Krankenstation
- Janet Fraiser
- Chefärztin Rapiditas
- Beiträge: 36
- Registriert: 04.08.2018, 20:45
Zufrieden nickte Janet, als Miss Emmagan eine Erhöhung der Schmerzmitteldosis ablehnte. In Janets Augen rechtfertigten die stärkeren Nebenwirkungen die weitere Verringerung der Schmerzen ebenfalls nicht. Es gab natürlich Patienten, die dennoch lieber die Schmerzen vollständig loswerden wollten, aber Teyla hatte sie bereits bei ihrer ersten Begegnung so eingeschätzt, dass sie nicht zu diesen Personen gehörte und diese Vermutung bestätigte sich nun.
“Hat Marie ihnen genügend Schmerzmittel für die drei Tage gegeben?”, fragte Janet freundlich und runzelte verwirrt die Stirn, als der Vorhang leicht zur Seite geschoben wurde.
Gedanklich bereitete sie sich schon einmal auf irgendwelche schlechten Neuigkeiten vor, doch glücklicherweise war es nur Kaitlin, die ihr Miss Emmagans Krankenakte brachte. Ihre Oberschwester aus dem SGC kannte sie einfach zu gut. “Vielen Dank, Kaitlin.”, bedankte sie sich herzlich bei ihre langjährigen Kollegin, die ihr auch hier in Atlantis eine große Hilfe war. Während sie sich um Patienten kümmerte, behielt sie alles im Blick und sorgte dafür, dass sie immer die Materialien bekam, die sie brauchte. Kaitlin nickte ihr noch kurz zu und wartete, ob Janet noch weitere Anweisungen für sie hatte, doch als die Ärztin den Kopf schüttelte, verschwand Kaitlin wieder aus dem kleinen Untersuchungsbereich und zog den Vorhang hinter sich zu. Schweigend schlug Janet die Akte auf und überflog kurz noch einmal die letzten Einträge.
In der Hektik des gestrigen Abends hatte sie nur die Diagnose der Assistenzärztin, die Teyla untersucht hatte, kontrolliert und schließlich zugestimmt. Bisher hatte sie noch keine Zeit dazu gehabt die Einträge zu überprüfen, aber sie stellte mit Wohlwollen fest, dass die Akte vorbildlich geführt war. Die junge Assistenzärztin hatte alle Beobachtungen gründlich aufgeführt, sodass es für Janet gar kein Problem darstellte nun die Untersuchung fortzuführen und später die Untersuchungsergebnisse fortzuführen.
Was die Personaleinteilung auf der Krankenstation betraf, ging sie ebenfalls davon aus, dass Carson sich dafür aussprechen würde zum normalen Dienstplan zurückzukehren, falls nun nichts mehr unerwartetes geschehen sollte. Aktuell wussten sie noch so gut wie gar nichts über ihren neuen Heimatplaneten und es war nicht auszuschließen, dass irgendeines der Erkundungsteams etwas unerwartetes mitbringen würde, das bei einer leichten Unvorsichtigkeit den Arbeitsaufwand von überschaubar direkt wieder auf massiv heraufschnellen lassen konnte. Außerdem war Atlantis bei dem Flug beschädigt worden und wenn sie eine Sache auf der Rapiditas gelernt hatte, dann dass beschädigte Raumschiffe jederzeit für eine große Anzahl an Verletzten sorgen konnten und im Vergleich zur Rapiditas war Atlantis ziemlich fragil gebaut. Wer wusste schon, wie es aktuell um die strukturelle Integrität von einem der äußeren Türme bestellt war oder ob es nicht irgendwo ein Strahlungsleck geben würde. An eine Pause glaubte sie erst, wenn sie auch wirklich in dem ihr zugewiesenen Gästequartier war und ein paar Stunden geschlafen hatte.
Wenigstens hatten sich schon ein paar ihrer Teammitglieder zurückziehen können. Aktuell arbeitete sie mit einem Team, das hauptsächlich aus Atlantispersonal bestand, da diese sich am besten mit den Gerätschaften der Krankenstation und auch dem hiesigen Ordnungssystem auskannten. Während ihr Team hin und wieder Dinge suchen mussten, hatte Carsons Team im Nu einen OP vorbereitet oder spezielle Medikamente herausgesucht. Da aber ein Teil dieser Leute früher Mitglieder ihres Teams gewesen waren und sie alle ein gemeinsames Ziel hatten, funktionierte die Zusammenarbeit nahezu reibungslos.
“Das denke ich auch. Von meinem Team sind gerade nicht mehr viele im Dienst. Die meisten ruhen sich schon aus.”, erwiderte Janet. Es stimmte, dass der Flug mit der Rapiditas lang und anstrengend gewesen war, aber keiner ihrer Leute würde auf eine Pause beharren, egal wie erschöpft sie waren. Auch Janet würde die Ruhe nehmen, die sie bekommen konnte und weiterarbeiten solange es notwendig war. Daher würde sie auch niemals zugeben, dass sie erschöpft war. Dass sie sich wirklich auch Ruhe wünschte, konnte sie nicht behaupten. Solange sie arbeitete, konnte sie ihre Gedanken auf die aktuelle Situation fokussieren und musste nicht an die Erde denken. Aber sobald sie erst einmal alleine war, würde wahrscheinlich das gesamte Gewicht der Dinge, die sie zur Seite gedrängt hatte, über sie hereinbrechen. Also blieb sie lieber hier, wo sie gebraucht wurde, als in ihrem Quartier zu liegen und zu grübeln. Besonders da all diese Grübeleien eh zu nichts führten. Aktuell hatten sie keine Möglichkeit nach Hause zurückzukehren, also musste sie versuchen in die Zukunft zu blicken. Aber ihre Mutterliebe würde das nie zulassen. Dafür war ihr Cassy, obwohl sie nicht ihre leibliche Tochter war, viel zu sehr ans Herz gewachsen.
Als Teyla ihren Oberkörper freimachte, beobachtete Janet aufmerksam jede ihrer Bewegungen. Es war unverkennbar, dass die Schulter der Athosianerin immer noch Probleme bereitete. Etwas mehr als zwölf Stunden nach einem schweren Sturz war das aber kein Wunder. “Danke.”, bedankte sich Janet kurz für die Kooperation ihrer Patientin und trat dann hinter sie. Der Bluterguss am Übergang von der Schulter zum Oberarm hatte sich über Nacht weiterausgedehnt und zeigte nun auch Absackungseffekte in Richtung des Ellenbogens. Es war jedoch auch zu erkennen, dass kein frisches Blut hinzugekommen war und der Körper bereits mit dem Abbau des ausgetretenen Bluts begonnen hatte.
“Können Sie ihren Ellenbogen noch vollständig bewegen?”, fragte Janet, bevor sie wieder um die Liege herumtrat und einen Blick auf Miss Emmagans Arm warf. Die Farbe ihrer Finger war normal und auch am Arm konnte sie keine Anzeichen für Durchblutungsstörugen entdecken. Sanft griff sie nach Teylas linker Hand und begann vorsichtig Druck auf die einzelnen Finger auszuüben. “Spüren sie das oder haben sie irgendwo Taubheitsgefühle?”, fragte Janet. Besonders die Nerven des kleinen Fingers verliefen im betroffenen Bereich und es war durchaus möglich, dass der Finger durch den Bluterguss taub war. Vorsichtig, um ihrer Patientin nicht noch mehr Schmerzen, als sie eh schon hatte, zu bereiten, wanderten ihre Finger nach oben zu Teylas Ellenbogengelenk und suchten dort nach dem Puls.
Mit der Frage, die Miss Emmagan plötzlich stellte, hatte Janet, wenn sie ehrlich war, schon zu Beginn der Untersuchung gerechnet. Aber wenn sie in Teylas Gesicht schaute, dann sah sie wie unsicher sich die Athosianerin war, ob sie sie überhaupt nach Sheppards Zustand fragen durfte. Sie war nun einmal eine Fremde für das Mitglied von SGA-1, doch auch wenn sie sich ihren Spitznamen Machtzwerg redlich verdient hatte, war sie kein Unmensch. Nur hier auf der allgemeinen Krankenstation würde sie nicht über den Zustand des Colonels sprechen. “Natürlich.”, erwiderte Janet sanft und verständnisvoll. Die Reisen durch das Sternentol schweißten die SG-Teams so sehr zusammen, dass häufig fast familiäre Bande entstanden. Besonders bei langjährigen Teams wie SG-1 hatte sie das immer wieder eindrucksvoll beobachten können und sie war sich sicher, dass auch in SGA-1 bereits sehr enge Freundschaften entstanden waren, selbst wenn das Team erst seit drei Jahren zusammenarbeitete. Miss Emmagans gesamtes Verhalten sprach auf jeden Fall dafür, dass sie nicht nur aus Neugierde oder vielleicht auch dienstlichem Interesse fragte, sondern weil sie sich wirklich Sorgen um ihren Vorgesetzten machte. Dafür sprachen auch die Beobachtungen, die sie auf der Rapiditas und ihrer Zeit in Quarantäne gemacht hatte.
“Der Colonel lebt und befindet sich weiterhin auf der Isolationsstation. Sobald wir mit der Untersuchung fertig sind, können wir gerne dorthin gehen. Dann kann ich ihnen alles weitere erklären.”, schlug Janet vor und schenkte Teyla ein aufmunterndes Lächeln. Sie konnte sich durchaus vorstellen, dass ihre Ablehnung hier über den Zustand des Colonels zu reden, Teyla beunruhigen würde. Aber sie selbst hatte eine Informationssperre zu seinem Zustand verhängt und an diese würde sie sich weiterhin halten. Selbst jetzt wo sie gelandet waren und keinen Piloten benötigten, wollte sie nicht, dass sich irgendwelche Gerüchte in der Stadt verbreiteten, die möglicherweise noch nicht einmal stimmten. Immerhin war Sheppard der militärische Leiter der Expedition und sein Zustand war perfektes Futter für die Gerüchteküche.
“Hat Marie ihnen genügend Schmerzmittel für die drei Tage gegeben?”, fragte Janet freundlich und runzelte verwirrt die Stirn, als der Vorhang leicht zur Seite geschoben wurde.
Gedanklich bereitete sie sich schon einmal auf irgendwelche schlechten Neuigkeiten vor, doch glücklicherweise war es nur Kaitlin, die ihr Miss Emmagans Krankenakte brachte. Ihre Oberschwester aus dem SGC kannte sie einfach zu gut. “Vielen Dank, Kaitlin.”, bedankte sie sich herzlich bei ihre langjährigen Kollegin, die ihr auch hier in Atlantis eine große Hilfe war. Während sie sich um Patienten kümmerte, behielt sie alles im Blick und sorgte dafür, dass sie immer die Materialien bekam, die sie brauchte. Kaitlin nickte ihr noch kurz zu und wartete, ob Janet noch weitere Anweisungen für sie hatte, doch als die Ärztin den Kopf schüttelte, verschwand Kaitlin wieder aus dem kleinen Untersuchungsbereich und zog den Vorhang hinter sich zu. Schweigend schlug Janet die Akte auf und überflog kurz noch einmal die letzten Einträge.
In der Hektik des gestrigen Abends hatte sie nur die Diagnose der Assistenzärztin, die Teyla untersucht hatte, kontrolliert und schließlich zugestimmt. Bisher hatte sie noch keine Zeit dazu gehabt die Einträge zu überprüfen, aber sie stellte mit Wohlwollen fest, dass die Akte vorbildlich geführt war. Die junge Assistenzärztin hatte alle Beobachtungen gründlich aufgeführt, sodass es für Janet gar kein Problem darstellte nun die Untersuchung fortzuführen und später die Untersuchungsergebnisse fortzuführen.
Was die Personaleinteilung auf der Krankenstation betraf, ging sie ebenfalls davon aus, dass Carson sich dafür aussprechen würde zum normalen Dienstplan zurückzukehren, falls nun nichts mehr unerwartetes geschehen sollte. Aktuell wussten sie noch so gut wie gar nichts über ihren neuen Heimatplaneten und es war nicht auszuschließen, dass irgendeines der Erkundungsteams etwas unerwartetes mitbringen würde, das bei einer leichten Unvorsichtigkeit den Arbeitsaufwand von überschaubar direkt wieder auf massiv heraufschnellen lassen konnte. Außerdem war Atlantis bei dem Flug beschädigt worden und wenn sie eine Sache auf der Rapiditas gelernt hatte, dann dass beschädigte Raumschiffe jederzeit für eine große Anzahl an Verletzten sorgen konnten und im Vergleich zur Rapiditas war Atlantis ziemlich fragil gebaut. Wer wusste schon, wie es aktuell um die strukturelle Integrität von einem der äußeren Türme bestellt war oder ob es nicht irgendwo ein Strahlungsleck geben würde. An eine Pause glaubte sie erst, wenn sie auch wirklich in dem ihr zugewiesenen Gästequartier war und ein paar Stunden geschlafen hatte.
Wenigstens hatten sich schon ein paar ihrer Teammitglieder zurückziehen können. Aktuell arbeitete sie mit einem Team, das hauptsächlich aus Atlantispersonal bestand, da diese sich am besten mit den Gerätschaften der Krankenstation und auch dem hiesigen Ordnungssystem auskannten. Während ihr Team hin und wieder Dinge suchen mussten, hatte Carsons Team im Nu einen OP vorbereitet oder spezielle Medikamente herausgesucht. Da aber ein Teil dieser Leute früher Mitglieder ihres Teams gewesen waren und sie alle ein gemeinsames Ziel hatten, funktionierte die Zusammenarbeit nahezu reibungslos.
“Das denke ich auch. Von meinem Team sind gerade nicht mehr viele im Dienst. Die meisten ruhen sich schon aus.”, erwiderte Janet. Es stimmte, dass der Flug mit der Rapiditas lang und anstrengend gewesen war, aber keiner ihrer Leute würde auf eine Pause beharren, egal wie erschöpft sie waren. Auch Janet würde die Ruhe nehmen, die sie bekommen konnte und weiterarbeiten solange es notwendig war. Daher würde sie auch niemals zugeben, dass sie erschöpft war. Dass sie sich wirklich auch Ruhe wünschte, konnte sie nicht behaupten. Solange sie arbeitete, konnte sie ihre Gedanken auf die aktuelle Situation fokussieren und musste nicht an die Erde denken. Aber sobald sie erst einmal alleine war, würde wahrscheinlich das gesamte Gewicht der Dinge, die sie zur Seite gedrängt hatte, über sie hereinbrechen. Also blieb sie lieber hier, wo sie gebraucht wurde, als in ihrem Quartier zu liegen und zu grübeln. Besonders da all diese Grübeleien eh zu nichts führten. Aktuell hatten sie keine Möglichkeit nach Hause zurückzukehren, also musste sie versuchen in die Zukunft zu blicken. Aber ihre Mutterliebe würde das nie zulassen. Dafür war ihr Cassy, obwohl sie nicht ihre leibliche Tochter war, viel zu sehr ans Herz gewachsen.
Als Teyla ihren Oberkörper freimachte, beobachtete Janet aufmerksam jede ihrer Bewegungen. Es war unverkennbar, dass die Schulter der Athosianerin immer noch Probleme bereitete. Etwas mehr als zwölf Stunden nach einem schweren Sturz war das aber kein Wunder. “Danke.”, bedankte sich Janet kurz für die Kooperation ihrer Patientin und trat dann hinter sie. Der Bluterguss am Übergang von der Schulter zum Oberarm hatte sich über Nacht weiterausgedehnt und zeigte nun auch Absackungseffekte in Richtung des Ellenbogens. Es war jedoch auch zu erkennen, dass kein frisches Blut hinzugekommen war und der Körper bereits mit dem Abbau des ausgetretenen Bluts begonnen hatte.
“Können Sie ihren Ellenbogen noch vollständig bewegen?”, fragte Janet, bevor sie wieder um die Liege herumtrat und einen Blick auf Miss Emmagans Arm warf. Die Farbe ihrer Finger war normal und auch am Arm konnte sie keine Anzeichen für Durchblutungsstörugen entdecken. Sanft griff sie nach Teylas linker Hand und begann vorsichtig Druck auf die einzelnen Finger auszuüben. “Spüren sie das oder haben sie irgendwo Taubheitsgefühle?”, fragte Janet. Besonders die Nerven des kleinen Fingers verliefen im betroffenen Bereich und es war durchaus möglich, dass der Finger durch den Bluterguss taub war. Vorsichtig, um ihrer Patientin nicht noch mehr Schmerzen, als sie eh schon hatte, zu bereiten, wanderten ihre Finger nach oben zu Teylas Ellenbogengelenk und suchten dort nach dem Puls.
Mit der Frage, die Miss Emmagan plötzlich stellte, hatte Janet, wenn sie ehrlich war, schon zu Beginn der Untersuchung gerechnet. Aber wenn sie in Teylas Gesicht schaute, dann sah sie wie unsicher sich die Athosianerin war, ob sie sie überhaupt nach Sheppards Zustand fragen durfte. Sie war nun einmal eine Fremde für das Mitglied von SGA-1, doch auch wenn sie sich ihren Spitznamen Machtzwerg redlich verdient hatte, war sie kein Unmensch. Nur hier auf der allgemeinen Krankenstation würde sie nicht über den Zustand des Colonels sprechen. “Natürlich.”, erwiderte Janet sanft und verständnisvoll. Die Reisen durch das Sternentol schweißten die SG-Teams so sehr zusammen, dass häufig fast familiäre Bande entstanden. Besonders bei langjährigen Teams wie SG-1 hatte sie das immer wieder eindrucksvoll beobachten können und sie war sich sicher, dass auch in SGA-1 bereits sehr enge Freundschaften entstanden waren, selbst wenn das Team erst seit drei Jahren zusammenarbeitete. Miss Emmagans gesamtes Verhalten sprach auf jeden Fall dafür, dass sie nicht nur aus Neugierde oder vielleicht auch dienstlichem Interesse fragte, sondern weil sie sich wirklich Sorgen um ihren Vorgesetzten machte. Dafür sprachen auch die Beobachtungen, die sie auf der Rapiditas und ihrer Zeit in Quarantäne gemacht hatte.
“Der Colonel lebt und befindet sich weiterhin auf der Isolationsstation. Sobald wir mit der Untersuchung fertig sind, können wir gerne dorthin gehen. Dann kann ich ihnen alles weitere erklären.”, schlug Janet vor und schenkte Teyla ein aufmunterndes Lächeln. Sie konnte sich durchaus vorstellen, dass ihre Ablehnung hier über den Zustand des Colonels zu reden, Teyla beunruhigen würde. Aber sie selbst hatte eine Informationssperre zu seinem Zustand verhängt und an diese würde sie sich weiterhin halten. Selbst jetzt wo sie gelandet waren und keinen Piloten benötigten, wollte sie nicht, dass sich irgendwelche Gerüchte in der Stadt verbreiteten, die möglicherweise noch nicht einmal stimmten. Immerhin war Sheppard der militärische Leiter der Expedition und sein Zustand war perfektes Futter für die Gerüchteküche.
- Teyla Emmagan
- Teammitglied SGA-1
- Beiträge: 202
- Registriert: 28.06.2015, 00:34
„Ja, ich müsste ausreichend Tabletten für diesen Zeitraum auf meinem Quartier zur Verfügung haben“, bestätige Teyla die vorrausschauende Handlung der Ärztin von letzter Nacht. Wohl wissend, dass dieses Vorgehen nicht in allen Fällen so umgesetzt wurde.
Sie konnte sich selbst an die eine oder andere Person erinnern, die gerade einmal die Medikamentenmenge aushändigt bekam, die bis zur vorgesehenen Kontrolluntersuchung ausreichte. In der Regel, da bei den Betroffenen die Versuchung sonst zu groß war den Kontrollterminen fern zu bleiben… Die Medikamente waren einer der wenigen Hebel, mit denen Carson auch die schwierigeren Patienten dazu bringen konnte einigermaßen regelmäßig auf der Krankenstation zu erscheinen.
Der Blick der Athosianerin wanderte ebenfalls kurz in Richtung des Vorhangs, als dieser ein wenig beiseitegeschoben wurde. Sie kannte die Frau namens ‚Kaitlin‘, die Dr. Fraiser nun mit Unterlagen versorgte, bisher nur flüchtig. Sie wusste lediglich, dass sie als Bestandteil der Rapiditas-Besatzung auf Atlantis angekommen war. Von dem flüchtigen Eindruck, denn sie bisher gewinnen konnte, wirkte diese Krankenschwester nach einer sehr strukturierten Fachkraft und einer geschätzten Unterstützung für Dr. Fraiser.
Erst nachdem die besagte Schwester den Untersuchungsbereich wieder verlassen hatte und der Vorhang vollständig hinter dieser zugezogen war, begann Teyla damit ihren Oberkörper soweit erforderlich zu entkleiden.
Dr. Fraiser teilte ihr nebenher noch mit, dass sich der Großteil ihres eigenen Personals bereits im Frei befand, was sich soweit mit der Beobachtung der Athosianerin deckte. Sie hatte seid ihrer Ankunft hier bei weitem nicht so viele fremde Gesichter ausgemachen können, wie in der vergangenen Nacht. Das war eine in gewisser Weise beruhigende Erkenntnis, denn es sprach für eine Rückkehr zu einer gewissen Normalität. Es machte auch von dem erste Eindruck her einen deutlichen Unterschied, ob die Krankenstation mit der Standardanzahl an Mitarbeitern besetzt war, oder, wie in den vergangenen Stunden, fast jede verfügbaren Hand dringend für die Behandlung von diversen Verletzungen benötigt wurde.
Natürlich befanden sie sich auf der anderen Seite noch immer auf einem völlig fremden Planeten, mit potentiellen Gefahren, die sie bisher nicht im Ansatz abschätzen konnten. Doch nach ihrem jetzigen Kenntnisstand gab es bisher keine Hinweise auf eine heimische Zivilisation, die ihrer Ankunft hier feindlich gegenüberstehen konnte. Und auch keine Wraith. Allerdings musste dieser Planet zu irgendeinem Zeitpunkt in der Vergangenheit Leben beherbergt haben. Dafür sprach das eindeutig nicht natürliche Bauwerk, das sie vom Balkon aus heute Vormittag hatte betrachten können. Davon abgesehen beinhaltete die Atmosphäre laut dem was sie gehört hatte grundsätzlich alles, was sie zum Überleben brauchten.
Wenn sie nun auch noch essbare Pflanzen und Tiere auf dem Festland vorfanden und sich der Boden zum Anbau der mitgebrachten Samen eignete, würde das viele der bestehenden Probleme schmälern. Die Bereitstellung von ausreichend Nahrungsmitteln war durch den plötzlichen Anstieg in der Bevölkerungszahl der Stadt sicher ein wesentlicher Aspekt, der auch im Rahmen der ersten Erkundungen dieses Planeten Berücksichtigung finden dürfte. Teyla hoffte wirklich, dass ihr eigenes Volk in diesem Zusammenhang seine Fähigkeiten einbringen können würde. Sie hatten hervorragende Jäger und Farmer unter ihren Leuten.
Die Athosianerin ließ die Ärztin in Ruhe ihre Untersuchungen vornehmen und folgte allen damit verbundenen Anweisungen. Diese beinhaltete auch die eine oder andere Frage zu ihrem Arm, die erste bezog sich auf ihren Ellenbogen.
„Ich denke schon. Eine vollständige Streckung verursacht ein etwas unangenehmes Druckgefühl auf der Rückseite des Oberarmes. Aber darüber hinaus habe ich keinerlei Probleme festgestellt“, antwortete Teyla. Auf die nächste Frage der Ärztin reagierte sie zudem mit einem leichten Kopfschütteln.
„Nein, Taubheitsgefühle oder dergleichen habe ich nicht festgestellt. Und den Druck kann ich an allen Fingern vollständig wahrnehmen.“
Durch das Fortschreiten ihrer Kontrolluntersuchung und das sich damit zunehmend verkleinernde Zeitfenster, dass Teyla für ihre Nachfragen zu John zur Verfügung stand, rang sie sich schließlich endlich zur Handlung durch. Und das mit einem für sie überraschenden Ergebnis.
Der Blick der Athosianerin hellte sich beim ersten Wort von Dr. Fraiser deutlich auf. Sie verspürte eine beinahe überwältigende Erleichterung, die die Spannung in ihrer Schulter- und Nackenmuskulatur etwas schwinden ließ. Und sie konnte nicht verhindern, dass diese auch auf gewisse Weise ihre Hoffnung befeuerte. Vielleicht war Johns Zustand doch nicht so ernst, wie sie aufgrund der nur so spärlich preisgegebenen Informationen bisher angenommen hatte?
Teyla konnte sich erinnern, dass sich ihre Nervosität und Unruhe letzte Nacht mit jedem Meter, den sie mit Major Lorne gemeinsam der Krankenstation näher gekommen war, gesteigert hatte. Nach der Mitteilung des Code blau und der Verlegung zur Krankenstation hatte es keinerlei Informationen über Funk zum Zustand von John Sheppard gegeben. Sie hatte sich zwar bemüht positiv zu denken, aber letztendlich hatte sie auch trotz der Zurede von General O’Neill mit dem Schlimmsten gerechnet, als sie diese Räumlichkeiten betreten hatte. Sie war daher einfach unsagbar froh gewesen bereits kurz nach der Ankunft hier zu erfahren, dass John sich im Isolationsraum in Behandlung befand. Denn das bedeutete, dass er lebte. Und dass er sich auf der Krankenstation in den Händen der fähigsten Ärzte befand, wie General O’Neill auch betont hatte.
Diese Gewissheit war es gewesen, was der Athosianerin letztendlich geholfen hatte in den folgenden Stunden etwas Schlaf zu finden. Aber inzwischen war ihre innerliche Unruhe zurückgekehrt. Es beschäftigte sie, dass sie bisher keinerlei Neuigkeiten gehört hatte. Auch nicht von Ronon oder Rodney. Sie waren immerhin alle Mitglieder von SGA-1 und aufgrund dieses Umstandes war es untypisch, trotz der verstrichenen Zeit noch immer über den Zustand eines Teammitgliedes im Dunkeln zu bleiben.
Janets nächste Worte sorgten direkt wieder für einen deutlichen Dämpfer von Teylas frisch aufgehellter Grundstimmung, auch wenn die Ärztin ihr begleitend ein aufmunterndes Lächeln schenkte. Die Augen der Patientin wanderten kurz zu dem gräulichen Vorhang, der die einzige Form der Abschirmung zum Rest des großen Raumes darstellte und daher nur eine begrenzte Form der Privatsphäre bot.
Sie verstand, was Dr. Fraiser ihr durch die Blume mitteilen wollte. Dies war kein geeigneter Ort um dieses Gespräch zu führen. Und das wiederrum konnte nur bedeuten, dass es John alles andere als gut ging. Darauf deutete auch die Wortwahl der Ärztin hin, die anbot ihr „alles weitere“ zu „erklären“. Diese Formulierung war ihr aus einem Kontext mit guten Neuigkeiten bisher nicht bekannt. Ein solcher bot in der Regel auch keinen Grund zur Zurückhaltung. Davon abgesehen kannte sie die Erdenbewohner inzwischen gut genug um bewusst gewählte Umschreibungen zu erkennen.
Teyla nahm einen etwas tieferen Atemzug und reagierte auf den Vorschlag der Ärztin mit einem zustimmenden Nicken.
„Vielen Dank, Dr. Fraiser, ich wäre Ihnen dafür äußerst dankbar.“
Die Bemühungen um ein eigenes Lächeln nahm Teyla an diesem Punkt jedoch nicht auf sich, sondern senkte stattdessen für den folgenden Moment ihren Blick. Immerhin würde sie nun zeitnah Informationen erhalten. Sie bedauerte nur etwas im Verlauf der letzten Jahre den Glauben an das verloren zu haben, was dem Rest ihres Volkes in spiritueller Hinsicht noch immer Halt bot. Es gab für sie keine Alternative an die sie stille Gebete hätte richten können. Dabei hatte ihre Intuition ihr bereits bei Beginn des Fluges angedeutet, dass diese nötig sein würden.
Sie konnte sich selbst an die eine oder andere Person erinnern, die gerade einmal die Medikamentenmenge aushändigt bekam, die bis zur vorgesehenen Kontrolluntersuchung ausreichte. In der Regel, da bei den Betroffenen die Versuchung sonst zu groß war den Kontrollterminen fern zu bleiben… Die Medikamente waren einer der wenigen Hebel, mit denen Carson auch die schwierigeren Patienten dazu bringen konnte einigermaßen regelmäßig auf der Krankenstation zu erscheinen.
Der Blick der Athosianerin wanderte ebenfalls kurz in Richtung des Vorhangs, als dieser ein wenig beiseitegeschoben wurde. Sie kannte die Frau namens ‚Kaitlin‘, die Dr. Fraiser nun mit Unterlagen versorgte, bisher nur flüchtig. Sie wusste lediglich, dass sie als Bestandteil der Rapiditas-Besatzung auf Atlantis angekommen war. Von dem flüchtigen Eindruck, denn sie bisher gewinnen konnte, wirkte diese Krankenschwester nach einer sehr strukturierten Fachkraft und einer geschätzten Unterstützung für Dr. Fraiser.
Erst nachdem die besagte Schwester den Untersuchungsbereich wieder verlassen hatte und der Vorhang vollständig hinter dieser zugezogen war, begann Teyla damit ihren Oberkörper soweit erforderlich zu entkleiden.
Dr. Fraiser teilte ihr nebenher noch mit, dass sich der Großteil ihres eigenen Personals bereits im Frei befand, was sich soweit mit der Beobachtung der Athosianerin deckte. Sie hatte seid ihrer Ankunft hier bei weitem nicht so viele fremde Gesichter ausgemachen können, wie in der vergangenen Nacht. Das war eine in gewisser Weise beruhigende Erkenntnis, denn es sprach für eine Rückkehr zu einer gewissen Normalität. Es machte auch von dem erste Eindruck her einen deutlichen Unterschied, ob die Krankenstation mit der Standardanzahl an Mitarbeitern besetzt war, oder, wie in den vergangenen Stunden, fast jede verfügbaren Hand dringend für die Behandlung von diversen Verletzungen benötigt wurde.
Natürlich befanden sie sich auf der anderen Seite noch immer auf einem völlig fremden Planeten, mit potentiellen Gefahren, die sie bisher nicht im Ansatz abschätzen konnten. Doch nach ihrem jetzigen Kenntnisstand gab es bisher keine Hinweise auf eine heimische Zivilisation, die ihrer Ankunft hier feindlich gegenüberstehen konnte. Und auch keine Wraith. Allerdings musste dieser Planet zu irgendeinem Zeitpunkt in der Vergangenheit Leben beherbergt haben. Dafür sprach das eindeutig nicht natürliche Bauwerk, das sie vom Balkon aus heute Vormittag hatte betrachten können. Davon abgesehen beinhaltete die Atmosphäre laut dem was sie gehört hatte grundsätzlich alles, was sie zum Überleben brauchten.
Wenn sie nun auch noch essbare Pflanzen und Tiere auf dem Festland vorfanden und sich der Boden zum Anbau der mitgebrachten Samen eignete, würde das viele der bestehenden Probleme schmälern. Die Bereitstellung von ausreichend Nahrungsmitteln war durch den plötzlichen Anstieg in der Bevölkerungszahl der Stadt sicher ein wesentlicher Aspekt, der auch im Rahmen der ersten Erkundungen dieses Planeten Berücksichtigung finden dürfte. Teyla hoffte wirklich, dass ihr eigenes Volk in diesem Zusammenhang seine Fähigkeiten einbringen können würde. Sie hatten hervorragende Jäger und Farmer unter ihren Leuten.
Die Athosianerin ließ die Ärztin in Ruhe ihre Untersuchungen vornehmen und folgte allen damit verbundenen Anweisungen. Diese beinhaltete auch die eine oder andere Frage zu ihrem Arm, die erste bezog sich auf ihren Ellenbogen.
„Ich denke schon. Eine vollständige Streckung verursacht ein etwas unangenehmes Druckgefühl auf der Rückseite des Oberarmes. Aber darüber hinaus habe ich keinerlei Probleme festgestellt“, antwortete Teyla. Auf die nächste Frage der Ärztin reagierte sie zudem mit einem leichten Kopfschütteln.
„Nein, Taubheitsgefühle oder dergleichen habe ich nicht festgestellt. Und den Druck kann ich an allen Fingern vollständig wahrnehmen.“
Durch das Fortschreiten ihrer Kontrolluntersuchung und das sich damit zunehmend verkleinernde Zeitfenster, dass Teyla für ihre Nachfragen zu John zur Verfügung stand, rang sie sich schließlich endlich zur Handlung durch. Und das mit einem für sie überraschenden Ergebnis.
Der Blick der Athosianerin hellte sich beim ersten Wort von Dr. Fraiser deutlich auf. Sie verspürte eine beinahe überwältigende Erleichterung, die die Spannung in ihrer Schulter- und Nackenmuskulatur etwas schwinden ließ. Und sie konnte nicht verhindern, dass diese auch auf gewisse Weise ihre Hoffnung befeuerte. Vielleicht war Johns Zustand doch nicht so ernst, wie sie aufgrund der nur so spärlich preisgegebenen Informationen bisher angenommen hatte?
Teyla konnte sich erinnern, dass sich ihre Nervosität und Unruhe letzte Nacht mit jedem Meter, den sie mit Major Lorne gemeinsam der Krankenstation näher gekommen war, gesteigert hatte. Nach der Mitteilung des Code blau und der Verlegung zur Krankenstation hatte es keinerlei Informationen über Funk zum Zustand von John Sheppard gegeben. Sie hatte sich zwar bemüht positiv zu denken, aber letztendlich hatte sie auch trotz der Zurede von General O’Neill mit dem Schlimmsten gerechnet, als sie diese Räumlichkeiten betreten hatte. Sie war daher einfach unsagbar froh gewesen bereits kurz nach der Ankunft hier zu erfahren, dass John sich im Isolationsraum in Behandlung befand. Denn das bedeutete, dass er lebte. Und dass er sich auf der Krankenstation in den Händen der fähigsten Ärzte befand, wie General O’Neill auch betont hatte.
Diese Gewissheit war es gewesen, was der Athosianerin letztendlich geholfen hatte in den folgenden Stunden etwas Schlaf zu finden. Aber inzwischen war ihre innerliche Unruhe zurückgekehrt. Es beschäftigte sie, dass sie bisher keinerlei Neuigkeiten gehört hatte. Auch nicht von Ronon oder Rodney. Sie waren immerhin alle Mitglieder von SGA-1 und aufgrund dieses Umstandes war es untypisch, trotz der verstrichenen Zeit noch immer über den Zustand eines Teammitgliedes im Dunkeln zu bleiben.
Janets nächste Worte sorgten direkt wieder für einen deutlichen Dämpfer von Teylas frisch aufgehellter Grundstimmung, auch wenn die Ärztin ihr begleitend ein aufmunterndes Lächeln schenkte. Die Augen der Patientin wanderten kurz zu dem gräulichen Vorhang, der die einzige Form der Abschirmung zum Rest des großen Raumes darstellte und daher nur eine begrenzte Form der Privatsphäre bot.
Sie verstand, was Dr. Fraiser ihr durch die Blume mitteilen wollte. Dies war kein geeigneter Ort um dieses Gespräch zu führen. Und das wiederrum konnte nur bedeuten, dass es John alles andere als gut ging. Darauf deutete auch die Wortwahl der Ärztin hin, die anbot ihr „alles weitere“ zu „erklären“. Diese Formulierung war ihr aus einem Kontext mit guten Neuigkeiten bisher nicht bekannt. Ein solcher bot in der Regel auch keinen Grund zur Zurückhaltung. Davon abgesehen kannte sie die Erdenbewohner inzwischen gut genug um bewusst gewählte Umschreibungen zu erkennen.
Teyla nahm einen etwas tieferen Atemzug und reagierte auf den Vorschlag der Ärztin mit einem zustimmenden Nicken.
„Vielen Dank, Dr. Fraiser, ich wäre Ihnen dafür äußerst dankbar.“
Die Bemühungen um ein eigenes Lächeln nahm Teyla an diesem Punkt jedoch nicht auf sich, sondern senkte stattdessen für den folgenden Moment ihren Blick. Immerhin würde sie nun zeitnah Informationen erhalten. Sie bedauerte nur etwas im Verlauf der letzten Jahre den Glauben an das verloren zu haben, was dem Rest ihres Volkes in spiritueller Hinsicht noch immer Halt bot. Es gab für sie keine Alternative an die sie stille Gebete hätte richten können. Dabei hatte ihre Intuition ihr bereits bei Beginn des Fluges angedeutet, dass diese nötig sein würden.
“We are going to fight. We are going to be hurt. And in the end, we will stand.”
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
- Janet Fraiser
- Chefärztin Rapiditas
- Beiträge: 36
- Registriert: 04.08.2018, 20:45
“Gut, wenn Sie doch feststellen sollten, dass die Menge nicht ausreicht, melden Sie sich bitte auf der Krankenstation.”, meinte Janet freundlich. Sie würde die abgegebene Menge an Schmerzmitteln zwar noch einmal in Miss Emmagans Akte überprüfen, aber die Athosianerin wirkte nicht wie jemand, der eigenmächtig ein verordnetes Medikament absetzte oder die Dosis erhöhte.
Dass der absackende Bluterguss für ein Druckgefühl sorgte, war nachvollziehbar, aber nicht beängstigend. Besonders da sie bei der Untersuchung keine Hinweise darauf gefunden hatte, dass die Verletzung weiterhin blutete und auch der Scan gestern Nacht nichts ergeben hatte, was dafür sprach, dass es Komplikationen geben könnte. Hinzu kam die Tatsache, dass Miss Emmagan keinerlei Taubheitsgefühl in den Fingern hatte und auch der Puls an ihrem Ellenbogengelenk problemlos spürbar war. Sollte nicht etwas geschehen und die Verletzung in ihrem Heilungsprozess gestört werden, war Janet davon überzeugt, dass der Bluterguss schon bald blau, dann gelb und schließlich verschwunden sein würde. [/i]“Sehr gut. Das sieht sehr vielversprechend aus. Bitte kommen Sie unverzüglich hierher, falls die Schmerzen doch stärker werden sollten, Sie ein Taubheitsgefühl oder ungewöhnliche Schwellungen feststellen sollten. Außerdem möchte ich Sie darum bitten die Schulter noch weitere zwei Tage möglichst ruhig zu halten und zu kühlen. Anschließend können Sie dazu übergehen die Schulter zu wärmen. Das kann helfen, damit das Hämatom schneller abgebaut wird. In drei Tagen möchte ich gerne noch eine weitere Nachuntersuchung durchführen. Dann können wir besprechen, wie wir weiter vorgehen, ob die Schmerzmittel noch notwendig sind und Sie vorsichtig wieder mit Sport beginnen können. Vorher sollten sie auf keinen Fall Sport machen.”, legte Janet den weiteren Behandlungsplan fest und schenkte Teyla noch ein aufbauendes Lächeln, bevor sie nach dem Notizzettel griff, den Kaitlin vorsorglich in die Akte gelegt hatte. In einer Handschrift, die eher an Stenographie als an übliche Buchstaben erinnerte, fasste sie ihre Diagnose zusammen und legte den Zettel dann wieder zurück in die Akte. Später würde sie das gerade Aufgeschriebene noch einmal überarbeiten und dann ordentlich in die Akte eintragen.
Die Hoffnung, die sie in Teylas Augen erkennen konnte, als sie erwähnte, dass Sheppard lebte, tat Janet fast in der Seele weh. Ja, sein Herz schlug selbstständig. Sein Körper atmete aus eigener Kraft und musste nur ein wenig unterstützt werden, damit er wirklich auch genügend Sauerstoff bekam. Aber alles andere… Wenn Janet ehrlich war, dann rechnete sie immer noch jeden Moment mit einem weiteren Code Blau, aber bisher hatte sich der Colonel als unglaublich zäh erwiesen. Aber im Prinzip konnte sie auch nichts anderes von einem Mann erwarten, an dem sich ein Wraith mehrfach genährt hatte und der es nicht nur geschafft hatte durchzuhalten sondern auch noch zu fliehen. Aber dieses Mal konnte es durchaus sein, dass er nicht ganz so viel Glück haben würde.
Auch Miss Emmagan schien schließlich zu realisieren, was Janets weitere Worte bedeuten konnten und warum sie hier nicht über Sheppards Zustand sprechen wollte. Ihre Patientin senkte den Kopf, als wolle sie ihre Emotionen verbergen und Janet konnte nicht anders als der jungen Frau, die ihr schon bei ihrer ersten Begegnung durchaus sympathisch gewesen war, kurz die Hand auf die unverletzte Schulter zu legen, um ihr Kraft zu spenden. Es gehörte nicht zu dem angemessenen Verhalten eines Arztes Dinge schön zu reden, aber genauso wenig würde sie eine voreilige Diagnose abgeben, besonders wenn diese negativ ausfiel. Dafür war es einfach noch zu früh. “Sie können sich wieder anziehen. Falls Sie keine Hilfe beim Ankleiden benötigen, würde ich noch nach einem anderen Patienten sehen und Sie dann im Beobachtungsraum von Isolationsraum 2 treffen.”, schlug Janet vor. Da Miss Emmagan ein Mitglied von Colonel Sheppards Team war, würde sie ihr auf keinen Fall weder einen Besuch bei ihrem Teamleiter noch grundlegende Informationen über seinen Zustand verwehren, aber wie viel sie ihr guten Gewissens mitteilen konnte, wollte sie erst einmal mit Marie oder einem anderen Mitglied des Krankenstationsteams von Atlantis besprechen.
Dass der absackende Bluterguss für ein Druckgefühl sorgte, war nachvollziehbar, aber nicht beängstigend. Besonders da sie bei der Untersuchung keine Hinweise darauf gefunden hatte, dass die Verletzung weiterhin blutete und auch der Scan gestern Nacht nichts ergeben hatte, was dafür sprach, dass es Komplikationen geben könnte. Hinzu kam die Tatsache, dass Miss Emmagan keinerlei Taubheitsgefühl in den Fingern hatte und auch der Puls an ihrem Ellenbogengelenk problemlos spürbar war. Sollte nicht etwas geschehen und die Verletzung in ihrem Heilungsprozess gestört werden, war Janet davon überzeugt, dass der Bluterguss schon bald blau, dann gelb und schließlich verschwunden sein würde. [/i]“Sehr gut. Das sieht sehr vielversprechend aus. Bitte kommen Sie unverzüglich hierher, falls die Schmerzen doch stärker werden sollten, Sie ein Taubheitsgefühl oder ungewöhnliche Schwellungen feststellen sollten. Außerdem möchte ich Sie darum bitten die Schulter noch weitere zwei Tage möglichst ruhig zu halten und zu kühlen. Anschließend können Sie dazu übergehen die Schulter zu wärmen. Das kann helfen, damit das Hämatom schneller abgebaut wird. In drei Tagen möchte ich gerne noch eine weitere Nachuntersuchung durchführen. Dann können wir besprechen, wie wir weiter vorgehen, ob die Schmerzmittel noch notwendig sind und Sie vorsichtig wieder mit Sport beginnen können. Vorher sollten sie auf keinen Fall Sport machen.”, legte Janet den weiteren Behandlungsplan fest und schenkte Teyla noch ein aufbauendes Lächeln, bevor sie nach dem Notizzettel griff, den Kaitlin vorsorglich in die Akte gelegt hatte. In einer Handschrift, die eher an Stenographie als an übliche Buchstaben erinnerte, fasste sie ihre Diagnose zusammen und legte den Zettel dann wieder zurück in die Akte. Später würde sie das gerade Aufgeschriebene noch einmal überarbeiten und dann ordentlich in die Akte eintragen.
Die Hoffnung, die sie in Teylas Augen erkennen konnte, als sie erwähnte, dass Sheppard lebte, tat Janet fast in der Seele weh. Ja, sein Herz schlug selbstständig. Sein Körper atmete aus eigener Kraft und musste nur ein wenig unterstützt werden, damit er wirklich auch genügend Sauerstoff bekam. Aber alles andere… Wenn Janet ehrlich war, dann rechnete sie immer noch jeden Moment mit einem weiteren Code Blau, aber bisher hatte sich der Colonel als unglaublich zäh erwiesen. Aber im Prinzip konnte sie auch nichts anderes von einem Mann erwarten, an dem sich ein Wraith mehrfach genährt hatte und der es nicht nur geschafft hatte durchzuhalten sondern auch noch zu fliehen. Aber dieses Mal konnte es durchaus sein, dass er nicht ganz so viel Glück haben würde.
Auch Miss Emmagan schien schließlich zu realisieren, was Janets weitere Worte bedeuten konnten und warum sie hier nicht über Sheppards Zustand sprechen wollte. Ihre Patientin senkte den Kopf, als wolle sie ihre Emotionen verbergen und Janet konnte nicht anders als der jungen Frau, die ihr schon bei ihrer ersten Begegnung durchaus sympathisch gewesen war, kurz die Hand auf die unverletzte Schulter zu legen, um ihr Kraft zu spenden. Es gehörte nicht zu dem angemessenen Verhalten eines Arztes Dinge schön zu reden, aber genauso wenig würde sie eine voreilige Diagnose abgeben, besonders wenn diese negativ ausfiel. Dafür war es einfach noch zu früh. “Sie können sich wieder anziehen. Falls Sie keine Hilfe beim Ankleiden benötigen, würde ich noch nach einem anderen Patienten sehen und Sie dann im Beobachtungsraum von Isolationsraum 2 treffen.”, schlug Janet vor. Da Miss Emmagan ein Mitglied von Colonel Sheppards Team war, würde sie ihr auf keinen Fall weder einen Besuch bei ihrem Teamleiter noch grundlegende Informationen über seinen Zustand verwehren, aber wie viel sie ihr guten Gewissens mitteilen konnte, wollte sie erst einmal mit Marie oder einem anderen Mitglied des Krankenstationsteams von Atlantis besprechen.
- Teyla Emmagan
- Teammitglied SGA-1
- Beiträge: 202
- Registriert: 28.06.2015, 00:34
Als Doktor Fraiser die Untersuchung abgeschlossen hatte und ihr nun noch einige Hinweise und Anweisungen für die folgenden Tage gab, folgte Teyla diesen aufmerksam.
Natürlich würde sie es ernst nehmen, sollten sich die Beschwerden verschlimmern oder neue Symptome wie Taubheitsgefühle oder ähnliches auftreten. Sie schätze die Einschätzungen der irdischen Ärzte und maß entsprechenden Hinweisen daher auch eine hohe Bedeutung zu. Auch wenn sie optimistisch war, dass sie hinsichtlich der Heilung keine Komplikationen zu erwarten hatte. Auch für den erneuten Kontrolltermin nach drei Tagen hatte sie vollstes Verständnis.
Den einzigen schwierigeren Punkt stellte das Thema Sport dar. Und sie vermutete, dass die Ärztin dies möglicherweise auch im Verdacht hatte.
Der Athosianerin lag ein stimmloser Seufzer auf den Lippen. Sie war nicht leichtsinnig genug mit dieser Schulter in einen Übungskampf mit Ronen einzusteigen. Im Gegensatz zu dem Sateda selbst... Allerdings gab es durchaus Trainingseinheiten, welche sie alleine und ohne das Risiko von weiteren Kontaktverletzungen absolvieren konnte. Übungen zu verschiedenen Bewegungsabläufen zum Beispiel.
An solche hätte sie sich zugegeben schon gerne zeitnah herangewagt. Auch unter dem Hintergrund, dass ihr diese Art des Trainings in aufreibenden Zeiten immens dabei helfen konnte, ihre Gedanken und ihren Körper zu erden. Sie spürte sehr deutlich die Anspannung, die sich bereits während des Fluges in ihren Muskeln festgesetzt und in den vergangenen Stunden leider keine Besserung erfahren hatte. Sie wusste, dass diese in absehbarer Zeit zu Kopfschmerzen und anderen Problemen führen konnten, sollte es ihr nicht gelingen die Muskelverkrampfungen zu lösen. Nun denn, da die diesbezügliche Anweisung von Dr. Fraiser nicht wirklich Spielraum für Interpretation bot, schien ihr lediglich die Meditation als Lösung für dieses Problem zu bleiben. Diese würden eine kleine Herausforderung an sich darstellen, aber Teyla nahm sich vor es dennoch noch am selben Tag zu versuchen.
Nachdem die Athosianerin als Reaktion auf Dr. Fraisers Aussagen zu John den Kopf absenkte, konzentrierte sie sich auf zwei, drei tiefere aber ruhige Atemzüge. Sie hatte mit keiner weiteren Ergänzung zu diesem Thema gerechnet, daher war sie durchaus überrascht als sie plötzlich die Hand der Ärztin auf ihrer gesunden Schulter fühlte. Gerade als sie ihren Kopf in Richtung der Berührung gewandt hatte, verschwand das Gefühl der warmen Hand bereits wieder. Und auf Teylas Gesicht zeichnete sich nun doch ein schwaches Lächeln ab.
Allem Anschein nach waren nicht nur ihre Bedenken hinsichtlich ihrer Nachfrage zu John unberechtigt gewesen. Sie wusste nicht, ob es an Dr. Fraiser eigenen Erfahrungen aus dem Stargate Center auf der Erde lag oder sie einfach ein sehr empathischer Mensch war – womöglich traf eher beides zu – aber die Ärztin schien zu verstehen, warum das hier so wichtig war. Warum John wichtig war. Zu wissen, dass sie nicht nur bei Carson sondern auch Janet ein solches Verständnis vorherrschte, war auf eine gewisse Art beruhigend und tröstend zugleich.
Teylas Blick wanderte noch einmal kurz hinab zu dem Krankenbett auf dem sie saß, aber danach straffte sie ein wenig die Schultern und brachte somit ihren Rücken in eine aufrechtere Position. Doktor Fraiser eröffnete ihr parallel die Möglichkeit bereits in den Beobachtungsraum von Isolationsraum 2 zu gehen, ein Angebot, welche die Athosianerin nicht ausschlagen würde.
„Vielen Dank, ich komme alleine zurecht“, antwortete Teyla zunächst auf das indirekte Angebot der Hilfe beim Ankleiden. Sie hatte dies in ihrem Quartier eigenständig gemeistert und sah darin auch hier kein Problem. Sie hatte ihre Kleidungsstücke schließlich bewusst gewählt. Es war nicht schwer sich ihr Oberteil wieder über die Schulter zu ziehen. Und auch die Erneuerung der Schnürung stellte kein Problem dar, da sie hierfür auch trotz der Verletzung die Finger beider Hände nutzen konnte. Die einzige wirkliche Herausforderung würde die Jacke darstellen. Sollte sie für diese Bemühungen letztendlich zu ungeduldig werden, konnte sie vorerst aber auch auf diese zusätzliche Bekleidungsschicht verzichten.
Was ihr an anderer Stelle aber noch wichtig war, war dass sich Dr. Fraiser auch für ihren Folgepatienten ausreichend Zeit nahm. Daher sprach sie dies auch nochmal an, ehe die Ärztin sie sich selbst überließ.
„Bitte beeilen Sie sich meinetwegen nicht, Doktor. Ich bin dankbar, dass Sie sich diese Zeit nehmen und werde Sie geduldig erwarten.“
Diese Worte waren erneut von einem leichten Absenken des Kopfes begleitet, ein deutliches Zeichen dafür wie ernst es der Athosianerin mit ihrem Dank an dieser Stelle war.
Natürlich würde sie es ernst nehmen, sollten sich die Beschwerden verschlimmern oder neue Symptome wie Taubheitsgefühle oder ähnliches auftreten. Sie schätze die Einschätzungen der irdischen Ärzte und maß entsprechenden Hinweisen daher auch eine hohe Bedeutung zu. Auch wenn sie optimistisch war, dass sie hinsichtlich der Heilung keine Komplikationen zu erwarten hatte. Auch für den erneuten Kontrolltermin nach drei Tagen hatte sie vollstes Verständnis.
Den einzigen schwierigeren Punkt stellte das Thema Sport dar. Und sie vermutete, dass die Ärztin dies möglicherweise auch im Verdacht hatte.
Der Athosianerin lag ein stimmloser Seufzer auf den Lippen. Sie war nicht leichtsinnig genug mit dieser Schulter in einen Übungskampf mit Ronen einzusteigen. Im Gegensatz zu dem Sateda selbst... Allerdings gab es durchaus Trainingseinheiten, welche sie alleine und ohne das Risiko von weiteren Kontaktverletzungen absolvieren konnte. Übungen zu verschiedenen Bewegungsabläufen zum Beispiel.
An solche hätte sie sich zugegeben schon gerne zeitnah herangewagt. Auch unter dem Hintergrund, dass ihr diese Art des Trainings in aufreibenden Zeiten immens dabei helfen konnte, ihre Gedanken und ihren Körper zu erden. Sie spürte sehr deutlich die Anspannung, die sich bereits während des Fluges in ihren Muskeln festgesetzt und in den vergangenen Stunden leider keine Besserung erfahren hatte. Sie wusste, dass diese in absehbarer Zeit zu Kopfschmerzen und anderen Problemen führen konnten, sollte es ihr nicht gelingen die Muskelverkrampfungen zu lösen. Nun denn, da die diesbezügliche Anweisung von Dr. Fraiser nicht wirklich Spielraum für Interpretation bot, schien ihr lediglich die Meditation als Lösung für dieses Problem zu bleiben. Diese würden eine kleine Herausforderung an sich darstellen, aber Teyla nahm sich vor es dennoch noch am selben Tag zu versuchen.
Nachdem die Athosianerin als Reaktion auf Dr. Fraisers Aussagen zu John den Kopf absenkte, konzentrierte sie sich auf zwei, drei tiefere aber ruhige Atemzüge. Sie hatte mit keiner weiteren Ergänzung zu diesem Thema gerechnet, daher war sie durchaus überrascht als sie plötzlich die Hand der Ärztin auf ihrer gesunden Schulter fühlte. Gerade als sie ihren Kopf in Richtung der Berührung gewandt hatte, verschwand das Gefühl der warmen Hand bereits wieder. Und auf Teylas Gesicht zeichnete sich nun doch ein schwaches Lächeln ab.
Allem Anschein nach waren nicht nur ihre Bedenken hinsichtlich ihrer Nachfrage zu John unberechtigt gewesen. Sie wusste nicht, ob es an Dr. Fraiser eigenen Erfahrungen aus dem Stargate Center auf der Erde lag oder sie einfach ein sehr empathischer Mensch war – womöglich traf eher beides zu – aber die Ärztin schien zu verstehen, warum das hier so wichtig war. Warum John wichtig war. Zu wissen, dass sie nicht nur bei Carson sondern auch Janet ein solches Verständnis vorherrschte, war auf eine gewisse Art beruhigend und tröstend zugleich.
Teylas Blick wanderte noch einmal kurz hinab zu dem Krankenbett auf dem sie saß, aber danach straffte sie ein wenig die Schultern und brachte somit ihren Rücken in eine aufrechtere Position. Doktor Fraiser eröffnete ihr parallel die Möglichkeit bereits in den Beobachtungsraum von Isolationsraum 2 zu gehen, ein Angebot, welche die Athosianerin nicht ausschlagen würde.
„Vielen Dank, ich komme alleine zurecht“, antwortete Teyla zunächst auf das indirekte Angebot der Hilfe beim Ankleiden. Sie hatte dies in ihrem Quartier eigenständig gemeistert und sah darin auch hier kein Problem. Sie hatte ihre Kleidungsstücke schließlich bewusst gewählt. Es war nicht schwer sich ihr Oberteil wieder über die Schulter zu ziehen. Und auch die Erneuerung der Schnürung stellte kein Problem dar, da sie hierfür auch trotz der Verletzung die Finger beider Hände nutzen konnte. Die einzige wirkliche Herausforderung würde die Jacke darstellen. Sollte sie für diese Bemühungen letztendlich zu ungeduldig werden, konnte sie vorerst aber auch auf diese zusätzliche Bekleidungsschicht verzichten.
Was ihr an anderer Stelle aber noch wichtig war, war dass sich Dr. Fraiser auch für ihren Folgepatienten ausreichend Zeit nahm. Daher sprach sie dies auch nochmal an, ehe die Ärztin sie sich selbst überließ.
„Bitte beeilen Sie sich meinetwegen nicht, Doktor. Ich bin dankbar, dass Sie sich diese Zeit nehmen und werde Sie geduldig erwarten.“
Diese Worte waren erneut von einem leichten Absenken des Kopfes begleitet, ein deutliches Zeichen dafür wie ernst es der Athosianerin mit ihrem Dank an dieser Stelle war.
“We are going to fight. We are going to be hurt. And in the end, we will stand.”
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
- Janet Fraiser
- Chefärztin Rapiditas
- Beiträge: 36
- Registriert: 04.08.2018, 20:45
Janet nickte Teyla noch einmal freundlich zu, bevor sie ihre Handschuhe auszog und sie in einem Mülleimer in der Nähe entsorgte. Sie hatte bereits erwartet, dass Miss Emmagan keine Hilfe benötigte, um sich wieder anzukleiden, immerhin hatte sie ihre Kleidung sehr geschickt gewählt. Im Gegensatz zu manch anderen ihrer Patienten schien die Athosianerin sich wirklich Gedanken darüber zu machen, wie sie ihren Arm am besten schonen und Schmerzen oder weitere Schäden vermeiden konnte. Auch wenn sie das Gefühl hatte, dass der Gedanke noch einige Tage keinen Sport machen zu dürfen ihrer Patientin gar nicht gefallen hatte, hatte Janet keine Zweifel daran, dass sie sich an ihre Anweisungen halten würde.
“Gerne.”, erwiderte Janet freundlich.
Dass sie sie anlügen und eine weitere Untersuchung bei einem anderen Patienten vortäuschen musste, um vor ihrem Treffen im Beobachtungsraum noch mit Marie sprechen zu können, gefiel ihr zwar nicht, aber es war die beste Art und Weise, wie sie sich absichern konnte, dass sie nichts falsches tat, ohne Miss Emmagans Gefühle zu verletzen.
“Dann sehen wir uns gleich.” Auch dieses Mal spiegelte Janet Teylas leichte Verneigung, dann nahm sie sich ihre Krankenakte und verließ den kleinen, durch den Vorhang abgegrenzten Untersuchungsraum. Den Vorhang zog sie hinter sich wieder zu, damit die Athosianerin sich in Ruhe wieder anziehen konnte. Sie würden sich schon gleich im Beobachtungsraum von Isolationsraum 2 wiedersehen, bei dem Patienten, der ihr am meisten Sorgen bereitete und bei dem sie nun entscheiden musste, wie viele Informationen sie bereits herausgab und was sie vorher noch mit Carson besprechen oder einfach nur abwarten wollte.
Da sie sich immer noch in dem Bereich der Krankenstation befand, in dem sich andere Patienten aufhielten, widerstand sie dem Drang zu seufzen oder auch nur kurz die Augen zu schließen und sich über das Gesicht zu reiben. Stattdessen strahlte sie weiterhin Ruhe und Selbstsicherheit aus. Ihre Patienten benötigten das. Der Flug, dieser neue Planet, die Situation auf der Erde, all das war schon Belastung genug. Wenn sie nun auch noch zeigte, dass sie sich Sorgen machte, würde das die Anspannung nur vergrößern. Also tat sie ihr bestes, um sich nichts anmerken zu lassen und sich für das kommende Gespräch mit Miss Emmagan zu stählen. Aber vorher brauchte sie noch Marie und musste sich darum kümmern, dass Miss Emmagan überhaupt den Beobachtungsraum betreten durfte. Mit einer kurzen Handbewegung aktivierte sie ihr Headset und teilte dem Soldaten, der die Isolationsräume bewachte, ihre Anweisungen mit. Dann ging sie weiter.
Erst im Eingangsbereich der Krankenstation angekommen, blieb Janet kurz stehen und ließ ihren Blick suchend durch den großen Raum schweifen. Viele der Betten waren aktuell noch belegt, aber glücklicherweise hatten sie heute Morgen auch schon die ersten Patienten entlassen können. Morgen früh würden gewiss noch einige weitere hinzukommen. Major Laruso, der gestern mit einer Platzwunde und einem leichten Schädel-Hirn-Trauma auf die Krankenstation gekommen war, grinste sie frech an und sie erwiderte seinen Blick mit einem freundlichen Lächeln. Täuschte sie sich oder hing neben seinem Bett eine Expeditionsjacke, die vor Teylas Untersuchung noch nicht da gewesen war? Innerhalb weniger Sekunden wurde ihr Blick strafend, doch der Major zuckte nur mit den Schultern und lehnte sich dann zurück, um wahrscheinlich noch ein wenig zu schlafen. Konnten diese Air Force Pilotensturköpfe nicht ein Mal machen, was man ihnen sagte?
Seufzend wandte sie ihren Blick ab und suchte weiter, bis sie Marie bei einem der Regale mit Verbandsmaterial entdeckte. Mit zügigen Schritten ging sie zu ihr hinüber. “Marie, kann ich bitte kurz mit Ihnen sprechen?”, fragte Janet Carsons Oberschwester und nickte in Richtung eines Lagerraums in der Nähe.
Verwirrt runzelte die andere Frau die Stirn, stellte aber keine Fragen. Stattdessen erwiderte sie: “Natürlich.” Und gemeinsam gingen Janet und Marie zu dem Lagerraum. Janet nahm absichtlich ein nahezu leeres Paket Mullbinden mit, damit es so aussah, als würden sie nur Material holen.
Erst als sie die Tür geschlossen hatte, stellte Janet das Paket ab und sah Marie an. “Marie…”, begann sie ernst und die Verwirrung im Gesicht der anderen Frau wurde nur noch stärker. Janet befürchtete schon, dass Marie sich Gedanken darüber machen könnte, ob sie etwas falsches getan hatte, daher sprach sie schnell weiter. “Es geht um Miss Emmagan. Ich muss wissen, in welcher Beziehung sie zu Colonel Sheppard steht.”
Für einen Augenblick glaubte Janet etwas wie Unsicherheit in Maries Gesicht zu sehen und obwohl sie noch nicht lange in Atlantis war, glaubte sie zu verstehen, was der Blick zu bedeuten hatte. Einen ähnlichen Blick hatte sie im SGC schon mehrfach bei Personen gesehen, die etwas von Colonel Carters und General O’Neills Beziehung ahnten und nicht darüber sprechen wollten. Sollte das heißen, dass Miss Emmagan nicht nur ein Teammitglied des Colonels war, sondern auch eine enge Freundin? Das Verhalten der Athosianerin würde dafür sprechen.
Da Marie sich weiterhin nicht sicher zu sein schien, was sie zu einer Außenstehenden über Colonel Sheppards und Miss Emmagans Beziehung zueinander sagen sollte, entschied sich Janet dazu ihre Frage umzuformulieren. “Ist sie für ihn das, was wir im SGC auch zu engsten Familienmitgliedern zählen?”, ergänzte Janet ihre Frage. Da sie im SGC die Familienmitglieder meist erst sehr spät über die Verletzung ihrer Angehörigen informieren konnten und die SG-Teams in vielen Fällen eine enge Verbindung hatten, waren sie irgendwann dazu übergegangen auch die Teammitglieder wie Familienmitglieder zu behandeln. Außer bei Teams, die vollkommen zerstritten waren, natürlich oder bei Gruppen, wo die Vertrauensbasis nicht stimmte, aber Maries Blicke und ihre eigenen Beobachtungen sagten ihr fast alles, was sie musste.
Doch es wurde noch schwerwiegender. “Sein Team ist seine Familie. Selbst ohne die Situation auf der Erde gäbe es, soweit ich weiß, sonst niemanden zu dem er so eine enge Beziehung hat.”, meinte Marie ernst und Janet rieb sich müde durch das Gesicht. Zum Teil hatte sie gehofft, dass das Gespräch im Beobachtunsraum nur darum gehen würde ein Teammitglied darüber aufzuklären, dass sein Teamleiter noch für einige Zeit nicht am aktiven Dienst würde teilnehmen können. Doch bei Miss Emmagan würde es viel mehr sein. Bei ihr war es nur fair, wenn sie mit ihr ein ehrliches Gespräch über Colonel Sheppards Zustand und über all die Dinge, die noch auf sie zukommen konnten, führen würde.
Dankbar nickte Janet Marie zu. “Vielen Dank, Marie. Wir sehen uns dann später.”, bedankte sie sich bei der Schwester und gab ihr das Paket mit Mullbinden, bevor die Schwester den Lagerraum wieder verließ. Janet blieb noch einen Moment zurück und atmete durch. Erst dann straffte sie die Schultern und ging zum Isolationsraum.
TBC: Isolationsraum 2
“Gerne.”, erwiderte Janet freundlich.
Dass sie sie anlügen und eine weitere Untersuchung bei einem anderen Patienten vortäuschen musste, um vor ihrem Treffen im Beobachtungsraum noch mit Marie sprechen zu können, gefiel ihr zwar nicht, aber es war die beste Art und Weise, wie sie sich absichern konnte, dass sie nichts falsches tat, ohne Miss Emmagans Gefühle zu verletzen.
“Dann sehen wir uns gleich.” Auch dieses Mal spiegelte Janet Teylas leichte Verneigung, dann nahm sie sich ihre Krankenakte und verließ den kleinen, durch den Vorhang abgegrenzten Untersuchungsraum. Den Vorhang zog sie hinter sich wieder zu, damit die Athosianerin sich in Ruhe wieder anziehen konnte. Sie würden sich schon gleich im Beobachtungsraum von Isolationsraum 2 wiedersehen, bei dem Patienten, der ihr am meisten Sorgen bereitete und bei dem sie nun entscheiden musste, wie viele Informationen sie bereits herausgab und was sie vorher noch mit Carson besprechen oder einfach nur abwarten wollte.
Da sie sich immer noch in dem Bereich der Krankenstation befand, in dem sich andere Patienten aufhielten, widerstand sie dem Drang zu seufzen oder auch nur kurz die Augen zu schließen und sich über das Gesicht zu reiben. Stattdessen strahlte sie weiterhin Ruhe und Selbstsicherheit aus. Ihre Patienten benötigten das. Der Flug, dieser neue Planet, die Situation auf der Erde, all das war schon Belastung genug. Wenn sie nun auch noch zeigte, dass sie sich Sorgen machte, würde das die Anspannung nur vergrößern. Also tat sie ihr bestes, um sich nichts anmerken zu lassen und sich für das kommende Gespräch mit Miss Emmagan zu stählen. Aber vorher brauchte sie noch Marie und musste sich darum kümmern, dass Miss Emmagan überhaupt den Beobachtungsraum betreten durfte. Mit einer kurzen Handbewegung aktivierte sie ihr Headset und teilte dem Soldaten, der die Isolationsräume bewachte, ihre Anweisungen mit. Dann ging sie weiter.
Erst im Eingangsbereich der Krankenstation angekommen, blieb Janet kurz stehen und ließ ihren Blick suchend durch den großen Raum schweifen. Viele der Betten waren aktuell noch belegt, aber glücklicherweise hatten sie heute Morgen auch schon die ersten Patienten entlassen können. Morgen früh würden gewiss noch einige weitere hinzukommen. Major Laruso, der gestern mit einer Platzwunde und einem leichten Schädel-Hirn-Trauma auf die Krankenstation gekommen war, grinste sie frech an und sie erwiderte seinen Blick mit einem freundlichen Lächeln. Täuschte sie sich oder hing neben seinem Bett eine Expeditionsjacke, die vor Teylas Untersuchung noch nicht da gewesen war? Innerhalb weniger Sekunden wurde ihr Blick strafend, doch der Major zuckte nur mit den Schultern und lehnte sich dann zurück, um wahrscheinlich noch ein wenig zu schlafen. Konnten diese Air Force Pilotensturköpfe nicht ein Mal machen, was man ihnen sagte?
Seufzend wandte sie ihren Blick ab und suchte weiter, bis sie Marie bei einem der Regale mit Verbandsmaterial entdeckte. Mit zügigen Schritten ging sie zu ihr hinüber. “Marie, kann ich bitte kurz mit Ihnen sprechen?”, fragte Janet Carsons Oberschwester und nickte in Richtung eines Lagerraums in der Nähe.
Verwirrt runzelte die andere Frau die Stirn, stellte aber keine Fragen. Stattdessen erwiderte sie: “Natürlich.” Und gemeinsam gingen Janet und Marie zu dem Lagerraum. Janet nahm absichtlich ein nahezu leeres Paket Mullbinden mit, damit es so aussah, als würden sie nur Material holen.
Erst als sie die Tür geschlossen hatte, stellte Janet das Paket ab und sah Marie an. “Marie…”, begann sie ernst und die Verwirrung im Gesicht der anderen Frau wurde nur noch stärker. Janet befürchtete schon, dass Marie sich Gedanken darüber machen könnte, ob sie etwas falsches getan hatte, daher sprach sie schnell weiter. “Es geht um Miss Emmagan. Ich muss wissen, in welcher Beziehung sie zu Colonel Sheppard steht.”
Für einen Augenblick glaubte Janet etwas wie Unsicherheit in Maries Gesicht zu sehen und obwohl sie noch nicht lange in Atlantis war, glaubte sie zu verstehen, was der Blick zu bedeuten hatte. Einen ähnlichen Blick hatte sie im SGC schon mehrfach bei Personen gesehen, die etwas von Colonel Carters und General O’Neills Beziehung ahnten und nicht darüber sprechen wollten. Sollte das heißen, dass Miss Emmagan nicht nur ein Teammitglied des Colonels war, sondern auch eine enge Freundin? Das Verhalten der Athosianerin würde dafür sprechen.
Da Marie sich weiterhin nicht sicher zu sein schien, was sie zu einer Außenstehenden über Colonel Sheppards und Miss Emmagans Beziehung zueinander sagen sollte, entschied sich Janet dazu ihre Frage umzuformulieren. “Ist sie für ihn das, was wir im SGC auch zu engsten Familienmitgliedern zählen?”, ergänzte Janet ihre Frage. Da sie im SGC die Familienmitglieder meist erst sehr spät über die Verletzung ihrer Angehörigen informieren konnten und die SG-Teams in vielen Fällen eine enge Verbindung hatten, waren sie irgendwann dazu übergegangen auch die Teammitglieder wie Familienmitglieder zu behandeln. Außer bei Teams, die vollkommen zerstritten waren, natürlich oder bei Gruppen, wo die Vertrauensbasis nicht stimmte, aber Maries Blicke und ihre eigenen Beobachtungen sagten ihr fast alles, was sie musste.
Doch es wurde noch schwerwiegender. “Sein Team ist seine Familie. Selbst ohne die Situation auf der Erde gäbe es, soweit ich weiß, sonst niemanden zu dem er so eine enge Beziehung hat.”, meinte Marie ernst und Janet rieb sich müde durch das Gesicht. Zum Teil hatte sie gehofft, dass das Gespräch im Beobachtunsraum nur darum gehen würde ein Teammitglied darüber aufzuklären, dass sein Teamleiter noch für einige Zeit nicht am aktiven Dienst würde teilnehmen können. Doch bei Miss Emmagan würde es viel mehr sein. Bei ihr war es nur fair, wenn sie mit ihr ein ehrliches Gespräch über Colonel Sheppards Zustand und über all die Dinge, die noch auf sie zukommen konnten, führen würde.
Dankbar nickte Janet Marie zu. “Vielen Dank, Marie. Wir sehen uns dann später.”, bedankte sie sich bei der Schwester und gab ihr das Paket mit Mullbinden, bevor die Schwester den Lagerraum wieder verließ. Janet blieb noch einen Moment zurück und atmete durch. Erst dann straffte sie die Schultern und ging zum Isolationsraum.
TBC: Isolationsraum 2
- Teyla Emmagan
- Teammitglied SGA-1
- Beiträge: 202
- Registriert: 28.06.2015, 00:34
„Bis gleich“, erwiderte die Athosianerin auf die Verabschiedung der Ärztin und senkte dabei ebenfalls leicht den Kopf. Obwohl ihr derzeit nicht unbedingt danach zumute war, schlich sich bei dieser Geste nun doch wieder der Ansatz eines leichten Lächelns auf ihre Lippen. Es war ihr schon im Rahmen der Begrüßung aufgefallen, dass Dr. Fraiser ihre Geste erwidert hatte. Und die Ärztin nutzte diese nun erneut, wobei die Bewegung von einer überraschenden Natürlichkeit geprägt war. Es war für Teyla keine Alltäglichkeit, dies zu erleben. Kulturell betrachtet waren sie, Ronon und nun auch Skarg die Außenseiter in dieser Stadt. Obwohl sie es eigentlich waren, für die die Pegasus-Galaxie ihre Heimat darstellte.
Vereinzelt gab es natürlich Menschen der Erde, die sich Mühe gaben und auch an den Besonderheiten der hiesigen Kulturen Interesse zeigten. Elizabeth war hierfür ein herausragendes Beispiel. Und auch Dr. Jackson zeichnete sich durch diese Art der Offenheit und Neugier aus. Aber der Großteil der Stadtbewohner war zu sehr in die eigenen Traditionen eingebettet oder bevorzugte es sogar, sich von solchen loszusagen. Manche waren auch zu sehr auf traditionelle Unterschiede fixiert. Sie hatte schon das eine oder andere Mal Spannungen mitbekommen, die ihren Ursprung in den unterschiedlichen Herkunftsländern dieser Menschen auf der Erde zu haben schienen.
Und dann war da noch John. Unwillkürlich erinnerte Teyla sich daran, wie er das erste Mal auf Athos in ihr Zelt eingetreten war. An seine Offenheit und den Respekt, denn sie durchgängig in seinen Augen erkennen konnte, aber bei niemandem sonst aus der Einheit fand.
Teyla schluckte etwas schwerer und schob diese Erinnerungen beiseite. Ihr Blick wanderte in Richtung des Vorhangs, der sie vor den anderen im Raum verbarg. Dr. Fraiser hatte diesen hinter sich wieder ordentlich geschlossen, daher zögerte die Athosianerin nun nicht sich wieder anzuziehen.
Wie erwartet verursachte es nur minimales Unbehagen den breiten Träger ihres Oberteils wieder über die verletzte Schulter zu schieben. Sie musste das Kleidungsstück lediglich leicht zurecht rücken, ehe sie begann in gewohnter Weise die Schnürung an der Vorderseite fest zu ziehen. Sobald das erledigt war, griff Teyla mit ihrem gesunden Arm nach der grauen Jacke, die sie neben sich auf dem Untersuchungsbett abgelegt hatte. Es kostete etwas mehr Mühe, aber sie schaffte es auch hier den Stoff über Hand, Arm und schließlich Schulter zu streifen. Sie zog die Jacke etwas umständlich noch weiter in ihren Rücken, damit es ihr leichter fiel auch den rechten Arm in den noch freien Ärmel einzufädeln. Sie musste lediglich die Zähne zusammen beißen, als sie mit einer kurzen rollenden Bewegung der Schultern versuchte für einen ordentlichen Sitz der Jacke zu sorgen und somit das Stören und Scheuern der Nähte zu vermeiden. Aber auch das gelang ihr. Und vielleicht war sie sogar dankbar dafür indirekt immer mal wieder gezwungen zu sein sich auf ihren eigenen Körper zu konzentrieren, statt ihren Gedanken freien Lauf zu lassen.
Das Umlegen der Schlinge klappte mit der bereits erreichten Routine im Handumdrehen. Und Teyla empfand es wie zuvor als Erleichterung ihren linken Unterarm und Ellenbogen in dem festen Stoff ablegen zu können. Kurz wanderten ihre Gedanken zu dem Provisorium, dass General O’Neill ihr während des Fluges aus seinem Gürtel gebastelt hatte. Auch dieser Gedankengang lockerte die Mimik der Athosianerin deutlich auf. Sie war sehr dankbar für diese Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft des hochrangingen Offiziers gewesen. Und sie verstand immer mehr, wieso Elizabeth und John den General gleichermaßen schätzen.
John…
Nun, es hatte keinen Sinn hier weiterhin Zeit zu vertrödeln. Dr. Fraiser hatte ihr angeboten zum Beobachtungsraum vorzugehen und Teyla hatte vor dies auch zu tun. Sie wollte die Ärztin auf keinen Fall warten lassen und nachher etwas ihrer wertvollen Zeit verschwenden.
Die junge Frau stand daher von der Liege auf, rückte auch die Schlinge in ihrem Nacken noch kurz zurecht und schob dann mit ihrem funktionstüchtigen Arm den Vorhang beiseite. Mit zielsicheren Schritten machte sie sich auf den Weg zu Isolationsraum 2 mit seinem angrenzenden medizinischen Beobachtungsraum.
TBC: Isolationsraum 2
Vereinzelt gab es natürlich Menschen der Erde, die sich Mühe gaben und auch an den Besonderheiten der hiesigen Kulturen Interesse zeigten. Elizabeth war hierfür ein herausragendes Beispiel. Und auch Dr. Jackson zeichnete sich durch diese Art der Offenheit und Neugier aus. Aber der Großteil der Stadtbewohner war zu sehr in die eigenen Traditionen eingebettet oder bevorzugte es sogar, sich von solchen loszusagen. Manche waren auch zu sehr auf traditionelle Unterschiede fixiert. Sie hatte schon das eine oder andere Mal Spannungen mitbekommen, die ihren Ursprung in den unterschiedlichen Herkunftsländern dieser Menschen auf der Erde zu haben schienen.
Und dann war da noch John. Unwillkürlich erinnerte Teyla sich daran, wie er das erste Mal auf Athos in ihr Zelt eingetreten war. An seine Offenheit und den Respekt, denn sie durchgängig in seinen Augen erkennen konnte, aber bei niemandem sonst aus der Einheit fand.
Teyla schluckte etwas schwerer und schob diese Erinnerungen beiseite. Ihr Blick wanderte in Richtung des Vorhangs, der sie vor den anderen im Raum verbarg. Dr. Fraiser hatte diesen hinter sich wieder ordentlich geschlossen, daher zögerte die Athosianerin nun nicht sich wieder anzuziehen.
Wie erwartet verursachte es nur minimales Unbehagen den breiten Träger ihres Oberteils wieder über die verletzte Schulter zu schieben. Sie musste das Kleidungsstück lediglich leicht zurecht rücken, ehe sie begann in gewohnter Weise die Schnürung an der Vorderseite fest zu ziehen. Sobald das erledigt war, griff Teyla mit ihrem gesunden Arm nach der grauen Jacke, die sie neben sich auf dem Untersuchungsbett abgelegt hatte. Es kostete etwas mehr Mühe, aber sie schaffte es auch hier den Stoff über Hand, Arm und schließlich Schulter zu streifen. Sie zog die Jacke etwas umständlich noch weiter in ihren Rücken, damit es ihr leichter fiel auch den rechten Arm in den noch freien Ärmel einzufädeln. Sie musste lediglich die Zähne zusammen beißen, als sie mit einer kurzen rollenden Bewegung der Schultern versuchte für einen ordentlichen Sitz der Jacke zu sorgen und somit das Stören und Scheuern der Nähte zu vermeiden. Aber auch das gelang ihr. Und vielleicht war sie sogar dankbar dafür indirekt immer mal wieder gezwungen zu sein sich auf ihren eigenen Körper zu konzentrieren, statt ihren Gedanken freien Lauf zu lassen.
Das Umlegen der Schlinge klappte mit der bereits erreichten Routine im Handumdrehen. Und Teyla empfand es wie zuvor als Erleichterung ihren linken Unterarm und Ellenbogen in dem festen Stoff ablegen zu können. Kurz wanderten ihre Gedanken zu dem Provisorium, dass General O’Neill ihr während des Fluges aus seinem Gürtel gebastelt hatte. Auch dieser Gedankengang lockerte die Mimik der Athosianerin deutlich auf. Sie war sehr dankbar für diese Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft des hochrangingen Offiziers gewesen. Und sie verstand immer mehr, wieso Elizabeth und John den General gleichermaßen schätzen.
John…
Nun, es hatte keinen Sinn hier weiterhin Zeit zu vertrödeln. Dr. Fraiser hatte ihr angeboten zum Beobachtungsraum vorzugehen und Teyla hatte vor dies auch zu tun. Sie wollte die Ärztin auf keinen Fall warten lassen und nachher etwas ihrer wertvollen Zeit verschwenden.
Die junge Frau stand daher von der Liege auf, rückte auch die Schlinge in ihrem Nacken noch kurz zurecht und schob dann mit ihrem funktionstüchtigen Arm den Vorhang beiseite. Mit zielsicheren Schritten machte sie sich auf den Weg zu Isolationsraum 2 mit seinem angrenzenden medizinischen Beobachtungsraum.
TBC: Isolationsraum 2
Zuletzt geändert von Teyla Emmagan am 12.01.2025, 16:10, insgesamt 1-mal geändert.
“We are going to fight. We are going to be hurt. And in the end, we will stand.”
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
- Carson Beckett
- Chefarzt Atlantis
- Beiträge: 65
- Registriert: 10.10.2015, 10:12
cf: [OM A] Taking Flight (Zeitsprung)
Als Doktor Carson Beckett die Krankenstation von Atlantis betrat, tatsächlich ausgeschlafen, mit frisch gefülltem Magen (dank einem Abstecher in die Mensa) und zwei dampfenden Tassen Kaffee in der Hand, rechnete er mit so ziemlich allem. Aber nicht dem, was oder besser „wen“ er schon vom Korridor draußen aus hatte glasklar hören können.
“Ich glaube Sie unterschätzen hier gewaltig die Ernsthaftigkeit meiner Situation!“
Oh ja, Carson kannte diese Stimme nur zu gut und würde sie vermutlich im Schlaf wiedererkennen. Manchmal konnte er aber auch nicht ausschließen, dass sie ihn eher in den Schlaf verfolgte. Das eine oder andere Mitglied der Wissenschaftsteams hatte bereits von entsprechenden Alpträumen berichtet, in der Regel wenn sie nach vielstündigen Arbeiten unter diesem einen bestimmten „Boss“ bei ihm waren, um sich ein leichtes Schlafmittel abzuholen.
Der Schotte blieb in der Zugangstür zum Behandlungsraum stehen und beobachtete das sich ihm darbietende Schauspiel. Gedanklich vermerkte er dabei ein Sternchen für die arme Krankenschwester, die offensichtlich mit einiger Mühe um ihr ruhiges äußerliches Auftreten rang.
„Ich war gefangen – und ich betone GEFANGEN – in diesem ranzigen alten Schrotthaufen, den Sie als ‚Jumper‘ bezeichnen und das über Stunden! STUNDEN! Mit nichts außer zwei unqualifizierten PhDs und einem Marine, dessen Konversationsfähigkeiten eine dumpfe Backsteinmauer wie die reizendste Dinner-Begleitung erscheinen lassen!“
Carson beobachtete amüsiert, wie die Lippen der erfahrenen Krankenschwester zuckten, vermutlich aufgrund ihrer angestrengten Bemühungen gegenüber Dr. Rodney McKay nicht die Augen zu verdrehen.
„Und das während diese Stadt vom Hyperraum in eine Subraumblase fällt, beinahe von dieser zerquetscht wird, dann in der Folge dieses riskanten Manövers mit den Hyperraufenstern einem Beschuss von Unmengen an Antimaterie ausgesetzt wird und letztendlich nur durch die Nutzung eines kaum erforschten, experimentellen – und die Betonung liegt hier in besonderen Maße auf EXPERIMENTELL – Moment, wo war ich? Ah ja, der Wurmlochantrieb! Also nur durch die Nutzung dieses verdammten unerforschten Antriebs ist es uns gelungen der Subraumblase zu entkommen und es bis zu diesem Planten zu schaffen! Der nebenbei fernab von meiner ‚Wohlfühlzone‘ in einem absoluten Randgebiet der Pegasus-Galaxie zu sein scheint… aber das ist ein anderes Thema. All das während die Energieversorgung der Stadt den Bach runter gegangen ist und der Schutzschild nur noch für die Abdeckung der Kerngebiete ausreichend war! Verstehen Sie? Es gab einen vollständigen Schildausfall dort wo ich mich in diesem Schrotthaufen von Jumper befunden habe! Das bedeutet ungefilterte kosmische Strahlung, Mikrometeoriten… vielleicht sogar Antimateriewellen! Haben Sie auch nur die geringste Vorstellung davon, was das alles mit dem menschlichen Körper machen kann, hm?“
An diesem Punkt sah Carson sich dann nun doch gezwungen einzugreifen. Er hatte schließlich keine Ahnung wie lange dieses Gespräch, sofern man einen einseitigen Monolog so nennen konnte, schon andauerte und er wollte der armen Schwester nicht zu viel zumuten.
„Langsam Rodney, beruhigend Sie sich erstmal.“
“Carson! Gott sei Dank, es wurde aber auch Zeit, dass Sie auftauchen! Wissen Sie wie lange ich hier nun schon versuche meine medizinischen Bedürfnisse darzustellen?!“
‘Länger als für diese armen Leute hier zumutbar vermutlich‘ kommentierte Carson gedanklich, zeigte nach außen aber die ruhige Gelassenheit, die er sich eigentlich für die Behandlung von Kindern antrainiert hatte.
„Warum kommen Sie nicht erstmal kurz mit nach nebenan ins Labor, Rodney? Dort können wir uns ungestört unterhalten“ ‘und die armen Patienten und Mitarbeiter hier bekommen wieder ihre wohlverdiente Ruhe‘. Carson wandte sich nun mit einem freundlichen Lächeln an die Krankenschwester.
„Becky, wären Sie so nett diese beiden Tassen in mein Büro zu stellen? Ich kümmere mich zunächst um Dr. McKay hier und stehe danach für die Übergabe mit Dr. Fraiser zur Verfügung, das können Sie ihr schon mal ausrichten, falls Sie sie sehen. Sie und der Rest vom Team sollten übrigens direkt Feierabend machen, sobald die Ablösung da ist. Das war ein hervorragender Job letzte Nacht. Sie haben sich jetzt alle etwas Zeit zum Ausruhen verdient. Und ich denke ab morgen müssten wir wieder zu den regulären Dienstplänen zurückkehren können.“
“Ich warte hier immer noch, Carson!“
Oh, da meldete sich der altbekannte Quälgeist ja wieder. Rodney musste wirklich aufgebracht sein, wenn es schon ausreichte seinen Geduldsfaden zum Reißen zu bringen, dass er seinem Personal noch einige Anweisungen gab. Oder vielleicht lag es daran, dass er offensichtlich nicht bereit war den frischen Kaffee mit dem Physiker zu teilen? Als Friedensangebot würde das vermutlich durchaus taugen, aber dieses Mal war der Kaffee für Dr. Fraiser bestimmt. Denn er fürchtete, dass seine geschätzte Kollegin auch jetzt wo er hier war womöglich noch nicht direkt den Weg in eines der neu eingerichteten Quartiere für die Rapiditas-Besatzung einschlagen wollte. Nein, vermutlich gab es noch die eine oder andere Schreibarbeit, die sie fertig stellen wollte. Man wusste schließlich nie so wirklich was der Tag brachte, die medizinische Dokumentation gehörte daher zu den Dingen, die in der Regel keinen Aufschub duldeten.
Carson legte der Krankenschwester noch kurz aufmunternd eine Hand auf die Schulter, ehe er nun seine beiden freien Hände in den Taschen des weißen Arztkittels vergrub und sich mit Rodney gemeinsam auf den Weg ins angrenzende Labor machte. Er hatte zwar nicht vor dem Physiker direkt wieder Blut abzunehmen, das Pflaster vom letzten Mal war noch deutlich in der Armbeuge zu sehen, aber der kleine Raum bot ihnen zumindest etwas mehr Privatsphäre als die dünnen Vorhänge. Und Carson würde nicht den Fehler begehen und Rodney in sein Büro lassen, dort setzte sich der Physiker viel zu gerne fest und er brauchte diesen Raum heute dringender denn je für eine sicher sehr umfangreiche Übergabe.
Als Doktor Carson Beckett die Krankenstation von Atlantis betrat, tatsächlich ausgeschlafen, mit frisch gefülltem Magen (dank einem Abstecher in die Mensa) und zwei dampfenden Tassen Kaffee in der Hand, rechnete er mit so ziemlich allem. Aber nicht dem, was oder besser „wen“ er schon vom Korridor draußen aus hatte glasklar hören können.
“Ich glaube Sie unterschätzen hier gewaltig die Ernsthaftigkeit meiner Situation!“
Oh ja, Carson kannte diese Stimme nur zu gut und würde sie vermutlich im Schlaf wiedererkennen. Manchmal konnte er aber auch nicht ausschließen, dass sie ihn eher in den Schlaf verfolgte. Das eine oder andere Mitglied der Wissenschaftsteams hatte bereits von entsprechenden Alpträumen berichtet, in der Regel wenn sie nach vielstündigen Arbeiten unter diesem einen bestimmten „Boss“ bei ihm waren, um sich ein leichtes Schlafmittel abzuholen.
Der Schotte blieb in der Zugangstür zum Behandlungsraum stehen und beobachtete das sich ihm darbietende Schauspiel. Gedanklich vermerkte er dabei ein Sternchen für die arme Krankenschwester, die offensichtlich mit einiger Mühe um ihr ruhiges äußerliches Auftreten rang.
„Ich war gefangen – und ich betone GEFANGEN – in diesem ranzigen alten Schrotthaufen, den Sie als ‚Jumper‘ bezeichnen und das über Stunden! STUNDEN! Mit nichts außer zwei unqualifizierten PhDs und einem Marine, dessen Konversationsfähigkeiten eine dumpfe Backsteinmauer wie die reizendste Dinner-Begleitung erscheinen lassen!“
Carson beobachtete amüsiert, wie die Lippen der erfahrenen Krankenschwester zuckten, vermutlich aufgrund ihrer angestrengten Bemühungen gegenüber Dr. Rodney McKay nicht die Augen zu verdrehen.
„Und das während diese Stadt vom Hyperraum in eine Subraumblase fällt, beinahe von dieser zerquetscht wird, dann in der Folge dieses riskanten Manövers mit den Hyperraufenstern einem Beschuss von Unmengen an Antimaterie ausgesetzt wird und letztendlich nur durch die Nutzung eines kaum erforschten, experimentellen – und die Betonung liegt hier in besonderen Maße auf EXPERIMENTELL – Moment, wo war ich? Ah ja, der Wurmlochantrieb! Also nur durch die Nutzung dieses verdammten unerforschten Antriebs ist es uns gelungen der Subraumblase zu entkommen und es bis zu diesem Planten zu schaffen! Der nebenbei fernab von meiner ‚Wohlfühlzone‘ in einem absoluten Randgebiet der Pegasus-Galaxie zu sein scheint… aber das ist ein anderes Thema. All das während die Energieversorgung der Stadt den Bach runter gegangen ist und der Schutzschild nur noch für die Abdeckung der Kerngebiete ausreichend war! Verstehen Sie? Es gab einen vollständigen Schildausfall dort wo ich mich in diesem Schrotthaufen von Jumper befunden habe! Das bedeutet ungefilterte kosmische Strahlung, Mikrometeoriten… vielleicht sogar Antimateriewellen! Haben Sie auch nur die geringste Vorstellung davon, was das alles mit dem menschlichen Körper machen kann, hm?“
An diesem Punkt sah Carson sich dann nun doch gezwungen einzugreifen. Er hatte schließlich keine Ahnung wie lange dieses Gespräch, sofern man einen einseitigen Monolog so nennen konnte, schon andauerte und er wollte der armen Schwester nicht zu viel zumuten.
„Langsam Rodney, beruhigend Sie sich erstmal.“
“Carson! Gott sei Dank, es wurde aber auch Zeit, dass Sie auftauchen! Wissen Sie wie lange ich hier nun schon versuche meine medizinischen Bedürfnisse darzustellen?!“
‘Länger als für diese armen Leute hier zumutbar vermutlich‘ kommentierte Carson gedanklich, zeigte nach außen aber die ruhige Gelassenheit, die er sich eigentlich für die Behandlung von Kindern antrainiert hatte.
„Warum kommen Sie nicht erstmal kurz mit nach nebenan ins Labor, Rodney? Dort können wir uns ungestört unterhalten“ ‘und die armen Patienten und Mitarbeiter hier bekommen wieder ihre wohlverdiente Ruhe‘. Carson wandte sich nun mit einem freundlichen Lächeln an die Krankenschwester.
„Becky, wären Sie so nett diese beiden Tassen in mein Büro zu stellen? Ich kümmere mich zunächst um Dr. McKay hier und stehe danach für die Übergabe mit Dr. Fraiser zur Verfügung, das können Sie ihr schon mal ausrichten, falls Sie sie sehen. Sie und der Rest vom Team sollten übrigens direkt Feierabend machen, sobald die Ablösung da ist. Das war ein hervorragender Job letzte Nacht. Sie haben sich jetzt alle etwas Zeit zum Ausruhen verdient. Und ich denke ab morgen müssten wir wieder zu den regulären Dienstplänen zurückkehren können.“
“Ich warte hier immer noch, Carson!“
Oh, da meldete sich der altbekannte Quälgeist ja wieder. Rodney musste wirklich aufgebracht sein, wenn es schon ausreichte seinen Geduldsfaden zum Reißen zu bringen, dass er seinem Personal noch einige Anweisungen gab. Oder vielleicht lag es daran, dass er offensichtlich nicht bereit war den frischen Kaffee mit dem Physiker zu teilen? Als Friedensangebot würde das vermutlich durchaus taugen, aber dieses Mal war der Kaffee für Dr. Fraiser bestimmt. Denn er fürchtete, dass seine geschätzte Kollegin auch jetzt wo er hier war womöglich noch nicht direkt den Weg in eines der neu eingerichteten Quartiere für die Rapiditas-Besatzung einschlagen wollte. Nein, vermutlich gab es noch die eine oder andere Schreibarbeit, die sie fertig stellen wollte. Man wusste schließlich nie so wirklich was der Tag brachte, die medizinische Dokumentation gehörte daher zu den Dingen, die in der Regel keinen Aufschub duldeten.
Carson legte der Krankenschwester noch kurz aufmunternd eine Hand auf die Schulter, ehe er nun seine beiden freien Hände in den Taschen des weißen Arztkittels vergrub und sich mit Rodney gemeinsam auf den Weg ins angrenzende Labor machte. Er hatte zwar nicht vor dem Physiker direkt wieder Blut abzunehmen, das Pflaster vom letzten Mal war noch deutlich in der Armbeuge zu sehen, aber der kleine Raum bot ihnen zumindest etwas mehr Privatsphäre als die dünnen Vorhänge. Und Carson würde nicht den Fehler begehen und Rodney in sein Büro lassen, dort setzte sich der Physiker viel zu gerne fest und er brauchte diesen Raum heute dringender denn je für eine sicher sehr umfangreiche Übergabe.
“We are going to fight. We are going to be hurt. And in the end, we will stand.”
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
Das nebenstehende Avatarbild basiert auf dem Bild "Paul McGillion" aus der Mediendatenbank Flickr und wurde unter der Attribution-NonCommercial-ShareAlike 2.0 Generic (CC BY-NC-SA 2.0)-Lizenz veröffentlicht. Der Urheber des Bildes ist fc.nz.
- Rodney McKay
- Wissenschaftlicher Leiter Atlantis, Teammitglied SGA-1
- Beiträge: 112
- Registriert: 24.09.2011, 09:30
cf: [OM A] Taking Flight (Zeitsprung)
Dr. Rodney McKay trat unruhig in dem beengten Raum, den ihm die Krankenstation mit den ganzen herumstehenden Betten, Tischen und Geräten bot, von einem Fuß auf den anderen. Gerne wäre er ernsthaft etwas durch die Gegend gelaufen, aber nun da Carson da war, versuchte er sich zumindest etwas zurück zu halten.
Seine Hände und Arme wechselten ebenso unruhig ständig ihre Position bis er sie schließlich in einem beinahe komisch wirkenden Ausdruck von Empörung fest vor der Brust ineinander verschränkte und in dieser Haltung verharrte, bis der Herr Chefarzt endlich die erforderliche Zeit für ihn fand.
Natürlich war Carson in der für ihn üblichen Plauderstimmung und musste offenbar noch zig, aus Rodneys Sicht, vollkommen unwichtige Dinge an sein Personal weitergeben. Einen kurzen Moment hörte der Physiker sich das an, aber lange konnte er es sich nicht verkneifen Beckett mit einem deutlichen: „Ich warte hier immer noch, Carson!“ erneut auf sich aufmerksam zu machen.
Das zog dann auch endlich. Und sobald der Chefarzt sich von seinem Personal losreißen konnte, folgte Rodney dem Schotten in das angrenzende Labor.
Dieser Raum trug zwar die hochtrabende Bezeichnung "Labor", dabei handelte es sich genau genommen um einen nochmal deutlich kleineren Nebenraum, der für die Routinecheckups mit Blutdruckmessung, Blutabnahme und dem anderen Kleinkram genutzt wurde. Hatte Carson bei der Wahl dieser Örtlichkeit auch nur einen winzigen Moment an seine Platzangst gedacht??
Nun, offensichtlich nicht!
Und als ob das nicht genug wäre... Der Raum war sowieso schon klein, aber was er heute erlebte, schlug dem Fass den Boden aus. Irgendwer hatte dieses Ding augenscheinlich in ein Lager umfunktioniert... Auf jedem freien Felck waren Kisten und Kartons übereinander gestapelt. Überbleibsel von der mühsamen Ladungssicherung vor ihrem Flug möglicherweise... Und ja, das brachte ihn nun endlich wieder zu dem Grund seines Erscheinens hier, dieser verdammte Flug!
Nachdem Carson ihm gedeutet hatte Platz zu nehmen, setzte Rodney sich auf die einzige im Raum befindliche Liege und legte in typisch scharfem Tonfall los:
„Bei allem Respekt, Carson, und ja ich berücksichtige, dass diese Leute da draußen fast so lange auf den Beinen sind wie ich, aber es kann ja wohl nicht sein, dass man mir nicht einmal das Minimum der erforderlichen medizinischen Versorgung zukommen lässt!“
Dr. Rodney McKay trat unruhig in dem beengten Raum, den ihm die Krankenstation mit den ganzen herumstehenden Betten, Tischen und Geräten bot, von einem Fuß auf den anderen. Gerne wäre er ernsthaft etwas durch die Gegend gelaufen, aber nun da Carson da war, versuchte er sich zumindest etwas zurück zu halten.
Seine Hände und Arme wechselten ebenso unruhig ständig ihre Position bis er sie schließlich in einem beinahe komisch wirkenden Ausdruck von Empörung fest vor der Brust ineinander verschränkte und in dieser Haltung verharrte, bis der Herr Chefarzt endlich die erforderliche Zeit für ihn fand.
Natürlich war Carson in der für ihn üblichen Plauderstimmung und musste offenbar noch zig, aus Rodneys Sicht, vollkommen unwichtige Dinge an sein Personal weitergeben. Einen kurzen Moment hörte der Physiker sich das an, aber lange konnte er es sich nicht verkneifen Beckett mit einem deutlichen: „Ich warte hier immer noch, Carson!“ erneut auf sich aufmerksam zu machen.
Das zog dann auch endlich. Und sobald der Chefarzt sich von seinem Personal losreißen konnte, folgte Rodney dem Schotten in das angrenzende Labor.
Dieser Raum trug zwar die hochtrabende Bezeichnung "Labor", dabei handelte es sich genau genommen um einen nochmal deutlich kleineren Nebenraum, der für die Routinecheckups mit Blutdruckmessung, Blutabnahme und dem anderen Kleinkram genutzt wurde. Hatte Carson bei der Wahl dieser Örtlichkeit auch nur einen winzigen Moment an seine Platzangst gedacht??
Nun, offensichtlich nicht!
Und als ob das nicht genug wäre... Der Raum war sowieso schon klein, aber was er heute erlebte, schlug dem Fass den Boden aus. Irgendwer hatte dieses Ding augenscheinlich in ein Lager umfunktioniert... Auf jedem freien Felck waren Kisten und Kartons übereinander gestapelt. Überbleibsel von der mühsamen Ladungssicherung vor ihrem Flug möglicherweise... Und ja, das brachte ihn nun endlich wieder zu dem Grund seines Erscheinens hier, dieser verdammte Flug!
Nachdem Carson ihm gedeutet hatte Platz zu nehmen, setzte Rodney sich auf die einzige im Raum befindliche Liege und legte in typisch scharfem Tonfall los:
„Bei allem Respekt, Carson, und ja ich berücksichtige, dass diese Leute da draußen fast so lange auf den Beinen sind wie ich, aber es kann ja wohl nicht sein, dass man mir nicht einmal das Minimum der erforderlichen medizinischen Versorgung zukommen lässt!“
- Carson Beckett
- Chefarzt Atlantis
- Beiträge: 65
- Registriert: 10.10.2015, 10:12
„Das kann ich mir kaum vorstellen, aber wir werden sehen.“
Carson unterdrücke mit Mühe ein Aufseufzen und schnappte sich eines der im Raum liegenden Tablets. Bevor er sich in vollem Umfang auf eine Diskussion mit Rodney einlassen konnte, wollte er rasch einen Blick in dessen Krankenakte werfen, um herauszufinden was bisher alles gemacht wurde. Und natürlich ebenso was nicht, sowie das Warum, das hinter der jeweiligen Entscheidung steckte.
Nicht, dass er die Entscheidungen des hiesigen Personals anzweifeln wollte. Er vertraute sehr in seine eigenen Leute hier und ebenso in das neue Personal, dass Dr. Fraiser mitgebracht hatte. Keiner von ihnen hätte diesen Job, weder im SGC noch hier, lange behalten, wenn es irgendwelche Gründe zu zweifeln gäbe. Aber vor ihm saß nunmal Rodney McKay, er wusste aus Erfahrung, dass es besser war mit einer gewissen Vorbereitung in solche Gespräche einzusteigen.
Die Dokumentation, die der Chefarzt in der elektronischen Akte vorfand, war soweit er das sah vorbildlich. Und er konnte sogar rasch noch die ergänzenden Daten der beiden „unqualifizierten“ Physiker und des Lieutenant aufrufen, die mit Rodney zusammen in den frühen Morgenstunden auf die Krankenstation gekommen waren. Alle drei Personen hatten ebenfalls den Standard-Checkup durchlaufen und waren dann abgetreten, um sich für eine Mütze Schlaf in ihre Quartiere zurück zu ziehen. Zumindest hoffte er das, denn die drei konnten sicher ein wenig Ruhe und Entspannung gebrauchen, wenn Rodney wirklich die ganze gemeinsame Zeit über bereits eine vergleichbare Laune an den Tag gelegt hatte, wie jetzt.
Der Wissenschaftler in Person schaffte es sogar für diese Zeitdauer den Mund zu halten. Wahrscheinlich da er aus ihrer langjährigen Freundschaft die Einsicht gewonnen hatte, dass es ebenso wenig Sinn hatte einen Arzt mit Nachfragen zu nerven, wie einen Physiker. Schneller wurde die Arbeit bei beiden dadurch nicht, Genie hin oder her.
„Also Rodney, soweit ich das hier in Ihrer Akte sehen kann, sind alle Standardmaßnahmen umgesetzt. Wir haben den Routinecheck mit Blutdruck, Puls und Temperatur sowie die Blutuntersuchung. Die Ergebnisse von letzterem stehen noch aus, aber davon abgesehen deutet bisher alles auf völlige Gesundheit hin.“
Carson unterdrücke mit Mühe ein Aufseufzen und schnappte sich eines der im Raum liegenden Tablets. Bevor er sich in vollem Umfang auf eine Diskussion mit Rodney einlassen konnte, wollte er rasch einen Blick in dessen Krankenakte werfen, um herauszufinden was bisher alles gemacht wurde. Und natürlich ebenso was nicht, sowie das Warum, das hinter der jeweiligen Entscheidung steckte.
Nicht, dass er die Entscheidungen des hiesigen Personals anzweifeln wollte. Er vertraute sehr in seine eigenen Leute hier und ebenso in das neue Personal, dass Dr. Fraiser mitgebracht hatte. Keiner von ihnen hätte diesen Job, weder im SGC noch hier, lange behalten, wenn es irgendwelche Gründe zu zweifeln gäbe. Aber vor ihm saß nunmal Rodney McKay, er wusste aus Erfahrung, dass es besser war mit einer gewissen Vorbereitung in solche Gespräche einzusteigen.
Die Dokumentation, die der Chefarzt in der elektronischen Akte vorfand, war soweit er das sah vorbildlich. Und er konnte sogar rasch noch die ergänzenden Daten der beiden „unqualifizierten“ Physiker und des Lieutenant aufrufen, die mit Rodney zusammen in den frühen Morgenstunden auf die Krankenstation gekommen waren. Alle drei Personen hatten ebenfalls den Standard-Checkup durchlaufen und waren dann abgetreten, um sich für eine Mütze Schlaf in ihre Quartiere zurück zu ziehen. Zumindest hoffte er das, denn die drei konnten sicher ein wenig Ruhe und Entspannung gebrauchen, wenn Rodney wirklich die ganze gemeinsame Zeit über bereits eine vergleichbare Laune an den Tag gelegt hatte, wie jetzt.
Der Wissenschaftler in Person schaffte es sogar für diese Zeitdauer den Mund zu halten. Wahrscheinlich da er aus ihrer langjährigen Freundschaft die Einsicht gewonnen hatte, dass es ebenso wenig Sinn hatte einen Arzt mit Nachfragen zu nerven, wie einen Physiker. Schneller wurde die Arbeit bei beiden dadurch nicht, Genie hin oder her.
„Also Rodney, soweit ich das hier in Ihrer Akte sehen kann, sind alle Standardmaßnahmen umgesetzt. Wir haben den Routinecheck mit Blutdruck, Puls und Temperatur sowie die Blutuntersuchung. Die Ergebnisse von letzterem stehen noch aus, aber davon abgesehen deutet bisher alles auf völlige Gesundheit hin.“
“We are going to fight. We are going to be hurt. And in the end, we will stand.”
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
Das nebenstehende Avatarbild basiert auf dem Bild "Paul McGillion" aus der Mediendatenbank Flickr und wurde unter der Attribution-NonCommercial-ShareAlike 2.0 Generic (CC BY-NC-SA 2.0)-Lizenz veröffentlicht. Der Urheber des Bildes ist fc.nz.
- Rodney McKay
- Wissenschaftlicher Leiter Atlantis, Teammitglied SGA-1
- Beiträge: 112
- Registriert: 24.09.2011, 09:30
„Verdammt nochmal, Carson, haben Sie mir vorhin nicht zugehört? Ich habe mich über Stunden in diesem verrosteten alten Jumper außerhalb des Schildes befunden! Während Atlantis in einer Subraumblase steckte, mit Anti-Materie beschossen wurde und einen experimentellen Antrieb gestartet hat, waren wir nahezu ungeschützt der kosmischen Hintergrundstrahlung und wer weiß was sonst noch alles ausgesetzt!“, konterte der Physiker nun wieder mit deutlich erregter Stimme und begann dabei wild mit den Händen zu gestikulieren.
Das konnte doch nicht wahr sein, also von Carson hatte Rodney wirklich etwas anderes erwartet! Er war schließlich im Kontrollstuhlraum eingesetzt und musste daher, zu JEDEM Zeitpunkt, bestens darüber informiert gewesen sein, was alles geschehen war und wie es um die Energieversorgung und die Schilde gestanden hatte.
Himmel, es war letztendlich reines Glück gewesen, dass sie praktisch neben einem der Unterwasserhangars gestanden hatten, als alles den Bach runter gegangen war. Nur deswegen hatten sie es vor der Verkleinerung von Atlantis Schild überhaupt in einen Jumper geschafft! Dieser hatte sie vor dem tödlichen Vakuum geschützt und auch genug Sauerstoff für vier Personen bereitgestellt, trotz des Umstandes, dass die Lebenserhaltung mit einer Effizient von unter 30 Prozent gelaufen war. Die Luft im Jumper war mit zunehmender Zeit alles andere als angenehm geworden… und die Hitze erst! Er war völlig durchgeschwitzt gewesen, als sie endlich die Tür öffnen und aus dieser Blechbüchse hinaustreten konnten. Diese Zeit gehörte ohne Übertreibung zur schlimmsten seines Lebens! Insbesondere, da dieser Schrotthaufen die Frechheit besessen hatte ihn noch in anderer Hinsicht zu ärgern…
Selbstverständlich hatte er zeitnah (sprich: direkt) versucht den Kontrollraum zu erreichen, immerhin war bestimmt der eine oder andere daran interessiert, wo er gerade rumsaß und was das genaue Problem mit dem Hyperraumaggregat gewesen war, für dessen Reparatur er soweit rausgeschickt wurde. Und bei den ganzen Problemen, die sich dann plötzlich innerhalb kürzester Zeit entwickelt hatten, wäre seine Beteiligung sicher auch hilfreich gewesen. Aber die Kommunikationssysteme des Jumpers hatten nicht funktioniert… Und sein reguläres Headset hatte ebenfalls keine Verbindung, entweder durch einen ausgefallenen Funkverstärker oder aber aufgrund der Interferenzen, die die ganzen Begleiterscheinungen dieses Subraumblasenphänomens verursachten. Mit anderen Worten, er war abgeschnitten gewesen…
Abgeschnitten vom Schutz des Schildes im Hauptturm. Abgeschnitten von ordentlicher Gesellschaft, die etwas mit den Dingen anfangen konnte, von denen er sprach, wie zum Beispiel Radek oder, wenn es sein musste, auch Sheppard… Und er war abgeschnitten gewesen von sämtlichen Informationen.
Kein Piepen, kein Ziepen, ohne jeglichen Funkkontakt zum Hauptturm hatten sie in dieser Sardinenbüchse festgesessen und nicht den Hauch einer Ahnung davon, was draußen passierte… Und wenn man bedachte wie wichtig all das Wissen über Antiker-Technologie, das er als beinahe einziges in seinem Gehirn mit sich herumschleppte, bisher für den Fortbestand dieser Expedition gewesen waren, war dies ein Umstand, der sie gut und gerne alle das Leben hätte kosten könnten!
Rodney war niemand der von vornherein aufgab, daher hatte er so ziemlich alles versucht, um die Kommunikation zum Rest der Stadt wiederherzustellen. Ohne natürlich die Funktionsfähigkeit des Jumper Schildes (der ebenfalls nur mit reduzierter Stärke lief) und der eh schon schleppenden Lebenserhaltungssysteme zu beeinflussen.
Es war ein Kampf gewesen, ein absolutes Grauen. Er hatte den Jumper, soweit es ihm an der innenliegenden Revisionsklappe möglich war, auseinander genommen, die Kristalle neu zusammengesteckt, versucht Umleitungen für augenscheinlich nicht funktionstüchtige Bereiche im Hauptenergieverteiler einzubauen… Es hatte Stunden gedauert. Stunden! Und das war das nächste Problem.
In einem Puddle Jumper, dessen Funktionsfähigkeit sich auf Schilde, Lebenserhaltung und Beleuchtung beschränkten und der in einem Unterwasserhangar geparkt war, ohne Zugriff auf jegliche Sensordaten oder so etwas Einfaches wie ein verdammtes Fenster, war es unmöglich gewesen zu wissen, wie sich die Situation im Außenbereich entwickelte. Es war ein Ratespiel gewesen, ab wann die Atmosphäre im Hangar soweit wiederhergestellt war, dass sie den Jumper gefahrlos öffnen und verlassen konnten. Daher hatten sie dort gesessen… und gesessen… und gesessen… Bis ein verdammtes Team von Marines in den frühen Morgenstunden an die Jumpertür geklopft hatte! Stunden nachdem Sheppard diese verfluchte Stadt auf der Planetenoberfläche gelandet hatte!
Apropos Sheppard, wo war der Kerl abgeblieben? Er hatte den Offizier weder bei einer Selbstbeweihräucherung im Kontrollraum noch mit einem Pack Bier unterm Arm durch die Gänge schlendern sehen. Aber das war ein untergeordnetes Thema, erstmal war seine eigene medizinische Versorgung dran! Sheppard würde er sich im Nachgang vorknöpfen. Was dachte sich dieser Kerl dabei diesen Wurmlochantrieb zu benutzen? Hatte er überhaupt eine Vorstellung davon, was alles hätte schief gehen können? Einfach mal schnell ein Wurmloch in der Größe einer Stadt aus dem Hut zaubern, ohne, dass dieses über eine stabilisierte Randzone oder vergleichbare Sicherheitsmechanismen wie im Stargate verfügte… Nur eine minimale Kursabweichung wären bereits ausreichend gewesen, um sie alle mit absoluter Sicherheit umzubringen!
Aber genau sowas war absolut typisch für John Sheppard. Es hatte keine drei Tage in der Pegasus-Galaxie gebraucht um zu verstehen, dass dieser Kerl eine gefährliche Mischung aus Mut (der gelegentlich an Wahnsinn grenzte) und Aufopferungsbereitschaft darstellte, gepaart mit einem beinahe unverschämten Vorrat an Glück, der Fortune selbst sowas von blass aussehen lassen würde.
Das konnte doch nicht wahr sein, also von Carson hatte Rodney wirklich etwas anderes erwartet! Er war schließlich im Kontrollstuhlraum eingesetzt und musste daher, zu JEDEM Zeitpunkt, bestens darüber informiert gewesen sein, was alles geschehen war und wie es um die Energieversorgung und die Schilde gestanden hatte.
Himmel, es war letztendlich reines Glück gewesen, dass sie praktisch neben einem der Unterwasserhangars gestanden hatten, als alles den Bach runter gegangen war. Nur deswegen hatten sie es vor der Verkleinerung von Atlantis Schild überhaupt in einen Jumper geschafft! Dieser hatte sie vor dem tödlichen Vakuum geschützt und auch genug Sauerstoff für vier Personen bereitgestellt, trotz des Umstandes, dass die Lebenserhaltung mit einer Effizient von unter 30 Prozent gelaufen war. Die Luft im Jumper war mit zunehmender Zeit alles andere als angenehm geworden… und die Hitze erst! Er war völlig durchgeschwitzt gewesen, als sie endlich die Tür öffnen und aus dieser Blechbüchse hinaustreten konnten. Diese Zeit gehörte ohne Übertreibung zur schlimmsten seines Lebens! Insbesondere, da dieser Schrotthaufen die Frechheit besessen hatte ihn noch in anderer Hinsicht zu ärgern…
Selbstverständlich hatte er zeitnah (sprich: direkt) versucht den Kontrollraum zu erreichen, immerhin war bestimmt der eine oder andere daran interessiert, wo er gerade rumsaß und was das genaue Problem mit dem Hyperraumaggregat gewesen war, für dessen Reparatur er soweit rausgeschickt wurde. Und bei den ganzen Problemen, die sich dann plötzlich innerhalb kürzester Zeit entwickelt hatten, wäre seine Beteiligung sicher auch hilfreich gewesen. Aber die Kommunikationssysteme des Jumpers hatten nicht funktioniert… Und sein reguläres Headset hatte ebenfalls keine Verbindung, entweder durch einen ausgefallenen Funkverstärker oder aber aufgrund der Interferenzen, die die ganzen Begleiterscheinungen dieses Subraumblasenphänomens verursachten. Mit anderen Worten, er war abgeschnitten gewesen…
Abgeschnitten vom Schutz des Schildes im Hauptturm. Abgeschnitten von ordentlicher Gesellschaft, die etwas mit den Dingen anfangen konnte, von denen er sprach, wie zum Beispiel Radek oder, wenn es sein musste, auch Sheppard… Und er war abgeschnitten gewesen von sämtlichen Informationen.
Kein Piepen, kein Ziepen, ohne jeglichen Funkkontakt zum Hauptturm hatten sie in dieser Sardinenbüchse festgesessen und nicht den Hauch einer Ahnung davon, was draußen passierte… Und wenn man bedachte wie wichtig all das Wissen über Antiker-Technologie, das er als beinahe einziges in seinem Gehirn mit sich herumschleppte, bisher für den Fortbestand dieser Expedition gewesen waren, war dies ein Umstand, der sie gut und gerne alle das Leben hätte kosten könnten!
Rodney war niemand der von vornherein aufgab, daher hatte er so ziemlich alles versucht, um die Kommunikation zum Rest der Stadt wiederherzustellen. Ohne natürlich die Funktionsfähigkeit des Jumper Schildes (der ebenfalls nur mit reduzierter Stärke lief) und der eh schon schleppenden Lebenserhaltungssysteme zu beeinflussen.
Es war ein Kampf gewesen, ein absolutes Grauen. Er hatte den Jumper, soweit es ihm an der innenliegenden Revisionsklappe möglich war, auseinander genommen, die Kristalle neu zusammengesteckt, versucht Umleitungen für augenscheinlich nicht funktionstüchtige Bereiche im Hauptenergieverteiler einzubauen… Es hatte Stunden gedauert. Stunden! Und das war das nächste Problem.
In einem Puddle Jumper, dessen Funktionsfähigkeit sich auf Schilde, Lebenserhaltung und Beleuchtung beschränkten und der in einem Unterwasserhangar geparkt war, ohne Zugriff auf jegliche Sensordaten oder so etwas Einfaches wie ein verdammtes Fenster, war es unmöglich gewesen zu wissen, wie sich die Situation im Außenbereich entwickelte. Es war ein Ratespiel gewesen, ab wann die Atmosphäre im Hangar soweit wiederhergestellt war, dass sie den Jumper gefahrlos öffnen und verlassen konnten. Daher hatten sie dort gesessen… und gesessen… und gesessen… Bis ein verdammtes Team von Marines in den frühen Morgenstunden an die Jumpertür geklopft hatte! Stunden nachdem Sheppard diese verfluchte Stadt auf der Planetenoberfläche gelandet hatte!
Apropos Sheppard, wo war der Kerl abgeblieben? Er hatte den Offizier weder bei einer Selbstbeweihräucherung im Kontrollraum noch mit einem Pack Bier unterm Arm durch die Gänge schlendern sehen. Aber das war ein untergeordnetes Thema, erstmal war seine eigene medizinische Versorgung dran! Sheppard würde er sich im Nachgang vorknöpfen. Was dachte sich dieser Kerl dabei diesen Wurmlochantrieb zu benutzen? Hatte er überhaupt eine Vorstellung davon, was alles hätte schief gehen können? Einfach mal schnell ein Wurmloch in der Größe einer Stadt aus dem Hut zaubern, ohne, dass dieses über eine stabilisierte Randzone oder vergleichbare Sicherheitsmechanismen wie im Stargate verfügte… Nur eine minimale Kursabweichung wären bereits ausreichend gewesen, um sie alle mit absoluter Sicherheit umzubringen!
Aber genau sowas war absolut typisch für John Sheppard. Es hatte keine drei Tage in der Pegasus-Galaxie gebraucht um zu verstehen, dass dieser Kerl eine gefährliche Mischung aus Mut (der gelegentlich an Wahnsinn grenzte) und Aufopferungsbereitschaft darstellte, gepaart mit einem beinahe unverschämten Vorrat an Glück, der Fortune selbst sowas von blass aussehen lassen würde.
- Carson Beckett
- Chefarzt Atlantis
- Beiträge: 65
- Registriert: 10.10.2015, 10:12
Carson blieb geduldig, während Rodney ihm seine Sicht der Situation erläuterte. Die, wie nicht ganz untypisch, gelegentlich von der Wahrnehmung anderer abweichen konnte. Insbesondere wenn der Physiker erheblichem Stress oder Druck ausgesetzt gewesen war. Oder aber er brodelte innerlich, weil er in einer herausragenden Situation eben mal nicht an vorderster Front mitarbeiten konnte. Dies war insbesondere gerne der Fall, wenn andere es dann auch noch geschafft hatten Lösungen für die bestehenden Probleme zu finden, ohne das Rodney auch nur die Chance bekommen hatte es besser oder zumindest schneller zu tun. Hierzu war noch zu berücksichtigen, dass es auch bestimmte Persönlichkeiten gab, deren Erfolge eine weitaus stärkere Reaktion von dem Physiker triggern konnten, als andere.
Carson kannte Rodney nun schon eine ganze Weile und ja er hatte gehört, was dieser alles erzählt hatte. Ebenso hatte er die Notizen in den Krankenakten der beteiligten Personen gerade überflogen. Diese ergaben für ihn persönlich ein sehr stimmiges Bild, in dem die tatsächliche Gefahr aber nicht ganz so hoch einzustufen wäre, wie von dem Physiker nun gefordert.
Unter Berücksichtigung der Gesamtumstände, er selbst hatte durch seine Position im Kontrollstuhlraum ja wirklich alles mitbekommen, tippte Carson fest darauf, dass das eigentliche Problem bei Option 2 lag und Rodney momentan Schwierigkeiten damit hatte mit seinem eigenen Frust umzugehen. Das war aus Sicht des Schotten nicht schlimm und bis zu einem gewissen Grad verständlich. Er selbst hätte sich auch eine Beteiligung Rodneys an der Problemlösung gewünscht. Vielleicht hätte er tatsächlich noch irgendeine zündende Idee gehabt, die möglicherweise verhindert hätte, dass ihr Pilot nun in überaus schlechter Verfassung in Isolationsraum 2 untergebracht war…
Aber vermutlich waren diese Gedanken völlig fehl am Platz. Auch Rodney hätte nicht verhindern können, dass John sowohl körperlich als auch geistig in diesem Maße überbelastet wurde. Es war eine herausragende Leistung gewesen die Stadt mitsamt aller Bewohner so lange in der Subraumblase am Leben zu erhalten, wie der Lieutenant Colonel es getan hatte. Und der Einsatz des experimentellen Wurmlochantriebs war wahrscheinlich ihre einzige Chance gewesen, um diesem seltsamen Phänomen überhaupt entkommen zu können.
Zudem hatte es sicher seinen Grund, dass dieser Antrieb im experimentellen Stadium geblieben und eben nicht weiterentwickelt worden war. Man konnte vieles über die Antiker sagen, aber sicher nicht, dass sie bei den ersten Anzeichen von Risiken direkt von ihren Plänen abließen. Er konnte in seinen Dokumentationen über die letzten drei Jahre genug Beispiele für solche Fälle finden, sowie ausführliche Informationen über die teils schwerwiegenden Folgen für Mitarbeiter dieser Expedition, die das Pech hatten über das eine oder andere Überraschungs-Ei der Antiker zu stolpern… Wenn die Antiker von etwas abließen, dann nicht ohne Grund. Und genau deswegen würde Carson sich hüten diese Gedanken jemals auch nur im Ansatz auszusprechen.
Hinsichtlich der derzeitigen Diskrepanz zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung der Situation, sah der Chefarzt es jedoch als erforderlich an, den Physiker behutsam auf den ‚richtigen Weg‘ zurück zu führen. Tja, manchmal kam es sich beinahe wie einer dieser weisen Jedi Ritter vor, die ständig die Mühe hatten ihre Schüler nicht in die falsche Richtung abdriften zu lassen… Und er war offensichtlich schon viel zu lange in dieser Stadt, wenn er ernsthaft von sich aus solche Vergleiche zog.
„Rodney, Sie haben selbst gesagt, sie waren in einem Jumper… Einem Jumper, der für Flüge im All konzipiert wurde. Ich verstehe, dass er offenbar sehr alt und defekt ist. Aber die Hülle soll laut den Notizen hier intakt gewesen sein.“
Der Schotte ließ seine Worte einen kurzen Moment sacken, ehe er noch eine ergänzende Frage an den Wissenschaftler stellt, um sein sanftes Stochern fortzuführen:
„Und stimmt es, dass Sie den Schild des Jumpers während der gesamten Zeit aktiviert halten konnten?“
Carson kannte Rodney nun schon eine ganze Weile und ja er hatte gehört, was dieser alles erzählt hatte. Ebenso hatte er die Notizen in den Krankenakten der beteiligten Personen gerade überflogen. Diese ergaben für ihn persönlich ein sehr stimmiges Bild, in dem die tatsächliche Gefahr aber nicht ganz so hoch einzustufen wäre, wie von dem Physiker nun gefordert.
Unter Berücksichtigung der Gesamtumstände, er selbst hatte durch seine Position im Kontrollstuhlraum ja wirklich alles mitbekommen, tippte Carson fest darauf, dass das eigentliche Problem bei Option 2 lag und Rodney momentan Schwierigkeiten damit hatte mit seinem eigenen Frust umzugehen. Das war aus Sicht des Schotten nicht schlimm und bis zu einem gewissen Grad verständlich. Er selbst hätte sich auch eine Beteiligung Rodneys an der Problemlösung gewünscht. Vielleicht hätte er tatsächlich noch irgendeine zündende Idee gehabt, die möglicherweise verhindert hätte, dass ihr Pilot nun in überaus schlechter Verfassung in Isolationsraum 2 untergebracht war…
Aber vermutlich waren diese Gedanken völlig fehl am Platz. Auch Rodney hätte nicht verhindern können, dass John sowohl körperlich als auch geistig in diesem Maße überbelastet wurde. Es war eine herausragende Leistung gewesen die Stadt mitsamt aller Bewohner so lange in der Subraumblase am Leben zu erhalten, wie der Lieutenant Colonel es getan hatte. Und der Einsatz des experimentellen Wurmlochantriebs war wahrscheinlich ihre einzige Chance gewesen, um diesem seltsamen Phänomen überhaupt entkommen zu können.
Zudem hatte es sicher seinen Grund, dass dieser Antrieb im experimentellen Stadium geblieben und eben nicht weiterentwickelt worden war. Man konnte vieles über die Antiker sagen, aber sicher nicht, dass sie bei den ersten Anzeichen von Risiken direkt von ihren Plänen abließen. Er konnte in seinen Dokumentationen über die letzten drei Jahre genug Beispiele für solche Fälle finden, sowie ausführliche Informationen über die teils schwerwiegenden Folgen für Mitarbeiter dieser Expedition, die das Pech hatten über das eine oder andere Überraschungs-Ei der Antiker zu stolpern… Wenn die Antiker von etwas abließen, dann nicht ohne Grund. Und genau deswegen würde Carson sich hüten diese Gedanken jemals auch nur im Ansatz auszusprechen.
Hinsichtlich der derzeitigen Diskrepanz zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung der Situation, sah der Chefarzt es jedoch als erforderlich an, den Physiker behutsam auf den ‚richtigen Weg‘ zurück zu führen. Tja, manchmal kam es sich beinahe wie einer dieser weisen Jedi Ritter vor, die ständig die Mühe hatten ihre Schüler nicht in die falsche Richtung abdriften zu lassen… Und er war offensichtlich schon viel zu lange in dieser Stadt, wenn er ernsthaft von sich aus solche Vergleiche zog.
„Rodney, Sie haben selbst gesagt, sie waren in einem Jumper… Einem Jumper, der für Flüge im All konzipiert wurde. Ich verstehe, dass er offenbar sehr alt und defekt ist. Aber die Hülle soll laut den Notizen hier intakt gewesen sein.“
Der Schotte ließ seine Worte einen kurzen Moment sacken, ehe er noch eine ergänzende Frage an den Wissenschaftler stellt, um sein sanftes Stochern fortzuführen:
„Und stimmt es, dass Sie den Schild des Jumpers während der gesamten Zeit aktiviert halten konnten?“
“We are going to fight. We are going to be hurt. And in the end, we will stand.”
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
Das nebenstehende Avatarbild basiert auf dem Bild "Paul McGillion" aus der Mediendatenbank Flickr und wurde unter der Attribution-NonCommercial-ShareAlike 2.0 Generic (CC BY-NC-SA 2.0)-Lizenz veröffentlicht. Der Urheber des Bildes ist fc.nz.
- Rodney McKay
- Wissenschaftlicher Leiter Atlantis, Teammitglied SGA-1
- Beiträge: 112
- Registriert: 24.09.2011, 09:30
Rodney war innerlich noch immer ein Bündel nervöser Energie und ja, das zeigte sich auch nach außen. In seiner Mimik war nicht zu verkennen, dass er wenig Verständnis für diese Diskussion hatte. Aber auf der anderen Seite war das hier vor ihm nicht irgendeine Pflegekraft, Krankenschwester oder ein Assistenzarzt… Nein, es war Carson Beckett persönlich. Und er schätze Carson. Vielleicht sogar mehr als das. Wenn er ehrlich war, sah er den Chefarzt als einen Freund an. Auf seine Weise versteht sich. Diese Freundschaft war somit nicht unbedingt an den klassischen Maßstäben zu messen. Aber das galt für so ziemlich jede soziale Beziehung, auf die er sich im Verlauf seines bisherigen Lebens eingelassen hatte.
Als der Chefarzt daher nun seine Rückfragen stellte, nahm er dem Physiker mit diesen in gewisser Weise etwas den Wind aus den Segeln… aber definitiv nicht vollständig.
„Natürlich sind die Jumper für den Weltraum konzipiert! Und ja, mir ist es gelungen den Schild zu aktivieren, allerdings mit einer Effizienz von läppischen 43 Prozent!“, entgegnete Rodney noch immer in nicht gerade neutralem Tonfall.
„Aber der reguläre Weltraum ist wohl kaum mit dieser Subraumblase gleichzusetzten! Wir haben uns genau genommen in einem Phänomen befunden, dass es nicht einmal hätte geben sollen! Diese Anomalien sind weder durch uns noch die Antiker in einem annehmbaren Rahmen erforscht. Und warum? Erstens, weil solche Dinge absolut nicht vorhersehbar geschehen. Und zweitens, weil, im Fall der Fälle, dass man das Pech hat in sie hinein zu geraten, die Überlebenschancen verschwindend gering sind. Wir haben es ja gesehen! Die Idee, die Sam Carter und dieser Wraith aus dem Hut gezaubert haben, mag in der Theorie gut gewesen sein, aber in der Realität hat sie unsere Lage verschlimmert, da wir auch noch mit Antimaterie bombardiert wurden!“
Rodney konnte zwar nicht ausschließen, dass er anhand der zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Daten die gleiche Empfehlung ausgesprochen hätte... aber Fakt war, er hatte es nicht getan. Und warum? Weil er nicht einmal eine Ahnung davon hatte, was genau außerhalb der vier Wände seines verrosteten dämlichen Jumpers abging! Und ja, dieser Umstand an sich, wurmte ihn noch immer gewaltig.
Als der Chefarzt daher nun seine Rückfragen stellte, nahm er dem Physiker mit diesen in gewisser Weise etwas den Wind aus den Segeln… aber definitiv nicht vollständig.
„Natürlich sind die Jumper für den Weltraum konzipiert! Und ja, mir ist es gelungen den Schild zu aktivieren, allerdings mit einer Effizienz von läppischen 43 Prozent!“, entgegnete Rodney noch immer in nicht gerade neutralem Tonfall.
„Aber der reguläre Weltraum ist wohl kaum mit dieser Subraumblase gleichzusetzten! Wir haben uns genau genommen in einem Phänomen befunden, dass es nicht einmal hätte geben sollen! Diese Anomalien sind weder durch uns noch die Antiker in einem annehmbaren Rahmen erforscht. Und warum? Erstens, weil solche Dinge absolut nicht vorhersehbar geschehen. Und zweitens, weil, im Fall der Fälle, dass man das Pech hat in sie hinein zu geraten, die Überlebenschancen verschwindend gering sind. Wir haben es ja gesehen! Die Idee, die Sam Carter und dieser Wraith aus dem Hut gezaubert haben, mag in der Theorie gut gewesen sein, aber in der Realität hat sie unsere Lage verschlimmert, da wir auch noch mit Antimaterie bombardiert wurden!“
Rodney konnte zwar nicht ausschließen, dass er anhand der zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Daten die gleiche Empfehlung ausgesprochen hätte... aber Fakt war, er hatte es nicht getan. Und warum? Weil er nicht einmal eine Ahnung davon hatte, was genau außerhalb der vier Wände seines verrosteten dämlichen Jumpers abging! Und ja, dieser Umstand an sich, wurmte ihn noch immer gewaltig.
- Carson Beckett
- Chefarzt Atlantis
- Beiträge: 65
- Registriert: 10.10.2015, 10:12
Mit einem stummen Seufzer auf den Lippen hörte Carson erneut zu, als Rodney sich gekonnt wieder in Rage redete. Es wäre vermutlich auch zu einfach gewesen, wenn er keine Wiederworte von dem Physiker erhalten hätte.
Aber gut, dies war nun wirklich nicht ihre erste Unterhalten dieser Art, auch wenn die Gesamtumstände in denen sie derzeit steckten schon besonders waren. Dabei meinte der Schotte nicht unbedingt „besonders“ im Sinne von „besonders schlecht“, immerhin hatten sie es geschafft diesen Planeten zu erreichen. Und das ohne dass die Stadt selbst verheerende Schäden erlitten hatte. Auch die Anzahl der Toten und Verletzten hielt sich in Grenzen, insbesondere wenn er bedachte wie nahe sie zeitweise alle dem sicheren Tod gestanden hatten. Aber das war nun überstanden. Und Atlantis hatte einen neuen Hafen gefunden, der ihnen genau die Umwelt bot, auf die sie zum Überleben angewiesen waren.
Der Chefarzt entschied erneut sich etwas zurück zu halten und Rodney somit die Chance zu geben sich seinen Frust von der Seele zu reden. Auch wenn es tatsächlich genug andere Dinge für ihn zu tun gegeben hätte. Aber Rodney gehörte zu den Menschen, für die er sich als Arzt verantwortlich sah. Und tatsächlich auch als Freund. Daher war es für ihn in Ordnung hier etwas mehr Zeit zu investieren.
Und mit etwas Glück gelang es ihm sogar das Gespräch so zu beenden, dass der Physiker mit sowas ähnlichem wie guter Laune dieses Stockwerk verließ. Aber nein, diesen Gedanken strich Carson direkt wieder. Denn genau genommen gab es da ja noch etwas, worüber er Rodney informieren sollte… Er wollte dies nur nicht tun, ehe er von Dr. Fraiser einen aktuellen Status zum Zustand ihres kritischen Patienten erhalten hatte. Momentan war das Risiko zu groß, dass er etwas Falsches sagte, also hielt Carson den Mund. Und es gab ja auch noch Ronon und Teyla.
Vielleicht sollte er diese drei einfach gemeinsam per Funk zu sich bitten, sobald die Übergabe mit Dr. Fraiser erledigt war. Womöglich tat es dem einen oder anderen ganz gut mit den Nachrichten zu ihrem Teamleiter nicht alleine konfrontiert zu werden.
Doch als Rodney nun die Idee von Skarg und Sam Carter mit den gegensätzlichen Hyperraumfenstern erwähnte, und das nicht gerade auf eine positive Art und Weise, sah Carson sich gezwungen dieser Darstellung etwas entgegen zu halten.
„Mag sein, dass diese Idee ihre Schattenseite hatte. Aber nach dem was ich mitbekommen habe, war es durch die in der Subraumblase entstandenen Risse wesentlich einfacher den Wurmlochantrieb zu benutzten. Ich weiß ich bin kein Physiker, aber es gab definitiv klar die Aussage, dass die Nutzung des Antriebs durch natürlich entstehende Mikrowurmlöcher erleichtert werden würde.“, entgegnete Carson nun in bestimmtem Tonfall.
„Und ich denke das Ergebnis spricht für sich, Rodney. Immerhin haben wir es dank diesem Antrieb zu diesem Planeten hier geschafft. Haben Sie sich zumindest schonmal die Zeit genommen einen Blick auf die Bucht zu werfen? Oder ist sämtliche Zeit dafür drauf gegangen die Flugdaten nachzuarbeiten?“
Aber gut, dies war nun wirklich nicht ihre erste Unterhalten dieser Art, auch wenn die Gesamtumstände in denen sie derzeit steckten schon besonders waren. Dabei meinte der Schotte nicht unbedingt „besonders“ im Sinne von „besonders schlecht“, immerhin hatten sie es geschafft diesen Planeten zu erreichen. Und das ohne dass die Stadt selbst verheerende Schäden erlitten hatte. Auch die Anzahl der Toten und Verletzten hielt sich in Grenzen, insbesondere wenn er bedachte wie nahe sie zeitweise alle dem sicheren Tod gestanden hatten. Aber das war nun überstanden. Und Atlantis hatte einen neuen Hafen gefunden, der ihnen genau die Umwelt bot, auf die sie zum Überleben angewiesen waren.
Der Chefarzt entschied erneut sich etwas zurück zu halten und Rodney somit die Chance zu geben sich seinen Frust von der Seele zu reden. Auch wenn es tatsächlich genug andere Dinge für ihn zu tun gegeben hätte. Aber Rodney gehörte zu den Menschen, für die er sich als Arzt verantwortlich sah. Und tatsächlich auch als Freund. Daher war es für ihn in Ordnung hier etwas mehr Zeit zu investieren.
Und mit etwas Glück gelang es ihm sogar das Gespräch so zu beenden, dass der Physiker mit sowas ähnlichem wie guter Laune dieses Stockwerk verließ. Aber nein, diesen Gedanken strich Carson direkt wieder. Denn genau genommen gab es da ja noch etwas, worüber er Rodney informieren sollte… Er wollte dies nur nicht tun, ehe er von Dr. Fraiser einen aktuellen Status zum Zustand ihres kritischen Patienten erhalten hatte. Momentan war das Risiko zu groß, dass er etwas Falsches sagte, also hielt Carson den Mund. Und es gab ja auch noch Ronon und Teyla.
Vielleicht sollte er diese drei einfach gemeinsam per Funk zu sich bitten, sobald die Übergabe mit Dr. Fraiser erledigt war. Womöglich tat es dem einen oder anderen ganz gut mit den Nachrichten zu ihrem Teamleiter nicht alleine konfrontiert zu werden.
Doch als Rodney nun die Idee von Skarg und Sam Carter mit den gegensätzlichen Hyperraumfenstern erwähnte, und das nicht gerade auf eine positive Art und Weise, sah Carson sich gezwungen dieser Darstellung etwas entgegen zu halten.
„Mag sein, dass diese Idee ihre Schattenseite hatte. Aber nach dem was ich mitbekommen habe, war es durch die in der Subraumblase entstandenen Risse wesentlich einfacher den Wurmlochantrieb zu benutzten. Ich weiß ich bin kein Physiker, aber es gab definitiv klar die Aussage, dass die Nutzung des Antriebs durch natürlich entstehende Mikrowurmlöcher erleichtert werden würde.“, entgegnete Carson nun in bestimmtem Tonfall.
„Und ich denke das Ergebnis spricht für sich, Rodney. Immerhin haben wir es dank diesem Antrieb zu diesem Planeten hier geschafft. Haben Sie sich zumindest schonmal die Zeit genommen einen Blick auf die Bucht zu werfen? Oder ist sämtliche Zeit dafür drauf gegangen die Flugdaten nachzuarbeiten?“
“We are going to fight. We are going to be hurt. And in the end, we will stand.”
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
Das nebenstehende Avatarbild basiert auf dem Bild "Paul McGillion" aus der Mediendatenbank Flickr und wurde unter der Attribution-NonCommercial-ShareAlike 2.0 Generic (CC BY-NC-SA 2.0)-Lizenz veröffentlicht. Der Urheber des Bildes ist fc.nz.
- Rodney McKay
- Wissenschaftlicher Leiter Atlantis, Teammitglied SGA-1
- Beiträge: 112
- Registriert: 24.09.2011, 09:30
Rodney verschränkte die Arme vor der Brust und zog die Augenbrauen hoch. Auch wenn die Wirkung dieser Gesten durch den Fakt, dass er noch immer auf einer schmalen Krankenliege saß und durchgängig leicht zu dem vor ihm stehenden Chefarzt aufblicke musste, etwas untergraben wurde.
„Aber natürlich, Carson! Wie hätte ich bloß darauf verzichten können einen Teil meiner wertwollen Zeit damit zuzubringen eine außerirdische Bucht und die dichten Wälder zu betrachten, die sich nur einen Steinwurf von unserem Schild entfernt auftürmen und vermutlich allerhand bedrohliche Tiere und giftige Pflanzen beherbergen! Hey, vielleicht sollte ich meine wissenschaftliche Karriere gleich ganz an den Nagel hängen und stattdessen Postkarten mit ‚Gruß aus der Subraumhölle‘ oder ‚Rent free - die Teufelsbucht‘ designen!“
McKays Tonfall triefte nur so vor Sarkasmus und der Wissenschaftler konnte sich nur mit Mühe davon abhalten aufzustehen. Vermutlich hätte er genau das längst getan, wenn das nicht bedeuten würde, dass er dank der Enge des Raumes mit den ganzen Kisten direkt in den Chefarzt vor sich rammen dürfte.
Wie war das gleich nochmal mit der Berücksichtigung seiner Platzangst gewesen? Ach ja, offensichtlich war auch das nichts weiter als eine winzige, unbedeutende Randnotiz in den Augen der anderen. Ebenso wie die Tatsache, dass sie alle um Haaresbreite draufgegangen waren!
Es mochte sein, dass der eine oder andere sich von dem netten Anblick einer Bucht mit hübschem blauen Wasser täuschen ließ, aber nicht er! Aus seiner Sicht hatten sie noch längst keine Garantie dafür, dass dieser Planet weniger gefährlich war als diese Subraumblase, sobald sie gezwungen waren den Schild aufgrund von Energiemangel abzuschalten. Immerhin hatten sie keine Ahnung was das tierische und pflanzliche Leben hier draußen im intergalaktischen Nirgendwo für sie bereithielt. Vielleicht gab es irgendwelche Blütenpollen oder giftige Insekten auf diesem abgelegenen Planeten, die die Hälfte der in er Stadt befindlichen Menschen innerhalb weniger Tage an einem anaphylaktischen Schock sterben lassen würde! Und an die ganzen fremden Viren und Bakterien mit ihren potentiell verhängnisvollen Auswirkungen auf ihre anfälligen, menschlichen Körper mochte er gar nicht erst denken…
Dazu kam ihre noch immer unklare Position womöglich irgendwo am äußersten Rand der Pegasus-Galaxie. Einem Rand, mit dem sie nebenbei bemerkt zuvor vermutlich noch rein gar nichts zu tun gehabt hatten, sonst hätten die Systeme der Stadt nur wenige Stunden benötigen dürfen um die notwendigen Berechnungen fertig zu stellen.
Wer wusste, vielleicht hatte Sheppard es mit diesem experimentellen Antrieb ja auch noch hinbekommen sie mehrere tausend Jahre in die Zukunft zu katapultieren und damit in eine Phase, in der die Pegasus-Galaxie unweigerlich mit der um einiges größeren Andromeda-Galaxie kollidieren würde!
Rodney konnte nicht behaupten, dass er besonders scharf darauf war einen Logenplatz bei einem solchen Verschmelzungsprozess inne zu haben, aber gut. Es war offensichtlich noch zu früh, um irgendetwas über ihren Standort aussagen zu können. Er hoffte nur sie blieben lange genug am Leben um das zu ändern. In der Gesamtschau betrachtet, lieferten ihm die ganzen noch bestehenden Probleme und Unsicherheiten gepaart mit den höllischen Stunden seiner Gefangenschaft in einem ranzigen Jumper rein gar nichts positives, was in der Lage gewesen wäre seine Laune auch nur im Geringsten zu verbessern.
„Ja, wir sind hier angekommen. Und klar, technisch gesehen hätten diese ach so brillant improvisierten Pläne uns alle zwar in einer interdimensionalen Singularität in Stücke reißen können, aber hey, die Aussicht ist schön! Die Sonne scheint! - Also wen kümmert’s! Ist es das, was Sie von mir hören wollen, Carson, hm?“
Der Physiker schüttelte voller Unverständnis den Kopf. "Echt klasse. Denn wissen Sie was, das ist genau die Art von solider wissenschaftlicher Methodik, die mich Nacht für Nacht besonders ruhig schlafen lässt!""
„Aber natürlich, Carson! Wie hätte ich bloß darauf verzichten können einen Teil meiner wertwollen Zeit damit zuzubringen eine außerirdische Bucht und die dichten Wälder zu betrachten, die sich nur einen Steinwurf von unserem Schild entfernt auftürmen und vermutlich allerhand bedrohliche Tiere und giftige Pflanzen beherbergen! Hey, vielleicht sollte ich meine wissenschaftliche Karriere gleich ganz an den Nagel hängen und stattdessen Postkarten mit ‚Gruß aus der Subraumhölle‘ oder ‚Rent free - die Teufelsbucht‘ designen!“
McKays Tonfall triefte nur so vor Sarkasmus und der Wissenschaftler konnte sich nur mit Mühe davon abhalten aufzustehen. Vermutlich hätte er genau das längst getan, wenn das nicht bedeuten würde, dass er dank der Enge des Raumes mit den ganzen Kisten direkt in den Chefarzt vor sich rammen dürfte.
Wie war das gleich nochmal mit der Berücksichtigung seiner Platzangst gewesen? Ach ja, offensichtlich war auch das nichts weiter als eine winzige, unbedeutende Randnotiz in den Augen der anderen. Ebenso wie die Tatsache, dass sie alle um Haaresbreite draufgegangen waren!
Es mochte sein, dass der eine oder andere sich von dem netten Anblick einer Bucht mit hübschem blauen Wasser täuschen ließ, aber nicht er! Aus seiner Sicht hatten sie noch längst keine Garantie dafür, dass dieser Planet weniger gefährlich war als diese Subraumblase, sobald sie gezwungen waren den Schild aufgrund von Energiemangel abzuschalten. Immerhin hatten sie keine Ahnung was das tierische und pflanzliche Leben hier draußen im intergalaktischen Nirgendwo für sie bereithielt. Vielleicht gab es irgendwelche Blütenpollen oder giftige Insekten auf diesem abgelegenen Planeten, die die Hälfte der in er Stadt befindlichen Menschen innerhalb weniger Tage an einem anaphylaktischen Schock sterben lassen würde! Und an die ganzen fremden Viren und Bakterien mit ihren potentiell verhängnisvollen Auswirkungen auf ihre anfälligen, menschlichen Körper mochte er gar nicht erst denken…
Dazu kam ihre noch immer unklare Position womöglich irgendwo am äußersten Rand der Pegasus-Galaxie. Einem Rand, mit dem sie nebenbei bemerkt zuvor vermutlich noch rein gar nichts zu tun gehabt hatten, sonst hätten die Systeme der Stadt nur wenige Stunden benötigen dürfen um die notwendigen Berechnungen fertig zu stellen.
Wer wusste, vielleicht hatte Sheppard es mit diesem experimentellen Antrieb ja auch noch hinbekommen sie mehrere tausend Jahre in die Zukunft zu katapultieren und damit in eine Phase, in der die Pegasus-Galaxie unweigerlich mit der um einiges größeren Andromeda-Galaxie kollidieren würde!
Rodney konnte nicht behaupten, dass er besonders scharf darauf war einen Logenplatz bei einem solchen Verschmelzungsprozess inne zu haben, aber gut. Es war offensichtlich noch zu früh, um irgendetwas über ihren Standort aussagen zu können. Er hoffte nur sie blieben lange genug am Leben um das zu ändern. In der Gesamtschau betrachtet, lieferten ihm die ganzen noch bestehenden Probleme und Unsicherheiten gepaart mit den höllischen Stunden seiner Gefangenschaft in einem ranzigen Jumper rein gar nichts positives, was in der Lage gewesen wäre seine Laune auch nur im Geringsten zu verbessern.
„Ja, wir sind hier angekommen. Und klar, technisch gesehen hätten diese ach so brillant improvisierten Pläne uns alle zwar in einer interdimensionalen Singularität in Stücke reißen können, aber hey, die Aussicht ist schön! Die Sonne scheint! - Also wen kümmert’s! Ist es das, was Sie von mir hören wollen, Carson, hm?“
Der Physiker schüttelte voller Unverständnis den Kopf. "Echt klasse. Denn wissen Sie was, das ist genau die Art von solider wissenschaftlicher Methodik, die mich Nacht für Nacht besonders ruhig schlafen lässt!""
Zuletzt geändert von Rodney McKay am 12.04.2025, 01:47, insgesamt 3-mal geändert.
- Carson Beckett
- Chefarzt Atlantis
- Beiträge: 65
- Registriert: 10.10.2015, 10:12
„Zum Teufel nochmal, Rodney, jetzt halten Sie aber endlich mal die Luft an!“
Carson war selbst etwas erschrocken, als diese Worte in deutlich lauterem Tonfall als für den Chefarzt üblich regelrecht aus ihm herausplatzen. Und er war auch nicht unbedingt stolz darauf, dass er sich von dem Physiker soweit hatte bringen lassen. Insbesondere, da er sich eigentlich fest vorgenommen hatte seinen etwas spezielleren Freund mit einem positiven Gefühl aus dieser Unterhaltung und im Idealfall auch diesen Räumlichkeiten zu entlassen. Zumindest vorerst, denn die Stimmung würde sich zweifelsfrei grundlegend ändern, sobald er SGA-1 über die Verfassung von John Sheppard informiert hatte…
Aber Rodney hatte es schlicht und einfach übertrieben. Carson konnte sich wirklich viel Genörgel von dem Kanadier anhören. Da solche Meckereien gut und gerne 60 Prozent der regulären Konversation mit „Dr. McKay“ ausmachen konnten, war er ja auch nichts anderes gewöhnt. Und immerhin befand er sich in der komfortablen Situation, dass er dem Chefphysiker in keiner Weise unterstellt war und daher einfach auf Durchzug schalten oder sich umdrehen und den Raum verlassen konnte, wenn es ihm zu bunt wurde. Dieses Glück hatten andere nicht… Und bei genauerer Betrachtung lag der Meckeranteil vielleicht doch eher um die 80 Prozent. Wenn nicht bisher, dann spätestens nach dieser Unterhaltung, die momentan die beachtliche Quote von 100 Prozent aufwies.
Jetzt gerade in diesem Moment war Carson dummerweise an einem Punkt, an dem er das so einfach nicht mehr stehen lassen konnte. Die Art und Weise wie Rodney gerade durch seine Bemerkungen die harte Arbeit von den Personen denunzierte, die faktisch vor wenigen Stunden ihrer aller Leben gerettet hatten… nein, das ging nicht. Und es spielte keine Rolle, ob diese Worte dabei auf Colonel Carter, Skarg oder Colonel Sheppard zurückfielen. Oder irgendein anderes Expeditionsmitglied auf einem essentiellen Posten im Kontrollraum, den Maschinenräumen und sonst wo. Keiner von ihnen verdiente eine solche Behandlung.
Das Verhalten des Kanadiers war schlichtweg ungerecht und ungerechtfertigt. Ungerecht gegenüber den Menschen, die alles investiert und riskiert hatten, um diese Stadt mit ihren Bewohnern sicher aus der Subraumverwerfung hinaus zu bringen. Und ungerechtfertigt, da sie damit verdammt nochmal Erfolg gehabt hatten! Und diesen wenigen Personen somit jeder hier in diesen Türmen das eigene Leben zu verdanken hatte. Das schloss auch einen gewissen Physiker nicht aus.
Ja, vielleicht wäre Rodney noch etwas anderes eingefallen. Vielleicht hätte er an irgendeinem Punkt zu einem anderen Schritt geraten. Aber Fakt war, er hatte es nicht getan und nicht tun können! Und zwar, weil er unbedingt selbst raus auf den Pier gemusst hatte, statt seinen Leuten die Arbeiten an dem defekten Hyperraumaggregat anzuvertrauen. Natürlich war Carson letztendlich froh darüber, dass Rodney mitgegangen war und diese Arbeiten gemeinsam mit seinen Leuten erledigt hatte. Ohne einen ATA-Gen-Träger in ihren Reihen wäre es dem kleinen Team vermutlich nicht möglich gewesen rechtzeitigen Schutz zu suchen, als sie den Schild kurzfristig verkleinern mussten. Denn der alte, defekte Jumper, der im Unterwasserhangar zu ihrer rettenden Luftblase geworden war, war bisher nicht initialisiert gewesen. Und somit für normale Menschen nicht bedienbar.
Aber nichts, rein gar nichts, gab Rodney das Recht jetzt im Nachgang so sehr über die getroffenen Entscheidungen zu urteilen. Im Nachhinein war es immer leicht Reden zu schwingen und den Teufel noch größer an die Wand zu malen, als er eh schon aufgezeichnet war. Aber Carson sah nicht ein, dass dadurch die Leistung der Menschen geschmälert wurde, denen sie ihr Überleben verdankten. Und die ihre Entscheidungen durchweg nach bestem Wissen und Gewissen in ihrer aller Interesse gefällt hatten.
Natürlich sorgte in diesem Zusammenhang der Gedanke an John Sheppard für einen besonders starken Stich in seinem Inneren. Selbst bei der denkbar besten Entwicklung über die letzten 12 Stunden war klar, dass dieser junge Mann aktuell keinesfalls über den Berg sein konnte. Und dummerweise deutete sein Gefühl eher in die Richtung, dass es keine schlagartigen Verbesserungen gegeben hatte und zeitnah geben würde. Mit anderen Worten, es bestand weiterhin die reale Gefahr, dass dieser Flug noch ein weiteres Leben aus ihren Reihen fordern würde. Und Carson hatte immer noch nicht die geringste Ahnung, wie er diesen Umstand Rodney, Ronon und Teyla beibringen sollte. Immerhin Elizabeth dürfte von Janet bereits über den kritischen Zustand des militärischen Leiters informiert sein. Was aber nicht hieß, dass sie nicht auch ihr regelmäßige Updates geben sollten. Sofern es etwas zu berichten gab. Der Schotte tendierte momentan dazu zu hoffen, dass es nichts berichtenswertes gab, denn das hieß, dass sich der Zustand ihres tapferen Piloten zumindest nicht weiter verschlechterte.
„Ob Sie es glauben wollen oder nicht, Rodney, es gibt noch andere Menschen in dieser Stadt die einiges durchgemacht haben! Und damit meine ich nicht nur ein paar Stunden Rumsitzen in einem geschützten Jumper ohne Funkkontakt. Es gab Verletzte! Sogar Todesfälle. Und ich kann momentan nicht einmal ausschließen, dass in den kommenden Tagen noch welche folgen werden. Also tun Sie mir den Gefallen und tun nicht weiter so, als hätten Sie, erstens, das schwerste Los bei diesem Flug gehabt und, zweitens, es letztendlich besser machen können als alle anderen hier.“
Carson spürte nach seinem kurzen Ausbruch mehr als deutlich die etwas ungläubig dreinblickenden Augen des Physikers auf sich. Er wusste, dass Rodney ihm in diesem Moment vermutlich mehr anmerkte, als ihm lieb war. Der Kerl war zwar eigentlich nahezu ein Analphabet, wenn es um Emotionen anderer Menschen ging. Aber an manchen Tagen hatte er die seltsame Gabe Dinge wie Trübsal, Niedergeschlagenheit und so weiter beinahe so gut aufzuspüren wie ein Trüffelschwein seine Trüffel. Tja, der Schotte konnte momentan schlecht leugnen, dass sich Schatten genau solcher Emotionen in seinem Inneren manifestiert hatten. Und diese würde er auch so schnell nicht los werden, insbesondere nicht, wenn sich die Übergabe mit Dr. Fraiser weiterhin hinauszögerte.
Auch wenn dem Chefarzt durchaus bewusst war, dass Rodney weiterhin Redebedarf haben würde, möglicherweise sogar noch mehr als zuvor, fiel die Entscheidung, dass er diese Unterhaltung nun beenden musste, relativ schnell. Sobald das der Fall war, flachte auch der Tonfall des Schotten wieder deutlich ab und den folgenden Worten war beinahe wieder der übliche freundschaftliche Unterton zu entnehmen:
„Gehen Sie auf ihr Quartier, Rodney. Gönnen Sie sich mindestens 6 Stunden Schlaf und danach melden Sie sich per Funk bei mir wegen den Ergebnissen der Blutanalyse. Sollte dabei auch nur die geringste Auffälligkeit festzustellen sein, reserviere ich Ihnen gerne einen Platz für einen Ganzkörper-Scan. Aber jetzt gerade haben wir hier wirklich besseres zu tun.“
Gerade als Carson ausgesprochen hatte, ertönte das vertraute Knacken in dem Ohrhörer seines Funkgeräts, das er grundsätzlich während seiner Dienstzeit am linken Ohr trug. Mehr aus Gewohnheit als tatsächlichem Nutzen griff der Arzt mit den Fingern nach dem kleinen schwarzen Bügel mit Ohrhörer und Mikrofon. Die durch das kurze Geräusch angekündigte Übertragung ließ nicht lange auf sich warten. Und sorgte mit ihrem Wortlaut sowie der aufgebrachten Stimmlage von Dr. Janet Fraiser dafür, dass dem Chefarzt buchstäblich das Blut in den Adern gefror.
„Verdammte Scheiße! Ned er…“, fluchte er aus einem inneren Impuls heraus in klassisch-derber schottischer Manier. Die von Janet benannte Örtlichkeit ließ keinen Zweifel daran, dass sich ihr Funkspruch auf den Zustand von John Sheppard bezog… Und gerade bei diesem Jungen konnte ein medinischer Notfall absolut nichts Gutes bedeuten.
Ohne Rodney eines weiteren Blickes zu würdigen oder in irgendeiner anderen Art zu beachten, drehte sich der Chefarzt auf dem Absatz um und stürmte aus dem Raum in Richtung von Isolationsraum 2.
TBC: Isolationsraum 2
Carson war selbst etwas erschrocken, als diese Worte in deutlich lauterem Tonfall als für den Chefarzt üblich regelrecht aus ihm herausplatzen. Und er war auch nicht unbedingt stolz darauf, dass er sich von dem Physiker soweit hatte bringen lassen. Insbesondere, da er sich eigentlich fest vorgenommen hatte seinen etwas spezielleren Freund mit einem positiven Gefühl aus dieser Unterhaltung und im Idealfall auch diesen Räumlichkeiten zu entlassen. Zumindest vorerst, denn die Stimmung würde sich zweifelsfrei grundlegend ändern, sobald er SGA-1 über die Verfassung von John Sheppard informiert hatte…
Aber Rodney hatte es schlicht und einfach übertrieben. Carson konnte sich wirklich viel Genörgel von dem Kanadier anhören. Da solche Meckereien gut und gerne 60 Prozent der regulären Konversation mit „Dr. McKay“ ausmachen konnten, war er ja auch nichts anderes gewöhnt. Und immerhin befand er sich in der komfortablen Situation, dass er dem Chefphysiker in keiner Weise unterstellt war und daher einfach auf Durchzug schalten oder sich umdrehen und den Raum verlassen konnte, wenn es ihm zu bunt wurde. Dieses Glück hatten andere nicht… Und bei genauerer Betrachtung lag der Meckeranteil vielleicht doch eher um die 80 Prozent. Wenn nicht bisher, dann spätestens nach dieser Unterhaltung, die momentan die beachtliche Quote von 100 Prozent aufwies.
Jetzt gerade in diesem Moment war Carson dummerweise an einem Punkt, an dem er das so einfach nicht mehr stehen lassen konnte. Die Art und Weise wie Rodney gerade durch seine Bemerkungen die harte Arbeit von den Personen denunzierte, die faktisch vor wenigen Stunden ihrer aller Leben gerettet hatten… nein, das ging nicht. Und es spielte keine Rolle, ob diese Worte dabei auf Colonel Carter, Skarg oder Colonel Sheppard zurückfielen. Oder irgendein anderes Expeditionsmitglied auf einem essentiellen Posten im Kontrollraum, den Maschinenräumen und sonst wo. Keiner von ihnen verdiente eine solche Behandlung.
Das Verhalten des Kanadiers war schlichtweg ungerecht und ungerechtfertigt. Ungerecht gegenüber den Menschen, die alles investiert und riskiert hatten, um diese Stadt mit ihren Bewohnern sicher aus der Subraumverwerfung hinaus zu bringen. Und ungerechtfertigt, da sie damit verdammt nochmal Erfolg gehabt hatten! Und diesen wenigen Personen somit jeder hier in diesen Türmen das eigene Leben zu verdanken hatte. Das schloss auch einen gewissen Physiker nicht aus.
Ja, vielleicht wäre Rodney noch etwas anderes eingefallen. Vielleicht hätte er an irgendeinem Punkt zu einem anderen Schritt geraten. Aber Fakt war, er hatte es nicht getan und nicht tun können! Und zwar, weil er unbedingt selbst raus auf den Pier gemusst hatte, statt seinen Leuten die Arbeiten an dem defekten Hyperraumaggregat anzuvertrauen. Natürlich war Carson letztendlich froh darüber, dass Rodney mitgegangen war und diese Arbeiten gemeinsam mit seinen Leuten erledigt hatte. Ohne einen ATA-Gen-Träger in ihren Reihen wäre es dem kleinen Team vermutlich nicht möglich gewesen rechtzeitigen Schutz zu suchen, als sie den Schild kurzfristig verkleinern mussten. Denn der alte, defekte Jumper, der im Unterwasserhangar zu ihrer rettenden Luftblase geworden war, war bisher nicht initialisiert gewesen. Und somit für normale Menschen nicht bedienbar.
Aber nichts, rein gar nichts, gab Rodney das Recht jetzt im Nachgang so sehr über die getroffenen Entscheidungen zu urteilen. Im Nachhinein war es immer leicht Reden zu schwingen und den Teufel noch größer an die Wand zu malen, als er eh schon aufgezeichnet war. Aber Carson sah nicht ein, dass dadurch die Leistung der Menschen geschmälert wurde, denen sie ihr Überleben verdankten. Und die ihre Entscheidungen durchweg nach bestem Wissen und Gewissen in ihrer aller Interesse gefällt hatten.
Natürlich sorgte in diesem Zusammenhang der Gedanke an John Sheppard für einen besonders starken Stich in seinem Inneren. Selbst bei der denkbar besten Entwicklung über die letzten 12 Stunden war klar, dass dieser junge Mann aktuell keinesfalls über den Berg sein konnte. Und dummerweise deutete sein Gefühl eher in die Richtung, dass es keine schlagartigen Verbesserungen gegeben hatte und zeitnah geben würde. Mit anderen Worten, es bestand weiterhin die reale Gefahr, dass dieser Flug noch ein weiteres Leben aus ihren Reihen fordern würde. Und Carson hatte immer noch nicht die geringste Ahnung, wie er diesen Umstand Rodney, Ronon und Teyla beibringen sollte. Immerhin Elizabeth dürfte von Janet bereits über den kritischen Zustand des militärischen Leiters informiert sein. Was aber nicht hieß, dass sie nicht auch ihr regelmäßige Updates geben sollten. Sofern es etwas zu berichten gab. Der Schotte tendierte momentan dazu zu hoffen, dass es nichts berichtenswertes gab, denn das hieß, dass sich der Zustand ihres tapferen Piloten zumindest nicht weiter verschlechterte.
„Ob Sie es glauben wollen oder nicht, Rodney, es gibt noch andere Menschen in dieser Stadt die einiges durchgemacht haben! Und damit meine ich nicht nur ein paar Stunden Rumsitzen in einem geschützten Jumper ohne Funkkontakt. Es gab Verletzte! Sogar Todesfälle. Und ich kann momentan nicht einmal ausschließen, dass in den kommenden Tagen noch welche folgen werden. Also tun Sie mir den Gefallen und tun nicht weiter so, als hätten Sie, erstens, das schwerste Los bei diesem Flug gehabt und, zweitens, es letztendlich besser machen können als alle anderen hier.“
Carson spürte nach seinem kurzen Ausbruch mehr als deutlich die etwas ungläubig dreinblickenden Augen des Physikers auf sich. Er wusste, dass Rodney ihm in diesem Moment vermutlich mehr anmerkte, als ihm lieb war. Der Kerl war zwar eigentlich nahezu ein Analphabet, wenn es um Emotionen anderer Menschen ging. Aber an manchen Tagen hatte er die seltsame Gabe Dinge wie Trübsal, Niedergeschlagenheit und so weiter beinahe so gut aufzuspüren wie ein Trüffelschwein seine Trüffel. Tja, der Schotte konnte momentan schlecht leugnen, dass sich Schatten genau solcher Emotionen in seinem Inneren manifestiert hatten. Und diese würde er auch so schnell nicht los werden, insbesondere nicht, wenn sich die Übergabe mit Dr. Fraiser weiterhin hinauszögerte.
Auch wenn dem Chefarzt durchaus bewusst war, dass Rodney weiterhin Redebedarf haben würde, möglicherweise sogar noch mehr als zuvor, fiel die Entscheidung, dass er diese Unterhaltung nun beenden musste, relativ schnell. Sobald das der Fall war, flachte auch der Tonfall des Schotten wieder deutlich ab und den folgenden Worten war beinahe wieder der übliche freundschaftliche Unterton zu entnehmen:
„Gehen Sie auf ihr Quartier, Rodney. Gönnen Sie sich mindestens 6 Stunden Schlaf und danach melden Sie sich per Funk bei mir wegen den Ergebnissen der Blutanalyse. Sollte dabei auch nur die geringste Auffälligkeit festzustellen sein, reserviere ich Ihnen gerne einen Platz für einen Ganzkörper-Scan. Aber jetzt gerade haben wir hier wirklich besseres zu tun.“
Gerade als Carson ausgesprochen hatte, ertönte das vertraute Knacken in dem Ohrhörer seines Funkgeräts, das er grundsätzlich während seiner Dienstzeit am linken Ohr trug. Mehr aus Gewohnheit als tatsächlichem Nutzen griff der Arzt mit den Fingern nach dem kleinen schwarzen Bügel mit Ohrhörer und Mikrofon. Die durch das kurze Geräusch angekündigte Übertragung ließ nicht lange auf sich warten. Und sorgte mit ihrem Wortlaut sowie der aufgebrachten Stimmlage von Dr. Janet Fraiser dafür, dass dem Chefarzt buchstäblich das Blut in den Adern gefror.
„Verdammte Scheiße! Ned er…“, fluchte er aus einem inneren Impuls heraus in klassisch-derber schottischer Manier. Die von Janet benannte Örtlichkeit ließ keinen Zweifel daran, dass sich ihr Funkspruch auf den Zustand von John Sheppard bezog… Und gerade bei diesem Jungen konnte ein medinischer Notfall absolut nichts Gutes bedeuten.
Ohne Rodney eines weiteren Blickes zu würdigen oder in irgendeiner anderen Art zu beachten, drehte sich der Chefarzt auf dem Absatz um und stürmte aus dem Raum in Richtung von Isolationsraum 2.
TBC: Isolationsraum 2
“We are going to fight. We are going to be hurt. And in the end, we will stand.”
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"
Das nebenstehende Avatarbild basiert auf dem Bild "Paul McGillion" aus der Mediendatenbank Flickr und wurde unter der Attribution-NonCommercial-ShareAlike 2.0 Generic (CC BY-NC-SA 2.0)-Lizenz veröffentlicht. Der Urheber des Bildes ist fc.nz.
- Rodney McKay
- Wissenschaftlicher Leiter Atlantis, Teammitglied SGA-1
- Beiträge: 112
- Registriert: 24.09.2011, 09:30
Rodney war so überrascht von der plötzlich deutlich lauteren und in ihrem Wortlaut erschreckend klaren Ansage von Carson, dass er im ersten Moment unbewusst genau das tat, was der Schotte eigentlich nur sinnbildlich von ihm verlangte. Er hielt die Luft an. Es fühlte sich beinahe an, als sei der Physiker ohne es zu realisieren physisch gegen eine unsichtbare Wand gelaufen. Und dabei hatte es sich definitiv nicht um eine Gummiwand gehandelt...
Mit leicht geweiteten Augen und einer ungläubigen Mine starrte Rodney den Chefarzt vor sich an. Von außen betrachtet könnte man vermutlich meinen, dass Beckett ein paar Hörner gewachsen sein mussten, um den Ausdruck der Verwirrung des Wissenschaftlers zu rechtfertigen. Oder eine Pinocchio-Nase inklusive saftiger grüner Blätter und einem Vogelnest. Aber nichts davon war der Fall. Eigentlich hielt der Arzt ihm lediglich eine Predigt darüber was alles geschehen war und dass das Los von einem gewissen Rodney McKay im Vergleich zu dem von Anderen nicht das Schlechteste gewesen sei.
Der gebürtige Kanadier öffnete den Mund, in einem Ansatz etwas zu erwidern. Aber die Worte blieben ihm irgendwie im Hals stecken. Stattdessen kam ein leiser Atemzug über seine Lippen, dessen flüchtiges Geräusch halb nach Einwand, halb nach Unsicherheit klang. Was zur Hölle war hier gerade los?
Rodneys Augenbrauen waren zusammengezogen, seine Stirn in dichte Falten gelegt. Aber dieses Mal nicht als Ausdruck von Wut, sondern von Verwirrung. Als wäre er innerlich in seinem Gehirn am Quälen einer Suchmaschine und am Scrollen durch Unmengen an Datenbeständen, ohne einen passenden Kontext oder Grund für das zu finden, was gerade passiert war.
Selbst seine Arme, die zuvor fest vor seiner Brust verschränkt gewesen waren, lösten sich langsam. Seine Hände sackten nach unten, bis sie auf seinen Oberschenkeln zum Liegen kam. Seine Finger spreizten sich, schlossen sich kurz darauf zur Faust, nur um sich im nächsten Moment erneut wieder zu öffnen. Ein sichtbares Anzeichen der inneren Unruhe, die gerade in dem Chefphysiker vorherrschte.
Obwohl die zwischenmenschliche Ebene definitiv nicht zu seinen Stärken zählte und er die verrücktesten und dringendsten Arbeiten an irgendwelchen Reaktoren oder sonstiger Technologie jeglichen Gesprächen vorziehen würde, die so etwas wie Empathie oder zumindest eine kreative Ursachenforschung im Bezug auf menschliche Emotionen erforderte, brach der leitende Physiker zu keinem Zeitpunkt den Blickkontakt zu seinem Freund. Rodney konnte nicht genau sagen warum und eigentlich machte ein Bruch des direkten Kontakts sogar Sinn, um etwa Abstand zu gewinnen und die ganze Situation von einer entfernteren und neutraleren Position zu betrachten. Aber vermutlich lag es daran, dass er Carson in diesem Moment aus ihm unbekanntem Grund weniger als Chefarzt und mehr als Freund ansah. Denn egal wie schwer von Begriff er in der Regel war, selbst ihm fiel gerade auf, dass Carson nicht in Ordnung sein konnte. Er sah zwar einigermaßen ausgeschlafen aus, sofern das halt zum aktuellen Zeitpunkt möglich war. Aber in den Augen des Schotten konnte er plötzlich eine Art von Unruhe und… naja Besorgnis erkennen, die definitiv nicht zum regulären Tagesgeschäft gehörten.
Unsicher, wie er reagieren sollte, blieb Rodney zunächst still. Was bei Carson dafür zu sorgen schien, dass er nach seinem anfänglichen Ausbruch recht zügig wieder ruhiger wurde. Und ihm zwar zunächst eine Mütze Schlaf auftrug, aber im Anschluss gegebenenfalls einen Ganz-Körper-Scan in Aussicht stellte.
Das war ja genau das, was er im Rahmen der erfolgten „Behandlung“ bisher vermisst hatte. Eine Maßnahme, die sicherstellte, dass er nicht befürchten musste in den kommenden Tagen aufgrund der besonderen Strahlung und Antimateriewellen mit einem dritten Auge am Kopf aufzuwachen. Oder mit einem zu Brei zerfallenen Gehirn… Wobei sich das Thema Aufwachen bei letzterem im Idealfall auch erledigt hatte. Denn wenn er sich eines nicht vorstellen konnte, dann war es ein Dasein als Schatten seiner selbst, ohne Persönlichkeit, ohne Erinnerungen und ohne das Genie zu sein, was ihn auszeichnete. Wobei der Beisatz des Schotten von wegen er „habe besseres zu tun“, zugegeben schon ein wenig wehtat...
Nun doch fest entschlossen, endlich etwas zu erwidern, öffnete Rodney erneut den Mund, aber zeitgleich griff Carson nach seinem Ohrhörer. Die Erwiderung blieb regelrecht in der Luft hängen. Was sollte er auch anfangen zu brabbeln, wenn der Schotte ihm nicht einmal zuhörte? Aber aufgeschoben, war nicht aufgehoben! Zumindest war das Rodneys erster Gedanke, bis er beobachten musste, wie Carsons sonst so beherrschter Gesichtsausdruck in einem rasanten Tempo zerfiel. Die sicher über Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte, geprobte Ruhe wich abrupt einem Ausdruck, der dem Physiker eine Gänsehaut über den Körper jagte. Es war ein Blick voller blanker, nein sogar panischer Besorgnis.
Sein schottischer Akzent wurde deutlich stärker, während der Medizinier begann vor sich hin zu fluchen und sich im gleichen Zug bereits umdrehte. Ohne dass Rodney auch nur das geringste tun konnte, stürmte der leitende Mediziner auch schon aus dem kleinen Raum.
Und wie aus einem inneren Impuls heraus, sprang Rodney von der Liege auf und folgte dem Arzt. Er würde im Nachhinein nicht wirklich sagen können warum, aber in diesem Moment hatte er einfach das Gefühl mitgehen zu müssen. Obwohl er eigentlich keine Ahnung hatte, was er erwarten sollte.
Wobei… Nein, vermutlich stimmte das nicht so ganz… Denn wenn er ehrlich war, hatte er da in seinem Hinterkopf eine bestimmte kleine Stimme bisher bewusst verdrängt und klein gehalten. Und zwar die Stimme, die sich immer wieder darüber wunderte, dass ihm selbst jetzt, Stunden nach der Landung, ein gewisser Lieutenant Colonel noch immer nicht mit einer Flasche Bier in der Hand und einem triumphierenden Grinsen auf den Lippen über den Weg gelaufen war…
TBC: Isolationsraum 2
Mit leicht geweiteten Augen und einer ungläubigen Mine starrte Rodney den Chefarzt vor sich an. Von außen betrachtet könnte man vermutlich meinen, dass Beckett ein paar Hörner gewachsen sein mussten, um den Ausdruck der Verwirrung des Wissenschaftlers zu rechtfertigen. Oder eine Pinocchio-Nase inklusive saftiger grüner Blätter und einem Vogelnest. Aber nichts davon war der Fall. Eigentlich hielt der Arzt ihm lediglich eine Predigt darüber was alles geschehen war und dass das Los von einem gewissen Rodney McKay im Vergleich zu dem von Anderen nicht das Schlechteste gewesen sei.
Der gebürtige Kanadier öffnete den Mund, in einem Ansatz etwas zu erwidern. Aber die Worte blieben ihm irgendwie im Hals stecken. Stattdessen kam ein leiser Atemzug über seine Lippen, dessen flüchtiges Geräusch halb nach Einwand, halb nach Unsicherheit klang. Was zur Hölle war hier gerade los?
Rodneys Augenbrauen waren zusammengezogen, seine Stirn in dichte Falten gelegt. Aber dieses Mal nicht als Ausdruck von Wut, sondern von Verwirrung. Als wäre er innerlich in seinem Gehirn am Quälen einer Suchmaschine und am Scrollen durch Unmengen an Datenbeständen, ohne einen passenden Kontext oder Grund für das zu finden, was gerade passiert war.
Selbst seine Arme, die zuvor fest vor seiner Brust verschränkt gewesen waren, lösten sich langsam. Seine Hände sackten nach unten, bis sie auf seinen Oberschenkeln zum Liegen kam. Seine Finger spreizten sich, schlossen sich kurz darauf zur Faust, nur um sich im nächsten Moment erneut wieder zu öffnen. Ein sichtbares Anzeichen der inneren Unruhe, die gerade in dem Chefphysiker vorherrschte.
Obwohl die zwischenmenschliche Ebene definitiv nicht zu seinen Stärken zählte und er die verrücktesten und dringendsten Arbeiten an irgendwelchen Reaktoren oder sonstiger Technologie jeglichen Gesprächen vorziehen würde, die so etwas wie Empathie oder zumindest eine kreative Ursachenforschung im Bezug auf menschliche Emotionen erforderte, brach der leitende Physiker zu keinem Zeitpunkt den Blickkontakt zu seinem Freund. Rodney konnte nicht genau sagen warum und eigentlich machte ein Bruch des direkten Kontakts sogar Sinn, um etwa Abstand zu gewinnen und die ganze Situation von einer entfernteren und neutraleren Position zu betrachten. Aber vermutlich lag es daran, dass er Carson in diesem Moment aus ihm unbekanntem Grund weniger als Chefarzt und mehr als Freund ansah. Denn egal wie schwer von Begriff er in der Regel war, selbst ihm fiel gerade auf, dass Carson nicht in Ordnung sein konnte. Er sah zwar einigermaßen ausgeschlafen aus, sofern das halt zum aktuellen Zeitpunkt möglich war. Aber in den Augen des Schotten konnte er plötzlich eine Art von Unruhe und… naja Besorgnis erkennen, die definitiv nicht zum regulären Tagesgeschäft gehörten.
Unsicher, wie er reagieren sollte, blieb Rodney zunächst still. Was bei Carson dafür zu sorgen schien, dass er nach seinem anfänglichen Ausbruch recht zügig wieder ruhiger wurde. Und ihm zwar zunächst eine Mütze Schlaf auftrug, aber im Anschluss gegebenenfalls einen Ganz-Körper-Scan in Aussicht stellte.
Das war ja genau das, was er im Rahmen der erfolgten „Behandlung“ bisher vermisst hatte. Eine Maßnahme, die sicherstellte, dass er nicht befürchten musste in den kommenden Tagen aufgrund der besonderen Strahlung und Antimateriewellen mit einem dritten Auge am Kopf aufzuwachen. Oder mit einem zu Brei zerfallenen Gehirn… Wobei sich das Thema Aufwachen bei letzterem im Idealfall auch erledigt hatte. Denn wenn er sich eines nicht vorstellen konnte, dann war es ein Dasein als Schatten seiner selbst, ohne Persönlichkeit, ohne Erinnerungen und ohne das Genie zu sein, was ihn auszeichnete. Wobei der Beisatz des Schotten von wegen er „habe besseres zu tun“, zugegeben schon ein wenig wehtat...
Nun doch fest entschlossen, endlich etwas zu erwidern, öffnete Rodney erneut den Mund, aber zeitgleich griff Carson nach seinem Ohrhörer. Die Erwiderung blieb regelrecht in der Luft hängen. Was sollte er auch anfangen zu brabbeln, wenn der Schotte ihm nicht einmal zuhörte? Aber aufgeschoben, war nicht aufgehoben! Zumindest war das Rodneys erster Gedanke, bis er beobachten musste, wie Carsons sonst so beherrschter Gesichtsausdruck in einem rasanten Tempo zerfiel. Die sicher über Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte, geprobte Ruhe wich abrupt einem Ausdruck, der dem Physiker eine Gänsehaut über den Körper jagte. Es war ein Blick voller blanker, nein sogar panischer Besorgnis.
Sein schottischer Akzent wurde deutlich stärker, während der Medizinier begann vor sich hin zu fluchen und sich im gleichen Zug bereits umdrehte. Ohne dass Rodney auch nur das geringste tun konnte, stürmte der leitende Mediziner auch schon aus dem kleinen Raum.
Und wie aus einem inneren Impuls heraus, sprang Rodney von der Liege auf und folgte dem Arzt. Er würde im Nachhinein nicht wirklich sagen können warum, aber in diesem Moment hatte er einfach das Gefühl mitgehen zu müssen. Obwohl er eigentlich keine Ahnung hatte, was er erwarten sollte.
Wobei… Nein, vermutlich stimmte das nicht so ganz… Denn wenn er ehrlich war, hatte er da in seinem Hinterkopf eine bestimmte kleine Stimme bisher bewusst verdrängt und klein gehalten. Und zwar die Stimme, die sich immer wieder darüber wunderte, dass ihm selbst jetzt, Stunden nach der Landung, ein gewisser Lieutenant Colonel noch immer nicht mit einer Flasche Bier in der Hand und einem triumphierenden Grinsen auf den Lippen über den Weg gelaufen war…
TBC: Isolationsraum 2
Quelle des Avatar-Bildes: https://www.flickr.com/photos/cayusa/2666034473/, Lizenz: CC BY-NC 2.0