauen und ich muss sagen, dass er mir sehr gut gefällt. Mein WOB hast du. :)

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Teyla Emmagan
Beiträge: 148
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Beitrag von Teyla Emmagan » 15.09.2024, 16:14

Hey :)
Kein Problem. Bei uns ist seid meinem Urlaubsende an der Arbeit auch die Hölle los, eigentlich wollte ich die Bewerbung für Eva längst fertig haben... Aber die Arbeit schlaucht mich momentan wahnsinnig, weshalb mein Kopf wieder in einem kreativen Shutdown gelandet ist...

Ich versuche bestimmte Eckpunkte aus der Ursprungsserie der Charaktere (The Ark) beizubehalten, daher die Krankengeschichte von Brice, da diese die Handlungen/Entwicklungen der Charaktere mit bestimmen.
“We are going to fight. We are going to be hurt. And in the end, we will stand.”
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"

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Samantha Carter
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Beitrag von Samantha Carter » 17.09.2024, 00:32

Das kann ich gut verstehen. Aktuell geschieht ja fast ständig etwas anderes, da habt ihr sicher alle Hände voll zu tun. Wenn ich zu viel Stress habe, gerate ich meist auch in eine Schreibblockade. Oder ich schreibe plötzlich wie eine Wilde.

Diese Geschehnisse haben den Charakter sicher stark geprägt. Leidet er auch an posttraumatischem Stress?

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