Name: Eva Markovic
Spitzname: Evy (hauptsächlich von ihrer Schwester genutzt)
Geburtstag: 04. März 1980
Geburtsort: Sarajevo / ehemaliges Jugoslawien (Serbische Nationalität)
Familienstand: ledig
Volk: Mensch
Rang: entfällt
Aussehen: Eva ist 1,65 cm groß und wiegt 54 kg. Sie hat rotblonde lange Haare, die bis in den Bereich der Lendenwirbelsäule reichen. Während der Arbeit steckt sie ihre Haare häufig zu einem Dutt hoch. Wenn es morgens oder zwischendurch mal schnell gehen muss, ist ihre Haarpracht im Nu mit einem Haargummi (das sie in der Regel am Handgelenk bei sich trägt) zu einem „Messy bun“ im Nacken zusammengebunden.
Evas Augen haben ein sehr helles blau als Farbe, ihre Augenbrauen sind dunkelblond, was ihrer Augenpartie Kontur verleiht.
Eva ist von schlanker Statur. Sie ist zwar nicht unsportlich, kann aber auch nicht behaupten, dass Sport in ihrem Alltag einen besonders hohen Stellenwert hat. Zumindest derzeit nicht, denn ihre Arbeit empfindet sie einfach als viel zu spannend. Sie ist aber immerhin Mitglied einer Laufgruppe, die von einigen Air Force Wissenschaftlern ins Leben gerufen wurde, um auch die angestellten Mitarbeiter mal für eine Dosis frischer Luft an die Oberfläche zu zwingen. Sie bemüht sich zumindest zwei bis dreimal im Monat an den Laufrunden teilzunehmen (ohne Garantie).
Charakter: Eva hat einen eher zurückhaltenden Charakter. Insbesondere in neuen Situationen bzw. Umgebungen beobachtet sie zunächst still ihr Umfeld und bringt sich nur dann ein, wenn es erforderlich ist. Erst mit der Zeit beginnt sie in der Regel aufzutauen und auch mehr von sich selbst preiszugeben.
Auf der anderen Seite kann sie sich aber durchaus behaupten und durchsetzen, wenn es erforderlich ist. In einem bestehenden Team, dessen Mitglieder sie kennt, hat sie keine Probleme damit eine führende Rolle einzunehmen. Und wenn ihr gegenüber jemand ein unangemessenes Verhalten zeigt, bekommt diese Person das in der Regel auch deutlich mitgeteilt.
Eva hat eine romantische Seite und sehnt sich im Prinzip nach der Art von Leben, dass ihren eigenen Eltern aufgrund der politischen Umstände in ihrem Heimatland nicht vergönnt war.
Stärken: Eva ist hervorragend darin sich auf eine Sache zu fokussieren und konzentriert auch über Stunden an bestehenden Problemen zu arbeiten ohne dabei von Frustration ausgebremst zu werden. Auch wenn sie von ihrem Charakter her eher etwas kühl und analytisch wirkt, hat sie doch eine kreative Seite und findet daher bei bestehenden Problemen immer wieder auch kreative Wege um diese anzugehen und im Endergebnis Lösungen zu finden.
Schwächen: Eva neigt dazu die Welt nicht unbedingt rosa zu sehen und ist daher, gerade in schwierigen Zeiten, auf Unterstützung durch ihre Familie und Freunde angewiesen. Ihre Gedanken kreisen um schlechte Dinge, was sie emotional sehr runterziehen kann. Sie ist zwar niemand, der dadurch voreilig aufgibt oder in eine Art depressive Handlungsstarre verfällt, aber da sie durchaus etwas den Blick für die positiven Dinge in ihrem Umfeld verliert, zehren negative Dinge in besonderem Maße an ihr, sowohl emotional als auch körperlich. Es ist daher nicht untypisch für sie in solchen Situationen körperliche Beschwerden zu entwickeln oder sich Infekte einzufangen.
Vorlieben/Hobbies: Nach Hobbies befragt, dürfte Eva die Antwort hierauf ziemlich schwer fallen. Nach einer von Kriegen und Konflikten geprägten Kindheit hatte sie sich über Jahre auf ihr Studium konzentriert, um die notwendigen Leistungen zu bringen und ihr Stipendium zu behalten. In ihrer Freizeit hat sie gejobbt, um ihre Familie finanziell zu unterstützten. Anfangs war es eher das Einräumen von Regalen oder Reinigen in größeren Einkaufsmärkten, später ging es ins Kellnern über, was ihr zusätzlich noch etwas Trinkgeld einbrachte. An dieser Routine änderte sich auch nicht viel, als Eva in die USA kam, um in Area 51 zu arbeiten. Sie ist weiterhin bemüht ihrer Mutter und Großmutter regelmäßig Geld zukommen zu lassen. Und in 2005 hat sie sogar ihre jüngere Schwester in die USA nachgeholt, um ihr in diesem westlichen Land eine gute Ausbildung zu ermöglichen.
Dies alles hatte zur Folge, dass Eva nie wirklich den Freiraum hatte sich mit sich selbst und ihren eigenen Vorlieben zu beschäftigen. Harris, ihr Freund und schließlich auch Verlobter, war der Erste, der diese Dinge bewusst von ihr einforderte. Ihre „Dates“ zeichneten sich dadurch aus, dass er sich Mühe gab Eva immer neue Dinge zu zeigen und sie neue Erfahrungen machen zu lassen. Genau diese Führsorge für sie und ihre Bedürfnisse liebte sie so an ihm.
Abneigungen: Eva hat eine deutliche Abneigung gegen Arroganz. Sie kann Menschen, die auf andere herabblicken, egal aus welchem Grund, absolut nicht ausstehen und reagiert auch ziemlich empfindlich auf entsprechende Äußerungen. Das eine oder andere (serbische) Schimpfwort kommt ihr dann besonders schnell über die Lippen.
Lebenslauf:
Eva wurde am 04. März 1980 in der Stadt Sarajevo im heutigen Bosnien und Herzegowina als Kind einer serbischen Familie geboren. Sie war das vierte Kind der Familie und hatte zwei ältere Brüder sowie eine ältere Schwester, bis drei Jahre später auch noch eine jüngere Schwester die Familie endgültig vervollständigte.
Leider begann in den 1980er Jahren eine schwere Zeit im damaligen Jugoslawien. Es gab diverse Probleme in den Teilprovinzen des Landes, darunter auch religiöse Spannungen zwischen orthodoxen Serben, katholischen Kroaten und muslimischen Bosniaken, welche durch eine einsetzende Hyperinflation immer weiter verstärkt wurden. Ein Staatsbankrot konnte 1989 lediglich durch Eingreifen des Internationalen Währungsfonds abgewendet werden. Die Verteilung der immer stärker begrenzten finanziellen Mittel im Land sorgte für Konflikte zwischen den wohlhabenderen und ärmeren Teilrepubliken. Schwachstellen des vorhandenen Regierungssystems trugen ihr Übriges dazu bei und eine politische Lösung der bestehenden Probleme erschien immer unwahrscheinlicher. Es kam u.a. zu nationalistischen, antiserbischen und antisemitischen Äußerungen, auch durch politischen Führungspersonen. Sowohl Politiker auf der kroatischen als auch auf der serbischen Seite befeuerten die nationalen Emotionen anstatt auf eine Annäherung und Einigung hinzuarbeiten. In den 1990er Jahren entwickelten sich schließlich die Jugoslawienkriege nachdem zunächst Slowenien und Kroatien ihre Unabhängigkeit erklärten, was unter Einsatz der jugoslawischen Volksarmee von der eingesetzten Führung versucht wurde zu unterbinden. Darauffolgend entwickelten sich in diversen Bereichen des ehemaligen Jugoslawiens die schwellenden Konflikte zu einem offenen Krieg, welcher in den folgenden Jahren insgesamt über 100.000 Todesopfer forderte... darunter Bosnier, Serben, Kroaten aber auch slowenische und albanische Opfer.
All dies musste Eva im Verlauf ihrer Kindheit durchleben, was sie durchaus geprägt hat. Die Situation der Familie war schwierig, auch was finanzielle Mittel und Lebensmittel anging. Ihr Großvater, Vater und gerade mal 19-jähriger ältester Bruder gehörten zu den über 10.000 Todesopfern, die es während der Belagerung von Sarajevo ab dem 05. April 1992 in der Stadt gab.
Evas Mutter blieben nicht viele Möglichkeiten, um den Rest der Familie, wozu auch die verwitwete Großmutter zählte, zu ernähren. Und auch die Sicherheit der Kinder machte ihr durchweg Sorgen. So viele in ihrem Umfeld wurden durch Granaten, Mienen oder Scharfschützen schwer verletzt oder sogar getötet… Sie entschied sich daher gemeinsam mit ihrer Schwiegermutter mit den verbleibenden vier Kindern die Flucht anzutreten.
Der Familie gelang es letztendlich bis nach Belgrad zu kommen, wo Evas Großmutter trotz ihres fortgeschrittenen Alters noch eine Anstellung in einer Wäscherei fand und so gemeinsam mit Evas Mutter zusammen den Unterhalt der Familie bestritt. Die Kinder wurden durchweg ermutig sich in der Schule anzustrengend und freie Zeit konsequent ins Lernen zu investieren, da es Evas Mutter sehr viel daran lag ihnen eine Zukunft mit einer sicheren finanziellen Situation zu ermöglichen. Angetrieben wurde sie dabei auch durch die immer noch bestehenden Spannungen. Dem Krieg unter Einsatz von Waffen und Minen in Sarajevo schienen sie zwar entkommen zu sein, aber friedlich war die Situation in Belgrad nicht. Immer wieder kam es in der Stadt zu Unruhen und (Massen)Protesten.
Für Eva war die Flucht in irgendwelche Lehrbücher eine Methode der Realität zumindest kurzzeitig zu entkommen. In ihrem Kopf war sie fähig Probleme und komplexe Sachverhalte zu lösen, was wie eine Art Trost für sie wirkte. Denn in der realen Welt, die sie umgab, hatte sie keinerlei solche Einflussmöglichkeiten. Es fühlte sich für sie an, als sei sie ihrem Umfeld und den dortigen Entwicklungen schutzlos ausgeliefert. Kriege, Nahrungsknappheit, Raumnot… Ihre Mutter, Großmutter und die vier Kinder hatten in Belgrad nicht mehr als eine zwei-Zimmer-Wohnung und sie konnte sich an mehr als einen Abend erinnern, an dem ihre Mutter zugunsten der Kinder und Großmutter auf einen eigenen Anteil am spärlichen Abendessen verzichtete.
Eva stürzte sich daher so sehr ins Lernen, dass sie sich letztendlich sogar ein Stipendium erarbeitete. So bekam sie im Alter von jungen 18 Jahren die Möglichkeit an einer Universität in Moskau/Russland zu studieren. Ihre Mutter hatte bei dieser Nachricht sogar Tränen in den Augen und zögerte nicht, diese Chance auch für den Rest der Familie zu nutzen. So gelang es der gesamten Familie Ende 1998 nach Moskau zu ziehen, wo Eva sich bereits gewissenhaft ihrem Studium widmete. Nur wenige Monate später, im März 1999, gipfelte der Krieg in ihrer ehemaligen Heimat in den 78-tägigen Luftangriffen durch die Nato, wobei große Teile der Stadt Belgrad schwer beschädigt oder sogar zerstört wurden. Darunter auch der Plattenbau, in dem sich die kleine Wohnung der Familie befunden hatte.
Eva setzte ihre Bemühungen im Studium fort und das mit hervorragenden Leistungen. Bis sie eines Tages vom Dekan ihres Fachbereichs in sein Büro gebeten wurde und dort von Mitarbeitern der Regierung ein unglaubliches Angebot bekam. Sofern sie vorab eine Geheimhaltungsverpflichtung unterschrieb natürlich.
Wie die junge Serbin in den folgenden Tagen erfuhr, gab es in den USA ein streng geheimes Projekt, das sich mit außerirdischer Technologie befasste. Aufgrund von dieser war es den Amerikanern offenbar gelungen im Jahr 2002 ein eigenes Raumschiff fertigzustellen. Die russische Regierung war anscheinend in dieses geheime Projekt eingebunden, auch wenn es schon irgendwie durchklang, dass der bisherige Umfang nicht zur vollen Zufriedenheit der russischen Regierung war. Nun ein Jahr später in 2003 entstand nach größeren Verhandlungen, in die auch weitere Länderregierungen eingebunden wurden, offenbar ein Abkommen mit den USA bezüglich dem Bau weiterer Raumschiffe, woran auch von Moskau ausgewählte Wissenschaftler und Techniker beteiligt sein sollten. Sowohl um sicherzustellen, dass das bereits für das russische Militär vorgeplante Raumschiff vollständig die Standards der amerikanischen Bauweise erfüllte, als auch um das notwendige Wissen zu erlangen, um zu einem späteren Zeitpunkt eine eigene Produktion solcher Schiffe aufzubauen, wurden einige Personen ausgewählt und für die Arbeit in verschiedenen Fachbereichen in die USA geschickt. Die meisten hatten die russische Staatsangehörigkeit, teils auch mit einer militärischen Vorausbildung, aber es gab auch jungen Menschen wie Eva, die insbesondere mit dem Blick auf die Wissensweitergabe in den eigenen Reihen ausgewählt wurden. Bei einem dieser anderen jungen Menschen handelte es sich um Harris Beckner, der einen ähnlichen Hintergrund wie Eva besaß und gebürtig aus Serbien stammte.
Als Eva im Jahr 2003 begann in Area 51 zu arbeiten, war es aufgrund der gemeinsamen Herkunft nur natürlich, dass sie sich mit Harris Beckner anfreundete und auch einen großen Anteil ihrer freien Zeit mit ihm verbrachte. Das Verhältnis zu den Amerikanern war zu dieser Zeit nicht sonderlich herzlich, insbesondere nicht zu den Militärs, die in der Einrichtung stationiert waren. Daher hielten Eva und Harries sich zunächst auch überwiegend an ihre Kollegen aus Russland. Es war nicht schwer zu übersehen, dass dauerhaft eine Aura des Misstrauens in der Luft lag, sowohl von amerikanischer als auch von russischer Seite aus. Doch so wirklich fand Eva sich selbst auf keiner der beiden Seiten wieder.
Die junge Ingenieurin ließ nicht zu, dass diese zwischenmenschlichen Probleme die Qualität ihrer Arbeit beeinflussten. Sie arbeitete sich so gut und so schnell sie konnte in alle elektronischen und papierförmigen Ablagen ein, die sie zu fassen bekam. Und versuchte sich gegenüber den Amerikanern schlicht und einfach durch ihre Leistung zu beweisen. Die freie Zeit, die sie zu Verfügung hatte, verbrachte sie fast ausschließlich mit Harries. Sie kümmerten sich gemeinsam darum jeweils eine ordentliche Wohnung zu finden, nachdem ihnen zunächst im Rahmen des Abkommens Militärquartiere auf dem Stützpunkt zugeteilt wurden. Aber Eva wollte nicht rund um die Uhr auf dem Stützpunkt verbringen, insbesondere weil viele der amerikanischen Wissenschaftler auch die locker einstündige Heimreise mit ihren Autos antraten. Dank dem Antrieb durch Harries war sie zudem dazu genötigt ein wenig die Dinge zu erkunden, die ihnen die USA zu bieten hatte. Sei es ein Wochenendausflug nach Las Vegas oder in den Death Valley Nationalpark. Es war weder für Eva noch für Harries überraschend, dass die anfängliche Freundschaft nach nur wenigen Monaten in eine feste Beziehung umschlug und sie sich sogar entschieden zusammen in eine kleine Wohnung in Crystal Springs zu ziehen. In 2004 wagte Harries während eines Sommerurlaubs in Kalifornien den nächsten Schritt und machte Eva am Angels National Forest bei L.A. einen Heiratsantrag, den die junge Serbin auch voller Freude annahm.
Am Ende des gleichen Jahres bekam das Wissenschaftsteam in Area51 neuen Zuwachs, darunter unter anderem Alicia Nevins und Angus Medford. Alicia war eine junge Physikerin und Informatikerin, die laut den gängigen Gerüchten von der Air Force angestellt wurde, weil sie es zum Bestandteil ihrer Doktorarbeit in Informatik gemacht hatte sich in das Pentagon zu hacken (angeblich erfolgreich…). Irgendwie hatte es zwischen Eva und der nur wenig jüngeren Alicia bereits am ersten Tag klick gemacht. Der übersprudelnde Charakter von Alicia passte hervorragend zu der eher zurückhaltenden Art von Eva, weshalb die beiden hervorragend zusammenarbeiten konnten. Auch in den Pausen gesellte sich Alicia gerne zu Eva, ihr wiederrum folge noch Angus Medford, der schon von Beginn an eine gewisse Schwäche für die dunkelhäutige Physikerin aus Okio zu haben schien. Somit entstand mit Harries eine angenehme Viererrunde, in der man gemeinsam nicht nur gut zusammenarbeiten sondern auch viel Spaß haben konnte.
Eva konnte sich in den folgenden Monaten nicht beschweren. Privat mit Harries lief es hervorragend und es gelang ihr nach viel Mühe und Papierkram schließlich endlich ihre jüngere Schwester Tiana für ein Studium in die USA nach zu holen. Sie bekamen einen Studienplatz für sie an der staatlichen University of Nevada in Reno, womit sogar eine gewisse Nähe geboten war. Die Fahrzeit betrug zwar mit dem Auto stattliche 6 Stunden, aber das war nichts im Vergleich zu einem 13 Stunden Flug nach Russland und dem zusätzlichen Aufwand, der jedes Mal bei den Kontrollen am jeweiligen Flughafen auf Eva wartete. Ganz zu schweigen von den Kosten für die Flugtickets.
Auch an der Arbeit lief es hervorragend. Alle waren mit Engagement und Motivation dabei um das erste Raumschiff der Baureihe BC-304 fertig zu stellen. Sollte sich dieses Raumschiff mit den technischen Neuerungen im Vergleich zur Prometheus bewähren, stand endlich auch der Bau des versprochenen Schiffes für die russische Regierung auf dem Plan.
Doch das alles änderte sich für Eva im Herbst 2005, als sie ihre Wohnungstür für einen Polizisten öffnete, der ihr von einem schweren Verkehrsunfall auf dem Highway 93 berichtete. Die junge Serbin erlebte den Rest dieses Tages wie in Zeitlupe. Harries war per Hubschrauber in ein Notfall-Krankenhaus nach Las Vegas geflogen worden und sie schaffte es irgendwie trotz ihrer Trance mit dem Auto nach über zweistündiger Fahrt dort anzukommen. Sie wartete eine gefühlte Ewigkeit vor der Notaufnahme auf eine Nachricht zum Zustand ihres Verlobten. Und als sie diese schließlich erhielt, zog es ihr den Boden unter den Füßen weg. Harries war, trotz der Bemühungen der Ärzte, seinen schweren Verletzungen erlegen.
Eva nahm sich unmittelbar eine Auszeit von der Arbeit. Alicia und Angus kümmerten sich während der ersten Tage rührend um sie, bis Tiana es geschafft hatte sich an der Uni für die kommenden drei Wochen freistellen zu lassen. Sobald die Beisetzung von Harries erfolgt war, flogen Tiana und Eva nach Russland zum Rest der Familie. Und Eva verbrachte dort die folgenden drei Monate, um über diesen schweren Verlust hinweg zu kommen. Natürlich musste Tiana zeitlich in die USA zurück, aber die Nähe zu ihrer Mutter und Großmutter, die beide bereits ähnliche Verluste verarbeitet hatten, war das was der jungen Serbin am meisten half.
Im Januar 2006, etwa vier Monate nach dem Tag des Unfalls, kehrte Eva schließlich an ihren Arbeitsplatz zurück und das mit einem Arbeitseifer, der kaum zu vergleichen war. Trotz der bereits genommenen Zeit zu trauern, war die Rückkehr nach Area 51 besonders schwer, da sie mit jeder Örtlichkeit und jedem Gang irgendwelche Erinnerungen mit ihrem Verlobten verband. Nur durch die vollständige Konzentration auf ihre Arbeit schaffte sie es anfangs sich von Tag zu Tag zu arbeiten. Die zuvor gemeinsame Wohnung hatte sie bereits aufgegeben und stattdessen ein deutlich kleineres 1-Zimmer-Appartment bezogen. Aber Alicia und Angus waren weiterhin für sie da, ebenso wie Tiana, die sie nun in regelmäßigen Abständen besuchen kam. So gelang es Eva Stück für Stück die Erinnerungen hinter sich zu lassen, auch wenn sie sicher war, dass Harris sie nie vollständig verlassen würde. Doch das Leben ging weiter und sie konnte sich nicht für immer vor diesem verstecken.
8. Juni 2006, Area 51
„Miss Markovic?“
Eva hielt in der Bewegung inne, nur Millimeter davon entfernt zwei der experimentellen Hauptschaltkreise mit einem neuen Lötpunkt zu verbinden, und blickte auf. Auf der anderen Seite des Tisches, den sie für die aktuellen Testbauten verwendete, stand (wie üblich in adretter Militärkleidung) Major Brice und sah sie erwartungsvoll an. Die junge Serbin war sich nicht sicher, ob sie möglicherweise die ersten Versuche der Ansprache des Offiziers überhört hatte, zuzutrauen wäre es ihr. Sie wusste schließlich wie sehr sie wortwörtlich in ihre Arbeit abtauchen konnte, wenn sie ungestört war. Und das war sie gewesen, zumindest bis der Major in ihrem Labor aufgetaucht war.
Eva kam nicht umhin zu registrieren, wie ihr beim Anblick des Offiziers ein leichter Schauer den Nacken hinablief. Nicht einer von den unangenehmen, nein. Und es war auch nicht das erste Mal, dass sie so fühlte. In den Augen des Majors lag einfach etwas, was sie… naja aufwühlte. In gewissem Sinne zumindest. Aber die junge Wissenschaftlerin hatte weder die Zeit noch den Nerv sich mit diesem Umstand näher zu befassen und ignorierte daher die Signale ihres eigenen Körpers. Wie üblich.
„Was kann ich für Sie tun, Major?“, fragte Eva den Offizier in ihrem typisch schroffen Tonfall, während sie ihr Werkzeug weglegte, und sah ihn dabei mit leicht angehobene Augenbrauen auffordernd an.
„Nun ja, Ma‘am, nach dem gestrigen Stromausfall in weiten Teilen dieser Anlage und dem Durcheinander, das durch diesen verursacht wurde, bin ich hier um mich unter dem Aspekt der Stützpunktsicherheit zu erkundigen, was an ‚experimentellen Versuchen‘ noch so für den Rest der Woche geplant ist. Oder sagen wir besser für den Rest des Monats.“
Die Augen der jungen Serbin verengten sich bei den Worten des Majors. Oder war es eher der Ansatz dieses süffisanten einseitigen Grinsens, der sie innerlich zum Kochen brachte? Sie wusste es nicht, aber es spielte keine Rolle, denn das Ergebnis war das gleiche.
„Ich habe mich gestern bereits ausführlichst zu diesem Thema erklärt, Major! Wir sind hier verdammt nochmal immernoch dabei die Antriebsverbesserungen an den Gleitern umzusetzten, welche zu einem erheblichen Anteil auf einer neuen Kombination mit Asgard-Technologie basieren. Und da uns diese kleinen grünen Männchen nicht persönlich dabei helfen diese mit unseren Komponenten kompatibel zu machen, können solche Missgeschicke nun mal passieren.“
„Genau genommen sind die Asgard grau, Ma‘am.“
War das jetzt ernsthaft der einzige Kommentar, den der Major zu ihren Worten hatte? Absolut typisch! Als hätte sie schon mal die Chance gehabt einen dieser Asgard zu treffen… Aber Major Wichtigtuer hatte das bestimmt, schließlich hatte er im Gegensatz zu vielen in dieser Einrichtung einen Teil seiner Dienstzeit im Stargate Center verbracht. Und was spielte es überhaupt für eine Rolle ob diese Kerle grau oder grün waren? Wenn es nach Eva ging konnten sie auch lila sein! Das änderte absolut nichts an der Arbeit, die sie hier zu erledigen hatten.
Die serbische Ingenieurin stemmte die Hände in die Hüften und sah den deutlich größeren Offizier nun ihrerseits herausfordern an.
„Haben Sie auch noch einen sinnvollen Beitrag oder sind wir hier fertig?“
„Sobald ich eine Antwort auf meine Frage erhalten habe, Ma‘am.“
Gott, wie sehr dieser Kerl sie auf die Palme bringen konnte! Schon alleine diese ständige Anrede mit ‚Ma’am‘ von der er sich partout nicht abbringen ließ. Sie beneidete die Kollegeninnen, die sich was die Anrede betraf auf einen Doktortitel berufen konnten. Aber diesen hatte sie bisher nicht beendet, das Angebot der russischen Regierung war zu verlockend gewesen. Da konnte sie nicht anders als die Universität hinter sich zu lassen. Und eigentlich bereute sie es auch nicht, man brauchte keinen Doktortitel um hier gut Arbeit zu leisten. Sie sehnte sich lediglich in der Gegenwart einiger ausgewählter Personen nach der verbalen Mauer, die ein solcher Titel liefern konnte...
„90% unserer Arbeit in diesen Labors momentan ist experimentell, Major! Wenn Sie sich besser fühlen, stellen Sie sich auf solche Stromausfälle für jeden einzelnen Tag ein, denn ich habe heute dummerweise sowohl meine Hellseherkugel als auch meinen Hexenbesen zuhause vergessen!“
Zu ihrer Überraschung kam von dem Major nach dieser Antwort eine zustimmende Kopfbewegung. Mit hinter dem Rücken verschränkten Händen hatte Brice seinen Kopf leicht gesenkt und diesen parallel ein wenig zur Seite gekippt. Währenddessen breitete sich erneut eines dieser absolut irritierenden Grinsen auf dem Gesicht aus.
„Aye, Ma’am, damit kann ich leben. Dann sehen wir uns wohl später.“
Ehe Eva erneut etwas erwidern (oder irgendeinen geeigneten Gegenstand nach ihm werfen) konnte, hatte sich der Major umgedreht und war in dem typisch flotten Militärschritt, den hier irgendwie jeder Offizier und Unteroffizier zur Perfektion zu beherrschen schien, aus ihrem Labor verschwunden.
„проклети идиот... (Prokleti idiot/Verdammter Idiot)“, murmelte die junge Serbin vor sich hin, während sie nun wieder den Lötkolben in die Hand nahm und sich erneut ihrem kleinen Experiment widmete.
Es war nun echt nicht so, dass ihr das Missgeschick von gestern nicht unangenehm gewesen war. Ganz im Gegenteil. Bisher waren sie so gut vorangekommen, mit verhältnismäßig minimalen Problemen. Aber das lag auch daran, dass sie auf viele Erfahrungen zurückgreifen und somit früher bereits gemachte Fehler von vornherein verhindern konnten. Doch inzwischen ging es nunmal um den Antrieb, der durch Asgardkomponenten ergänzt werden sollten, um eine höhere Effizient zu erreichen. Und das war schon eine Herausforderung an sich...
Eva konzentrierte sich darauf die finalen Lötpunkte zu setzen, immer darauf bemüht die Fehler vom Vortag nicht zu wiederholen. Gestern hatten sie zu dritt an diesem Teil gesessen und dementsprechend viele Ideen gab es auch hinsichtlich der potentiellen Fehlerquelle(n). Sie hatte natürlich keine Ahnung, ob ihr eigener Ansatz der Richtige war. Aber es war auf jedenfall einer, der mit relativ wenig Aufwand direkt umgesetzt und gestestet werden konnte, während Alicia und Angus noch damit beschäftigt waren die aufwändigeren Alternativen durchzudiskutieren.
Als die junge Serbin mit den letzten Arbeitsschritten fertig war, legte sie das Werkzeug beseite und nahm einen tiefen Atemzug. Ihre Hand ging zu dem Schalter, der die Stromzuvor herstellen würde, sobald sie ihn betätigte. Tja, dann hieß es wohl jetzt oder nie. Immerhin war sie sich zumindest relativ sicher, dass es dieses Mal keine Rückkopplung in die Stromversorgung des Stützpunktes geben sollte, egal wie das Ergebnis ausfiel.
Eva biss sich leicht auf die Unterlippe und betätigte schließlich den Schalter. Sie hörte und spürte das Summen der zum Leben erweckten Komponenten vor sich und wartete. Aber nichts weiter geschah.
Gerade als sich ein triumphierendes Lächeln auf dem Gesicht der jungen Frau ausbreiten wollte, kam es doch aus dem Nichts heraus zu einem Funkensprung, der die Ingenieurin erschrocken zurückweichen ließ. Nur Sekundenbruchteile später ertönte ein kurzer elektrischer Knall und der Raum wurde plötzlich in absolute Dunkelheit getaucht... ebenso wie der anschließende Gang, denn Major Brice erst vor wenigen Minuten entlanggelaufen war... Und noch einen Moment später hörte sie schon das Plärren der Alarmsirenen, die als Reaktion auf die hiesigen Geschehnisse offenbar wieder ausgelöst worden waren...
„Срање! (Sranje/Scheiße)“, fluchte Eva und schlug vor Frust mit der Faust gegen einen metallenen Schrank in ihrem Rücken. Das darauf aus dem Inneren des Schrankes ertönende Scheppern von mindestens einem gelösten Zwischenboden samt Inhalt rundete die eh schon vorhandene Geräuschkullise auf erstaunliche Weise ab. Heute war echt nicht ihr Tag...
Juni 2007... (Erddatum)
Bei dem Angriff der Ori auf Area 51 befindet sich Eva mit anderen Wissenschaftlern bei der noch im Hangar stehenden und nicht vollends fertiggestellten Hammond. Bis zum Schluss wurde durch die Wissenschaftler und Techniker an dem Schiff gearbeitet, in der Hoffnung es zumindest starten und sicher aus dem Erdorbit zu manövieren, doch soweit kamen die Arbeiten nicht. Beim Beginn des Beschusses aus dem All wurde ein Evakuierungsalarm ausgelöst, dem sowohl Eva als auch ihre Kollegen ohne zu zögern Folge leisteten. Dank diesem Umstand schaffen sie es aus dem Hangar, werden etwas weiter allerdings aufgrund einer einbrechenden Deckenkonstruktion eingeschlossen...
Schreibprobe: -
Zweitcharakter: Teyla Emmagan, Carson Beckett, Cassandra Fraiser, Tobias Wilson, Jack O’Neill (Klon), (James Brice)
Avatar: eigene Erstellung mit ChatGPT
Eva Markovic
- Jack ONeill
- Beiträge: 230
- Registriert: 03.10.2009, 16:55
Auch dieser Charakter gefällt mir sehr gut. Ich wünsch dir viel Spaß beim Spielen.
- Samantha Carter
- Beiträge: 809
- Registriert: 20.05.2009, 16:55
Mir gefällt der Charakterbogen auch sehr gut. Mein WOB hast du ebenfalls.
- Teyla Emmagan
- Beiträge: 149
- Registriert: 28.06.2015, 00:34
Vielen Dank ^.^
“We are going to fight. We are going to be hurt. And in the end, we will stand.”
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
- Samantha Carter
- Beiträge: 809
- Registriert: 20.05.2009, 16:55
Gern geschehen. Dann mache ich auch hier zu. Sag mir Bescheid, wenn du irgendwelche Bereiche und Threads brauchst.