Kantine
- Samantha Carter
- Erster Offizier Rapiditas, Teammitglied SG-1
- Beiträge: 845
- Registriert: 20.05.2009, 16:55
Kantine
...
- John Sheppard
- Militärischer Leiter Atlantis, Teamleiter SGA-1
- Beiträge: 211
- Registriert: 19.06.2010, 16:55
ooc: Diese Szene spielt vor dem Flug.
ic:
3:15. Mitten in der Nacht. Wenn er nicht auf einem Einsatz war oder aus irgendeinem Grund eine Nachtschicht machte und sei es nur, damit niemand das Gefühl bekam, dass er sich als militärischer Leiter nur die angenehmsten Schichten herauspickte, würde er um diese Uhrzeit eigentlich schlafen. Aber heute war anders. Heute war der Tag, an dem sie diesen Planeten verlassen und zu ihrem neuen Zuhause fliegen würden, bevor es zu spät war und Lantea von dem Gamma-Blitz zerstört werden würde. Gähnend stellte John seinen Wecker ab. Er war froh, dass er den Quarantänebereich gestern Abend hatte verlassen dürfen und dass er vor dem großen Tag in sein eigenes Quartier hatte zurückkehren können. Auf diese Weise hatte er genügend Zeit und Ruhe für seine Vorbereitungen gehabt und um ungestört zu schlafen. Im Quarantänebereich hatte er in Anbetracht dessen, dass er sich auf den Flug vorbereiten musste, zwar auch einen Raum für sich gehabt, Carson hatte sogar regelrecht darauf bestanden, dass er die zwei Tage nutzte, um sich von den letzten vierzehn Tagen zumindest einigermaßen zu erholen, aber das eigene Bett und die eigenen vier Wände waren doch noch einmal etwas anderes. Hier in diesem Raum mit seinem direkten Blick auf das Meer und den Horizont fühlte er sich direkt zumindest etwas weniger angespannt als im Quarantänebereich. Wirklich beruhigen würde er sich wahrscheinlich erst wieder können, wenn sie den Flug erfolgreich hinter sich gebracht hatten. Wenigsten war die Quarantäne für eine Sache gut gewesen. Eingepfercht in dem Turm und unfähig den meisten seiner anderen Aufgaben nachzugehen, hatte er genügend Zeit gehabt, um alles zu lesen, was die früheren Piloten von Atlantis über ihre Flüge geschrieben hatten. Er hatte jeden Bericht geradezu verschlungen und sich jeden Schritt, den sie während den Vorbereitungen für den Flug oder während ihrer Zeit im Kontrollstuhl gemacht hatten, genauestens eingeprägt. Besonders die Notizen eines jungen Flugschülers, dem letzten Piloten, den Atlantis vor ihm gehabt hatte, waren sehr nützlich gewesen. Er hatte ein Tagebuch geführt, in dem er alles niedergeschrieben hatte, was seine Lehrer ihm beigebracht hatten und in einem gewissen Sinn war er dadurch zu Johns Lehrer geworden.
Nach den Testläufen im Kontrollstuhl am gestrigen Abend hatte er sich auf sein Quartier zurückgezogen und mit den Vorbereitungen begonnen. Er hatte versucht so viel wie nur möglich zu schlafen, doch er hatte einfach nicht richtig einschlafen können, bis es schon fast Zeit gewesen war, um wieder aufzustehen. Ein kurzes mentales Kommando und schon flutete sanftes Licht sein Quartier. Immer noch schläfrig und mit einer seltsamen Mischung aus Anspannung und Entschlossenheit in seinem Kopf, stand John auf und ging in sein Badezimmer. Um wach zu werden, wählte er heute deutlich kälteres Wasser als üblich und wie immer regelte Atlantis die Temperatur genau richtig, ohne dass er auch nur einen der Hebel, die für die Temperaturkontrolle benutzt werden konnten, betätigen musste. Auch beim Rasieren stellte die Stadt die Wassertemperatur und vorallem auch die Beleuchtung im Bad perfekt ein, sodass er auch den letzten Bartstopel erwischte. Zufrieden mit der Rasur griff er nach seinem Kamm. Auch wenn manche Leute etwas anderes behaupteten, besaß er tatsächlich einen, und brachte zumindest ein wenig Ordnung in das Eigenleben, das seine Haare schon wieder entwickelten. Fast automatisch wollte er schließlich nach seinem Haargel greifen, entschied sich dann aber vorerst dagegen. Er wusste, dass Carson seine Hirnwellen während des Fluges überwachen wollte, doch ganz ohne Gel sahen seine Haare einfach furchtbar aus. Zuerst versuchte er sich zu sagen, dass es ja nur für heute war, aber schlussendlich konnte er den Anblick von diesen für seine Verhältnisse geradezu brav geordneten Haaren nicht ertragen. Also benutzte er zumindest ein wenig von dem klebrigen Gel und zog dann seine schwarze Uniform an. Die Ärmel krempelte er wie fast immer hoch. Damit war er bereit für den nächsten Schritt.
Inzwischen war es fast 3:45 und John zündete ein paar Kerzen aus Bienenwachs an, die er von Teyla für seine eigenen Meditationsübungen erhalten hatte, bevor er sich im Schneidersitz auf sein Bett setzte. Laut allen Piloten von Atlantis war eine Meditation überaus wichtig vor einem Flug und mit der schweren Verantwortung die Expedition, die Crew der Rapiditas und die Flüchtlinge von der Erde sicher an ihr Ziel zu bringen auf seinen Schultern war John der letzte, der das infrage stellen würde, was alle Piloten vor ihm getan hatten, wenn sie genügend Zeit dafür gehabt hatten. Er konzentrierte sich auf seine Atmung, schloss wieder die Augen und zum ersten Mal war er dankbar für Teylas Meditationsunterricht. Während seine Atmung immer tiefer wurde, begann auch sein Herz langsamer zu schlagen. Er spürte wie sein Körper immer schwerer wurde und sein in letzter Zeit so gehetzter Verstand tatsächlich etwas zur Ruhe kam. Als er sich bereit fühlte, ging er zum nächsten Schritt über und öffnete seinen Verstand vollkommen für Atlantis. Er griff nicht nach den Systemen, sondern lauschte lediglich nach dem Geräusch, das in seinem Unterbewusstsein immer, wenn er in der Stadt war, präsent war und ließ diese sanften Maschinengeräusche auch in sein Bewusstsein vordringen. Sofort wurde das Rauschen von den Systemen von Atlantis noch stärker und ein leichtes Schmunzeln legte sich auf Johns Lippen. Unwillkürlich begann er sich zu fragen, was die Antiker bei dieser Vorbereitung wohl empfunden hatten. Speziell für die Piloten musste die Verbindung zur Stadt noch viel intensiver gewesen sein. Hatten sie vielleicht sogar Informationen aus dem Rauschen herauslesen können? Wie weit konnte dieser Kontakt gehen? Wahrscheinlich würde er es als Mensch, der durch Zufall eben einige Genmarker hatte, die ihm diese wundersame Verbindung ermöglichten, nie erfahren, dennoch genoss er das, was er hatte. Irgendwie machte es ihn komplett. Die Meditation wurde immer tiefer und für einen Moment schienen auch die gehetzten Gedanken zu verschwinden. Atlantis und er. Sie würden das schaffen und Lantea verlassen. Zu schade, dass Teyla nicht hier war, vielleicht würde sie das, was er gerade tat, als erste wirklich erfolgreiche Meditation bezeichnen. Zumindest bis die Anstrengungen der letzten Wochen doch ihren Tribut forderten und er wieder einschlief. Glücklicherweise hatte er das vorausgeahnt und einen weiteren Alarm auf seinem Wecker eingestellt. Gnadenlos riss der Wecker ihn aus dem Schlaf, doch dieses Mal fühlte er sich tatsächlich etwas besser ausgeruht und das obwohl er in einer ziemlich unbequemen Position zusammengesackt war. Lediglich ein Muskel in seinem Arm, wo er vor nicht gar nicht so langer Zeit angeschossen worden war, zwickte ein wenig, während er sich streckte und aufstand. Als er die Kerzen ausblies, erfüllte der Geruch der im Wachs eingeschlossenen Pollen noch einmal ganz besonders sein Quartier. Es erinnerte ihn an den Sommer in Wisconsin, gemütliche Nachmittage am See und verrückte Streiche im Sommercamp. Er versuchte dieses Gefühl mitzunehmen, als er sein Quartier verließ, doch als die Tür sich zischend hinter ihm schloss, wurde dieser Gedanke sofort von einem viel dunkleren verdrängt. Er wusste nicht warum, aber aus irgendeinem Grund ahnte er, dass er sein Quartier für eine lange Zeit das letzte Mal gesehen hatte.
Schnell schob er diesen Gedanken zur Seite. Er hatte nun wirklich keine Zeit für solche Überlegungen. Als er einen der Hauptkorridore von Atlantis erreichte, musste er feststellen, dass die gesamte Expedition schon auf den Beinen zu sein schien. Überall waren Leute unterwegs. Manche trugen Kisten, andere überprüften noch einmal das Energienetzwerk oder stellten sicher, dass jeder, der nicht für den Flug benötigt wurde, in die gesicherten Räume in den unteren Ebenen ging. John hätte sich besser gefühlt, wenn sie so viele wie möglich evakuiert hätten, aber am Ende hatten sie sich dafür entschieden zusammenzubleiben. Immerhin wussten sie nicht, wie lange sie brauchen würden, um das Stargate nach dem Flug wieder in Betrieb zu nehmen. Rodney behauptete zwar, dass er es innerhalb von wenigen Stunden schaffen würde, aber John war sich da nicht so sicher. Im schlimmsten Fall könnte jeder, der die Stadt verlassen hatte wochen- möglicherweise sogar monatelang irgendwo feststecken. Natürlich machte das die Last auf seinen Schultern nur noch größer, aber John sagte sich selbst, dass er bei der Vorbereitung alles getan hatte, was er konnte und auch bei dem Flug würde er alles tun, um seine Freunde und Kameraden nicht im Stich zu lassen. Er würde sie sicher zu ihrer neuen Heimatwelt bringen. Koste es, was es wolle.
“Whoa.”, rief er plötzlich, als ein Kadett, der alleine eine schwere Kiste trug, nur ein paar Meter vor ihm stolperte und fast die Kiste fallen gelassen hätte. Sofort sprang John nach vorne und half dem jungen Mann sein Gleichgewicht wiederzufinden.
“Colonel, Sir. Es tut mir leid.”, stotterte der Kadett und war offensichtlich hin und hergerissen, ob er die Kiste abstellen und salutieren oder mit seiner Aufgabe weitermachen sollte.
“Diese Kiste ist viel zu schwer für sie. Ich helfe Ihnen. Wo soll die Kiste hin?”, entschied sich John dazu dem Kadetten zu helfen, bevor er wirklich dieses wahrscheinlich sehr teure und nun da die Erde außer Reichweite war, sehr schwer zu ersetzende Ausrüstungsteil fallen lassen würde.
“Lagerraum P7.”, antwortete der Kadett und wirkte immer noch sehr unsicher und nervös.
“Das ist direkt um die Ecke. Gehen wir.” John schenkte dem jungen Mann ein aufbauendes Lächeln und half ihm noch die Box zu sichern, nachdem sie den Lagerraum erreicht hatten.
Erst als sie mit ihrer Arbeit fertig waren, sah er den Kadetten wieder an. Sein Gesichtsausdruck war ernst, aber nicht bösartig, wie er es bei manchen seiner Ausbilder erlebt hatte, wenn sie einen Fehler gemacht hatten. “Das nächste Mal, wenn Ihnen auffällt, dass sie etwas nicht alleine tragen können, fragen Sie direkt jemand um Hilfe. Niemand wird sie dafür umbringen, dass sie um Hilfe gefragt haben.” Der Schüler wurde rot und John klopfte ihm freundlich auf die Schulter. “Jetzt los. Wir sehen uns nach dem Flug.” Und da war schon wieder dieses seltsame Gefühl. Als gäbe es kein nach dem Flug. Aber John drängte auch diesen Gedanken zur Seite. Es würde schon alles klappen. Eine Alternative gab es gar nicht.
“Ja, Sir.”, murmelte der junge Mann und eilte fort. John nahm sich noch einen Moment, um zu überprüfen, ob alles im Lagerraum ordentlich gesichert war, bevor er weiter zur Kantine ging.
Trotz der frühen Tageszeit, war die Kantine schon fast so voll wie zur Mittagessenszeit. Überall saßen Gruppen und er musste feststellen, dass er immer wieder angestarrt wurde. Die Anspannung war fast greifbar, aber John schenkte jedem ein zuversichtliches Lächeln, bevor er sich in der Schlange an der Essensausgabe einreihte. Als er endlich dran war, fragte Airman Perman, ob er das übliche haben wollte, doch John schüttelte den Kopf, gerade rechtzeitig, bevor Perman ihm Kaffee einschenken konnte.
“Nein, nur etwas Fruchtsalat und den athosianischen Tee, bitte.” Für einen kurzen Moment überlegte John zumindest ein paar Hash Browns zu nehmen, aber da er wusste, dass jeder seiner Vorgänger nur ein sehr leichtes Essen vor einem Flug gegessen hatte, entschied er sich dagegen. Lustigerweise hatten die meisten Piloten den Tee getrunken, den sie nun gerne als die athosianische Mischung bezeichneten und da er keine Traditionen brechen wollte, entschied er sich dazu heute Morgen auch genau diesen Tee zu trinken. Am amüsantesten fand er jedoch, dass dieser Tee das erste war, was er in der Pegasus-Galaxie zu sich genommen hatte, was nicht auf der Erde produziert worden war und nun würde es das letzte werden, was er auf Lantea trank.
Mit einem kaum gefüllten Tablett und einer dampfenden Tasse Tee verließ John schließlich die Essensausgabe und begann sich nach seinem Team umzusehen. Es dauerte nicht lange, bis er zumindest Teyla in der Nähe von einem der großen Fenster entdeckte. “Morgen.”, begrüßte er sie mit einem Lächeln, bevor er sich auf den leeren Stuhl ihr gegenüber sinken ließ. Er war froh, dass sie vor dem Flug etwas Zeit miteinander verbringen konnten. Obwohl sie zwei Tage lang im Quarantänebereich eingesperrt gewesen waren, war er viel zu sehr mit all seinen Aufgaben und den Vorbereitungen beschäftigt gewesen, um auch nur ein wenig Zeit mit ihr oder den anderen Mitgliedern seines Teams zu verbringen. Aus diesem Grund hatte er auch mit Nachdruck darum gebeten, dass sie heute Morgen zumindest gemeinsam frühstückten, bevor sie dann abheben würden.
ic:
3:15. Mitten in der Nacht. Wenn er nicht auf einem Einsatz war oder aus irgendeinem Grund eine Nachtschicht machte und sei es nur, damit niemand das Gefühl bekam, dass er sich als militärischer Leiter nur die angenehmsten Schichten herauspickte, würde er um diese Uhrzeit eigentlich schlafen. Aber heute war anders. Heute war der Tag, an dem sie diesen Planeten verlassen und zu ihrem neuen Zuhause fliegen würden, bevor es zu spät war und Lantea von dem Gamma-Blitz zerstört werden würde. Gähnend stellte John seinen Wecker ab. Er war froh, dass er den Quarantänebereich gestern Abend hatte verlassen dürfen und dass er vor dem großen Tag in sein eigenes Quartier hatte zurückkehren können. Auf diese Weise hatte er genügend Zeit und Ruhe für seine Vorbereitungen gehabt und um ungestört zu schlafen. Im Quarantänebereich hatte er in Anbetracht dessen, dass er sich auf den Flug vorbereiten musste, zwar auch einen Raum für sich gehabt, Carson hatte sogar regelrecht darauf bestanden, dass er die zwei Tage nutzte, um sich von den letzten vierzehn Tagen zumindest einigermaßen zu erholen, aber das eigene Bett und die eigenen vier Wände waren doch noch einmal etwas anderes. Hier in diesem Raum mit seinem direkten Blick auf das Meer und den Horizont fühlte er sich direkt zumindest etwas weniger angespannt als im Quarantänebereich. Wirklich beruhigen würde er sich wahrscheinlich erst wieder können, wenn sie den Flug erfolgreich hinter sich gebracht hatten. Wenigsten war die Quarantäne für eine Sache gut gewesen. Eingepfercht in dem Turm und unfähig den meisten seiner anderen Aufgaben nachzugehen, hatte er genügend Zeit gehabt, um alles zu lesen, was die früheren Piloten von Atlantis über ihre Flüge geschrieben hatten. Er hatte jeden Bericht geradezu verschlungen und sich jeden Schritt, den sie während den Vorbereitungen für den Flug oder während ihrer Zeit im Kontrollstuhl gemacht hatten, genauestens eingeprägt. Besonders die Notizen eines jungen Flugschülers, dem letzten Piloten, den Atlantis vor ihm gehabt hatte, waren sehr nützlich gewesen. Er hatte ein Tagebuch geführt, in dem er alles niedergeschrieben hatte, was seine Lehrer ihm beigebracht hatten und in einem gewissen Sinn war er dadurch zu Johns Lehrer geworden.
Nach den Testläufen im Kontrollstuhl am gestrigen Abend hatte er sich auf sein Quartier zurückgezogen und mit den Vorbereitungen begonnen. Er hatte versucht so viel wie nur möglich zu schlafen, doch er hatte einfach nicht richtig einschlafen können, bis es schon fast Zeit gewesen war, um wieder aufzustehen. Ein kurzes mentales Kommando und schon flutete sanftes Licht sein Quartier. Immer noch schläfrig und mit einer seltsamen Mischung aus Anspannung und Entschlossenheit in seinem Kopf, stand John auf und ging in sein Badezimmer. Um wach zu werden, wählte er heute deutlich kälteres Wasser als üblich und wie immer regelte Atlantis die Temperatur genau richtig, ohne dass er auch nur einen der Hebel, die für die Temperaturkontrolle benutzt werden konnten, betätigen musste. Auch beim Rasieren stellte die Stadt die Wassertemperatur und vorallem auch die Beleuchtung im Bad perfekt ein, sodass er auch den letzten Bartstopel erwischte. Zufrieden mit der Rasur griff er nach seinem Kamm. Auch wenn manche Leute etwas anderes behaupteten, besaß er tatsächlich einen, und brachte zumindest ein wenig Ordnung in das Eigenleben, das seine Haare schon wieder entwickelten. Fast automatisch wollte er schließlich nach seinem Haargel greifen, entschied sich dann aber vorerst dagegen. Er wusste, dass Carson seine Hirnwellen während des Fluges überwachen wollte, doch ganz ohne Gel sahen seine Haare einfach furchtbar aus. Zuerst versuchte er sich zu sagen, dass es ja nur für heute war, aber schlussendlich konnte er den Anblick von diesen für seine Verhältnisse geradezu brav geordneten Haaren nicht ertragen. Also benutzte er zumindest ein wenig von dem klebrigen Gel und zog dann seine schwarze Uniform an. Die Ärmel krempelte er wie fast immer hoch. Damit war er bereit für den nächsten Schritt.
Inzwischen war es fast 3:45 und John zündete ein paar Kerzen aus Bienenwachs an, die er von Teyla für seine eigenen Meditationsübungen erhalten hatte, bevor er sich im Schneidersitz auf sein Bett setzte. Laut allen Piloten von Atlantis war eine Meditation überaus wichtig vor einem Flug und mit der schweren Verantwortung die Expedition, die Crew der Rapiditas und die Flüchtlinge von der Erde sicher an ihr Ziel zu bringen auf seinen Schultern war John der letzte, der das infrage stellen würde, was alle Piloten vor ihm getan hatten, wenn sie genügend Zeit dafür gehabt hatten. Er konzentrierte sich auf seine Atmung, schloss wieder die Augen und zum ersten Mal war er dankbar für Teylas Meditationsunterricht. Während seine Atmung immer tiefer wurde, begann auch sein Herz langsamer zu schlagen. Er spürte wie sein Körper immer schwerer wurde und sein in letzter Zeit so gehetzter Verstand tatsächlich etwas zur Ruhe kam. Als er sich bereit fühlte, ging er zum nächsten Schritt über und öffnete seinen Verstand vollkommen für Atlantis. Er griff nicht nach den Systemen, sondern lauschte lediglich nach dem Geräusch, das in seinem Unterbewusstsein immer, wenn er in der Stadt war, präsent war und ließ diese sanften Maschinengeräusche auch in sein Bewusstsein vordringen. Sofort wurde das Rauschen von den Systemen von Atlantis noch stärker und ein leichtes Schmunzeln legte sich auf Johns Lippen. Unwillkürlich begann er sich zu fragen, was die Antiker bei dieser Vorbereitung wohl empfunden hatten. Speziell für die Piloten musste die Verbindung zur Stadt noch viel intensiver gewesen sein. Hatten sie vielleicht sogar Informationen aus dem Rauschen herauslesen können? Wie weit konnte dieser Kontakt gehen? Wahrscheinlich würde er es als Mensch, der durch Zufall eben einige Genmarker hatte, die ihm diese wundersame Verbindung ermöglichten, nie erfahren, dennoch genoss er das, was er hatte. Irgendwie machte es ihn komplett. Die Meditation wurde immer tiefer und für einen Moment schienen auch die gehetzten Gedanken zu verschwinden. Atlantis und er. Sie würden das schaffen und Lantea verlassen. Zu schade, dass Teyla nicht hier war, vielleicht würde sie das, was er gerade tat, als erste wirklich erfolgreiche Meditation bezeichnen. Zumindest bis die Anstrengungen der letzten Wochen doch ihren Tribut forderten und er wieder einschlief. Glücklicherweise hatte er das vorausgeahnt und einen weiteren Alarm auf seinem Wecker eingestellt. Gnadenlos riss der Wecker ihn aus dem Schlaf, doch dieses Mal fühlte er sich tatsächlich etwas besser ausgeruht und das obwohl er in einer ziemlich unbequemen Position zusammengesackt war. Lediglich ein Muskel in seinem Arm, wo er vor nicht gar nicht so langer Zeit angeschossen worden war, zwickte ein wenig, während er sich streckte und aufstand. Als er die Kerzen ausblies, erfüllte der Geruch der im Wachs eingeschlossenen Pollen noch einmal ganz besonders sein Quartier. Es erinnerte ihn an den Sommer in Wisconsin, gemütliche Nachmittage am See und verrückte Streiche im Sommercamp. Er versuchte dieses Gefühl mitzunehmen, als er sein Quartier verließ, doch als die Tür sich zischend hinter ihm schloss, wurde dieser Gedanke sofort von einem viel dunkleren verdrängt. Er wusste nicht warum, aber aus irgendeinem Grund ahnte er, dass er sein Quartier für eine lange Zeit das letzte Mal gesehen hatte.
Schnell schob er diesen Gedanken zur Seite. Er hatte nun wirklich keine Zeit für solche Überlegungen. Als er einen der Hauptkorridore von Atlantis erreichte, musste er feststellen, dass die gesamte Expedition schon auf den Beinen zu sein schien. Überall waren Leute unterwegs. Manche trugen Kisten, andere überprüften noch einmal das Energienetzwerk oder stellten sicher, dass jeder, der nicht für den Flug benötigt wurde, in die gesicherten Räume in den unteren Ebenen ging. John hätte sich besser gefühlt, wenn sie so viele wie möglich evakuiert hätten, aber am Ende hatten sie sich dafür entschieden zusammenzubleiben. Immerhin wussten sie nicht, wie lange sie brauchen würden, um das Stargate nach dem Flug wieder in Betrieb zu nehmen. Rodney behauptete zwar, dass er es innerhalb von wenigen Stunden schaffen würde, aber John war sich da nicht so sicher. Im schlimmsten Fall könnte jeder, der die Stadt verlassen hatte wochen- möglicherweise sogar monatelang irgendwo feststecken. Natürlich machte das die Last auf seinen Schultern nur noch größer, aber John sagte sich selbst, dass er bei der Vorbereitung alles getan hatte, was er konnte und auch bei dem Flug würde er alles tun, um seine Freunde und Kameraden nicht im Stich zu lassen. Er würde sie sicher zu ihrer neuen Heimatwelt bringen. Koste es, was es wolle.
“Whoa.”, rief er plötzlich, als ein Kadett, der alleine eine schwere Kiste trug, nur ein paar Meter vor ihm stolperte und fast die Kiste fallen gelassen hätte. Sofort sprang John nach vorne und half dem jungen Mann sein Gleichgewicht wiederzufinden.
“Colonel, Sir. Es tut mir leid.”, stotterte der Kadett und war offensichtlich hin und hergerissen, ob er die Kiste abstellen und salutieren oder mit seiner Aufgabe weitermachen sollte.
“Diese Kiste ist viel zu schwer für sie. Ich helfe Ihnen. Wo soll die Kiste hin?”, entschied sich John dazu dem Kadetten zu helfen, bevor er wirklich dieses wahrscheinlich sehr teure und nun da die Erde außer Reichweite war, sehr schwer zu ersetzende Ausrüstungsteil fallen lassen würde.
“Lagerraum P7.”, antwortete der Kadett und wirkte immer noch sehr unsicher und nervös.
“Das ist direkt um die Ecke. Gehen wir.” John schenkte dem jungen Mann ein aufbauendes Lächeln und half ihm noch die Box zu sichern, nachdem sie den Lagerraum erreicht hatten.
Erst als sie mit ihrer Arbeit fertig waren, sah er den Kadetten wieder an. Sein Gesichtsausdruck war ernst, aber nicht bösartig, wie er es bei manchen seiner Ausbilder erlebt hatte, wenn sie einen Fehler gemacht hatten. “Das nächste Mal, wenn Ihnen auffällt, dass sie etwas nicht alleine tragen können, fragen Sie direkt jemand um Hilfe. Niemand wird sie dafür umbringen, dass sie um Hilfe gefragt haben.” Der Schüler wurde rot und John klopfte ihm freundlich auf die Schulter. “Jetzt los. Wir sehen uns nach dem Flug.” Und da war schon wieder dieses seltsame Gefühl. Als gäbe es kein nach dem Flug. Aber John drängte auch diesen Gedanken zur Seite. Es würde schon alles klappen. Eine Alternative gab es gar nicht.
“Ja, Sir.”, murmelte der junge Mann und eilte fort. John nahm sich noch einen Moment, um zu überprüfen, ob alles im Lagerraum ordentlich gesichert war, bevor er weiter zur Kantine ging.
Trotz der frühen Tageszeit, war die Kantine schon fast so voll wie zur Mittagessenszeit. Überall saßen Gruppen und er musste feststellen, dass er immer wieder angestarrt wurde. Die Anspannung war fast greifbar, aber John schenkte jedem ein zuversichtliches Lächeln, bevor er sich in der Schlange an der Essensausgabe einreihte. Als er endlich dran war, fragte Airman Perman, ob er das übliche haben wollte, doch John schüttelte den Kopf, gerade rechtzeitig, bevor Perman ihm Kaffee einschenken konnte.
“Nein, nur etwas Fruchtsalat und den athosianischen Tee, bitte.” Für einen kurzen Moment überlegte John zumindest ein paar Hash Browns zu nehmen, aber da er wusste, dass jeder seiner Vorgänger nur ein sehr leichtes Essen vor einem Flug gegessen hatte, entschied er sich dagegen. Lustigerweise hatten die meisten Piloten den Tee getrunken, den sie nun gerne als die athosianische Mischung bezeichneten und da er keine Traditionen brechen wollte, entschied er sich dazu heute Morgen auch genau diesen Tee zu trinken. Am amüsantesten fand er jedoch, dass dieser Tee das erste war, was er in der Pegasus-Galaxie zu sich genommen hatte, was nicht auf der Erde produziert worden war und nun würde es das letzte werden, was er auf Lantea trank.
Mit einem kaum gefüllten Tablett und einer dampfenden Tasse Tee verließ John schließlich die Essensausgabe und begann sich nach seinem Team umzusehen. Es dauerte nicht lange, bis er zumindest Teyla in der Nähe von einem der großen Fenster entdeckte. “Morgen.”, begrüßte er sie mit einem Lächeln, bevor er sich auf den leeren Stuhl ihr gegenüber sinken ließ. Er war froh, dass sie vor dem Flug etwas Zeit miteinander verbringen konnten. Obwohl sie zwei Tage lang im Quarantänebereich eingesperrt gewesen waren, war er viel zu sehr mit all seinen Aufgaben und den Vorbereitungen beschäftigt gewesen, um auch nur ein wenig Zeit mit ihr oder den anderen Mitgliedern seines Teams zu verbringen. Aus diesem Grund hatte er auch mit Nachdruck darum gebeten, dass sie heute Morgen zumindest gemeinsam frühstückten, bevor sie dann abheben würden.
- Teyla Emmagan
- Teammitglied SGA-1
- Beiträge: 202
- Registriert: 28.06.2015, 00:34
Als Teyla Emmagan am frühen Morgen ihres wohl letzten Tages auf dem Planeten Lantea die Kantine betrat, war sie dabei nicht allein gewesen. Bereits auf ihrem Weg durch den Quartierbereich zum Transporter war sie keinem geringeren als ihrem Teamkollegen und Freund Dr. Rodney McKay begegnet. Der sich ihr selbstverständlich mit Freude auf der Suche nach einer frischen Tasse Kaffee angeschlossen hatte.
Die Augen der Athosianerin wanderten im Gehen kurz zu ihrem Begleiter, der bereits nach Beginn ihres Treffens begonnen hatte die Thematik der Energieversorgung von Atlantis während des Fluges aufzugreifen. Seither berichtete er ihr in für ihn üblichem Detailreichtum von den grundsätzlichen Problemen und Lösungsansätzen, die er nun gemeinsam mit Colonel Carter unter Nutzung der Energieversorgung der Rapiditas hatte ausarbeiten können.
Teyla konnte nicht behaupten, dass sie sonderlich viel von dem verstand, was sie zu hören bekam. Aber es war unverkennbar, dass Rodney Redebedarf hatte, daher bemühte sie sich ihm trotz der Komplexität des Themas soweit es ihr möglich war zuzuhören. Und ihrem Teamkollegen ihre andauernde Aufmerksamkeit auch an der einen oder anderen geeigneten Stelle durch ein paar kurze Worte oder auch nur bestätigenden Laute zu demonstrieren.
Beim Betreten der Kantine selbst wurden sowohl ihre Schritte als auch Rodneys Ausführungen jedoch unerwartet gebremst. Mit einiger Überraschung blickte sie auf die unüblich lange Schlange, die sich trotz der frühen Uhrzeit an der Essensausgabe und dem Kaffeeautomaten gebildet hatte. Nun, die anstehenden Ereignisse des Tages hatten wohl einige bereits früh aus dem Schlaf gerissen... Und noch dazu durften sie nicht vergessen, dass sich die Anzahl der Menschen in dieser Stadt durch die Ankunft der irdischen Flüchtlinge mit der Rapiditas deutlich erhöht hatte.
„Das darf doch wohl nicht wahr sein!“, hörte Teyla ihren Begleiter fluchen, begleitet von einem theatralischen Anheben der Schultern und Arme, eher er diese in einem Ausdruck von Resignation wieder sinken ließ.
„Natürlich muss heute – ausgerechnet HEUTE – jeder um diese Uhrzeit ein umfangreiches Frühstück auf seinem Teller haben! Und jemand wie ich, der zufälligerweise nicht nur die letzten Tage, sondern auch die nächsten Stunden darin investieren wird, diese Stadt nicht in einem hyperrauminduzierten Feuerball enden zu lassen, darf sich hinten anstellen!
Aber hey, Leute, lasst euch Zeit! Genießt euer Frühstück, oh und vergesst auf keinen Fall den Nachtisch! Es fällt bestimmt keinem auf, wenn meine Arbeiten bis zum Start noch nicht vollständig abgeschlossen sind. Was soll schon passieren? Eine Überspannung hier, ein geplatzter Kondensator dort… alles Kleinigkeiten, wenn man im Begriff ist den Sternenantrieb diese Stadt nach 10.000 Jahren wieder anzuschmeißen, um kurz vor knapp einem Gammablitz zu entgehen, der vermutlich das gesamte Sonnensystem auslöschen wird!“
Teylas zog als erste Reaktion ihre Augenbrauen deutlich nach oben, legte Rodney dann aber dennoch zur Beruhigung eine Hand locker auf den Unterarm.
„Rodney, Sie sollten sich von so einer kleinen Unannehmlichkeit nicht aus der Ruhe bringen lassen. Sicher können Sie die Zeit in dieser Schlange nutzen, um… sagen wir… noch einige Berechnungen für den reibungslosen Übergang in den Hyperraum oder die Vermeidung einer Beeinträchtigung des Hyperraumfensters durch den Gammablitz anzustellen? Oder um ein Programm zu entwickeln, dass Ihnen eine Kollision mit den Stoßzeiten hier in der Kantine zukünftig erspart?“
Natürlich war der letzte Satz im Scherz gemeint. Auch wenn die Athosianerin nicht ausschließen konnte, dass Rodney tatsächlich auf die Idee kommen könnte ein solches Programm oder „Warnsystem“ unter Ausnutzung der stadtinternen Sensoren zu schreiben. Aber wenn sie ihr Eindruck nicht täuschte, dann hatte der Physiker ihr gar nicht lange genug zugehört, um diese Idee aufzuschnappen. Stattdessen hatte sich schon beim Satz zuvor eine deutliche Falte auf seine Stirn geschlichen und sie konnte bildlich in seinem Gesicht erkennen, wie er am Nachdenken war.
„Das ist gar keine dumme Idee…“, murmelte Rodney noch kurz, ehe er das Tablet, dass er bisher locker in einer Hand getragen hatte, hochnahm und im Nu begann auf diesem zu tippen. Teylas Augen rollten leicht zur Seite und der Ansatz eines Lächelns erschien in ihren Mundwinkeln. Der Leitende Wissenschaftler von Atlantis zeigte sich gewohnt berechenbar. Und einen positiven Nebeneffekt stellte zweifelsfrei dar, dass sie selbst nun auch wieder etwas Ruhe haben würde, sofern sie das sporadische Gemurmel des Physikers neben sich ausblendete.
Fünfzehn Minuten später hatten sie es endlich geschafft und hielten beide ein Tablett in der Hand, mit nach ihren Vorlieben gefüllten Tellern und jeweils einer dampfenden Tasse schwarzem Kaffee. Die Athosianerin wollte gerade den Weg zu einem frei gewordenen Tisch am Randbereich des Raumes einschlagen, als Rodney sich zu ihrer Überraschung verabschiedete:
„Also dann, wir sehen uns nach dem Flug!“
Teyla wandte sich um und bemühte sich nicht ihre Überraschung zu verbergen, als sie Rodney anblickte. Sie hatte nicht erwartet, dass er direkt wieder gehen würde. Immerhin hatte John sie alle, sprich Ronon, Rodney und sie selbst, am vergangenen Abend gefragt, ob sie sich zum Frühstück treffen wollten.
In Anbetracht des Umstandes, dass dies ihr letzter Morgen auf Lantea war und weder dass sie umgebende Meer noch der Planet selbst in 24 Stunden noch existieren würden, hatte sie das als eine gute Idee empfunden. Diese Welt hatte der Stadt der Vorfahren so lange als sichere Heimat gedient, sie vor den Wraith versteckt und auch den neuen Bewohnern und ihrem eigenen Volk in den vergangenen drei Jahren eine Heimat geboten… Es fühlte sich richtig an diese Zeit noch einmal gemeinsam zu verbringen. Als eine Form es Abschieds von allem, was sie hier zurücklassen mussten. Teylas Gedanken wanderten hierbei zu den Überbleibseln der Athosianischen Siedlung und auch dem Grab von Charin, welche auf dieser Welt ihre letzte Ruhestätte gefunden hatte.
Um diese Gedanken abzuschütteln, konzentrierte die junge Frau sich schnell wieder auf ihren Begleiter.
„Wollen Sie sich nicht noch einen Moment zu mir setzen, Rodney? John müsste auch jeden Moment eintreffen.“
„Danke, aber nein. Ich habe schon genug Zeit hier vergeudet und muss diese neuen Berechnungen noch einmal überprüfen. Das sollte eine Art ‚Failsafe‘ sein, sofern ich noch die Zeit finde um diese neue Programmierung an den Hyperraumaggregaten aufzuspielen… was sportlich sein dürfte. Tja zu schade, dass die Asgard uns nicht an ihrer Klontechnologie teilhaben lassen. Das würde mir hier einiges erleichtern…“, erwiderte Rodney und Teyla wurde mal wieder daran erinnert, wie wenig Aufmerksamkeit ihr Freund seinem Umfeld schenkte, insbesondere wenn es sich um das ‚menschliche Umfeld‘ handelte, welches soziale Interaktionen erforderte.
Da Rodney mit den Gedanken längst woanders war und auch der Rest seines Körpers vor einer für ihn typischen Nervosität strotzte, verzichtete die Athosianerin auf einen erneuten Versuch der Überredung. Und bestätigte seine Verabschiedung stattdessen mit einem leichten Nicken. Direkt darauf wandte Rodney sich der Tür zu und verließ, das Essenstablett und sein Tablet balancierend, mit eiligen Schritten die Kantine.
Teyla sah Rodney noch kurz nach, ehe sie sich wieder dem Tisch zuwandte, den sie vorab bereits erspäht hatte. Dankenswerterweise war er, trotz dieser kurzen Verzögerung, noch nicht wieder neu besetzt. Die Athosianerin ging daher nun mit zielgerichteten Schritten zu ihm und nahm auf einem der vier freien Stühle Platz.
In der Absicht erst in Gesellschaft zu essen, nahm die junge Frau zunächst ihre warme Kaffeetasse in die Hände, musste aber schnell feststellen, dass der Inhalt noch zu heiß war um davon zu trinken. Augenscheinlich war der Kaffee sehr frisch aufgesetzt worden, sonst war er in der Regel bereits etwas abgekühlt. Aber bei der Anzahl der Menschen hier in der Kantine war es nicht überraschend, dass bereits Nachgekocht werden musste.
Bei ihrem nächsten Blick in Richtung Tür erspähte Teyla dann auch schon die vertraute Silhouette von John Sheppard. Ein leichtes Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus, als sie aus der Entfernung seine wie üblich etwas struppigen, dunkelbraunen Haare betrachtete. Und seine lässig wirkende Körperhaltung, mit der er sich durchaus von den anderen Offizieren abhob. Faszinierenderweise ohne dabei auch nur einen Funken seiner Autorität einzubüßen.
Die Athosianerin wusste nicht, ob Ronon es noch schaffen würde sich zum Frühstück zu ihnen zu gesellen. Soweit sie wusste, war er bereits früh wieder bei den Sicherungsteams der Marines eingeplant. Aber sie hoffte, dass John im Notfall auch mit ihr alleine Vorlieb nehmen würde.
Geduldig wartete sie, bis ihr Teamleiter an der Essensausgabe an der Reihe war. Die Schlange war inzwischen wieder deutlich kürzer, als bei ihrem Eintreffen mit Rodney. Es dauerte daher nicht lange, bis er sich umwandte und nach seinem Team Ausschau hielt. Dabei fanden seine Augen sie im Nu.
Als der Lieutenant Colonel dann zu ihr an den Tisch kam und ihr gegenübersetzte Platz nahm, erwiderte Teyla ebenfalls mit einem Lächeln seine Begrüßung.
„Guten Morgen, Colonel.“
Doch nun so aus der Nähe entging ihr nicht, wie müde und ausgezerrt John wirkte. Seine Haut erschien ihr heller als sonst. Unter seinen Augen lag ein dunkler Schatten. Und ja, auch an Gewicht schien er in den vergangenen Wochen verloren zu haben, das verrieten ihr seine derzeit etwas deutlicher hervorstehenden Wangenknochen. Die vergangenen Wochen waren zweifelsfrei anstrengend gewesen. Sie hoffte daher inständig, dass der heutige Flug unproblematisch verlief und John sich im Nachgang etwas Zeit zur Erholung erlauben konnte.
„Ich hoffe, die Vorbereitungen für den Flug sind soweit abgeschlossen?“
Die Augen der Athosianerin wanderten im Gehen kurz zu ihrem Begleiter, der bereits nach Beginn ihres Treffens begonnen hatte die Thematik der Energieversorgung von Atlantis während des Fluges aufzugreifen. Seither berichtete er ihr in für ihn üblichem Detailreichtum von den grundsätzlichen Problemen und Lösungsansätzen, die er nun gemeinsam mit Colonel Carter unter Nutzung der Energieversorgung der Rapiditas hatte ausarbeiten können.
Teyla konnte nicht behaupten, dass sie sonderlich viel von dem verstand, was sie zu hören bekam. Aber es war unverkennbar, dass Rodney Redebedarf hatte, daher bemühte sie sich ihm trotz der Komplexität des Themas soweit es ihr möglich war zuzuhören. Und ihrem Teamkollegen ihre andauernde Aufmerksamkeit auch an der einen oder anderen geeigneten Stelle durch ein paar kurze Worte oder auch nur bestätigenden Laute zu demonstrieren.
Beim Betreten der Kantine selbst wurden sowohl ihre Schritte als auch Rodneys Ausführungen jedoch unerwartet gebremst. Mit einiger Überraschung blickte sie auf die unüblich lange Schlange, die sich trotz der frühen Uhrzeit an der Essensausgabe und dem Kaffeeautomaten gebildet hatte. Nun, die anstehenden Ereignisse des Tages hatten wohl einige bereits früh aus dem Schlaf gerissen... Und noch dazu durften sie nicht vergessen, dass sich die Anzahl der Menschen in dieser Stadt durch die Ankunft der irdischen Flüchtlinge mit der Rapiditas deutlich erhöht hatte.
„Das darf doch wohl nicht wahr sein!“, hörte Teyla ihren Begleiter fluchen, begleitet von einem theatralischen Anheben der Schultern und Arme, eher er diese in einem Ausdruck von Resignation wieder sinken ließ.
„Natürlich muss heute – ausgerechnet HEUTE – jeder um diese Uhrzeit ein umfangreiches Frühstück auf seinem Teller haben! Und jemand wie ich, der zufälligerweise nicht nur die letzten Tage, sondern auch die nächsten Stunden darin investieren wird, diese Stadt nicht in einem hyperrauminduzierten Feuerball enden zu lassen, darf sich hinten anstellen!
Aber hey, Leute, lasst euch Zeit! Genießt euer Frühstück, oh und vergesst auf keinen Fall den Nachtisch! Es fällt bestimmt keinem auf, wenn meine Arbeiten bis zum Start noch nicht vollständig abgeschlossen sind. Was soll schon passieren? Eine Überspannung hier, ein geplatzter Kondensator dort… alles Kleinigkeiten, wenn man im Begriff ist den Sternenantrieb diese Stadt nach 10.000 Jahren wieder anzuschmeißen, um kurz vor knapp einem Gammablitz zu entgehen, der vermutlich das gesamte Sonnensystem auslöschen wird!“
Teylas zog als erste Reaktion ihre Augenbrauen deutlich nach oben, legte Rodney dann aber dennoch zur Beruhigung eine Hand locker auf den Unterarm.
„Rodney, Sie sollten sich von so einer kleinen Unannehmlichkeit nicht aus der Ruhe bringen lassen. Sicher können Sie die Zeit in dieser Schlange nutzen, um… sagen wir… noch einige Berechnungen für den reibungslosen Übergang in den Hyperraum oder die Vermeidung einer Beeinträchtigung des Hyperraumfensters durch den Gammablitz anzustellen? Oder um ein Programm zu entwickeln, dass Ihnen eine Kollision mit den Stoßzeiten hier in der Kantine zukünftig erspart?“
Natürlich war der letzte Satz im Scherz gemeint. Auch wenn die Athosianerin nicht ausschließen konnte, dass Rodney tatsächlich auf die Idee kommen könnte ein solches Programm oder „Warnsystem“ unter Ausnutzung der stadtinternen Sensoren zu schreiben. Aber wenn sie ihr Eindruck nicht täuschte, dann hatte der Physiker ihr gar nicht lange genug zugehört, um diese Idee aufzuschnappen. Stattdessen hatte sich schon beim Satz zuvor eine deutliche Falte auf seine Stirn geschlichen und sie konnte bildlich in seinem Gesicht erkennen, wie er am Nachdenken war.
„Das ist gar keine dumme Idee…“, murmelte Rodney noch kurz, ehe er das Tablet, dass er bisher locker in einer Hand getragen hatte, hochnahm und im Nu begann auf diesem zu tippen. Teylas Augen rollten leicht zur Seite und der Ansatz eines Lächelns erschien in ihren Mundwinkeln. Der Leitende Wissenschaftler von Atlantis zeigte sich gewohnt berechenbar. Und einen positiven Nebeneffekt stellte zweifelsfrei dar, dass sie selbst nun auch wieder etwas Ruhe haben würde, sofern sie das sporadische Gemurmel des Physikers neben sich ausblendete.
Fünfzehn Minuten später hatten sie es endlich geschafft und hielten beide ein Tablett in der Hand, mit nach ihren Vorlieben gefüllten Tellern und jeweils einer dampfenden Tasse schwarzem Kaffee. Die Athosianerin wollte gerade den Weg zu einem frei gewordenen Tisch am Randbereich des Raumes einschlagen, als Rodney sich zu ihrer Überraschung verabschiedete:
„Also dann, wir sehen uns nach dem Flug!“
Teyla wandte sich um und bemühte sich nicht ihre Überraschung zu verbergen, als sie Rodney anblickte. Sie hatte nicht erwartet, dass er direkt wieder gehen würde. Immerhin hatte John sie alle, sprich Ronon, Rodney und sie selbst, am vergangenen Abend gefragt, ob sie sich zum Frühstück treffen wollten.
In Anbetracht des Umstandes, dass dies ihr letzter Morgen auf Lantea war und weder dass sie umgebende Meer noch der Planet selbst in 24 Stunden noch existieren würden, hatte sie das als eine gute Idee empfunden. Diese Welt hatte der Stadt der Vorfahren so lange als sichere Heimat gedient, sie vor den Wraith versteckt und auch den neuen Bewohnern und ihrem eigenen Volk in den vergangenen drei Jahren eine Heimat geboten… Es fühlte sich richtig an diese Zeit noch einmal gemeinsam zu verbringen. Als eine Form es Abschieds von allem, was sie hier zurücklassen mussten. Teylas Gedanken wanderten hierbei zu den Überbleibseln der Athosianischen Siedlung und auch dem Grab von Charin, welche auf dieser Welt ihre letzte Ruhestätte gefunden hatte.
Um diese Gedanken abzuschütteln, konzentrierte die junge Frau sich schnell wieder auf ihren Begleiter.
„Wollen Sie sich nicht noch einen Moment zu mir setzen, Rodney? John müsste auch jeden Moment eintreffen.“
„Danke, aber nein. Ich habe schon genug Zeit hier vergeudet und muss diese neuen Berechnungen noch einmal überprüfen. Das sollte eine Art ‚Failsafe‘ sein, sofern ich noch die Zeit finde um diese neue Programmierung an den Hyperraumaggregaten aufzuspielen… was sportlich sein dürfte. Tja zu schade, dass die Asgard uns nicht an ihrer Klontechnologie teilhaben lassen. Das würde mir hier einiges erleichtern…“, erwiderte Rodney und Teyla wurde mal wieder daran erinnert, wie wenig Aufmerksamkeit ihr Freund seinem Umfeld schenkte, insbesondere wenn es sich um das ‚menschliche Umfeld‘ handelte, welches soziale Interaktionen erforderte.
Da Rodney mit den Gedanken längst woanders war und auch der Rest seines Körpers vor einer für ihn typischen Nervosität strotzte, verzichtete die Athosianerin auf einen erneuten Versuch der Überredung. Und bestätigte seine Verabschiedung stattdessen mit einem leichten Nicken. Direkt darauf wandte Rodney sich der Tür zu und verließ, das Essenstablett und sein Tablet balancierend, mit eiligen Schritten die Kantine.
Teyla sah Rodney noch kurz nach, ehe sie sich wieder dem Tisch zuwandte, den sie vorab bereits erspäht hatte. Dankenswerterweise war er, trotz dieser kurzen Verzögerung, noch nicht wieder neu besetzt. Die Athosianerin ging daher nun mit zielgerichteten Schritten zu ihm und nahm auf einem der vier freien Stühle Platz.
In der Absicht erst in Gesellschaft zu essen, nahm die junge Frau zunächst ihre warme Kaffeetasse in die Hände, musste aber schnell feststellen, dass der Inhalt noch zu heiß war um davon zu trinken. Augenscheinlich war der Kaffee sehr frisch aufgesetzt worden, sonst war er in der Regel bereits etwas abgekühlt. Aber bei der Anzahl der Menschen hier in der Kantine war es nicht überraschend, dass bereits Nachgekocht werden musste.
Bei ihrem nächsten Blick in Richtung Tür erspähte Teyla dann auch schon die vertraute Silhouette von John Sheppard. Ein leichtes Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus, als sie aus der Entfernung seine wie üblich etwas struppigen, dunkelbraunen Haare betrachtete. Und seine lässig wirkende Körperhaltung, mit der er sich durchaus von den anderen Offizieren abhob. Faszinierenderweise ohne dabei auch nur einen Funken seiner Autorität einzubüßen.
Die Athosianerin wusste nicht, ob Ronon es noch schaffen würde sich zum Frühstück zu ihnen zu gesellen. Soweit sie wusste, war er bereits früh wieder bei den Sicherungsteams der Marines eingeplant. Aber sie hoffte, dass John im Notfall auch mit ihr alleine Vorlieb nehmen würde.
Geduldig wartete sie, bis ihr Teamleiter an der Essensausgabe an der Reihe war. Die Schlange war inzwischen wieder deutlich kürzer, als bei ihrem Eintreffen mit Rodney. Es dauerte daher nicht lange, bis er sich umwandte und nach seinem Team Ausschau hielt. Dabei fanden seine Augen sie im Nu.
Als der Lieutenant Colonel dann zu ihr an den Tisch kam und ihr gegenübersetzte Platz nahm, erwiderte Teyla ebenfalls mit einem Lächeln seine Begrüßung.
„Guten Morgen, Colonel.“
Doch nun so aus der Nähe entging ihr nicht, wie müde und ausgezerrt John wirkte. Seine Haut erschien ihr heller als sonst. Unter seinen Augen lag ein dunkler Schatten. Und ja, auch an Gewicht schien er in den vergangenen Wochen verloren zu haben, das verrieten ihr seine derzeit etwas deutlicher hervorstehenden Wangenknochen. Die vergangenen Wochen waren zweifelsfrei anstrengend gewesen. Sie hoffte daher inständig, dass der heutige Flug unproblematisch verlief und John sich im Nachgang etwas Zeit zur Erholung erlauben konnte.
„Ich hoffe, die Vorbereitungen für den Flug sind soweit abgeschlossen?“
“We are going to fight. We are going to be hurt. And in the end, we will stand.”
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
- John Sheppard
- Militärischer Leiter Atlantis, Teamleiter SGA-1
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John mochte es nicht im Mittelpunkt zu stehen und dass fast jeder in seine Richtung blickte, während er zu dem Tisch ging, den Teyla ausgewählt hatte, war schon fast genug, um ihn bereuen zu lassen, dass er nicht einen privateren Ort für das Frühstück gewählt hatte. Aber auch nur fast. Er wusste, welche Bedeutung seine Anwesenheit in der Kantine gerade jetzt hatte. Solange Elizabeth und er Ruhe und Zuversicht ausstrahlten, würde auch der Rest der Expedition ruhig bleiben. Sich nun zurückzuziehen konnte nur negativ gewertet werden und gerade jetzt musste er jedes bisschen Stärke ausstrahlen, das er hatte.
Jeder in der Stadt wusste, dass er sich in knapp einer Stunde in den Kontrollstuhl setzen und Atlantis von hier fortbringen würde. Die meisten Expeditionsmitglieder und auch die Athosianer würden, solange er seine eigenen Sorgen verbarg, keine Zweifel daran haben, dass er das auch schaffen würde. Das Problem waren nur die Offiziere aus dem SGC und die Flüchtlinge von der Erde. Die Leute, die erst vor wenigen Wochen vom SGC erfahren und die zuvor noch nie etwas mit der Air Force zu tun gehabt hatten, waren noch am unproblematischsten. Sie vertrauten inzwischen General O’Neill und O’Neill vertraute ihm, auch wenn er zwischendurch ebenfalls gedroht hatte ihn rauszuwerfen. Aber den Offizieren aus dem SGC war noch in allzu guter Erinnerung, wie er nur vor ein paar Monaten einen Jumper gestohlen und sich gegen alle Anweisungen von General Landry gestellt hatte, um in die Pegasus-Galaxie zurückzukehren und Atlantis von den Asuranern zu befreien.
Damals hatte Landry ihm gedroht seine Kariere zu beenden. Dazu war es zwar, dank General O’Neill, nicht gekommen, aber einige Leute aus dem SGC hatten es ihm sehr übel genommen, was er angestellt hatte. Die Tatsache, dass er gar nicht erst auf den Funkspruch des Generals reagiert hatte, hatte es auch nicht besser gemacht. Nicht wenige schauten ihn so an, als hätten sie große Zweifel an seiner Kompetenz als Pilot. Jemand, der seinem General nicht gehorchte, zwei SGC-Mitarbeiter mit der Zat niederschoss, Waffen und Ausrüstung stahl und dann auch noch mit einem Jumper verschwand, konnte in deren Augen kein guter militärischer Leiter und zuverlässiger Pilot sein. Und dann waren da auch noch der ein oder andere, dem er zuletzt in Afghanistan begegnet war und die ihn das letzte Mal gesehen hatten, wie er in Handschellen in die USA zurückgebracht worden war, um sich einem Militärgericht zu stellen. Im Endeffekt war er zwar freigesprochen und lediglich zwangsversetzt worden, aber das machte ihn trotzdem nicht unbedingt zum idealen Kommandanten. Wenn er ehrlich war, dann hatte es ihn sogar schwer gewundert, dass Elizabeth noch einmal ihren Kopf hatte durchsetzen und ihn wieder zu ihrem militärischen Leiter hatte machen können, nachdem die Expedition erst einmal aufgelöst worden war. Caldwell hatte sicher schon überlegt, wie er sein Büro umdekorieren konnte.
Schließlich entdeckte John in einer Ecke sogar Wallace und Babbis und schenkte ihnen ein Lächeln, doch die beiden sahen sofort weg. Na, das konnte ja noch heiter werden nach dem Flug. Trotzdem ließ sich John nichts anmerken, sondern ging einfach weiter, während er jeden freundlichen Blick mit einem Lächeln erwiderte und jedem, der in ihm nur seine Alleingänge und Fehler, die im Endeffekt hauptsächlich gekonnt uminterpretierte Befehle zum Schutz anderer Personen gewesen waren, zu sehen schien, erst recht mit einem selbstsicheren Lächeln begegnete. Nichts wurmte Zweifler so sehr, wie wenn man sich nicht von ihnen einschüchtern ließ. Er hatte Elizabeth Vertrauen, das von General O’Neill, Colonel Carter, seinem Team, nahezu jedem anderen Mitglied der Expedition und der Athosianer. Das genügte ihm. Und auch wenn Major Wallace es ihm nicht glauben würde, würde er alles, was auch nur in seiner Macht stand, tun, um diesen Flug erfolgreich zu beenden.
Eigentlich behielt er gerne den Überblick über die Kantine und wählte bevorzugt einen Platz, von dem er alles überblicken konnte, aber dieses Mal war er froh, dass er, wenn er sich Teyla gegenüber setzte, hauptsächlich das große Fenster sehen konnte ohne den Kopf drehen zu müssen. So konnte er sich ganz in Ruhe auf sein Frühstück konzentrieren und gemeinsam mit seinem Team den letzten Sonnenaufgang auf Lantea betrachten und trotzdem Präsenz zeigen. Der Gedanke, dass diese wunderschöne Welt morgen nur noch ein Haufen Staub sein würde, belastete ihn mehr als Wallace und Grommits Blicke. Aber Atlantis würde überleben. Dafür würde er schon sorgen. Er konnte es sich nicht leisten zu versagen und er merkte, wie sich ein Klumpen in seinem Magen bildete, der dafür sorgte, dass er sein Frühstück erst einmal gar nicht anrührte. Selbst das Besteck ließ er unausgepackt in der Serviette. Er nahm lediglich die gelbliche Teetasse in die Hände und wünschte sich es wäre Kaffee.
“Ja, wir haben alles in unserer Macht stehende getan. Alle Systeme sind vorbereitet und wenn nicht noch etwas unerwartetes geschieht, dann sind wir um sechs Uhr startklar.”, erwiderte John mit einer ungewöhnlichen Mischung aus Stolz, Begeisterung und einer gewissen Menge gut versteckter Sorge in seinem Gesicht.
Es machte ihn stolz wie gut jeder bei der Vorbereitung des Fluges zusammengearbeitet hatte. Besonders bei Rodney hatte er das Gefühl, dass er über sich hinausgewachsen war. Carter und er hatten es geschafft zusammenzuarbeiten, ohne sich gegenseitig zu zerfleischen und die beiden hatten einen Weg gefunden Atlantis die Energie zu liefern, die sie brauchten. Ohne diese beiden genialen Wissenschaftler würden sie nun ihre Koffer packen und verschwinden müssen. Aber dank der beiden hatten sie die Möglichkeit sich mit Atlantis in Sicherheit zu bringen.
Er war begeistert von all dem, was er bei den Vorbereitungen und Testläufen im Kontrollstuhl entdeckt und erfahren hatte. Immerhin hatten sie nie auch nur ansatzweise genügend Energie gehabt, um die Triebwerke zu starten. Aber nun hatte Atlantis ihn in Bereiche gelassen, die er noch nie zuvor auch nur wahrgenommen hatte und er war fest entschlossen Elizabeth nach dem Flug darum zu bitten Atlantis noch einmal mit Hilfe der Rapiditas für ein oder zwei Stunden mit so viel Energie wie möglich zu versorgen, damit er genügend Zeit bekam, um sich wirklich einmal in den Tiefen des Systems umzusehen. Wer wusste, was es dort noch zu entdecken gab? Rodney würde seinen Plan gewiss unterstützen und sich mit größter Wahrscheinlichkeit darüber beschweren, dass er sich das nicht selbst ansehen konnte. Und dann war da seit gestern Nacht noch eine neue Komponente in den nahezu unhörbaren Maschinengeräuschen der Stadt, die sich, er wusste nicht, wie er es sonst ausdrücken sollte, einfach gut anfühlte. Wenn er es in Worte fassen sollte, dann würde er es damit beschreiben, dass Atlantis sich darüber freute mal wieder richtig Energie zu haben und sie würde bald noch mehr bekommen.
Es bereitete ihm nur große Sorgen, dass bald so viele Menschenleben geradezu in seiner Hand liegen würden. Bei dem Flug mit der Orion waren es schon einmal ähnlich viele gewesen, aber als Flug konnte man das nicht wirklich bezeichnen. Eher als Surfen auf der Lava und dann einem geschickten Minisprung in den Hyperraum. Hier in Atlantis würde es wirklich ein zwölfstündiger Flug mit komplizierter Start- und Landephase werden. Er würde lügen, wenn er behaupten würde, dass er nicht aufgeregt war.
Vorsichtig versuchte John an seinem Tee zu nippen, aber er war immer noch zu warm, daher stellte er die Tasse wieder ab und sah Teyla an. “Ist bei Ihrem Volk alles in Ordnung?”, fragte er. Seit er gestern Abend in den Kontrollstuhl gestiegen war, hatte er die Meldungen über den Stand der Evakuierung nur noch am Rande verfolgt. Elizabeth und Lorne hatten einige seiner Aufgaben übernommen, damit er sich vollkommen auf die Vorbereitungen für den Flug konzentrieren konnte. Trotzdem war er nicht vor Mitternacht in seinem Quartier gewesen und an das Thema Schlaf wollte er gar nicht erst denken.
Jeder in der Stadt wusste, dass er sich in knapp einer Stunde in den Kontrollstuhl setzen und Atlantis von hier fortbringen würde. Die meisten Expeditionsmitglieder und auch die Athosianer würden, solange er seine eigenen Sorgen verbarg, keine Zweifel daran haben, dass er das auch schaffen würde. Das Problem waren nur die Offiziere aus dem SGC und die Flüchtlinge von der Erde. Die Leute, die erst vor wenigen Wochen vom SGC erfahren und die zuvor noch nie etwas mit der Air Force zu tun gehabt hatten, waren noch am unproblematischsten. Sie vertrauten inzwischen General O’Neill und O’Neill vertraute ihm, auch wenn er zwischendurch ebenfalls gedroht hatte ihn rauszuwerfen. Aber den Offizieren aus dem SGC war noch in allzu guter Erinnerung, wie er nur vor ein paar Monaten einen Jumper gestohlen und sich gegen alle Anweisungen von General Landry gestellt hatte, um in die Pegasus-Galaxie zurückzukehren und Atlantis von den Asuranern zu befreien.
Damals hatte Landry ihm gedroht seine Kariere zu beenden. Dazu war es zwar, dank General O’Neill, nicht gekommen, aber einige Leute aus dem SGC hatten es ihm sehr übel genommen, was er angestellt hatte. Die Tatsache, dass er gar nicht erst auf den Funkspruch des Generals reagiert hatte, hatte es auch nicht besser gemacht. Nicht wenige schauten ihn so an, als hätten sie große Zweifel an seiner Kompetenz als Pilot. Jemand, der seinem General nicht gehorchte, zwei SGC-Mitarbeiter mit der Zat niederschoss, Waffen und Ausrüstung stahl und dann auch noch mit einem Jumper verschwand, konnte in deren Augen kein guter militärischer Leiter und zuverlässiger Pilot sein. Und dann waren da auch noch der ein oder andere, dem er zuletzt in Afghanistan begegnet war und die ihn das letzte Mal gesehen hatten, wie er in Handschellen in die USA zurückgebracht worden war, um sich einem Militärgericht zu stellen. Im Endeffekt war er zwar freigesprochen und lediglich zwangsversetzt worden, aber das machte ihn trotzdem nicht unbedingt zum idealen Kommandanten. Wenn er ehrlich war, dann hatte es ihn sogar schwer gewundert, dass Elizabeth noch einmal ihren Kopf hatte durchsetzen und ihn wieder zu ihrem militärischen Leiter hatte machen können, nachdem die Expedition erst einmal aufgelöst worden war. Caldwell hatte sicher schon überlegt, wie er sein Büro umdekorieren konnte.
Schließlich entdeckte John in einer Ecke sogar Wallace und Babbis und schenkte ihnen ein Lächeln, doch die beiden sahen sofort weg. Na, das konnte ja noch heiter werden nach dem Flug. Trotzdem ließ sich John nichts anmerken, sondern ging einfach weiter, während er jeden freundlichen Blick mit einem Lächeln erwiderte und jedem, der in ihm nur seine Alleingänge und Fehler, die im Endeffekt hauptsächlich gekonnt uminterpretierte Befehle zum Schutz anderer Personen gewesen waren, zu sehen schien, erst recht mit einem selbstsicheren Lächeln begegnete. Nichts wurmte Zweifler so sehr, wie wenn man sich nicht von ihnen einschüchtern ließ. Er hatte Elizabeth Vertrauen, das von General O’Neill, Colonel Carter, seinem Team, nahezu jedem anderen Mitglied der Expedition und der Athosianer. Das genügte ihm. Und auch wenn Major Wallace es ihm nicht glauben würde, würde er alles, was auch nur in seiner Macht stand, tun, um diesen Flug erfolgreich zu beenden.
Eigentlich behielt er gerne den Überblick über die Kantine und wählte bevorzugt einen Platz, von dem er alles überblicken konnte, aber dieses Mal war er froh, dass er, wenn er sich Teyla gegenüber setzte, hauptsächlich das große Fenster sehen konnte ohne den Kopf drehen zu müssen. So konnte er sich ganz in Ruhe auf sein Frühstück konzentrieren und gemeinsam mit seinem Team den letzten Sonnenaufgang auf Lantea betrachten und trotzdem Präsenz zeigen. Der Gedanke, dass diese wunderschöne Welt morgen nur noch ein Haufen Staub sein würde, belastete ihn mehr als Wallace und Grommits Blicke. Aber Atlantis würde überleben. Dafür würde er schon sorgen. Er konnte es sich nicht leisten zu versagen und er merkte, wie sich ein Klumpen in seinem Magen bildete, der dafür sorgte, dass er sein Frühstück erst einmal gar nicht anrührte. Selbst das Besteck ließ er unausgepackt in der Serviette. Er nahm lediglich die gelbliche Teetasse in die Hände und wünschte sich es wäre Kaffee.
“Ja, wir haben alles in unserer Macht stehende getan. Alle Systeme sind vorbereitet und wenn nicht noch etwas unerwartetes geschieht, dann sind wir um sechs Uhr startklar.”, erwiderte John mit einer ungewöhnlichen Mischung aus Stolz, Begeisterung und einer gewissen Menge gut versteckter Sorge in seinem Gesicht.
Es machte ihn stolz wie gut jeder bei der Vorbereitung des Fluges zusammengearbeitet hatte. Besonders bei Rodney hatte er das Gefühl, dass er über sich hinausgewachsen war. Carter und er hatten es geschafft zusammenzuarbeiten, ohne sich gegenseitig zu zerfleischen und die beiden hatten einen Weg gefunden Atlantis die Energie zu liefern, die sie brauchten. Ohne diese beiden genialen Wissenschaftler würden sie nun ihre Koffer packen und verschwinden müssen. Aber dank der beiden hatten sie die Möglichkeit sich mit Atlantis in Sicherheit zu bringen.
Er war begeistert von all dem, was er bei den Vorbereitungen und Testläufen im Kontrollstuhl entdeckt und erfahren hatte. Immerhin hatten sie nie auch nur ansatzweise genügend Energie gehabt, um die Triebwerke zu starten. Aber nun hatte Atlantis ihn in Bereiche gelassen, die er noch nie zuvor auch nur wahrgenommen hatte und er war fest entschlossen Elizabeth nach dem Flug darum zu bitten Atlantis noch einmal mit Hilfe der Rapiditas für ein oder zwei Stunden mit so viel Energie wie möglich zu versorgen, damit er genügend Zeit bekam, um sich wirklich einmal in den Tiefen des Systems umzusehen. Wer wusste, was es dort noch zu entdecken gab? Rodney würde seinen Plan gewiss unterstützen und sich mit größter Wahrscheinlichkeit darüber beschweren, dass er sich das nicht selbst ansehen konnte. Und dann war da seit gestern Nacht noch eine neue Komponente in den nahezu unhörbaren Maschinengeräuschen der Stadt, die sich, er wusste nicht, wie er es sonst ausdrücken sollte, einfach gut anfühlte. Wenn er es in Worte fassen sollte, dann würde er es damit beschreiben, dass Atlantis sich darüber freute mal wieder richtig Energie zu haben und sie würde bald noch mehr bekommen.
Es bereitete ihm nur große Sorgen, dass bald so viele Menschenleben geradezu in seiner Hand liegen würden. Bei dem Flug mit der Orion waren es schon einmal ähnlich viele gewesen, aber als Flug konnte man das nicht wirklich bezeichnen. Eher als Surfen auf der Lava und dann einem geschickten Minisprung in den Hyperraum. Hier in Atlantis würde es wirklich ein zwölfstündiger Flug mit komplizierter Start- und Landephase werden. Er würde lügen, wenn er behaupten würde, dass er nicht aufgeregt war.
Vorsichtig versuchte John an seinem Tee zu nippen, aber er war immer noch zu warm, daher stellte er die Tasse wieder ab und sah Teyla an. “Ist bei Ihrem Volk alles in Ordnung?”, fragte er. Seit er gestern Abend in den Kontrollstuhl gestiegen war, hatte er die Meldungen über den Stand der Evakuierung nur noch am Rande verfolgt. Elizabeth und Lorne hatten einige seiner Aufgaben übernommen, damit er sich vollkommen auf die Vorbereitungen für den Flug konzentrieren konnte. Trotzdem war er nicht vor Mitternacht in seinem Quartier gewesen und an das Thema Schlaf wollte er gar nicht erst denken.
- Teyla Emmagan
- Teammitglied SGA-1
- Beiträge: 202
- Registriert: 28.06.2015, 00:34
Teyla neigte ihren Kopf leicht zur Seite, während sie John nach ihrer Frage aufmerksam anblickte. Die gelbliche Tasse in seiner Hand erschien im ersten Eindruck wie ein vertrauter Anblick. Bis der Athosianerin auffiel, dass das Gefäß am heutigen Morgen keinen Kaffee enthalten konnte. Stattdessen hatte sie plötzlich den würzigen Geruch des athosianischen Tees in der Nase, mit dem ihr Volk die Mitglieder der Atlantis-Expedition vertraut gemacht hatte.
Unbewusst hob die junge Frau bei dieser Realisation die linke Augenbraue leicht an. Und ihre Augen wanderten kurz vom Gesicht ihres Gegenübers zu den restlichen Essensbestandteilen auf dem Tablett des Lieutenant Colonel. Ein kurzes Zucken ergriff Teylas linken Mundwinkel. War das wirklich alles, was John beabsichtigte heute als Frühstück zu sich zu nehmen?
Die Athosianerin kam nicht dazu diese gedankliche Frage weiter zu verfolgen, da ihr Gesprächspartner nun voller Stolz berichtete, dass sie es tatsächlich schaffen würden um sechs Uhr startklar zu sein. Sie konnte regelrecht die Vorfreude in Johns Augen sehen, die zweifelsfrei von der Aussicht stammte als Pilot mit Atlantis eine gesamte Stadt durchs All zu steuern. Bis sie an einem hoffentlich sicheren Hafen eintrafen, der diesem wertvollen Relikt der Vorfahren und ihren derzeitigen Bewohnern über viele Jahre als neue Heimatwelt dienen konnte. Im Idealfall ohne, dass die Existenz der Stadt und ihrer Bewohner erneut von Phänomenen wie einem Gammablitz oder starken Sonneneruptionen gefährdet wurde. Und die Wraith würden damit vorerst auch jegliche Spur von ihnen verlieren.
Doch neben all der Begeisterung hatte Teyla den Eindruck dennoch auch eine Art Schatten auf den Augen des Offiziers festzustellen. Und sie war der Meinung instinktiv zu wissen, woher dieser stammte. John trug eine sehr große Verantwortung, nicht nur als Teamleiter von SGA-1 oder als militärischer Leiter dieser Expedition, sondern zusätzlich nun auch noch als der Pilot, der diese Stadt nach über 10.000 Jahren wieder durch die Weiten des Alls bewegen würde.
Sie wusste von keinem anderen, dessen Fähigkeiten in ihr das gleiche Gefühl der Sicherheit auslösten, wie es bei John der Fall war. Und sie wusste, dass sehr viele in dieser Stadt ein ähnlich großes Vertrauen in ihn empfanden. Aufgrund der erforderlichen genetischen Kompatibilität war die Anzahl der Menschen, die überhaupt als Pilot von Atlantis in Frage kamen, sehr begrenzt. Das war insbesondere schade für John selbst, denn er hatte somit keinen Zugriff auf die Unterstützung, die auch er zweifelsfrei manchmal gebrauchen konnte. Aber leider war dies nicht zu ändern… insbesondere, wenn ein Teil der starken ATA-Gen-Träger zeitgleich auf der Rapiditas für die Steuerung der dortigen Systeme benötigt wurden. Teyla überlegte, ob sie diesbezüglich etwas zu John sagen sollte. Aber da ihr bewusst war, wie ungerne er anderen Menschen seine innersten Gedanken und Befürchtungen mitteilte, entschied sie sich dagegen. An einem anderen Ort, mit mehr Privatsphäre, wäre ihre Entscheidung womöglich anders ausgefallen. Aber die Kantine mit all den neugierigen und teils auch kritischen Augen, die auf seinen Rücken gerichtet waren, stellte nicht den passenden Ort hierfür dar.
Als John sich nun nach einem Sachstand im Hinblick auf das athosianische Volk erkundigte, erschien erneut ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen, ehe sie bereitwillig antwortete:
“Die Evakuierung des Festlands hat zwar etwas länger gedauert, als geplant, aber mein Volk befindet sich inzwischen Großteils in den für sie vorgesehenen Ebenen und Quartieren im Hauptturm. Die beiden letzten Jumper mit noch einigen Jägern und deren Beute befinden sich im Anflug und sollten Atlantis in weniger als 20 Minuten erreichen.”
Der Umstand, dass John seinen Tee nach nur einem kurzen Schluck wieder abstellte, konnte natürlich einfach der Temperatur geschuldet sein. Allerdings bestände ebenso die Möglichkeit, dass er mit dem Frühstück auf die Ankunft ihrer restlichen beiden Teammitglieder warten wollte. Ähnlich wie sie selbst es auch hatte tun wollen. Teyla entschied sich daher ihm auch noch zum Verbleib vom Rest des Teams zu berichten, zumindest soweit sie diesbezüglich gesicherte Kenntnisse hatte.
Der Ausdruck in ihrem Gesicht wirkte beinahe entschuldigtend, als sie hierzu ansetzte:
"Ich fürchte Rodney lässt sich entschuldigen. Er..." Die Athosianerin zögerte kurz, auf der Suche nach einer passenden Formulierung, "...hat nicht die notwendige Ruhe gefunden, um an diesem Frühstück teilzunehmen. Die technische Umsetzung der Lösung, die er mit Colonel Carter hinsichtlich der Energieversorgung ausgearbeitet hat, scheint ihn weiterhin sehr zu beschäftigen."
Unbewusst hob die junge Frau bei dieser Realisation die linke Augenbraue leicht an. Und ihre Augen wanderten kurz vom Gesicht ihres Gegenübers zu den restlichen Essensbestandteilen auf dem Tablett des Lieutenant Colonel. Ein kurzes Zucken ergriff Teylas linken Mundwinkel. War das wirklich alles, was John beabsichtigte heute als Frühstück zu sich zu nehmen?
Die Athosianerin kam nicht dazu diese gedankliche Frage weiter zu verfolgen, da ihr Gesprächspartner nun voller Stolz berichtete, dass sie es tatsächlich schaffen würden um sechs Uhr startklar zu sein. Sie konnte regelrecht die Vorfreude in Johns Augen sehen, die zweifelsfrei von der Aussicht stammte als Pilot mit Atlantis eine gesamte Stadt durchs All zu steuern. Bis sie an einem hoffentlich sicheren Hafen eintrafen, der diesem wertvollen Relikt der Vorfahren und ihren derzeitigen Bewohnern über viele Jahre als neue Heimatwelt dienen konnte. Im Idealfall ohne, dass die Existenz der Stadt und ihrer Bewohner erneut von Phänomenen wie einem Gammablitz oder starken Sonneneruptionen gefährdet wurde. Und die Wraith würden damit vorerst auch jegliche Spur von ihnen verlieren.
Doch neben all der Begeisterung hatte Teyla den Eindruck dennoch auch eine Art Schatten auf den Augen des Offiziers festzustellen. Und sie war der Meinung instinktiv zu wissen, woher dieser stammte. John trug eine sehr große Verantwortung, nicht nur als Teamleiter von SGA-1 oder als militärischer Leiter dieser Expedition, sondern zusätzlich nun auch noch als der Pilot, der diese Stadt nach über 10.000 Jahren wieder durch die Weiten des Alls bewegen würde.
Sie wusste von keinem anderen, dessen Fähigkeiten in ihr das gleiche Gefühl der Sicherheit auslösten, wie es bei John der Fall war. Und sie wusste, dass sehr viele in dieser Stadt ein ähnlich großes Vertrauen in ihn empfanden. Aufgrund der erforderlichen genetischen Kompatibilität war die Anzahl der Menschen, die überhaupt als Pilot von Atlantis in Frage kamen, sehr begrenzt. Das war insbesondere schade für John selbst, denn er hatte somit keinen Zugriff auf die Unterstützung, die auch er zweifelsfrei manchmal gebrauchen konnte. Aber leider war dies nicht zu ändern… insbesondere, wenn ein Teil der starken ATA-Gen-Träger zeitgleich auf der Rapiditas für die Steuerung der dortigen Systeme benötigt wurden. Teyla überlegte, ob sie diesbezüglich etwas zu John sagen sollte. Aber da ihr bewusst war, wie ungerne er anderen Menschen seine innersten Gedanken und Befürchtungen mitteilte, entschied sie sich dagegen. An einem anderen Ort, mit mehr Privatsphäre, wäre ihre Entscheidung womöglich anders ausgefallen. Aber die Kantine mit all den neugierigen und teils auch kritischen Augen, die auf seinen Rücken gerichtet waren, stellte nicht den passenden Ort hierfür dar.
Als John sich nun nach einem Sachstand im Hinblick auf das athosianische Volk erkundigte, erschien erneut ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen, ehe sie bereitwillig antwortete:
“Die Evakuierung des Festlands hat zwar etwas länger gedauert, als geplant, aber mein Volk befindet sich inzwischen Großteils in den für sie vorgesehenen Ebenen und Quartieren im Hauptturm. Die beiden letzten Jumper mit noch einigen Jägern und deren Beute befinden sich im Anflug und sollten Atlantis in weniger als 20 Minuten erreichen.”
Der Umstand, dass John seinen Tee nach nur einem kurzen Schluck wieder abstellte, konnte natürlich einfach der Temperatur geschuldet sein. Allerdings bestände ebenso die Möglichkeit, dass er mit dem Frühstück auf die Ankunft ihrer restlichen beiden Teammitglieder warten wollte. Ähnlich wie sie selbst es auch hatte tun wollen. Teyla entschied sich daher ihm auch noch zum Verbleib vom Rest des Teams zu berichten, zumindest soweit sie diesbezüglich gesicherte Kenntnisse hatte.
Der Ausdruck in ihrem Gesicht wirkte beinahe entschuldigtend, als sie hierzu ansetzte:
"Ich fürchte Rodney lässt sich entschuldigen. Er..." Die Athosianerin zögerte kurz, auf der Suche nach einer passenden Formulierung, "...hat nicht die notwendige Ruhe gefunden, um an diesem Frühstück teilzunehmen. Die technische Umsetzung der Lösung, die er mit Colonel Carter hinsichtlich der Energieversorgung ausgearbeitet hat, scheint ihn weiterhin sehr zu beschäftigen."
“We are going to fight. We are going to be hurt. And in the end, we will stand.”
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
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"Also gerade rechtzeitig vor dem Start. Sind dann wirklich alle an Bord?", fragte John noch einmal nach, als Teyla ihm mitteilte, dass fast ihr gesamtes Volk bereits evakuiert war und sie nur noch auf die letzten beiden Jumper warteten. Nur noch zwanzig Minuten bis die letzten Jumper Atlantis erreichten. Nur noch zwanzig Minuten... John schluckte. Wenn er Carsons Zeitplan befolgen wollte, dann blieb ihm auch nicht unbedingt viel mehr Zeit für sein Frühstück und doch wanderte Johns Blick nach draußen Richtung Horizont. Noch war es dunkel, aber die Sonne würde gewiss bald aufgehen. Und auf einmal sah er es. Zuerst war es nur ein violetter Schimmer, der aber schnell bläulicher und schließlich türkisgrün wurde.
"Teyla...", meinte John leise, beinahe ehrfürchtig ohne den Blick vom Fenster abzuwenden und plötzlich geschah es. Ein grünlicher Blitz zeigte sich dort, wo die Sonne in Kürze aufgehen würde. Das seltene Phänomen dauerte nur wenige Sekunden, dann verschwand es im beginnenden Morgenrot und John seufzte. Es schien fast so, als wollte Lantea sich von ihnen verabschieden und ihnen eine gute Reise wünschen. Immerhin war grün die Farbe der Hoffnung. Seit drei Jahren hatte er bei nahezu jeder Joggingrunde bei Sonnenaufgang gehofft dieses Phänomen endlich einmal zu sehen. Immerhin war es eigentlich nur auf hoher See und mitten in der Wüste sichtbar. Doch auch wenn Dix ein paar Mal behauptet hatte, es in Afghanistan gesehen zu haben, hatte John nie Glück gehabt. Selbst in der Antarktis hatte es Gerüchte gegeben, dass der grünliche Blitz gelegentlich zu sehen war, aber er hatte es nie zu Gesicht bekommen. Nun wo er mitten auf dem Meer zuhause war, hatte er sich anfangs große Hoffnungen gemacht und war schließlich schon fast zu der Überzeugung gekommen, dass die Atmosphärenzusammensetzung von Lantea überhaupt keinen grünen Blitz bei Sonnenauf- oder untergang erzeugen konnte. Aber hier war es gewesen und wenn er von dem ununterbrochenen Geplauder in der Kantine ausging, dann hatte es fast niemand gesehen. Nur er und hoffentlich auch Teyla.
An einem normalen Tag hätte er nun vielleicht auf die Idee kommen können mal wieder mit einem Jumper den Sonnenaufgang zu jagen. In dem kleinen Gefährt war es ab einer Höhe von 12.000 Metern gar kein Problem schneller zu fliegen als die Rotationsgeschwindigkeit des Planeten und dadurch die Sonne nach Belieben auf- und untergehen zu lassen. Möglicherweise könnte er dadurch aus dem grünen Blitz einen grünen Sonnenaufgang machen. Aber heute war kein normaler Tag und möglicherweise würde Rodney, wenn er hier wäre, ihm sogar erklären, dass das kein schönes Phänomen sondern ein erstes Anzeichen für das nahende Ende war. Immerhin war es doch seltsam, dass drei Jahre lang niemand etwas in der Art gesehen hatte und heute war es auf einmal da. Außerdem gehörten zur Expedition so viele Wissenschaftler, dass es schon fast ausgeschlossen war, dass sie sich nicht auch mit diesem kleinen und doch beeindruckenden Phänomen beschäftigt hatten. Wenn es also auf Lantea existierte, dann hätte er, selbst wenn er es ständig geschafft hätte es zu verpassen, irgendwann Gerüchte gehört. Das musste also wirklich das erste Mal sein und die Begeisterung schwand aus Johns Augen und wurde durch Bedauern ersetzt. Der grüne Blitz war wahrscheinlich kein Abschiedsgruß sondern eine Warnung, dass sie endlich verschwinden sollten.
Ein Seufzen unterdrückend wandte er sich von dem großen Fenster ab und starrte in seinen Tee. Er hatte schon damit gerechnet, dass Rodney nicht zum Frühstück erscheinen würde und er konnte es ihm auch nicht verdenken. Er mochte zwar derjenige sein, auf den die meisten Blicke gerichtet waren, aber im Endeffekt waren es die Wissenschaftler, die diesen Flug überhaupt möglich machten. Wenn die Energieversorgung versagte, dann konnte er tun, was er wollte, er würde Atlantis keinen Zentimeter bewegen. Nur Dank Rodneys Genie war dieser Flug möglich und er würde nach dem Flug schwer aufpassen müssen, dass seinem egozentrischen Freund dieses Detail nicht zu Kopf steigen würde. “Ich hatte es schon befürchtet.”, erwiderte John, obwohl er wirklich gehofft hatte, dass sie noch einmal zu viert alle hier gemeinsam sitzen und den Sonnenaufgang betrachten konnten. Diese Welt würde morgen Geschichte sein und nachdem sie zuletzt so wenig Zeit als Team hatten verbringen können, wäre es schön gewesen zumindest fünf Minuten zusammen zu sein, bevor sich jeder wieder an die Arbeit machte. Doch leider sah es so aus, als würde Ronon auch nicht erscheinen, also blieben nur er und Teyla und er war sehr dankbar, dass sie da war, obwohl auch sie sicher noch sehr viel zu tun hatte. Aber vor dem wahrscheinlich wichtigsten Flug seines Lebens wollte er einfach nicht alleine frühstücken.
“Dann bleiben wir wohl zu zweit.”, meinte er mit deutlichem Bedauern in der Stimme, von dem er hoffte, dass Teyla es nicht falsch interpretierte. Er war sehr froh, dass sie da war, er hatte sich nur noch zwei weitere vertraute Gesichter erhofft. Da die beiden aber nicht auftauchen würden, konnten sie genauso gut mit dem Essen anfangen und John erhob seine Tasse.
“Auf Lantea.”, sagte er leise aber bestimmt. Er wollte nun keine Kettenreaktion in der Kantine auslösen, aber es erschien ihm richtig noch einmal auf den Planeten anzustoßen, der für ihn mehr zur Heimat geworden war als die Erde. Dass sich dabei kein Champagner oder zumindest ein guter Wein in ihren Tassen befand, machte es zwar auch etwas seltsam anzustoßen, aber für ihn war heute Morgen jeder Schluck Alkohol tabu. Also mussten sie mit dem anstoßen, was sie eben hatten: eine Tasse Tee und eine Tasse Kaffee.
"Teyla...", meinte John leise, beinahe ehrfürchtig ohne den Blick vom Fenster abzuwenden und plötzlich geschah es. Ein grünlicher Blitz zeigte sich dort, wo die Sonne in Kürze aufgehen würde. Das seltene Phänomen dauerte nur wenige Sekunden, dann verschwand es im beginnenden Morgenrot und John seufzte. Es schien fast so, als wollte Lantea sich von ihnen verabschieden und ihnen eine gute Reise wünschen. Immerhin war grün die Farbe der Hoffnung. Seit drei Jahren hatte er bei nahezu jeder Joggingrunde bei Sonnenaufgang gehofft dieses Phänomen endlich einmal zu sehen. Immerhin war es eigentlich nur auf hoher See und mitten in der Wüste sichtbar. Doch auch wenn Dix ein paar Mal behauptet hatte, es in Afghanistan gesehen zu haben, hatte John nie Glück gehabt. Selbst in der Antarktis hatte es Gerüchte gegeben, dass der grünliche Blitz gelegentlich zu sehen war, aber er hatte es nie zu Gesicht bekommen. Nun wo er mitten auf dem Meer zuhause war, hatte er sich anfangs große Hoffnungen gemacht und war schließlich schon fast zu der Überzeugung gekommen, dass die Atmosphärenzusammensetzung von Lantea überhaupt keinen grünen Blitz bei Sonnenauf- oder untergang erzeugen konnte. Aber hier war es gewesen und wenn er von dem ununterbrochenen Geplauder in der Kantine ausging, dann hatte es fast niemand gesehen. Nur er und hoffentlich auch Teyla.
An einem normalen Tag hätte er nun vielleicht auf die Idee kommen können mal wieder mit einem Jumper den Sonnenaufgang zu jagen. In dem kleinen Gefährt war es ab einer Höhe von 12.000 Metern gar kein Problem schneller zu fliegen als die Rotationsgeschwindigkeit des Planeten und dadurch die Sonne nach Belieben auf- und untergehen zu lassen. Möglicherweise könnte er dadurch aus dem grünen Blitz einen grünen Sonnenaufgang machen. Aber heute war kein normaler Tag und möglicherweise würde Rodney, wenn er hier wäre, ihm sogar erklären, dass das kein schönes Phänomen sondern ein erstes Anzeichen für das nahende Ende war. Immerhin war es doch seltsam, dass drei Jahre lang niemand etwas in der Art gesehen hatte und heute war es auf einmal da. Außerdem gehörten zur Expedition so viele Wissenschaftler, dass es schon fast ausgeschlossen war, dass sie sich nicht auch mit diesem kleinen und doch beeindruckenden Phänomen beschäftigt hatten. Wenn es also auf Lantea existierte, dann hätte er, selbst wenn er es ständig geschafft hätte es zu verpassen, irgendwann Gerüchte gehört. Das musste also wirklich das erste Mal sein und die Begeisterung schwand aus Johns Augen und wurde durch Bedauern ersetzt. Der grüne Blitz war wahrscheinlich kein Abschiedsgruß sondern eine Warnung, dass sie endlich verschwinden sollten.
Ein Seufzen unterdrückend wandte er sich von dem großen Fenster ab und starrte in seinen Tee. Er hatte schon damit gerechnet, dass Rodney nicht zum Frühstück erscheinen würde und er konnte es ihm auch nicht verdenken. Er mochte zwar derjenige sein, auf den die meisten Blicke gerichtet waren, aber im Endeffekt waren es die Wissenschaftler, die diesen Flug überhaupt möglich machten. Wenn die Energieversorgung versagte, dann konnte er tun, was er wollte, er würde Atlantis keinen Zentimeter bewegen. Nur Dank Rodneys Genie war dieser Flug möglich und er würde nach dem Flug schwer aufpassen müssen, dass seinem egozentrischen Freund dieses Detail nicht zu Kopf steigen würde. “Ich hatte es schon befürchtet.”, erwiderte John, obwohl er wirklich gehofft hatte, dass sie noch einmal zu viert alle hier gemeinsam sitzen und den Sonnenaufgang betrachten konnten. Diese Welt würde morgen Geschichte sein und nachdem sie zuletzt so wenig Zeit als Team hatten verbringen können, wäre es schön gewesen zumindest fünf Minuten zusammen zu sein, bevor sich jeder wieder an die Arbeit machte. Doch leider sah es so aus, als würde Ronon auch nicht erscheinen, also blieben nur er und Teyla und er war sehr dankbar, dass sie da war, obwohl auch sie sicher noch sehr viel zu tun hatte. Aber vor dem wahrscheinlich wichtigsten Flug seines Lebens wollte er einfach nicht alleine frühstücken.
“Dann bleiben wir wohl zu zweit.”, meinte er mit deutlichem Bedauern in der Stimme, von dem er hoffte, dass Teyla es nicht falsch interpretierte. Er war sehr froh, dass sie da war, er hatte sich nur noch zwei weitere vertraute Gesichter erhofft. Da die beiden aber nicht auftauchen würden, konnten sie genauso gut mit dem Essen anfangen und John erhob seine Tasse.
“Auf Lantea.”, sagte er leise aber bestimmt. Er wollte nun keine Kettenreaktion in der Kantine auslösen, aber es erschien ihm richtig noch einmal auf den Planeten anzustoßen, der für ihn mehr zur Heimat geworden war als die Erde. Dass sich dabei kein Champagner oder zumindest ein guter Wein in ihren Tassen befand, machte es zwar auch etwas seltsam anzustoßen, aber für ihn war heute Morgen jeder Schluck Alkohol tabu. Also mussten sie mit dem anstoßen, was sie eben hatten: eine Tasse Tee und eine Tasse Kaffee.
- Teyla Emmagan
- Teammitglied SGA-1
- Beiträge: 202
- Registriert: 28.06.2015, 00:34
“Ja, diese Jäger sind die letzten, die noch fehlen. Es war in der Tat nicht leicht sie zu erreichen, sie waren damit beauftragt einen geeigneten Platz für einen Jagdunterschlupf nahe der Berge ausfindig zu machen. Aber Major Rutherfords Team konnte sie vor wenigen Tagen vom Jumper aus aufspüren und per Funk über die Evakuierung informieren.”
Teyla lächelte dankbar, als ihr Teamleiter noch einmal explizit danach fragte, ob nun wirklich alle an Bord waren. Es bedeutete ihr sehr viel, dass John sich von Beginn an sehr für das Wohl des athosianischen Volkes interessiert hatte. Wie er auch nun wieder eindringlich zeigte.
Es war tatsächlich kein sehr einfaches Unterfangen gewesen alle Mitglieder ihres Volkes auf die Schnelle ausfindig zu machen und über die drohende Gefahr zu unterrichten. Zwar hatten sie das Nomadendasein aufgrund des Schutzes durch Atlantis weitestgehend aufgegeben und im Verlauf der vergangenen Jahre die bestehende Siedlung weiter ausgebaut. Jedoch bedeutete dies nicht, dass sich immer alle im Dorf oder dessen Umfeld aufhielten.
Gerade unter den Jägern war es üblich, dass man teils über mehrere Tage unterwegs war und dem Wild folgte, welches sich zunehmend weiter vom Siedlungsbereich entfernte. Aus diesem Grund waren sie auch dazu übergegangen an diversen Orten befestigte Unterschlupfe zu bauen, die die Jäger zum Schutz vor Regen und Sturm oder auch einfach als (nächtliche) Ruhestätte nutzen konnten. Und auch Erkundungen hatten noch immer zur Aufgabe ihrer Leute gezählt. Mit einem Jumper mochte das Festland zwar schnell überflogen sein, aber die Athosianer waren diejenigen, die sich am Boden fortbewegten und somit auch teils gut versteckte Zugänge zu interessanten Höhlenstrukturen und dergleichen fanden. Solche Erkundungen konnten sich sogar über mehrere Wochen ziehen. Dies stellte für ihre Volk nicht wirklich ein Problem dar, schließlich war jeder Athosianer in der Lage sich in der Natur mit ausreichend Nahrung selbst zu versorgen.
Elizabeth hatte ihnen für solche Fälle zudem einige Funkgeräte zur Verfügung gestellt, selbstverständlich mit entsprechenden Lademöglichkeiten. Sie wurden im Dorf selbst genutzt, um mit Atlantis Kontakt zu halten. Darüber hinaus war diese Technologie bislang jedoch wenig in ihrem Volk akzeptiert und zugegeben auch etwas unpraktisch aufgrund der begrenzten Akkukapazität… Im vorliegenden Fall war es jedoch eine glückliche Fügung gewesen, dass die Gruppe junger Männer eines der Funkgeräte mitgenommen und im vorgegebenen Intervall von 12 Stunden jeweils für 10 Minuten eingeschaltet hatten. Teyla mochte sich nicht ausmalen, wie die aktuelle Situation ohne dieses Hilfsmittel der Kommunikation hätte aussehen können.
“Es ist uns ebenso gelungen einige Tiere und die bisherige Ernte nach Atlantis zu bringen. Für den Fall der Fälle, dass es nach unserer Ankunft Verzögerungen bei der Neuberechnungen für den Standort gibt, sollten wir somit ausreichend Lebensmittel für die ersten Tage zur Verfügung haben.”, ergänzte Teyla ihre Antwort noch.
Sie hoffte, dass diese Information John in gewisser Hinsicht etwas beruhigen oder den Druck von ihm nehmen konnte. Denn natürlich war es auch schon ein Thema gewesen, was die Umsiedlung von Atlantis für ihre Handelsbeziehungen bedeuten konnte. Bei der Wahl des neuen Planeten war berücksichtig worden, in welchem Quadranten dieser Galaxie sie ihre häufigsten Handelskontakte hatten. Immerhin mussten die ganzen Menschen, die sich in dieser Stadt befanden, weiterhin ernährt werden. Selbst mit üppigen Wäldern, einem großen Bestand an Wildtieren und Nutzpflanzen in ihrer neuen Heimat würde dies nicht ohne weiteres gelingen. Dafür handelte es sich bei einem zu geringen Teil von ihnen um Jäger und Farmer. Und ehe die Neuberechnung abgeschlossen war, würde es ihnen laut Rodney nicht möglich sein das Sternentor überhaupt zu benutzen.
“Mir ist bewusst, dass Rodney überzeugt ist, die Berechnungen werden nicht länger als einige Stunden dauern, aber mein Volk hätte ungerne die Erträge seiner Arbeit zurückgelassen.”, fügte Teyla nach einem kurzen Augenblick noch einen weiteren Aspekt hinzu. Nicht jedem gegenüber hätte sie so ausführlich über all diese Dinge berichtet. Aber bei John wusste sie, dass er sich ernsthaft für das Wohl ihres Volkes interessierte. Und dass er sowohl die Athosianische Lebensart als auch die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Leute respektierte.
Dies war nicht bei allen der Fall. Das verrieten ihr die Blicke der Leute ebenso wie das gelegentliche Gemurmel. Der eine oder andere schien die Lebensart und den technologischen Stand ihres Volkes als „veraltet“ oder “primitiv” einzustufen…
Wenn man die ursprünglichen Expeditionsmitglieder betrachtete, waren die Athosianer eigentlich inzwischen recht gut in deren Mitte aufgenommen. Es gab einige unter ihnen, sowohl Wissenschaftler als auch Militärs, die sich gelegentlich sogar ein paar Tage als Auszeit nahmen und diese Zeit in der Siedlung verbrachten. Inmitten der grünen Wälder und Wiesen wirkte die Welt anders, entschleunigter und ruhiger, als es hier in Atlantis in der Regel der Fall war.
Bei den Neuankömmlingen, sowohl aus dem Stargate Center als auch unter den Flüchtlingen, die zuvor keinerlei Berührungspunkte mit dem Sternentor und dessen Möglichkeiten gehabt hatten, sah sie jedoch andere, kritischere und teils sogar herabschauende Blicke… Sie hoffte inständig, dass sich dies mit der Zeit ändern würde. Aber diesbezüglich würde sie einfach abwarten müssen, abwarten und beobachten. Sofern es notwendig sein sollte, würde sie mit ihrem Handeln und ihren Worten ihrem Volk den Rücken stärken. Mehr konnte sie in der derzeitigen Situation jedoch nicht tun.
Teylas Blick war hinab auf ihr Hände gewandert, die noch immer die warme Kaffeetasse umschlossen, als John plötzlich auf unnatürlich leise Art ihren Namen sprach. Sofort hoben sich ihre Augen und folgten dem Blick des Offiziers, der mit einem Ausdruck von Erstaunen auf dem Gesicht aus dem Fenster hinausschaute. Und da sah sie es. Am Horizont, genau dort wo in kürze die Sonne erscheinen würde, war ein grünliches Leuchten zu erkennen, wie sie es noch nie zuvor gesehen hatte.
Eine Gänsehaut breitete sich auf den freien Armen der Athosianerin aus. Es war ein sehr schöner, beinahe magischer Anblick diesem Lichtspiel zu folgen, bis es nach nur wenigen Sekunden bereits wieder verschwand. Stattdessen erkannte Teyla nun das helle Funkeln am Horizont, dass den Übertritt des Randes der Sonne dieses Systems ankündigte. Aber was war das gewesen? Etwa eine Ankündigung des Gamma-Blitzes, der diese gesamte Welt in nur wenigen Stunden auslöschen würde?
Unsicher, wie sie diese Beobachtung deuten sollte, wandte die junge Frau ihren Blick zurück zu dem Offizier, der ihr weiterhin gegenübersaß. Die Frage danach, was sie da soeben beobachtet hatten, brannte auf ihrer Zunge. Aber sie war nicht sicher, ob sie sie aussprechen sollte. Anfangs, sprich als er sie auf dieses Himmelsphänomen aufmerksam gemacht hatte, hatte sie den Eindruck gehabt so etwas wie Erstaunen oder Bewunderung aus Johns Stimme hinaus gehört zu haben. Doch nun wirkte er stattdessen bedrückt… Handelte es sich dann womöglich tatsächlich um ein Zeichen für die Ankunft des Gamma-Blitzes, dem sie, sollten sie Leben wollen, unbedingt entkommen mussten? Wenn ja, sollten sie die Zeit nicht aus den Augen verlieren und ihr Frühstück beginnen. Sie vertraute auf die Einschätzung der Wissenschaftler, was die ihnen noch verbleibende Zeit betraft und würde daher nun nicht in Hektik verfallen. Aber es war wichtig, dass sie den festgelegten Zeitplan einhalten würden. Daher entschied Teyla sich das grüne Leuchten vorerst nicht anzusprechen und informierte John stattdessen darüber, dass Rodney ihnen am heutigen Morgen keine Gesellschaft leisten würde.
Natürlich war es keine Begeisterung, die sich auf ihre Worte in Johns Gesicht abzeichneten. Und dennoch teilte er ihr mit, dass er so etwas bereits befürchtet hatte, was für den leichten Ansatz eines Lächelns auf den Lippen der Athosianerin sorgte. Natürlich kannte sie selbst Rodney und seine Eigenheiten ebenfalls lange genug. Dennoch hatte auch sie zunächst ernsthaft angenommen, dass er sich zu ihnen setzten würde, als er sich auf dem Weg zur Kantine ihr angeschlossen hatte. Damit blieb noch Ronon. Allerdings war die verabredete Zeit inzwischen bereits deutlich überschritten, auch sie rechnete daher nicht mehr damit, dass der Krieger von Sateda sich noch zu ihnen gesellen würde.
Als John die Feststellung traf, dass sie zu zweit bleiben würden und kurz darauf seine Tasse erhob, folgte Teyla seinem Beispiel. Leicht ließ sie ihre eigene Kaffee Tasse gegen seine stoßen, während sie die Worte ihres Teamleiters in ebenso leiser Stimme wiederholte: „Auf Lantea.“
Die junge Frau nahm einen kleinen Schluck ihres inzwischen von der Temperatur her deutlich angenehmeren Kaffees und setzte die Tasse wieder vor sich auf der Tischplatte ab. Ihre Augen wanderten dabei in Richtung des großen Fensters oder besser des vom Morgenrot durchzogenen Himmels. Nein, sie hielt es nicht aus, ihre Frage nicht zu stellen. Um der fortschreitenden Zeit Rechnung zu tragen, begann sie jedoch nun nebenbei mit dem Essen und griff nach einem gefüllten Blätterteigbällchen, als ihr Blick zu ihrem Tischnachbarn zurückwanderte.
„War dieses grüne Leuchten eine Art Vorbote des Gamma-Blitzes? Ich habe soetwas noch nie gesehen.“
Teyla lächelte dankbar, als ihr Teamleiter noch einmal explizit danach fragte, ob nun wirklich alle an Bord waren. Es bedeutete ihr sehr viel, dass John sich von Beginn an sehr für das Wohl des athosianischen Volkes interessiert hatte. Wie er auch nun wieder eindringlich zeigte.
Es war tatsächlich kein sehr einfaches Unterfangen gewesen alle Mitglieder ihres Volkes auf die Schnelle ausfindig zu machen und über die drohende Gefahr zu unterrichten. Zwar hatten sie das Nomadendasein aufgrund des Schutzes durch Atlantis weitestgehend aufgegeben und im Verlauf der vergangenen Jahre die bestehende Siedlung weiter ausgebaut. Jedoch bedeutete dies nicht, dass sich immer alle im Dorf oder dessen Umfeld aufhielten.
Gerade unter den Jägern war es üblich, dass man teils über mehrere Tage unterwegs war und dem Wild folgte, welches sich zunehmend weiter vom Siedlungsbereich entfernte. Aus diesem Grund waren sie auch dazu übergegangen an diversen Orten befestigte Unterschlupfe zu bauen, die die Jäger zum Schutz vor Regen und Sturm oder auch einfach als (nächtliche) Ruhestätte nutzen konnten. Und auch Erkundungen hatten noch immer zur Aufgabe ihrer Leute gezählt. Mit einem Jumper mochte das Festland zwar schnell überflogen sein, aber die Athosianer waren diejenigen, die sich am Boden fortbewegten und somit auch teils gut versteckte Zugänge zu interessanten Höhlenstrukturen und dergleichen fanden. Solche Erkundungen konnten sich sogar über mehrere Wochen ziehen. Dies stellte für ihre Volk nicht wirklich ein Problem dar, schließlich war jeder Athosianer in der Lage sich in der Natur mit ausreichend Nahrung selbst zu versorgen.
Elizabeth hatte ihnen für solche Fälle zudem einige Funkgeräte zur Verfügung gestellt, selbstverständlich mit entsprechenden Lademöglichkeiten. Sie wurden im Dorf selbst genutzt, um mit Atlantis Kontakt zu halten. Darüber hinaus war diese Technologie bislang jedoch wenig in ihrem Volk akzeptiert und zugegeben auch etwas unpraktisch aufgrund der begrenzten Akkukapazität… Im vorliegenden Fall war es jedoch eine glückliche Fügung gewesen, dass die Gruppe junger Männer eines der Funkgeräte mitgenommen und im vorgegebenen Intervall von 12 Stunden jeweils für 10 Minuten eingeschaltet hatten. Teyla mochte sich nicht ausmalen, wie die aktuelle Situation ohne dieses Hilfsmittel der Kommunikation hätte aussehen können.
“Es ist uns ebenso gelungen einige Tiere und die bisherige Ernte nach Atlantis zu bringen. Für den Fall der Fälle, dass es nach unserer Ankunft Verzögerungen bei der Neuberechnungen für den Standort gibt, sollten wir somit ausreichend Lebensmittel für die ersten Tage zur Verfügung haben.”, ergänzte Teyla ihre Antwort noch.
Sie hoffte, dass diese Information John in gewisser Hinsicht etwas beruhigen oder den Druck von ihm nehmen konnte. Denn natürlich war es auch schon ein Thema gewesen, was die Umsiedlung von Atlantis für ihre Handelsbeziehungen bedeuten konnte. Bei der Wahl des neuen Planeten war berücksichtig worden, in welchem Quadranten dieser Galaxie sie ihre häufigsten Handelskontakte hatten. Immerhin mussten die ganzen Menschen, die sich in dieser Stadt befanden, weiterhin ernährt werden. Selbst mit üppigen Wäldern, einem großen Bestand an Wildtieren und Nutzpflanzen in ihrer neuen Heimat würde dies nicht ohne weiteres gelingen. Dafür handelte es sich bei einem zu geringen Teil von ihnen um Jäger und Farmer. Und ehe die Neuberechnung abgeschlossen war, würde es ihnen laut Rodney nicht möglich sein das Sternentor überhaupt zu benutzen.
“Mir ist bewusst, dass Rodney überzeugt ist, die Berechnungen werden nicht länger als einige Stunden dauern, aber mein Volk hätte ungerne die Erträge seiner Arbeit zurückgelassen.”, fügte Teyla nach einem kurzen Augenblick noch einen weiteren Aspekt hinzu. Nicht jedem gegenüber hätte sie so ausführlich über all diese Dinge berichtet. Aber bei John wusste sie, dass er sich ernsthaft für das Wohl ihres Volkes interessierte. Und dass er sowohl die Athosianische Lebensart als auch die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Leute respektierte.
Dies war nicht bei allen der Fall. Das verrieten ihr die Blicke der Leute ebenso wie das gelegentliche Gemurmel. Der eine oder andere schien die Lebensart und den technologischen Stand ihres Volkes als „veraltet“ oder “primitiv” einzustufen…
Wenn man die ursprünglichen Expeditionsmitglieder betrachtete, waren die Athosianer eigentlich inzwischen recht gut in deren Mitte aufgenommen. Es gab einige unter ihnen, sowohl Wissenschaftler als auch Militärs, die sich gelegentlich sogar ein paar Tage als Auszeit nahmen und diese Zeit in der Siedlung verbrachten. Inmitten der grünen Wälder und Wiesen wirkte die Welt anders, entschleunigter und ruhiger, als es hier in Atlantis in der Regel der Fall war.
Bei den Neuankömmlingen, sowohl aus dem Stargate Center als auch unter den Flüchtlingen, die zuvor keinerlei Berührungspunkte mit dem Sternentor und dessen Möglichkeiten gehabt hatten, sah sie jedoch andere, kritischere und teils sogar herabschauende Blicke… Sie hoffte inständig, dass sich dies mit der Zeit ändern würde. Aber diesbezüglich würde sie einfach abwarten müssen, abwarten und beobachten. Sofern es notwendig sein sollte, würde sie mit ihrem Handeln und ihren Worten ihrem Volk den Rücken stärken. Mehr konnte sie in der derzeitigen Situation jedoch nicht tun.
Teylas Blick war hinab auf ihr Hände gewandert, die noch immer die warme Kaffeetasse umschlossen, als John plötzlich auf unnatürlich leise Art ihren Namen sprach. Sofort hoben sich ihre Augen und folgten dem Blick des Offiziers, der mit einem Ausdruck von Erstaunen auf dem Gesicht aus dem Fenster hinausschaute. Und da sah sie es. Am Horizont, genau dort wo in kürze die Sonne erscheinen würde, war ein grünliches Leuchten zu erkennen, wie sie es noch nie zuvor gesehen hatte.
Eine Gänsehaut breitete sich auf den freien Armen der Athosianerin aus. Es war ein sehr schöner, beinahe magischer Anblick diesem Lichtspiel zu folgen, bis es nach nur wenigen Sekunden bereits wieder verschwand. Stattdessen erkannte Teyla nun das helle Funkeln am Horizont, dass den Übertritt des Randes der Sonne dieses Systems ankündigte. Aber was war das gewesen? Etwa eine Ankündigung des Gamma-Blitzes, der diese gesamte Welt in nur wenigen Stunden auslöschen würde?
Unsicher, wie sie diese Beobachtung deuten sollte, wandte die junge Frau ihren Blick zurück zu dem Offizier, der ihr weiterhin gegenübersaß. Die Frage danach, was sie da soeben beobachtet hatten, brannte auf ihrer Zunge. Aber sie war nicht sicher, ob sie sie aussprechen sollte. Anfangs, sprich als er sie auf dieses Himmelsphänomen aufmerksam gemacht hatte, hatte sie den Eindruck gehabt so etwas wie Erstaunen oder Bewunderung aus Johns Stimme hinaus gehört zu haben. Doch nun wirkte er stattdessen bedrückt… Handelte es sich dann womöglich tatsächlich um ein Zeichen für die Ankunft des Gamma-Blitzes, dem sie, sollten sie Leben wollen, unbedingt entkommen mussten? Wenn ja, sollten sie die Zeit nicht aus den Augen verlieren und ihr Frühstück beginnen. Sie vertraute auf die Einschätzung der Wissenschaftler, was die ihnen noch verbleibende Zeit betraft und würde daher nun nicht in Hektik verfallen. Aber es war wichtig, dass sie den festgelegten Zeitplan einhalten würden. Daher entschied Teyla sich das grüne Leuchten vorerst nicht anzusprechen und informierte John stattdessen darüber, dass Rodney ihnen am heutigen Morgen keine Gesellschaft leisten würde.
Natürlich war es keine Begeisterung, die sich auf ihre Worte in Johns Gesicht abzeichneten. Und dennoch teilte er ihr mit, dass er so etwas bereits befürchtet hatte, was für den leichten Ansatz eines Lächelns auf den Lippen der Athosianerin sorgte. Natürlich kannte sie selbst Rodney und seine Eigenheiten ebenfalls lange genug. Dennoch hatte auch sie zunächst ernsthaft angenommen, dass er sich zu ihnen setzten würde, als er sich auf dem Weg zur Kantine ihr angeschlossen hatte. Damit blieb noch Ronon. Allerdings war die verabredete Zeit inzwischen bereits deutlich überschritten, auch sie rechnete daher nicht mehr damit, dass der Krieger von Sateda sich noch zu ihnen gesellen würde.
Als John die Feststellung traf, dass sie zu zweit bleiben würden und kurz darauf seine Tasse erhob, folgte Teyla seinem Beispiel. Leicht ließ sie ihre eigene Kaffee Tasse gegen seine stoßen, während sie die Worte ihres Teamleiters in ebenso leiser Stimme wiederholte: „Auf Lantea.“
Die junge Frau nahm einen kleinen Schluck ihres inzwischen von der Temperatur her deutlich angenehmeren Kaffees und setzte die Tasse wieder vor sich auf der Tischplatte ab. Ihre Augen wanderten dabei in Richtung des großen Fensters oder besser des vom Morgenrot durchzogenen Himmels. Nein, sie hielt es nicht aus, ihre Frage nicht zu stellen. Um der fortschreitenden Zeit Rechnung zu tragen, begann sie jedoch nun nebenbei mit dem Essen und griff nach einem gefüllten Blätterteigbällchen, als ihr Blick zu ihrem Tischnachbarn zurückwanderte.
„War dieses grüne Leuchten eine Art Vorbote des Gamma-Blitzes? Ich habe soetwas noch nie gesehen.“
“We are going to fight. We are going to be hurt. And in the end, we will stand.”
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"