Totgesagte leben länger

Antworten
Benutzeravatar
Samantha Carter
Beiträge: 795
Registriert: 20.05.2009, 16:55

Totgesagte leben länger

Beitrag von Samantha Carter » 09.09.2011, 01:03

...

Benutzeravatar
Jolinar von Malkshur
Beiträge: 20
Registriert: 27.08.2011, 18:47

Beitrag von Jolinar von Malkshur » 09.09.2011, 23:42

Erschöpft wischte sich Jolinar den Schweiß von der Stirn und griff wieder zu der Spitzhacke, die diesen Namen eigentlich gar nicht verdient hatte. Beide Spitzen der Hacke waren so stumpf, dass sie damit wahrscheinlich noch nicht einmal in weiches Holz ein Loch hineinschlagen konnte. Sie wusste nicht wie lange sie hier bereits arbeitete, denn in dieser trostlosen Umgebung verlor Zeit jede Bedeutung. Draußen konnte Tag oder Nacht sein, das einzige Licht, das sie hier sah, war das trübe Licht der flackernden Gaslampen, die überall an den Wänden hingen. Auch der Tagesablauf war immer gleich, ein paar Stunden Schlaf, ein miserables Essen, unendliche Stunden Arbeit, zwischendurch ein wenig Wasser und dann wieder Schlaf.

Schon lange hatte sie in keinen Spiegel mehr geblickt, aber sie war sich sicher, dass sie mittlerweile vollkommen ausgezehrt und schwach aussah. Ihre blonden Haare waren verklebt von dem Schweiß und Dreck und hatten vermutlich eine dunkle Farbe angenommen. Ihr Körper war so ausgezehrt geworden, dass selbst das engste Kleid, das Rosha während ihrer Zeit bei ihrem Volk besessen hatte, ihr wahrscheinlich viel zu weit wäre. Am Anfang hatte sie noch versucht zu rebellieren und zu fliehen, immerhin konnte dieser Ort doch nicht besser bewacht sein als Netu, doch das hatte ihr nur eine schwere Fußkette eingebracht, die an der gegenüberliegenden Wand befestigt war und diese stumpfe Hacke, damit sie die Kette nicht zerstören konnte.

Egal was geschehen würde, sie war in diesem Tunnel gefangen und sollte er irgendwann einmal einstürzen, dann würde dieser Ort auch ihr Grab werden. Kein besonders schöner Ort um begraben zu werden, dachte sich Jolinar zynisch. Aber vermutlich hatte sie genau das dafür, dass sie Lantash und Delaa im Stich gelassen hatte, verdient. Das war also die Strafe dafür, dass sie nicht für sie da gewesen war, als sie sie gebraucht hatten.
"Quäle dich doch nicht damit.", hörte sie die sanfte Stimme ihrer Wirtin in ihren Gedanken. Sie wusste, dass Rosha Recht hatte, aber trotzdem fiel es ihr schwer auf sie zu hören. In den letzten Wochen und Monaten war Rosha ihre einzige Gesprächspartnerin gewesen, doch nachdem sie schon so lange Zeit miteinander verbunden gewesen waren, gab es eigentlich kaum noch neue Gesprächsthemen. Somit schwiegen sie die meiste Zeit und gingen trostlos ihrer Arbeit nach. Einmal übernahm die eine die Kontrolle über den Körper, einmal die andere, doch einen Unterschied machte es auch nicht wirklich. Sie war nur froh, dass sie hin und wieder jemanden hatte, der mit ihr sprach, denn sonst wäre sie wahrscheinlich schon längst dem Wahnsinn verfallen.

Ein weiteres Mal schlug ihre Spitzhacke auf das dunkle, von Naquadahadern durchzogene Gesteine und trennte einen Felsen heraus, den sie nun schon seit mehreren Tagen bearbeitete. Somit hatte sie zumindest ein kleines Ziel erreicht. Blieben nur noch zwanzigtausend andere und damit nur noch weitere Mühsal und Schmerzen an ihren aufgeschürften Händen. Dieser Ort war wirklich schlimmer als Netu. Mit Mühe hustete Jolinar kurz um den Staub wieder aus ihrem Hals zu vertreiben und arbeitete dann weiter bis die Decke anfing zu beben. Zuerst rieselten nur kleine Kiesel von der kaum befestigten Decke herab, doch dann wurden die Steine immer größer. Instinktiv versuchte Jolinar auszuweichen, doch die Kette hinderte sie daran sich zu weit von ihrer momentanen Position zu entfernen. In ihrem sinnlosen Versuch zu entkommen stürzte sie zu Boden.

Eilig versuchte sie noch aufzustehen, doch der Schutt hielt sie am Boden. Ihr Oberkörper wurde nur von wenigen Steinen getroffen, doch ihre Beine waren fast vollkommen unter dem Geröll begraben. Wenn diese verdammte Kette nicht wäre, könnte sie sich vielleicht irgendwie befreien. Doch mit dieser verflixten Fessel erschien es ihr so, als würde sie nie wieder frei kommen. Wenn bald die Jaffa kommen würden, wollte sie ihnen aber auch nicht diesen Anblick gönnen. Mit einer Verbissenheit, von der sie sicher gewesen war, dass sie sie schon längst nicht mehr besaß, versuchte sie die Steine zur Seite zu schaffen um das Gewicht auf ihren Beinen zu verringern. Sie war sich nicht sicher, ob es ihr jemals gelingen würde, aber sie wollte es lieber versuchen als zum Gespött der Jaffa zu werden. Mit zusammengebissenen Zähnen kämpfte sie gegen den Schmerz in ihren Beinen und die Schwäche in ihrem Armen an und wunderte sich darüber, dass die Jaffa zu der Zeit, zu der sie sonst eigentlich immer kamen, nicht erschienen. Dachten sie etwa der gesamte Tunnelabschnitt wäre eingestürzt oder gab es weiter vorne im Gang auch noch Schäden an der Tunnelkonstruktion? Was auch immer es war, es verschaffte ihr zusätzliche Zeit. Stunden vergingen, bis sie endlich ihre Beine frei gekämpft hatte. Glücklicherweise war der Tunnel nicht vollkommen eingestürzt, sonst wäre das gewiss nicht mehr möglich gewesen. Mit Mühe richtete sie sich auf und bemerkte, dass die Kette offensichtlich beschädigt war. Der Haken mit der sie an der Wand befestigt war, sah äußerst verbogen aus und mit etwas Mühe würde er sich vielleicht lösen.

Trotz des Zitterns in ihren Armen, nahm sie wieder ihre Spitzhacke und begann auf den Haken einzuschlagen. Zuerst bewegte er sich keinen Zentimeter, doch dann gab er mehr und mehr nach, bis sie schließlich frei war. Unsicher hielt sie die Kette für einen Moment in der Hand. Ein seltsames Gefühl, dass sie schon seit langer Zeit nicht mehr gespürt hatte, überkam sie plötzlich. Hatte sie wirklich eine Chance zu entkommen oder würde es ihr noch schlechter ergehen als letztes Mal? Der geschundene und gebrochene Teil in ihr sagte ihr, dass sie es lieber lassen sollte, doch tief in ihr drin war wieder die Rebellin erwacht, die jederzeit gegen einen Goa'uld kämpfen würde. Unschlüssig auf was sie hören sollte, betrachtete sie immer weiter die Kette, die sie hier an diese Wand gefesselt hatte, doch dann siegte schließlich die Rebellin. Ein Feuer, das schon vor einer Weile aus ihren blutunterlaufenen Augen verschwunden war, entflammte wieder. Irgendwie würde sie entkommen oder bei dem Versuch nun endlich sterben.

Benutzeravatar
Jolinar von Malkshur
Beiträge: 20
Registriert: 27.08.2011, 18:47

Beitrag von Jolinar von Malkshur » 10.09.2011, 00:28

Nur Rosha schien noch nicht davon überzeugt zu sein, dass sie fliehen sollten. Wie die Stimme der Vernunft fragte sie nochmals nach, ob das wirklich klug war und brachte Jolinar dadurch auch wieder ins Straucheln. Ihre Flucht von Netu hatte ihr nur das eingebracht, dass die Goa'uld ihr einen Ashrak auf den Hals gehetzt hatten und wenn sie dieses Mal den Systemlords entkommen würde, dann würde sicher wieder etwas ähnliches passieren. Doch dieses Mal würde es ihr wahrscheinlich nicht gelingen sich rechtzeitig bei einem freundlichen Volk zu verstecken, das schon kurz darauf von den Tau'ri besucht wurde, die die notwendigen medizinischen Einrichtungen hatten um Rosha und ihr das Leben zu retten.

Ihre einzige Hoffnung war der neutrale Planet, den die Tok'ra Agenten häufig benutzten, wenn sie einen Verrat des Stützpunktes vermeiden wollten und dennoch so schnell wie möglich zu ihrem Volk zurückkehren mussten. Dadurch, dass der Ashrak sie verfolgt hatte, hatte sie den Planeten nicht benutzen können, aber nun blieb ihr wohl keine andere Wahl. Nur leider konnte sie nicht wissen, ob der Planet überhaupt noch überwacht wurde. Möglicherweise hatte ihr Volk schon längst den Planeten gewechselt. Sie war schon so lange verschwunden, dass sie noch nicht einmal wusste, wo sich momentan der Hauptstützpunkt der Tok'ra befand und welche Agenten im Einsatz waren. Aber ihr Entschluss stand fest, sie würde versuchen irgendwie zu ihren Kameraden zurück zu kommen. Sie hatte zwar seit dem Tod von Delaa und Lantash nicht mehr viele gute Freunde dort, aber es war ihre Heimat und sie musste die Informationen, die sie bei Ba'al gesammelt hatte, unbedingt zu ihnen bringen, damit sie nicht von einer Flut übermächtiger Krieger überrannt werden würden. Was mit den Tau'ri geschah, wenn sie von diesen Kriegern angegriffen wurden, interessierte sie seit Martoufs Tod nicht mehr, aber sie musste immer noch ihren Auftrag vollenden.

Mit der Spitzhacke versuchte sie die Kette zu verkürzen, damit sie auf ihrer Flucht nicht darüber stolpern würde, doch leider konnte sie nicht viele der Kettenglieder auftrennen, bevor die Hacke endgültig zu stumpf wurde um das harte Metall auch nur anzukratzen. Aber den Rest der Kette würde sie zumindest noch irgendwo an ihrer zerrissenen Kleidung befestigen können, sodass sie sich kaum noch bewegen und Geräusche machen konnte. Trotzdem würde ein leichtes Klingeln der Kette vermutlich nicht zu vermeiden sein. Eilig riss sie ein Stück mürben Stoffes von ihrem Ärmel ab und band damit das Ende der Kette an ihr Bein. Somit hatte sie eine Hand frei um die Lampe, die an der Wand hing, zu tragen und mit der anderen Hand konnte sie sich zumindest einigermaßen mit ihrer Spitzhacke verteidigen.

Langsam begann sie sich von ihrem monate- möglicherweise sogar jahrelangen Arbeitsplatz zu entfernen. Zuerst waren ihre Schritte schlurfend und entsprachen kaum der ehemaligen Agentin und Spionin, die sie einmal gewesen war, doch dann wurde ihr Gang zumindest wieder etwas leiser. So kraftlos wie sie war, konnte sie nicht mehr so leise schleichen wie früher, aber, wenn sie erst einmal die Bereiche erreicht hatte, in denen sich die anderen Arbeiter befanden, würde man sie bei dem Stöhnen der anderen und dem Lärm ihrer Hacken sowieso kaum hören. Wahrscheinlich würde dort eher ihr Schatten auffallen.

Jolinar hatte sich noch nicht weit von dem Ort entfernt, an dem sie eine halbe Ewigkeit an den Felsen gefesselt gewesen war, als der Gang abrupt endete. Sollte ihre Flucht etwa bereits hier enden?
"Es hat keinen Sinn.", meinte Rosha resignierend, doch Jolinar war noch nicht bereits aufzugeben.

"Irgendwo muss es einen Ausweg geben.", erwiderte sie und sah sich um. "Dann versuchen wir es eben in der anderen Richtung."

"Aber dort ist der Tunnel doch auch eingestürzt.", erinnerte ihre Wirtin sie und Jolinar seufzte leise. Ihre langjährige Freundin hatte Recht. Sie war in einer kleinen Kammer eingesperrt und würde wahrscheinlich schon bald ersticken. Deshalb waren auch keine Jaffa gekommen, die den Zustand der Korridore kontrollieren wollten. Sie hatten diesen Bereich einfach aufgegeben. Wahrscheinlich dachten sie, dass der gesamte Tunnel eingestürzt und sie von den herabstürzenden Steinen erschlagen worden war. Mit immer weniger Mut ließ sie sich auf den Boden sinken und war schon bereit einfach hier zu bleiben und auf ihren Tod zu warten, als sie auf einmal einen leichten Lufthauch auf ihrer mit Dreck verkrusteten Haut spürte. Gab es hier etwa irgendwo einen Ausgang? Zwar wagte sie es kaum Hoffnung zu schöpfen, aber sie begann sich trotzdem umzusehen, woher dieser Lufthauch kommen könnte.

In einer der Seitenwände schien sich eine kleine Öffnung gebildet zu haben, doch sie war viel zu klein, als dass sie sich dort hindurch zwängen konnte. Aber vielleicht konnte sie das Loch irgendwie vergrößern. Sie stellte die Lampe auf den Boden und begann mit all ihrer verbliebenen Kraft mit der Hacke auf den Spalt einzuschlagen. Es dauerte solange, dass die Lanpe schon zu flackern begann, bis sie den Spalt endlich weit genug vergrößert hatte um hindurch zu kriechen. Schnell nahm sie die Lampe wieder und kroch durch den Spalt hindurch. Auf der anderen Seite befand sich eine kleine Höhle, die von Wasser durchflossen wurde. Das Plätschern des Wassers war das schönste Geräusch, das sie schon seit langer Zeit gehört hatte. Alleine das war die Mühe wert gewesen. Jolinar ließ die Lampe am Rand der Höhle stehen und eilte zu dem Wasser. Durstig trank sie einige Schlucke von dem kühlen, frischen Nass. Etwas so gutes, wie das klare Wasser hatte sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr geschmeckt. Sie trank solange, bis sie ihren Durst gestillt hatte und spritzte sich dann ein wenig von dem Wasser ins Gesicht. Ohne Seife konnte sie zwar nicht den gesamten Dreck aus ihrem Gesicht spülen, aber es fühlte sich gut an sich zumindest ein wenig waschen zu können. Zu gerne wäre sie noch ein wenig in dieser Höhle geblieben, aber vielleicht hatte das Wasser sogar einen Tunnel geschaffen, der nach draußen führte. Langsam stand sie wieder auf, holte ihre Lampe und versuchte dem Flusslauf zu folgen.

Benutzeravatar
Jolinar von Malkshur
Beiträge: 20
Registriert: 27.08.2011, 18:47

Beitrag von Jolinar von Malkshur » 10.09.2011, 17:40

Schon bald wurde der Tunnel so flach, dass sie kriechen musste. Sie versuchte noch die Flamme vor dem Wasser zu schützen, doch ein Spritzer löschte das Feuer und tauchte die Höhle in vollkommene Dunkelheit. Leise fluchte Jolinar, doch da sie nun wohl kaum wieder den Weg zurück in den zum Teil eingestürzten Tunnel finden würde, kroch sie immer weiter. Unzählige Male stieß sie gegen die Wand und hatte sogar das Gefühl, dass sie sich eine leicht blutende Wunde am Kopf zuzog, doch sie wurde für ihre Mühen belohnt.

Zuerst fiel es ihr kaum auf, aber dann merkte sie, dass sie wieder etwas sehen konnte. Das Licht war schwach, doch es wurde immer stärker, bis es sie blendete. Mit Schmerz verzerrtem Gesicht kniff sie die Augen zu und wartete im Schutz der Höhle, bis sie endlich wieder etwas sehen konnte. Nicht einmal im Traum hatte sie sich hoffen lassen, dass sie irgendwann wieder Tageslicht sehen würde. Aber das Licht war so hell und stark, dass sie gar keinen Zweifel daran hatte. Dort draußen schien die Sonne. Sie hatte einen Ausweg aus der Mine gefunden. Erleichtert kroch sie aus dem Tunnel heraus und verbarg sich in dem Gebüsch, das sich in der Nähe befand. Nun musste sie nur noch das Stargate finden und es irgendwie schaffen auf den neutralen Planeten zu gelangen.

Durch die Erleichterung, dass sie endlich nicht mehr in diesen Höhlen eingesperrt war, fühlte sie sich auf einmal müde und erschöpft, doch tief in ihrem Inneren spürte sie auch wieder eine Kraft, die ihr so lange gefehlt hatte. Unbewusst tasteten ihre Finger nach dem roten Stein, den sie erfolgreich in ihrer Tasche verborgen hatte. Sie war es Delaa schuldig nun endlich wieder zu ihrem Volk zurückzukehren und sie zu warnen. So leise, wie sie nur konnte, kämpfte sie sich durch den Wald und hielt sich so nahe wie möglich an den Berg, in dem sich die Miene befand. Wenn sie sich richtig erinnerte, dann musste das Stargate irgendwo in der Nähe des Mineneingangs sein.

Die Sonne war schon fast hinter dem Horizont verschwunden, als sie endlich den großen Ring aus Naquadah zwischen den Bäumen entdeckte. Er wurde von zwei Jaffa bewacht, aber irgendwie würde sie sie schon von dem Stargate fort locken können. Sie suchte sich einige Steine zusammen und schleuderte sie in Richtung des Mineneingangs. Durch die ewige Arbeit in der Mine hatte sie genügend Kraft in den Armen entwickelt um die Steine weit genug zu werfen. Verwirrt blickten die Jaffa in Richtung des Höhleneingangs und nach einem kurzen Gespräch ging der eine dorthin um nachzusehen, was dort geschehen war. Mit dem letzten, der zurückgeblieben war, würde sie schon irgendwie zurechtkommen. Langsam schlich sie sich von hinten an den Jaffa an und schlug ihn, da er momentan keinen Helm trug, mit ihrer Spitzhacke nieder. Der Krieger von Ba'al stöhnte kurz und brach dann zusammen.

Schnell nahm sie sich die Zat des Jaffa, eilte zu dem DHD und begann den Code für den neutralen Planeten einzugeben. Doch durch die Geräusche, die das Stargate beim Einrasten auf die verschiedenen Symbole machte, wurde der andere Jaffa auf sie aufmerksam. Schnell aktivierte er seine Zat und begann auf sie zu schießen. Nur mit Mühe gelang es ihr hinter dem DHD in Sicherheit zu gehen. Eilig zog sie die Zat, die sie dem anderen Jaffa gestohlen hatte, und begann sie auf den Jaffa zu schießen. Doch dadurch, dass sie schon lange keine Waffe mehr benutzt hatte, benötigte sie viel zu lange um diesen Jaffa mit dem ersten Schuss zu betäuben und mit dem zweiten sogar zu töten. In der Zeit, die sie benötigt hatte um sich dieses Jaffas zu entledigen, waren bestimmt schon einige Jaffa auf die Geräusche am Sternentor aufmerksam geworden. Dennoch wollte sie versuchen das Stargate zu aktivieren und zu fliehen. Schnell gab sie die restlichen Symbole ein und verschwand so schnell sie nur konnte durch das Sternentor, denn spätestens das Geräusch der Stargateaktivierung hatte sicher die Aufmerksamkeit des gesamten Lagers auf sich gezogen.

Daher hörte sie auch nicht auf zu rennen, als sie das Stargate auf dem neutralen Planeten verließ. So schnell ihre Beine sie tragen konnten, flüchtete sie die Stufen hinunter, die zu dem Sternentor führten, und eilte dann weiter auf dem hart gefrorenen Tundraboden. Sie war nur eine geringe Distanz gelaufen, als sie bereits spürte, wie ihre Beine immer müder wurden. Während ihrer langen Zeit in der Mine hatte sie zwar ihre Arme trainiert, doch ihre Beine waren so schwach, dass sie wahrscheinlich nicht noch länger laufen konnte. Sie musste dringend ein Versteck finden, aber leider gab es hier noch nicht einmal viele Sträucher und Büsche, hinter denen sie sich verbergen konnte. Obwohl sie immer langsamer wurde, lief Jolinar weiter, bis sie endlich ein kleines Erdloch entdeckte. So gut sie nur konnte, kroch sie hinein und drückte sich fest auf den Boden. Nun konnte sie nur hoffen, dass sie nicht von zu vielen Jaffa verfolgt werden würde und sich lange genug auf dem Planeten verstecken konnte, bis andere Tok'ra dorthin kommen würden und ihr helfen konnten.

Benutzeravatar
SG-NPC
Beiträge: 303
Registriert: 26.07.2010, 16:55

Beitrag von SG-NPC » 14.09.2011, 21:38

Mit großen Schritten marschierte Romanus, der Leiter der Naquadahmine, durch die engen und stickigen Gänge der Mine. Immer wieder musste er dabei über kleinere und größere Steine steigen, die durch das recht heftige Erdbeben, dass sich vor ein paar Stunden ereignet hatte, und die vielen kleinen Nachbeben, aus der Decke gefallen waren. Wenn diese Nachbeben nicht bald nachließen, dann würden vermutlich noch weitere Gänge einstürzen und es ihnen für einige Zeit unmöglich machen mit der Förderung von Naquadah fortzufahren. Etwas was ihrem großen Gott Ba'al mit Sicherheit nicht gefallen würde.

Gut war es nur, dass sie es geschafft hatten die meisten der Gefangenen aus den oberen Gängen, die dort das Naquadah gefördert hatten, noch rechtzeitig zu Beginn der Erdbeben hinaus ins Freie zu bringen, damit ihnen nicht geschehen konnte. Einige andere Gefangene, die tiefer unten gearbeitet hatten, hatten sie jedoch nicht mehr heraus holen können und auch wenn sie nun versuchten die eingestürzten Gänge wieder frei zu legen, war es unwahrscheinlich, dass sie noch am Leben waren. Vermutlich waren sie, selbst wenn sie den herab stürzenden Decken hatten entgehen können, inzwischen in der schlechten Luft erstickt. Glücklicherweise waren jedoch dort die Gefangenen untergebracht gewesen, die immer mal wieder Ärger gemacht hatten und bei denen die Gefahr bestanden hatte, dass sie fliehen würden. Darunter auch eine Tokra, die sie sogar an die Wand hatten ketten müssen, weil sie jede nur noch so kleine Gelegenheit versucht hatte zu nutzen um zu fliehen. Wenn sie tatsächlich umgekommen war, dann wäre das nicht weiter schlimm. Ihr Platz würde mit Sicherheit bald von einem neuen Gefangenen ihres großen Gottes eingenommen werden. Wobei sie schon eine ganze Weile nichts mehr von ihm oder seinem Primus gehört hatten. Was allerdings nicht heißen musste das etwas mit ihm geschehen war. Dafür war Ba'al einfach zu clever und gewitzt. Und selbst wenn er einmal eine Niederlage hatte einstecken müssen, hatte er es immer wieder sehr schnell geschafft zu seiner alten Macht zurück zu kehren.

Mit einem kleinen Sprung überquerte er einen schmalen Riss im Boden und als er sich bücken wollte, um einem großen Stein, der aus der Decke ragte, auszuweichen, erreichte ihn ein Funkspruch. Es war einer der Jaffa die das Gate bewachen sollten. Hektisch teilte er ihm, während im Hintergrund das Zischen von Zatschüssen zu hören war, mit, dass einer der Gefangenen versuchte durch das Gate zu fliehen. Dann brach der Kontakt abrupt ab. Vermutlich weil der Flüchtige den Jaffa getötet hatte. Er fragte sich nur was mit der zweiten Wache passiert war. Aber wahrscheinlich war sie ebenfalls ausgeschaltet worden. Wenn sie nun noch die Flucht dieser Person verhindern wollten, dann mussten sie sich beeilen.

So schnell es bei den engen Verhältnissen, und mit der manchmal recht hinderlichen Rüstung ging, drehte er sich um und eilte zum Eingang der Mine zurück. Dabei funkte er ein paar seiner Leute an und schickte sie schon einmal zum Stargate, in der Hoffnung, dass sie die Flucht der Person vielleicht noch verhindern konnten. Doch leider gelang es ihnen nicht. Als er endlich den Platz vor dem Stargate erreicht hatte, sah er, dass der Gefangene schon durch das Tor geflüchtet war. Allerdings hatte es eine der beiden Wachen noch geschafft sich schwerverletzt bis zu den drei Stufen, die zu dem Gate führten, zu schleppen und seinen Arm in das Wurmloch zu strecken, bevor er bewusstlos geworden war. Dadurch war es nun leicht für sie dem Flüchtigen zu dem Ort, wohin er durch das Tor geflüchtet war, zu folgen.

Rasch schickte er die Jaffa, die er für die Jagd nicht benötigte, mit dem Verletzten zurück zum Lager und durchquerte dann mit den anderen das Stargate. Nur Sekunden später traten sie auf der anderen Seite durch den Ereignishorizont. Sie befanden sich in einer menschenleeren, öden, kahlen und äußerst kalten Ebene. Die perfekten Voraussetzungen um eine flüchtige Person zu finden, denn so weit das Auge reichte gab es keine Möglichkeit sich zu verstecken.

Sofort begann Romanus sich umzusehen, aber von einem Menschen war weit und breit nichts zu sehen und auf dem gefrorenen Boden konnte er auch keine Fußabdrücke entdecken. Also blieb ihnen nur die Möglichkeit das Gebiet gründlich zu durchsuchen. Aber da sie ihm so schnell gefolgt waren, dürfte er eigentlich noch nicht weit gekommen sein. Hinzu kam noch, dass er durch die schwere Arbeit in der Mine geschwächt sein müsste und daher mit Sicherheit nur langsam voran kam. Fragte sich nur wo er sich auf dieser kahlen Ebene versteckt hatte.
„Wir teilen uns in drei Gruppen zu jeweils zwei Mann auf. Achtet hauptsächlich auf Senken oder Löcher im Boden, denn da es hier keine Bäume und Sträucher gibt, ist das die einzige Möglichkeit für ihn sich zu verstecken. Lasst aber dennoch auch die Umgebung nicht aus den Augen, denn es wäre gut möglich, dass der Gefangene hier Verbündete hat die ihm geholfen haben und die uns nun angreifen könnten.“, wies er seine Leute an und machte sich dann mit einem der anderen Jaffa auf die Suche nach dem Flüchtigen.

Mit den zum Schuss bereiten Stabwaffen in der Hand begannen sie die weite Ebene gründlich zu durchsuchen, konnten jedoch zunächst nichts finden. Bis Romanus auf einmal eine leichte Wölbung auf dem Boden auffiel. Wenn er sie sich so betrachtete, dann könnte das ohne weiteres der Rücken der Person sein die sie suchten, aber genauso gut auch nur ein großer Stein. Große Unterschiede gab es zwischen beiden bestimmt nicht, da die Kleidung ihrer Gefangenen durch den Staub und Dreck ebenso grau war wie die Steine, die hier auf dem Boden lagen. Um sicher zu gehen würde er sich diese Erhöhung aber auf jeden Fall einmal genauer ansehen.

Rasch teilte er seinem Partner mit was er vor hatte, dann lief er auf die Stelle zu. Noch immer war keine Bewegung zu sehen und der Jaffa glaubte schon das er sich getäuscht hatte. Aber dann fuhr ein leichter Wind über die Stelle auf dem Boden und brachte die oberste Schicht der Wölbung zum flattern. Das bedeutete, dass er es hier nicht mit einem Stein zu tun hatte, sondern tatsächlich mit dem Flüchtigen, den sie suchten.

Sofort deutete er dem anderen Jaffa an zu ihm zu kommen und als er zu ihm gekommen war, trat er langsam an die Erhöhung heran und versetzte der eng auf dem Boden kauernden Person einen leichten Stoß mit der Stabwaffe.
„Los, aufstehen.“, forderte er sie in hartem Ton auf. Danach aktivierte er vorsichtshalber seine Waffe und richtete sie auf den Flüchtigen, während sein Freund seine Zat nahm und damit auf die Person zielte.

Benutzeravatar
Jolinar von Malkshur
Beiträge: 20
Registriert: 27.08.2011, 18:47

Beitrag von Jolinar von Malkshur » 11.10.2011, 23:36

Zusammengekauert saß Jolinar in der Senke, die vielleicht ihr Leben retten würde, und lauschte nach jedem Geräusch, das vielleicht einen Hinweis darauf liefern konnte, dass sie verfolgt wurde. Im Moment konnte sie noch nichts hören, aber das musste nicht bedeuten, dass niemand sie verfolgte. Selbst wenn das Stargate sich deaktivieren würde, bevor die anderen Jaffa des Lagers das Sternentor erreichen würden, könnten sie über den Speicher des DHDs immer noch herausfinden, welchen Planeten sie angewählt hatte und sie dann immer noch verfolgen. Aber vielleicht würde das den Tok'ra, die sicher schon längst das Signal erhalten hatten, dass dieser Planet angewählt worden war, genügend Zeit verschaffen um hierher zu kommen und ihr bei der Flucht zu helfen. Außerdem würde Romanus, der Leiter des Lagers, sicher nicht zu viele Jaffa losschicken um sie zu suchen. Nur, wenn der andere Jaffa am Tor wach werden und seinen Kollegen Bericht erstatten würde, könnte es für sie gefährlich werden, denn da Ba'al sie sicherlich als eine gefährliche Gefangene einstufte, würde Romanus sicher vorsichtiger sein.

Wenn sie doch nur wüsste, ob schon Jaffa auf diesem Planeten waren. Zu gerne hätte sie leicht den Kopf gehoben um sich umzusehen, doch wenn schon Feinde hier waren, dann könnten sie durch diese Bewegung entdeckt werden und würde somit sofort wieder in Gefangenschaft geraten. Jolinar verabscheute es nicht genau zu wissen, was ihr Feind momentan plante. Das letzte Mal, als sie die nächsten Schritte ihres Gegners nicht richtig vorhergesehen hatte, war sie kurz darauf auf Netu eingesperrt worden und dieser Minenplanet war eigentlich nichts anderes als ein weiteres Netu. Es gehört nur einem anderen angeblichen Gott und besaß ausnahmsweise ein Stargate.

Langsam merkte Jolinar, wie die Kälte des Bodens in ihre Arme und Beine kroch und anfing ihr noch mehr Kraft zu rauben. Dabei fühlte sie sich mittlerweile schon recht schwach. Die Flucht war für ihre geschwächten Beinmuskeln zu viel gewesen. Sie schmerzten bereits jetzt und sie war sich sicher, dass sie sich morgen vermutlich kaum einen Schritt bewegen konnte, aber wenn sie dafür endlich wieder frei sein würde, dann war es das wert. Vorsichtig tasteten ihre zitternden Finger nach dem roten Stein in ihrer Tasche und schlossen sich fest um ihren kleinen Talisman. Indem sie sich auf den Stein konzentrierte, hoffte sie das Zittern zumindest ein wenig unterdrücken zu können, doch es gelang ihr leider nicht vollständig. Sie würde es noch eine Weile in dieser Mulde aushalten, aber wenn sie zu lange hier lag, dann würde sie wahrscheinlich einige Erfrierungen erleiden und in ihrem momentanen Zustand fiel es ihr schwer Roshas Verletzungen zu heilen.

Einige Minuten vergingen und Jolinar hatte mittlerweile schon das Gefühl in ihren Zehen und ihren Knien verloren, als sie Schritte auf dem harten Tundraboden hörte. Instinktiv verkrampfte sie sich, denn die Schritte hörten sich nicht nach den Stiefeln von Tok'ra an, sondern eher nach den harten Sohlen der Schuhe von Jaffa. Wegzurennen würde nun nichts mehr bringen, denn bevor sie sich weit genug von ihnen entfernt hätte, hätten sie sie schon längst mit ihren Waffen niedergeschossen. Ihr blieb also nichts anderes übrig als in ihrem Versteck zu bleiben und zu hoffen, dass sie sie nicht finden würden. Für einen Augenblick hatte sie die Hoffnung, dass die Jaffa sie tatsächlich nicht entdeckt hatten und an ihr vorbei gehen würden, doch dann bemerkte sie, wie die Schritte immer näher kamen. Noch hoffte sie, dass er sich vielleicht nur etwas anderes in der Nähe betrachten wollte, doch als sie dann den Schlag in ihrer Seite spürte, hatte sie keine Zweifel mehr daran, dass sie entdeckt worden war.

Sofort begannen Jolinars Gedanken zu rasen. Die Jaffa schienen nur zu zweit zu sein. Wenn sie geschickt vorging, konnte sie sie vielleicht überrennen. Das einzige Problem war nur, dass beide wahrscheinlich eine Stabwaffe bei sich trugen und damit konnten sie ohne Schwierigkeiten ihre Wirtin töten und sie war nicht bereit Rosha zu opfern. Sie hatte schon so viele Freunde verloren, da wollte sie nicht auch noch von ihrer Wirtin getrennt werden, außerdem gab es hier nirgends einen Wirt, den sie übernehmen konnte, selbst wenn sie dazu bereit wäre einen unwilligen Wirt zu nehmen.
"Versuche dich zu retten, Jolinar.", redete Rosha ihr gut zu, doch die eigensinnige Tok'ra wehrte sich.

"Ich lasse dich nicht im Stich, so wie ich es bei Delaa getan habe.", konterte sie in Gedanken und erhob sich langsam. Wenn sie sich gefügig zeigen würde, würde sie vielleicht eine Möglichkeit erhalten ihre Feinde irgendwie anzugreifen. Außerdem bekam sie auf diese Art eine Möglichkeit abzuschätzen, wie viele Gegner sich in ihrer Nähe aufhielten und ob sie irgendetwas tun konnte um ihnen zu entkommen. Langsam erhob sich Jolinar und sah direkt in das ihr so verhasste Gesicht von Romanus. Neben ihm stand einer seiner Folterknechte und zielte mit einer Zat auf sie.

"Romanus, ich hätte nicht gedacht, dass du dir selbst deine Hände damit schmutzig machst mich zu verfolgen. Hast du heute keine Sklavin gefunden, die dir zusagt oder hat dir dein großer Gott verboten mit den Sklaven zu spielen?", meinte sie zynisch, wehrte sich jedoch erst einmal nicht. Mit zwei auf sie gerichteten Waffen und ihren kaum trainierten Beinen, hätte sie eh keine Chance die beiden Jaffa im Nahkampf zu besiegen. Vielmehr musste sie mit List und Tücke arbeiten um den beiden zu entkommen.

Benutzeravatar
SG-NPC
Beiträge: 303
Registriert: 26.07.2010, 16:55

Beitrag von SG-NPC » 13.10.2011, 22:41

Zunächst reagierte die Tokra jedoch nicht auf seine Aufforderung. Sie blieb dort liegen wo sie lag und schien zu hoffen, dass er, wenn sie so tat als ob sie tot sei, wieder gehen und sie alleine lassen würde. Doch da hatte sie sich geirrt. Selbst wenn dem so sein sollte, dass sie mittlerweile auf dem eiskalten Boden erfroren war, würden sie sie mit zurück zu ihrem Stützpunkt nehmen, denn da sie zu den wichtigen Gefangenen ihres großen Gottes gehörte, bestand die Möglichkeit, dass ihr Herr sich dazu entschließen würde sie wiederzubeleben.

Aber wie er vermutet hatte, war sie noch nicht tot, denn auf einmal bewegte sie sich und stand sogar langsam auf. Allerdings nicht um sich ihnen zu ergeben, sondern um ihn anzugiften. Dabei reizte sie ihn so sehr, dass er ihr, nachdem sie zu Ende gesprochen hatte, zuerst einmal einen heftigen Schlag mit seiner Stabwaffe ins Gesicht verpasste.
„Das dürfte dir Antwort genug auf deine zynische Frage sein. Oder hast du Lust das ich dir noch ein paar Schläge versetze?“, stellte er ihr nun eine Gegenfrage. „Ich frage mich nur wann du endlich kapierst, dass es besser ist wenn du dich endlich deinem Schicksal fügst. Du wirst es niemals schaffen unserem großen Gott zu entkommen. Dafür bist du Wurm einfach nicht clever genug. Außerdem ist dein Wirt inzwischen schon viel zu schwach um vor uns davon zu laufen und einen neuen Wirt wirst du hier in dieser Einöde wohl kaum finden.“

Romanus gab dem anderen Jaffa ein leichtes Zeichen mit der freien Hand und daraufhin packten sie Jolinar fest an den Armen.
„Und nun komm. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit um uns mit dir herum zu ärgern. Besonders da deine Arbeit auf dich wartet.“

Ohne Rücksicht auf die Tokra zu nehmen, schleiften sie sie zu dem Stargate. Von dort aus informierte Romanus schnell seine anderen Jaffa über ihren Jagderfolg und nachdem sie zu ihnen zurück gekehrt waren, wählten sie das Tor an und verließen den kalten und öden Planeten wieder.

Sekunden später befanden sie sich wieder auf Karun, wo die Naquadamine von Ba'al lag. Auch hier zeigte Romanus kein Verständnis für Jolinar, sondern schleifte sie weiter, bis sie den Eingang zur Mine erreicht hatten. Erst dort ließen er und sein Freund ihre Arme wieder los, blieben jedoch mit den Stabwaffen auf sie gerichtet hinter ihr stehen.
„Willkommen zurück.“, meinte er nun zynisch zu der Tokra. „Und wegen deiner Flucht hast du nun die Ehre als erste nach dem Erdbeben wieder mit der Arbeit in der Mine zu beginnen. Viel Spaß.“

Erbarmungslos stieß er Jolinar seine Stabwaffe in den Rücken, um sie in die immer noch durch herumliegende Steine nur schwer begehbaren Gänge zu treiben. Doch das störte ihn nicht im geringsten. Irgendwie würden sie schon die unteren Ebenen erreichen, wo die Tokra vor dem Erdbeben und ihrer Flucht gearbeitet hatte, denn genau dort wollte er sie wieder hin haben. Auch wenn die Möglichkeit bestand, dass die meisten der dortigen Gänge eingestürzt waren. Einen würde es bestimmt noch geben in dem sie schon mal wieder damit beginnen konnte das Naquada abzubauen. Häufig mit großer Mühe kletterten sie über die vielen Steine und durch enge Durchgänge, bis sie nach einer ganzen Weile einen Bereich in den unteren Ebenen erreicht hatten, der durch einen Einsturz blockiert war. Weiter kamen sie wohl nicht mehr, aber das war in Ordnung. Von hier aus würde Jolinar so schnell keine Möglichkeit mehr haben zu entkommen.

Ohne sich lange damit aufzuhalten sie aufzufordern sich hinzusetzen, schlug er ihr mit der Stabwaffe in die Kniekehlen, sodass sie zu Boden gehen musste. Anschließend drückte er sie mit einem Arm auf den Boden und nachdem er seine Stabwaffe auf den Boden gelegt hatte, begann er damit ihr die Ketten, die er zusammen mit einem Hammer von oben mitgenommen hatte, an Händen und Füßen anzulegen. Nun musste er nur noch das Ende der Kette in der Wand befestigen, damit die verdammte Schlange überhaupt keine Chance mehr hatte zu fliehen.

Während der andere Jaffa auf die Gefangene aufpasste, untersuchte er die Wände und fand zum Glück sogar noch eine metallernen Haken, an dem sie wahrscheinlich schon früher einmal einen Gefangenen fest gemacht hatten. Schnell überprüfte Romanus die Festigkeit des Hakens und als er der Meinung war, dass er noch in Ordnung sei, hängte er das letzte Glied der Kette ein und trieb den Haken mit ein paar Schlägen des Hammers, den die Gefangenen zum Abbau des Naquada benutzten, so weit in den Felsen, dass die Kette nicht mehr ausgehängt werden konnte. Danach ging er zurück zu der Tokra und reichte ihr den Hammer.
„So, ich wünsche dir viel Spaß bei der Arbeit. Und nun steh auf und fang an.“

Benutzeravatar
SG-NPC
Beiträge: 303
Registriert: 26.07.2010, 16:55

Beitrag von SG-NPC » 20.10.2011, 21:28

Computerraum - Joanna/Delaa und Ki´tali / Ashlyn [NSC]

Gelangweilt saß Ki'tali im Computerraum und beobachtete die Anzeigen auf den Computern. Seitdem die Ori mit einer beängstigend großen Flotte in die Milchstraße eingefallen waren, verloren sie ständig Sensoren, die sie auf Planeten aufgestellt hatten. Andere Sensoren zeigten ihnen an, dass der Planet angegriffen oder die gesamte Oberfläche so sehr zerstört wurde, dass für zahlreiche Jahre niemand mehr dort leben würde. Wenn sie doch nur zumindest etwas tun könnten, aber da sie auch schon einige Tok'ra im Kampf gegen die Ori verloren hatten, waren ihnen im Moment die Hände gebunden. Sie mussten ihre Strategien vollkommen an die neue Situation anpassen und dafür würden sie Zeit benötigen. In der Zwischenzeit konnten sie leider nichts anderes tun als abzuwarten und nachzudenken.

"Vielleicht sollten wir ein paar der Bildschirme, wo es eh nichts mehr zu sehen gibt, abschalten.", schlug ihre Wirtin, Ashlyn, vor und Ki'tali stimmte ihr vollkommen zu. Es brachte nichts sich mit Dingen zu quälen, an denen sie eh nichts ändern konnten. Obwohl sie es sehr bedauerte dies zu tun, folgte sie Ashlyns Vorschlag, lehnte sich nach vorne und begann einige der Bildschirme abzuschalten. Somit konnte sie sich nun wenigstens wieder auf die Orte zu konzentrieren, wo sich noch Agenten von ihnen im Einsatz befanden, die vielleicht Hilfe benötigen würden. Dadurch, dass sie einige Sensoranzeigen gelöscht hatte, erschien aber auf einmal auch noch eine Anzeige von einem Fluchtplaneten, den sie schon längst aufgegeben und durch einen anderen ersetzt hatten.

Sie hatte eigentlich gedacht, dass die Sensoren, die das Sternentor dort überwachten mittlerweile ausgefallen waren, da sie seit Jahren nicht mehr gewartet worden waren. Aber scheinbar funktionierten sie noch und zeigten eine Stargate Aktivierung an. Verwirrt überprüfte Ki'tali die Daten nochmals und sendete per Subraum ein Signal um einen vollständigen Funktionsbericht dieses Sensors anzufordern. Doch offenbar handelte es sich um keine Fehlfunktion, sondern das Tor war tatsächlich aktiviert worden. Konnte das bedeuten, dass vielleicht einer ihrer Agenten, die schon seit Jahren verschwunden waren, nach Hause zurückkehren wollte? Das wäre zumindest ein kleiner Lichtblick in dieser allzu dunklen Zeit, in der sie mehr ihrer Schwestern und Brüder verloren hatten als je zuvor.

"Joanna, das solltest du dir einmal ansehen. Ich glaube, da braucht jemand unsere Hilfe.", sprach sie die andere Tok'ra, die ebenfalls Bereitschaftsdienst im Computerraum hatte, an, damit sie sich das auch ansah. Wenn sie auch der Meinung war, dass sie sich das ansehen sollten, dann wäre es wohl am besten, wenn sie so bald wie möglich ihrer Ablösung und dem hohen Rat bescheid geben und sich dann auf den Weg zu diesem Planeten machen würden. Denn sollte es ein Tok'ra sein, der dort durch das Tor gekommen war, dann brauchte er sicherlich Hilfe.

Benutzeravatar
Jolinar von Malkshur
Beiträge: 20
Registriert: 27.08.2011, 18:47

Beitrag von Jolinar von Malkshur » 27.10.2011, 22:58

Wie gerne hätte sie diesem schleimigen Mistkerl mitten ins Gesicht geschlagen. Niemand beleidigte ihre Wirtin und kam ungestraft davon. Außerdem war sie kein Goa'uld, der seinen Wirt einfach skrupellos zurücklassen würde um sich einen neuen zu nehmen. Erst wenn es ihr so schlecht ging, dass sie sie nicht mehr heilen konnte und der Verstand ihrer Freundin längst erloschen war, würde sie diese Möglichkeit in Betracht ziehen. Aber solange es ihr möglich war ihr zu helfen, würde sie bei ihrer einzigen noch lebenden Freundin bleiben und versuchen sie zu beschützen. Wenn sie doch nur etwas stärker wäre, dann könnte sie versuchen gegen die Jaffa zu kämpfen, aber durch ihre Schwäche war sie dazu verdammt sich die Worte dieses Kerls anzuhören und noch nicht einmal etwas dagegen tun zu können.

Mit dem Schlag hatte sie bereits gerechnet, als sie Romanus beleidigt hatte, aber nun, wo es schon längst geschehen war, tat es ihr um Rosha Leid. Ihr, dem Symbionten, konnte der Anführer des Lagers nur schwerlich schaden, außer wenn er ihr ein Messer in den Nacken stoßen würde, aber ihre unschuldige Wirtin musste für alles, was sie tat, büßen. Selbst Roshas Worte, dass sie genauso gehandelt hätte, beruhigten sie nicht, denn sie wusste, dass die wohl erzogene, aber bereits von der Folter der Goa'uld gebrochene Frau vollkommen anders reagiert hätte. Rosha hatte schon stärker als sie unter den Qualen auf Netu gelitten als sie, aber die andauernde Arbeit in dem Bergwerk hatten ihre letzten Kräfte aufgezehrt. Außerdem war sie sich nicht sicher, ob es ihr möglich war die Platzwunde, die sie an ihrer Stirn erlitten hatte, zu heilen. Es war eine einfache Wunde, aber die Staublunge, die Rosha seit einigen Monaten hatte, und die bei dem Dreck in der Mine unvermeidlichen Augenschäden verlangten ihr auch einiges ab.

Aber vielleicht konnte sie die Wunde zumindest für sich nutzen. Wenn sie es schon nicht schaffte zu fliehen, dann sollte sie zumindest versuchen den anderen Tok'ra eine Nachricht zu übermitteln. Wenn sie dann auf diesen Planeten kommen würden, könnten sie den Speicher des DHDs überprüfen und somit herausfinden, wohin sie gebracht worden war. Vielleicht hatte sie Glück und die Tok'ra würden sich dazu entscheiden eine Rettungsmission zu wagen. Und falls niemand kommen sollte um ihr zu helfen, dann konnte sie sich zumindest sagen, dass sie es probiert hatte und ihr Volk sie wahrscheinlich aufgegeben hatte.

Langsam bewegte Jolinar ihren Arm nach oben und tat so, als würde sie sich das Blut aus dem Gesicht wischen. Dann ließ sie ihre Hand wieder vorsichtig sinken und strich das Blut an ihren Talisman. Nun musste sie nur noch einen Weg finden den Stein unbemerkt fallen zu lassen, sodass die anderen ihn finden konnten.
"Vielleicht wirst du ja mein neuer Wirt, dann kommt in dein mikriges Gehirn zumindest ein wenig Verstand.", konterte sie und rechnete bereits damit, dass nun ein weiterer Schlag folgen würde. "Außerdem werde ich mich meinem Schicksal niemals fügen. Das kannst du vergessen.", antwortete sie hart und ließ dabei vollkommen unauffällig ihre linke Hand wieder in die Tasche ihrer dreckigen Kleidung gleiten.

Nun hatte sie ihre Hand schon einmal genau dort, wo sie sie benötigte und musste den Stein nur noch herausholen und fallen lassen. Es dauerte auch nicht lange, bis sich ihr eine Möglichkeit bot. Auf Romanus Befehl hin packten die Jaffa ihre Arme und rissen sie hart nach vorne. In diesem Moment zog Jolinar ihre linke Hand wieder aus der Hosentasche und tat so, als ob sie stolperte. Abrupt ließ sie sich auf die Knie sinken und stützte sich mit ihrer linken Hand ab. Als die Jaffa sie dann wieder nach oben zogen, ließ sie den Stein auf dem Boden liegen und stolperte gezogen von den beiden Jaffa wieder zurück in Richtung des Sternentores. Der Gedanke an die Arbeit in der Mine und daran, dass sie nun ihren einzigen Glücksbringer verloren hatte, ließen sie für einen Augenblick erschaudern, aber das war der einzige Weg um den Tok'ra zu zeigen, dass ein Tok'ra hier gewesen war, der ihre Hilfe benötigte und nicht irgendeines dieser übermütigen SG-Teams, die eh mehr kaputt machten, als dass sie ihnen im Kampf gegen die Goa'uld halfen.

"Ich freue mich schon darauf.", antwortete sie zynisch und seufzte kurz, als sie durch das Sternentor wieder zurück nach Karun geschleift wurde. Somit war der kurze Augenblick Freiheit, den sie gehabt hatte, endgültig vorbei und so wie Romanus zu ihr sagte, wollte er sie nun sogar als erste wieder in die zum Teil eingestürzten Tunnel bringen. Offenbar wollte er sie nun endgültig umbringen, denn sie würde sicher nicht noch einmal das Glück haben einen Tunneleinsturz zu überleben und sogar einen Fluchtweg zu finden. Wenn die anderen Tok'ra nicht schnell auf ihren indirekten Hilferuf reagieren würden, dann konnten sie ihr möglicherweise gar nicht mehr helfen. "Welch eine Ehre. Ich hoffe nur, dass die Tunnel einstürzen während du auch noch drin bist.", fuhr sie ihn an und rieb sich kurz die Arme, als die Jaffa sie endlich wieder losließen.

Sie wollte diese Möglichkeit bereits nutzen um nochmals einen Fluchtversuch zu starten, doch noch bevor sie etwas tun konnte, trieben die Jaffa sie unerbittlich in die Gänge hinein. Es fiel ihr schwer über die vielen Steine und Felsbrocken zu klettern, aber egal was sie tat, die beiden Lakaien von Romanus trieben sie immer weiter an. Mehrfach stürzte sie, schlug sich die Knie auf und zog sich Schürfwunden an Armen und Beinen zu, doch den Dienern von Ba'al war es vollkommen egal, was mit ihr geschah. Bis sie die unteren Ebenen erreicht hatten, war Jolinar bereits so sehr erschöpft, dass sie sich kaum noch auf den Beinen halten. Der Schlag in die Kniekehlen ließ sie schwer zu Boden stürzen und obwohl sie wieder aufstehen wollte, hatte sie einfach nicht genügend Kraft um sich wieder aufzurichten. Sie schaffte es noch nicht einmal sich zu wehren, als ihr die Jaffa nun nicht nur an den Füßen sondern auch an den Händen Ketten anlegten. Damit hatte sie wohl für immer jede Chance zur Flucht verloren. Hier unten würde sie niemand finden, noch nicht einmal wenn man nach ihr suchen würde, und sie konnte sich auch nicht befreien.

"Tut mir Leid, dass es so gekommen ist, Rosha.", entschuldigte sich Jolinar still bei ihrer Wirtin.
"Du musst dich nicht entschuldigen. Ich habe der Flucht ja auch zugestimmt. Außerdem haben wir ja vielleicht Glück und es ist bald alles vorbei.", erwiderte Rosha resignierend und Jolinar wusste nur zu gut, was sie mit ihren Worten meinte. Mit dieser misslungenen Flucht war auch der letzte Widerstand in ihrer Wirtin gestorben und sie wünschte sich nun nur noch den Tod herbei.
"So darfst du nicht denken.", versuchte sie ihre Wirtin aufzumuntern, doch Roshas Gefühle waren so stark, dass sie auch ihren eigenen Kampfgeist schwächer werden ließen.

Die Schläge eines Hammers hinter ihr, ließen sie kurz zusammen zucken, doch als sie realisierte, was Romanus tat, ließ sie es einfach geschehen. Sie hatte eh nicht genügend Kraft um sich dagegen zu wehren. Obwohl, was dachte sie sich da nur?, schimpfte sich Jolinar selbst, dass sie so sehr auf die Gefühle von Rosha hörte. Wenn sie sich ein wenig schonte, dann würde sie es vielleicht schaffen Roshas Wunden zu heilen, bevor sie anfingen zu eitern und dann könnten sie einen weiteren Fluchtversuch starten, der ihnen entweder die Freiheit oder den Tod bringen würde. Sie war von Netu entkommen, also würde sie doch auch hier fliehen können.

Kraftlos ließ sie sich von den Jaffa auf die Beine ziehen und nahm den Hammer in die Hand. Er war schwer und nicht leicht zu bewegen. Aber mit großer Mühe gelang es ihr ihn hoch zu heben und noch ehe sie richtig über die Konsequenzen ihres Handelns nachgedacht hatte, steckte sie all ihre Wut in den Hammer und schlug in Richtung ihres Kerkermeisters. Sie sah zwar keine große Erfolgschance, aber die Gelegenheit war einfach zu verlockend um sie ungenutzt vergehen zu lassen. Außerdem würden sich ihre Fluchtchancen erhöhen, wenn Romanus starb, denn dann würde sicher erst einmal Chaos in dem Lager ausbrechen.

Benutzeravatar
SG-NPC
Beiträge: 303
Registriert: 26.07.2010, 16:55

Beitrag von SG-NPC » 02.11.2011, 20:57

Da sie nicht in der von ihm gewünschten Schnelligkeit auf seine Aufforderung reagierte, packte er die verfluchte Tokra einfach am Arm, riss sie hoch und drückte ihr den Hammer in die Hand. Mit einem hämischen Grinsen beobachtete er dann welche Probleme sie damit hatte den schweren Hammer in ihrem Händen zu halten. Fast hatte er schon damit gerechnet, dass sie ihn fallen ließ, doch der Stolz dieses Wurms ließ das nicht zu. Mit aller Kraft hielt sie ihn fest und schaffte es sogar ihn ein wenig anzuheben. „Nur weiter so. Dann wirst du es mit Sicherheit schaffen diesen Gang heute noch ein ganzes Stück voran zu treiben. Allerdings würde dir das bestimmt noch besser gelingen, wenn du nicht einen Großteil deiner Kraft in diese irrsinnige Flucht gesteckt hättest. Und leider gibt es erst gegen Abend etwas zu essen und zu trinken. Solange musst du leider von deinen Reserven leben. Und glaub mir. Ich werde mir heute Abend selbst ein Bild von den Fortschritten machen die du beim Abbau des Naquadas gemacht hast und wenn ich sehe, dass du gefaulenst hast, dann gibt es bis morgen Abend überhaupt nichts zu essen.“, drohte er ihr in äußerst wütendem Ton, bevor er seine Leute anwies mit ihm zu kommen.

Rasch warf er ihr nochmals einen strengen Blick zu, dann drehte er sich um und wollte gehen. Doch kaum hatte er zwei Schritte gemacht, da traf ihn ein recht heftiger Schlag in den Rücken, der dafür sorgte, dass er das Gleichgewicht verlor und in die Knie ging. Nach Luft ringend blieb er erst einmal für einen Moment auf den Knien liegen, bis es ihm wieder leichter fiel Luft zu holen.

Erst dann erhob er sich langsam wieder und blickte zu Jolinar, die mit dem Hammer in der Hand hinter ihm stand und ihn mit einem Blick ansah, der kaum zu beschreiben war. Es war eine Mischung aus großer Wut, aber auch gleichzeitig aus der Hoffnung, dass sie es vielleicht geschafft hatte ihn umzubringen. Nur um das mit dem Hammer zu vollbringen, hätte sie ihn schon am Kopf treffen müssen. Am Körper brachte das nicht besonders viel, da dieser durch die Rüstung gut vor Angriffen geschützt war.

Dafür hatte sie es nun geschafft ihn endgültig rasend zu machen. Mit ein paar schnellen Schritten war er bei ihr, packte sie mit der Hand am Hals und drückte sie gegen die Wand hinter ihr.
„Erlaub dir so etwas ja nicht noch einmal du verdammte Schlange.“, fuhr er sie außer sich vor Wut an. „Sonst könnte ich mir vielleicht überlegen dich aus deinem Wirt heraus zu schneiden und in Stücke zu reißen, auch wenn es mir eigentlich nicht erlaubt ist dich zu töten. Aber leider ist dir dann halt ein tragischer Unfall passiert, der dazu geführt hat, dass du verstorben bist.“

Um seinem Hass und seinem großen Zorn auf diese Frau wenigstens etwas Luft zu machen, holte er mit der freien Hand aus und schlug ihr so fest er konnte in den Bauch.
„Und das ist noch für deinen zynischen Worte, die du uns an den Kopf geworfen hast, als wir dich hierher zurück gebracht haben.“ Er drückte sie für ein paar Sekunden noch etwas fester gegen die Wand, dann ließ er sie los und trat ein paar Schritte zurück. „Und nun leg endlich los. Das du noch genügend Kraft hast, dass hast du ja gerade gezeigt.“

Benutzeravatar
Joanna Eve Sinclair
Beiträge: 39
Registriert: 23.05.2009, 16:55

Beitrag von Joanna Eve Sinclair » 04.11.2011, 22:04

Computerraum - Joanna/Delaa und Ki´tali / Ashlyn [NSC]

Zu Joannas und Delaas beiderseitiger Überraschung hatten sie nur kurze Zeit im SGC verbringen können. Genauer gesagt waren die Tok'ra nur ein paar Tage nach Abschluss ihrer ersten und damit zugleich letzten SG-Mission nach ihrer Rückkehr an das Center herangetreten und hatten mehr oder weniger respektvoll darum gebeten, ihre Agentin wieder zu ihnen zurückzuschicken. Und da bei General Landry und Homeland Security gerade eher die Ori auf der Prioritätenliste standen, hatten sie die kaum verhohlene Forderung der Tok'ra mit einem Augenrollen angenommen. So hatte Joanna nur noch schnell ihre Familie besuchen können, bevor sie gezwungen war, ihre Sachen zu packen und nach Fucora zurückzugehen.

Das Einzige, was sie über die Dauer der Stippvisite auf der Erde hinwegtröstete, war die Aussicht, bei den Tok'ra wirklich gebraucht zu werden. Im SGC dauerte es immer eine Weile, bis ein Team für den Lieutenant gefunden wurde, mit dem sie regelmäßig auf Missionen gehen konnte und in der Zwischenzeit saß sie sich dort den Allerwertesten platt. Da die Tok'ra so auf ihrer Rückkehr bestanden hatten, gingen sowohl Jes als auch ihr Symbiont von einem dringenden Auftrag aus, für den nur sie in Frage kamen. Eine willkommene Möglichkeit, sich nützlich zu machen.
Aber als sie auf Fucora durch das Stargate traten, wurden sie nur angewiesen, ihr Quartier zu beziehen und zu warten, bis sich der Hohe Rat oder ein Vertreter an sie wandte. Verwundert folgten Joanna und Delaa dieser Aufforderung und gingen anfangs davon aus, ihre Mission sei so heikel, dass man keine Aufmerksamkeit darauf lenken wollte. Mit verstreichender Zeit wurde diese Hoffnung jedoch kleiner und kleiner. Endgültig begraben taten Wirt und Symbiont ihre Annahmen, als sie Tag für Tag zum Beobachten der Sensoren im Computerraum eingeteilt wurden. Eine Aufgabe, die an Langweiligkeit kaum zu übertreffen war.

Joanna konnte vor Delaa nicht verbergen, wie verraten sie sich fühlte. Immerhin hatte sie nach drei Monaten bei den Tok'ra endlich zur Erde - ihrer Heimat - zurückkehren können und dann wurde sie ihrer Familie wenige Wochen danach erneut entrissen - für das Starren auf Computerbildschirme! Um es mit den Worten einer Erdenkönigin auszudrücken: Jes war nicht amüsiert. Der Symbiont hatte versucht, ihrem menschlichen Wirt gut zuzureden, aber da auch er selber mit der Situation alles andere als zufrieden war, stellte es sich als entsprechend schwierig heraus.

Heute saßen sie mit einer anderen Tok'ra gemeinsam vor den Bildschirmen und Delaa hatte Jes die Kontrolle über den Körper überlassen. Die Wirtin wusste, dass ihr Symbiont hoffte, die körperliche Bewegung würde ihr helfen, die Unruhe und den Ärger zu überkommen, der seit Tagen die Beziehung zwischen den beiden belastete. Sie schätzte diese Geste, so war es nicht. In den wie zäher Schleim vergehenden Stunden zeigte sich allerdings, dass sich Joannas Stimmung nicht einen Deut verbesserte. Eher wurde sie sogar noch schlechter. Nervös rutschte sie auf dem Stuhl herum, knetete ihre Finger und suchte verzweifelt nach Abwechslung von der Eintönigkeit, in der sie sich gefangen fühlte.

Als Ki'tali sie ansprach, kam es für Joanna daher einer Rettung in letzter Minute nahe, auch wenn sie sich im ersten Moment wunderte, warum die andere Tok'ra sie mit ihrem menschlichen Namen und nicht wie sonst als 'Delaa' ansprach. Eben diese machte sie aber amüsiert darauf aufmerksam, dass sie selbst sich wohl kaum derartig unruhig verhalten würde und es daher Jes sein musste, die gerade die Kontrolle hatte. Darauf wusste die menschliche Frau nichts mehr zu erwidern.
Stattdessen stand sie auf und trat zu Ki'tali, die sich über die Daten eines bestimmten Sensors beugte. Joanna rief Delaas Wissen ab und hob verwundert die Augenbrauen.

"Das ist ungewöhnlich. Eigentlich müsste jedem Agenten bekannt sein, dass dieser Fluchtplanet schon lange nicht mehr aktiv ist. Hast du die Sensoren auf eine Fehlfunktion überprüft?"
Nach Ki'talis bejahender Antwort regte sich Aufregung in Jes. Sollte dies endlich etwas sein, das sie aus ihrer Monotonie retten könnte? Auch ihr Symbiont schien alles andere als abgeneigt, sich die Sache einmal genauer anzuschauen.
"Also ich meine, das muss unbedingt überprüft werden. Und wir sollten nicht mehr lange warten, um das Wohlergehen und das Leben des möglicherweise zurückkehrenden Agenten nicht unnötigerweise zu gefährden."
Joannas ganze Körperhaltung drängte Ki'tali dazu, ihr zuzustimmen und diesem eintönigen Wachdienst den Rücken zuzukehren.
Zuletzt geändert von Joanna Eve Sinclair am 04.11.2011, 22:27, insgesamt 4-mal geändert.
O'Neill über die Tok'ra: "Es sind immer Selbstmordmissionen oder Probleme mit den Systemlords. Nie kommt einer von denen vorbei um einfach mal "HALLO" zu sagen."

Benutzeravatar
SG-NPC
Beiträge: 303
Registriert: 26.07.2010, 16:55

Beitrag von SG-NPC » 16.11.2011, 00:29

Computerraum - Joanna/Delaa und Ki´tali / Ashlyn [NSC]

Deutlich bemerkte Ki'tali die Unruhe von Delaas Wirtin und begann leicht zu schmunzeln. Es war erstaunlich wie wenig Geduld die meisten Tau'ri zeigten und wie schnell es ihnen doch langweilig wurde. Ki'tali war zwar auch nicht unbedingt begeistert von dieser Arbeit, aber sie nahm sie als notwendig hin. Irgendwann würde es schon wieder interessantere Aufgaben für sie und ihre Wirtin geben, doch bis dahin würde sie sich wohl, da sie keine Wissenschaftlerin war, mit solchen Dingen zufrieden geben müssen. Wenn sie bei einem Einsatz verletzt worden war, hatte sie hin und wieder sogar darum gebeten, dass sie für diese Aufgaben eingeteilt wurde, denn dann hatte Ashlyn wenigstens genügend Zeit um sich zu erholen und wieder Kräfte zu sammeln.

Aber da Delaa weder gerade von einem Einsatz kam, noch verwundet von der Erde zurückgekommen war, hielt Ki'tali es für sehr seltsam, dass sie bisher nicht für einen neuen Auftrag eingeteilt worden war. Dabei war Delaa, besonders zusammen mit ihrer früheren Wirtin, häufig für einige der schwersten Aufgaben eingesetzt worden und nun, wo die Ori überall auf dem Vormarsch waren, gab es zumindest für die geschicktesten Infiltratoren unter ihnen gewiss genügend Arbeit. Aber der hohe Rat hatte nun einmal so entschieden und Ki'tali war auch nicht unbedingt in einer Position, die es ihr erlaubte, die Entscheidungen des Rates zu hinterfragen. Sie würden sicher irgendwelche Gründe dafür haben und das genügte ihr zumindest fürs erste als Begründung.

Die geradezu erleichterte Reaktion von Joanna entlockte Ki'tali noch ein stärkeres Grinsen, denn sie hatte deutlich das Gefühl, dass diese seltsame Sensoranzeige, egal was sie bedeuten mochte, Joanna vollkommen willkommen war. Ki'tali dagegen war etwas vorsichtiger mit ihrer Euphorie. Sie konnten nicht wissen, was sich hinter diesem Signal verbarg und da der Planet bereits seit langer Zeit aufgegeben worden war, war es eigentlich wirklich unwahrscheinlich, dass irgendeiner ihrer Agenten dorthin flüchten würde.

Genau aus diesem Grund vermutete Ki'tali auch eher, dass es sich um irgendeinen Alarm handelte, der gar nichts mit einem Tok'ra zu tun hatte. Aber sie wollte Joanna ihre Hoffnung auf ein wenig Abwechslung auch nicht vollkommen nehmen und wenn sie ehrlich war, dann interessierte es sie auch, wer auf diesen Planeten gekommen war.
„Ja, die Sensoren habe ich bereits überprüft. Sie funktionieren problemlos. Zwar ist die Batterie des einen Sensors fast aufgebraucht, aber die Energie reicht immerhin noch aus um das Stargate auf mögliche Aktivierungen zu überwachen.“, antwortete Ki'tali, während sie noch ein weiteres Mal die Daten überprüfte, aber egal wie oft sie den Algorithmus, den sie zur Suche von Fehlern in Signalen oder Daten verwendeten, benutzte, das Signal schien weder gefälscht zu sein noch von einem anderen Ort zu stammen. Der Sensor auf dem Planeten war eindeutig durch irgendjemand ausgelöst worden.

„Du möchtest unbedingt hier raus, oder?“, meinte Ki'tali, als sie Joannas angespannte Körperhaltung bemerkte. Stand dann aber auf und wandte sich kurz an einen anderen Tok'ra, der auch in dem Computerraum saß und einige Datenanalysen durchführte. „Rhena, könntest du unsere Station bitte für einen Moment übernehmen, bis unsere Vertretung da ist? Wir müssen dringend mit dem hohen Rat sprechen.“, bat sie den Tok'ra und nickte dankbar, als sie die Überwachungsbildschirme an ihrem Computerbildschirm aufrief und aufmerksam die dort angezeigten Daten betrachtete.

„Na gut, gehen wir. Ich bin schon gespannt, was der hohe Rat davon hält.“ Gewisse Mitglieder des Rates würden diesen Daten sicherlich sehr skeptisch gegenüber stehen, aber sie war sich sicher, dass sie zumindest ein paar davon überreden konnten, dass sie auf diesen Planeten gehen und sich selbst von der Falschheit dieses Signals überzeugen konnten. Auf diesem Weg konnten sie dann auch die fast verbrauchte Batterie wechseln, damit sie, falls in Zukunft dort noch einmal etwas geschehen würde, auf jeden Fall gewarnt werden würden. „Vielleicht sollten wir behaupten, dass wir uns nur um die Sensoren kümmern wollen. Das dürfte ein besserer Grund sein, als der, dass wir einem mysteriösen Signal nachgehen wollen, das genauso gut von den Ori stammen könnte und somit bedeuten könnte, dass wir direkt in die Hände des Feindes laufen.“, schlug Ashlyn vor, die auf dem Weg zu der Kammer des hohen Rats die Kontrolle über ihren Körper übernommen hatte. Da der Rat momentan sehr vorsichtig war, was Missionen auf Planeten mit möglicher Oriaktivität betraf, hielt sie das für die bessere Erklärung um den Rat zu überzeugen und wenn dann doch ein schon lange vermisster Agent dorthin geflüchtet sein sollte, dann konnten sie ihnen ja immer noch die Wahrheit sagen.

Benutzeravatar
Jolinar von Malkshur
Beiträge: 20
Registriert: 27.08.2011, 18:47

Beitrag von Jolinar von Malkshur » 23.11.2011, 23:34

Immer mehr fragte sich Jolinar, was sich dieser verdammte Romanus überhaupt vorstellte. Wie sollte sie denn, wenn sie mit Ketten an die Wand gefesselt war, diesen verfluchten Gang weit vorantreiben? Sie konnte sich doch noch nicht einmal weit von dieser Wand entfernen, denn diese Gnade, dass sie die Ketten möglichst lang gemacht hatten, hatten die Jaffa ihr nicht erwiesen. Stattdessen war sie sich noch nicht einmal sicher, wie sie richtig arbeiten sollte, wenn sie immer wieder fast über die Ketten stolperte oder sich mit ihren Armen darin verfing. Aber die Jaffa interessierte das ja ganz und gar nicht und ihr konnte es eigentlich auch egal sein. Was interessierte es sie, wenn Romanus sie wieder bestrafen würde?

Nun, wo sie im tiefsten Teil der Mine eingesperrt war, bestand eigentlich kaum eine Hoffnung mehr, dass ihre Kameraden sie jemals finden würden. Wahrscheinlich war es sogar besser, wenn sie gar nicht hierher kommen würden, denn sie wollte auf keinen Fall, dass Ba'al noch einige weitere Tok'ra in die Hände bekam und ebenfalls quälen konnte. Irgendwann würde es sicherlich vorbei sein und dann hätte sie endlich ihre Ruhe. Ein einziger Felsrutsch konnte schonh dieses ewige Leiden beenden. Doch was dachte sie sich da überhaupt? Hatte Roshas Verzweiflung nun schon so sehr auf sie abgefärbt, dass sie anfing derart negativ zu denken? Dabei gab es doch noch einige Möglichkeiten, wie sie vielleicht entkommen konnte. Sie musste ihre Flucht nur vorsichtig genug planen und so lange geduldig sein, bis sich irgendwann eine Möglichkeit bieten würde um zu entkommen.

Es fragte sich nur, wann diese Möglichkeit kommen würde. Wenn ihr Angriff nun scheitern würde, würde sie wahrscheinlich für lange Zeit keine Gelegenheit mehr bekommen irgendetwas zu tun und selbst, wenn sie Roshas Bedenken verdrängte, machte sie sich manchmal Sorgen, wie lange ihre Wirtin noch leben würde, denn irgendwann würden die Kräfte von ihnen beiden aufgezehrt sein.
"Ich freue mich schon auf deinen Besuch. Obwohl du dir die Mühe nicht machen musst. Ich komme auch alleine zurecht.", erwiderte Jolinar und warf Romanus noch einen kurzen Blick zu, bevor sie ihren Angriff vorbereitete und aus dem Hinterhalt zuschlug.

Doch leider reichte ihre Kraft nicht aus um Romanus am Kopf zu treffen. Stattdessen gelang es ihr nur ihm auf den Rücken zu schlagen und durch seine harte Rüstung würde das noch nicht einmal ausreichen um ihm das Rückrad zu brechen. Er stürzte zwar zu Boden und als er kurz dort liegen blieb, wagte Jolinar es für einen Augenblick Hoffnung zu fassen. Möglicherweise hatte sie ihn doch schwer genug verletzt, damit dieser verdammte Sklaventreiber einen schmerzhaften und langsamen Tod erleiden würde. Es war ihm auf jeden Fall zu wünschen. Doch dieser Augenblick, indem es so aussah, als wäre der Leiter der Mine schwer verletzt, war viel zu schnell vorbei und Romanus begann sich wieder zu bewegen und stand sogar auf.

Also hatte auch dieser Plan nicht funktioniert. Stattdessen hatte sie diesen Mistkerl noch wütender gemacht. Mit ihren letzten Kräften versuchte Jolinar sich zu verteidigen, als Romanus sie ergriff und gegen die Wand drücken wollte, doch leider war er um einiges stärker als sie. Nach Luft ringend griff sie nach seiner Hand und wollte sie wegziehen, damit sie zumindest ein wenig mehr Luft bekam, aber auch dies gelang ihr nicht. Nach Luft ringend konnte sie nichts anderes tun als Romanus zuzuhören und zu hoffen, dass er sie rechtzeitig loslassen würde, bevor er Rosha noch mehr Schmerzen zufügen würde. Aber das war diesem Minenleiter wahrscheinlich vollkommen egal. Ihn interessierten ja noch nicht einmal Ba'als Befehle und wie sehr er ihre unschuldige Wirtin damit quälen würde.

"Versuch' es doch.", konterte sie keuchend und sah ihn mit hartem Blick an. "Aber du kannst dir sicher sein, dass ich dir vorher… deine Prim'ta im Leib zerquetschen und zusehen werde… wie du stirbst.", drohte sie ihm, obwohl sie selbst wusste, dass es sich um eine größtenteils leere Drohung handelte. Im Moment würde sie es wohl kaum schaffen Romanus zu überwältigen und ihn auf diese äußerst schmerzhafte Art umzubringen.

Mit Schmerz verzerrtem Gesicht krümmte sich Jolinar ein wenig zusammen, nachdem der Minenleiter ihr in den Bauch geschlagen und ihr befohlen hatte, dass sie nun so schnell wie möglich weiterarbeiten sollte. Dabei durchzogen momentan lähmende Schmerzen ihren gesamten Körper, aber auch das interessierte diesen verdammten Jaffa ja nicht. Er war nur der Meinung, dass sie nun sofort weiterarbeiten sollte. Als er sie endlich losließ, taumelte sie einen Schritt nach vorne, nahm dann aber, obwohl sie immer noch husten musste, wieder den Hammer.
"Ich werde ja mit der Arbeit weitermachen.", fauchte sie ihn mit rauer Stimme an und obwohl sie Romanus nur zu gerne nochmals angreifen würde, wandte sie sich wieder der Wand zu und begann mit dem Naquadahabbau.

Benutzeravatar
SG-NPC
Beiträge: 303
Registriert: 26.07.2010, 16:55

Beitrag von SG-NPC » 14.12.2011, 20:57

Gehässig grinsend beobachtete Romanus die verzweifelten Bemühungen von Jolinar sich aus seinem festen Griff zu befreien. Doch sie beeindruckten ihn nicht im geringsten. Mit eisernem Griff drückte er die Gefangene weiter gegen die Wand, obwohl er wusste, dass sie dadurch kaum noch Luft bekam. Aber es reichte um ihm erneut zu drohen. Er fragte sich nur ob sie wirklich glaubte, dass er nun Angst vor ihr haben würde. Wenn ja, dann konnte das nur daran liegen, dass sie durch die lange Zeit, die sie nun schon hier in dem Bergwerk eingesperrt war, langsam den Verstand verlor.

„Oh je, ich glaube dann muss ich mich aber sehr vor dir in Acht nehmen, denn eigentlich hänge ich an meinem Leben.“, antwortete er ihr gespielt erschrocken, bevor er in schallendes Gelächter ausbrach, dass laut von den Wänden widerhallte. Erst als er direkt neben sich ein paar Steinchen von der Decke auf den Boden fallen hörte beruhigte er sich wieder, denn er wollte nicht, dass sich durch sein lautes Lachen noch mehr loses Gestein löste und in den Gang stürzte und dabei womöglich dem kleinen Schlängchen weh tat.

Dafür sah er sie mit zusammengekniffenen Augen wütend an.
„Es tut mir ja leid das sagen zu müssen, aber bevor du auch nur einen Gedanken daran verschwendet hast wie du mich umbringen kannst, habe ich dir schon lange das Genick gebrochen. Und danach erfreue ich mich daran, wie die Sanculas deinen Körper ganz langsam auffressen. Sie sind nämlich immer froh darüber, wenn mal wieder einer der Gefangenen stirbt und sie ein Festessen von uns erhalten.“ Er lachte erneut, dieses Mal allerdings etwas leiser. „Wobei..., wenn du mich weiter so reizt, könnte ich mir vielleicht sogar überlegen dich ihnen lebend zum Fraß vor zu werfen und meinen Spaß an deinen Leiden zu haben.“

Fest sah er ihr noch einmal in die Augen, danach ließ er sie los und nachdem sie endlich mit ihrer Arbeit begonnen hatte, verließ er den Gang, um nachzusehen wie weit die anderen Jaffa inzwischen mit den Aufräumungsarbeiten in den Gängen gekommen waren, damit sie die restlichen Gefangenen nach Möglichkeit auch wieder bald in das Bergwerk bringen konnten.

Benutzeravatar
Jolinar von Malkshur
Beiträge: 20
Registriert: 27.08.2011, 18:47

Beitrag von Jolinar von Malkshur » 08.01.2012, 00:12

Immer noch gekrümmt vor Schmerzen und außer Puste dadurch, dass Romanus ihr den Hals zugedrückt hatte, stand Jolinar gegen die Wand des Tunnels gelehnt und versuchte sich zumindest wieder ein wenig aufzurichten, als sie Romanus Hohn hörte. Dass er keine Angst vor ihr hatte, wusste sie bereits, aber vielleicht konnte sie das irgendwann zu ihrem Vorteil ausnutzen. Wenn er ihre Listigkeit nicht fürchtete, dann würde er möglicherweise irgendwann unvorsichtig werden und auf diesen Moment würde sie warten. Sie hatte sich nun schon so lange in Geduld üben müssen, daher würde sie zumindest auch noch ein paar Monate durchhalten. Ob sie noch länger hier in der Mine überleben konnte, wusste sie jedoch nicht, besonders wenn Romanus wirklich mit dem Gedanken spielte sie den Sanculas zum Fraß vorzuwerfen.

Bei dem Gedanken an diese furchtbaren, schleimigen Würmer, die einfach alles verschlangen, was zumindest noch ein wenig Fleisch an den Knochen hatte, verzog Jolinar das Gesicht. Sie hatte schon einige Male gesehen, wie der Sancula, der in einem Schlammloch in der Nähe des Lager hauste, tote Sklaven zerfetzte und lebendig in diese Schlammgrube geworfen zu werden, das würde sie noch nicht einmal ihrem größten Feind wünschen. Vielleicht einem dieser furchtbaren Systemlords aber sicher keinem Menschen.
"Das wirst du nicht wagen. Du weißt, dass Ba'al das nicht gefallen würde und du liebst es ja eine enorme Schleimspur zu hinterlassen, wenn dein werter Lord nach dir ruft.", warf sie ihm entgegen, obwohl sie ihren eigenen Worten nicht wirklich glaubte.

Dadurch, dass sie schon so lange hier war, vermutete sie, dass Ba'al mittlerweile das Interesse an ihr verloren hatte und sicher nicht nachfragen würde, wenn der Leiter der Mine ihm berichten würde, dass sie bei einem Tunneleinsturz ums Leben gekommen war. Außerdem war Ba'al schon so lange nicht mehr hier gewesen, dass sie hin und wieder schon Gerüchte gehört hatte, dass diese Schlange nie wieder zurückkehren würde und dann konnte Romanus hier alles tun, was er wollte, also auch seine riesige Wut, die er gegenüber ihr hegte, ausleben. Vielleicht wusste dieser Sklaventreiber auch schon irgendetwas über den Verbleib dieses Schlangenkopf, was ihm die Sicherheit gab, dass er sie ohne Gefahr töten konnte.

"Dann sei es eben so.", meinte Rosha still, doch Jolinar wollte auf keinen Fall zu Sanculafutter werden. Lieber würde sie auf jeden Fall weiterkämpfen um irgendwann zu entkommen oder zumindest hier in den Tunneln zu sterben und nicht in dieser Schlammgrube. Als er sie dann endlich losließ, taumelte Jolinar leicht nach vorne, doch dann sah sie Romanus wieder mit hartem Blick an. "Wir werden ja sehen, wer zuletzt lacht.", konterte sie noch auf sein lautes Gelächter, bevor sie ihm doch mit einem verblassenden Funkeln in den Augen hinterher sah.

Als seine Schritte und die seiner Lackeyen vollkommen verklungen, sackte sie erst einmal zusammen und lehnte sich gegen die kalte Wand. Erst nun realisierte sie, dass sie wohl eine ihrer letzten Fluchtmöglichkeiten verspielt hatte und selbst ihren kleinen Talisman hatte sie nun verloren. Nun waren sie und ihre Wirtin endgültig vollkommen alleine und wenn ihr Schicksal sie nicht doch bald einholen würde, dann würde das auch noch einige Monate so weitergehen. Dabei hatte sie doch eigentlich gehofft, dass sie nun bald frei oder tot und somit bei Lantash und Delaa sein würde. Aber das würde nun wohl doch noch einige Zeit dauern. Denn hier unten würden selbst die anderen Tok'ra sie sicher nie finden. Mutlos zerrte sie kurz an ihrer Kette, versuchte sie sogar mit ihrem Hammer zu zerstören, doch alles, was sie probierte, führte zu keinem Erfolg. Es würde ihr also nichts anderes übrig bleiben als weiter Naquadah abzubauen. Mit nahezu leerem Blick stand sie wieder auf und begann einsam und verloren wieder das dunkle Erz abzubauen um sich zumindest noch für eine Weile vor einem grausamen Tod zu retten, obwohl es auch ihr immer schwerer fiel einen Sinn darin zu sehen.

Benutzeravatar
Joanna Eve Sinclair
Beiträge: 39
Registriert: 23.05.2009, 16:55

Beitrag von Joanna Eve Sinclair » 06.04.2012, 14:28

Computerraum - Joanna/Delaa und Ki´tali / Ashlyn [NSC]

Joannas erster Impuls auf Ki'talis Frage mit 'Nein, warum fragst du?' zu antworten, verflog beinahe genauso schnell wie er aufgekommen war. Warum sollte sie so tun, als sei sie mit ihrer momentanen Situation zufrieden? Sie war es nicht und hatte jedes Recht, dies auch deutlich zu machen. Die Tok'ra hatten sie auf sehr unhöfliche Weise von der Erde zurück auf den Stützpunkt geholt, nur um sie beim Beobachten von Sensoren versauern zu lassen. Bei der derzeitigen Lage in der Galaxie - dem Vormarsch der Ori ebenso wie der Bedrohung durch Ba'al und seine Klone - war das kein angemessener Einsatz für einen Agenten von ihrem Format. Und wenn man sie auf Fucora nicht brauchte, dann hätte der Hohe Rat sie verdammt nochmal auf der Erde lassen sollen, um den Gefahren als Mitglieder eines der SG-Teams gegenübertreten zu können.

Die Erdenfrau war es leid, sich gegenüber dem Hohen Rat immer kleiner zu machen, als sie war. Sie war eine Tok'ra! Ebenso wie Delaa, Ki'tali, Ashlyn und alle anderen. Hätte der Hohe Rat keinen Tau're als Wirtin für einen ihrer Symbionten gewollt, dann hätten sie das Angebot ablehnen sollen. Doch sie hatten angenommen und Joanna hatte keine Lust mehr, sich dem unausgesprochenen Misstrauen noch länger stumm zu stellen. Es war an der Zeit, eine klare Aussage darüber zu erhalten, wie ihre Zukunft aussehen würde. Vertrösten lassen würde sie sich nicht mehr!


"Ja, das will ich. Und das werde ich!", antwortete sie Ki'tali entschlossen.
Erst auf dem Weg zum Hohen Rat fiel Joanna auf, dass sie sich nicht mit Delaa abgesprochen hatte. Und auf diesen Gedanken folgte eine weitere Erkenntis: sie musste es nicht.
Zum ersten Mal seit drei Jahren waren ihre Reaktionen auf die äußeren Einflüsse ganz genau dieselben wie die ihres Symbionten. Was Joanna fühlte, fühlte Delaa. Was Delaa fühlte, fühlte Joanna. Sie waren eins in Denken und Handeln. Verschmolzen.

Ein stilles Lächeln zog über Joannas Züge, bevor sie sich Ki'tali zuwandte. Nein, Ashlyn. Mit ihrer eigenen Verwandlung zu einer wirklichen Tok'ra konnte sie nun alleine erkennen, wann der Wirt und wann der Symbiont die Kontrolle hatte, ohne auf Delaas Einschätzung zurückgreifen zu müssen. Es war weniger die Veränderung der Stimme als die Veränderung in der Haltung, im Wesen, die Joanna wie mit neu erwachten Sinnen wahrnehmen konnte.


"Das ist keine schlechte Idee, aber ich glaube, ich belasse es lieber bei der Wahrheit."
Kurz suchte die Tau're nach Worten, um sich ihrer Begleitung zu erklären, die sich wohl zurecht wunderte, warum sie nicht den definitiv einfacheren Weg gehen wollte.
"Der Planet ist unbewohnt und so unbedeutend, dass eine Ori-Aktivität sehr unwahrscheinlich ist. Dazu kommt, dass wir aufgegebene Schutzplaneten ja nicht umsonst überwachen. Es ist unsere Pflicht, alle Aktivitäten dort zu überprüfen. Vor allem aber ist es an der Zeit, dass sich der Hohe Rat Gedanken darüber macht, wie er zu mir steht."
Joannas Blick wurde bei diesen Worten hart und es war erkennbar, dass sie von ihrem Weg nicht mehr abweichen wollte.

Erst vor der Kammer des Hohen Rates drehte sie sich erneut zu Ashlyn um und ihr Ausdruck gewann etwas an Wärme.

"Entschuldige. Ich bin etwas frustriert, aber ich hätte es nicht an dir auslassen sollen. Wärst du einverstanden, ihnen die Fakten mitzuteilen, wenn ich mich des daraus eventuell resultierenden Widerspruchs annehme?"
Bittend schaute Joanna die andere Tok'ra an.
Zuletzt geändert von Joanna Eve Sinclair am 06.04.2012, 14:32, insgesamt 2-mal geändert.
O'Neill über die Tok'ra: "Es sind immer Selbstmordmissionen oder Probleme mit den Systemlords. Nie kommt einer von denen vorbei um einfach mal "HALLO" zu sagen."

Benutzeravatar
SG-NPC
Beiträge: 303
Registriert: 26.07.2010, 16:55

Beitrag von SG-NPC » 14.04.2012, 00:11

Computerraum - Joanna/Delaa und Ki´tali / Ashlyn [NSC]

Joannas Entschlossenheit wirkte geradezu ansteckend auf Ki'tali. So wie sie sich anhörte, wollte sie keine Sekunde länger auf diesem Stützpunkt bleiben, besonders nun, da sie herausgefunden hatten, dass es eine neue, vermutlich wichtige Aufgabe für sie gab. Egal, was sie dort auf diesem Planeten erwarten würde, Ki'tali wollte auch unbedingt dorthin reisen. Vielleicht würden sie sogar irgendeinem Tok'ra, der schon seit Jahren verschwunden war und dadurch nur diesen alten Schutzort kannte, finden und es ihm ermöglichen wieder zu seinem Volk zurückzukehren.

"Gut, dann versuchen wir den hohen Rat davon zu überzeugen, dass wir uns unbedingt darum kümmern wollen.", entschied Ki'tali und ging mit eiligen Schritten weiter in Richtung der Ratshalle, wo sich sicherlich zumindest ein paar Mitglieder des hohen Rates aufhielten. Die plötzliche Veränderung in Joanna beziehungsweise in Delaas Verhalten fiel ihr zuerst gar nicht auf. Shenoa und Delaa hatte sie zwar gut gekannt, aber seitdem Joanna Delaas Wirtin geworden war, hatte sie sie nur sehr selten getroffen. Dadurch hatte sie auch nicht mitbekommen wie sich die Verschmelzung mit der neuen Wirtin auf ihr Verhalten ausgewirkt hatte. Stur war sie offenbar immer noch und genauso schien es ihr immer noch zu gefallen dem hohen Rat lieber die Wahrheit zu sagen, anstatt eine Lüge zu benutzen, die es ihnen wahrscheinlich einfacher machen würde die Räte davon zu überzeugen, dass sie unbedingt auf diesen Planeten gehen sollten.

Ashlyn wäre zwar der andere Weg lieber gewesen, besonders da sie schon häufig nicht derselben Meinung gewesen wie der hohe Rat gewesen war. Aber sie kam auch von einer Welt, in der die Regeln sich deutlich von denen der Tok'ra unterschieden und es keinen hohen Rat gab. Stattdessen hatten sie ihr Orakel gehabt, das solche Entscheidungen getroffen und meist auch Gerichtsurteile gefällt hatte. Ob das Orakel menschlich war oder etwas vollkommen anderes hatte sie nie herausgefunden und würde es wahrscheinlich auch nie herausfinden können, denn leider war ihre Welt vor einigen Jahren wegen ihren reichen Naquadahvorkommen von den Goa'uld angegriffen und ihr Volk versklavt worden. Die Halle des Orakels war dabei zerstört worden und niemand hatte jemals mehr ein Wort aus den grünen Flammen des ewigen Feuers gehört. Manche hatten behauptet, dass die Flammen immer noch brannten, aber da es ihr kurz nach dem Angriff gelungen war, selbst noch einmal in die Halle zu gehen, wusste sie, dass das nicht der Wahrheit entsprach.

"Ja, Ori-Aktivitäten sind wohl wirklich unwahrscheinlich auf diesem Planeten und wenn dort jemand durch das Tor gekommen ist, dann ist es gut möglich, dass diese Person dringend unsere Hilfe braucht.", erwiderte sie und runzelte dann leicht die Stirn. Sie hatte sich auch schon Gedanken darüber gemacht, dass es ungewöhnlich war eine Agentin wie Delaa erst einmal auf keine weiteren Missionen zu schicken, doch sie war zu der Entscheidung gekommen, dass der hohe Rat vermutlich einige andere Pläne hatte, die sie Joanna nur noch nicht mitgeteilt hatten. Aber scheinbar war Delaa nicht derselben Meinung. "Denkst du etwa, dass der Rat dir misstraut?", fragte Ashlyn ruhig, obwohl sie die Wut in Joannas Stimme deutlich bemerkt hatte.

"Das macht doch nichts. Ich kann es gut verstehen, dass du wütend bist. Wenn ich merken würde, dass der Rat mich bei den Einsätzen übergeht, würde mich das auch ärgerlich machen.", antwortete sie und blieb für einen kurzen Augenblick stehen um Joanna anzusehen, bevor sie zustimmend nickte und die Halle des hohen Rats betrat.

Im Moment war nur Garshaw anwesend, aber vielleicht war das sogar vorteilhaft für sie. Garshaw war auch schon einmal lange Zeit in Gefangenschaft bei einem Goa'uld gewesen und wusste daher die von ihnen bewachten Planeten sicher sehr zu schätzen.
"Hohe Rätin Garshaw.", begrüßte Ki'tali die Rätin freundlich, nachdem sie wieder die Kontrolle über Ashlyns Körper übernommen hatte. "Wir haben soeben ein Signal von dem neutralen Planeten, den wir vor einer Weile aufgegeben haben, erhalten. Scheinbar wurde das Stargate dort aktiviert und wir würden nun gerne nachsehen, wer durch das Tor gekommen ist.", erklärte Ki'tali, was geschehen war und sah die Rätin dann gespannt an.

Leider schien sie entgegen ihrer Vermutungen nicht unbedingt begeistert von ihrer Bitte zu sein. Kurz musterte sie sowohl Delaa als auch sie und schüttelte dann den Kopf.
"Tut mir Leid, im Moment möchten wir keine weiteren Agenten auf Missionen schicken. Sie sollten sich weiterhin bereithalten. Es ist gut möglich, dass sie in den nächsten Tagen für wichtigere Einsätze benötigt werden. Wir werden aber auf jeden Fall prüfen, was auf dem Planeten vorgefallen ist.", antwortete Garshaw und Ki'tali gelang es nur mit großer Mühe die hohe Rätin weiterhin ruhig anzusehen. Ashlyn und sie waren sich sicher, dass diese Antwort nur eine Ausrede war. Die Tok'ra hatten sich im Moment genauso verkrochen wie nach dem Verschwinden von Egeria. Dabei war vielleicht einer ihrer Brüder oder Schwestern dort draußen und brauchte Hilfe und sowohl Delaa als auch sie konnten mehr dort draußen tun, als wenn sie sich im Überwachungsraum zu Tode langweilen würden. Ashlyn lag bereits eine freche Antwort auf der Zunge, mit der auch Ki'tali einverstanden war, aber da Joanna wohl auch noch einige Dinge mit dem hohen Rat zu besprechen hatte und das für sie vielleicht die beste Möglichkeit dafür war, hielt sie sich zurück und ließ sich Joanna, wie abgemacht, um ihren Widerspruch kümmern.

Benutzeravatar
Joanna Eve Sinclair
Beiträge: 39
Registriert: 23.05.2009, 16:55

Beitrag von Joanna Eve Sinclair » 06.06.2012, 19:28

Ratshalle - Joanna/Delaa, Ki'tali/Ashlyn, Garshaw

Ashlyn schien Joannas hitzige Worte erstaunlich gut aufzunehmen und brauchte nicht lange, um zum Kern des Ärgers vorzustoßen. Jes schnaubte abschätzig.
"Sicher weiß ich es natürlich nicht, aber es hat schon sehr den Eindruck. Ich weiß, wie oft und zu welchen Einsätzen Delaa vor mir geschätzt wurde. Davon ist nichts mehr übrig. Und das sicherlich nicht, weil es in der Galaxie so viel ruhiger und sicherer geworden ist. Uns beiden ist klar, dass das Gegenteil der Fall ist. Was anderes kann es sein, als meine Herkunft...ich will, dass sie es einmal zugeben. Vor mir, aber auch vor sich selber. Ich bin es leid, auf leisen Sohlen durch den Stützpunkt zu schleichen und so zu tun, als wäre alles in Ordnung."
Ihre Tirade war länger und offener als Joanna eigentlich geplant hatte, aber ihr war nun endgültig der Kragen geplatzt. Sie wollte mit ihrer Meinung nicht mehr hinter dem Berg halten, selbst wenn dies bedeutete, auf den Gängen bittere Statements zu machen.
Bei Ashlyn und Ki'tali war sie allerdings nicht sehr besorgt, dass sie ihr ihre Worte übel nehmen würden und so war es auch. Dankbar lächelte Jes die andere Tok'ra an und trat dann hinter ihr in die Ratshalle ein...die Höhle des Löwen. Dieser Vergleich amüsierte Delaa und Joanna war gleich leichter ums Herz. Alleine stand sie in dieser Sache mit Sicherheit nicht.

Garshaw war die Einzige des Rates, die sich momentan in der Ratshalle aufhielt und Ki'tali richtete ihr Anliegen an sie. Doch wie erwartet und vielleicht ersehnt, flüchtete sich die Rätin in Ausreden. Dies schien auch Ki'tali wahrzunehmen, da sie nun Joanna das Wort überließ. Und wie gerne der Lieutenant der Air Force, die zur Tok'ra geworden war, diese Gelegenheit nutzte.

"Beim allem Respekt, Hohe Rätin Garshaw, doch ich sehe einen Widerspruch in Euren Worten. Wie könnt Ihr nachforschen, was auf dem Planeten geschehen ist, wenn sich dort niemand umsieht? Ki'tali und ich haben eine Fehlfunktion der Sensoren mit Sicherheit ausgeschlossen. Das Sternentor wurde aktiviert und da Rettungsplaneten bewusst so gewählt werden, dass auf ihnen keine willkürliche Toraktivität herrscht, gibt es nur eine mögliche Erklärung: jemand braucht unsere Hilfe.
Ist es nicht gerade in Zeiten wie diesen wichtig, sich auf seine Verbündeten verlassen zu können? Auf das eigene Volk? Oder sind wir Tok'ra nicht anders als die Goa'uld, die fallenlassen, wer ihnen nicht mehr wichtig erscheint?
Und was die wichtigen Einsätzen in den nächsten Tagen angeht...wenn sie so wichtig sind wie die Gründe, unter denen Ihr mich von der Erde zurückgerufen habt, dann - verzeiht meine offenen Worte - werden noch viele Tok'ra vergeblich auf Hilfe von den Ihren warten, die sich stattdessen auf ihrem Stützpunkt verkriechen und alles fürchten, was außerhalb ihrer Tunnel liegt. Eingeschlossen der Mitglieder ihres eigenen Volkes!"

Nun war er ausgesprochen. Es gab kein Zurück. Dennoch war Joanna erleichtert. Sie hatte viel zu lange geschwiegen und damit unbewusst ihre eigene Transformation zu einer Tok'ra verhindert.
Garshaws Reaktion konnte Jes nicht einmal mit Delaas Hilfe voraussehen, aber im Grunde war es beiden egal. Sie wussten, sie waren im Recht. Vielleicht nicht mir allem...wahrscheinlich nicht mit allem. Doch manchmal musste alles auf eine Karte gesetzt werden, um wenigstens ein minimales Ergebnis zu erziehen.
Aufgerichtet und selbstsicher sah Joanna also die Hohe Rätin an und erwartete deren Erwiderung.
O'Neill über die Tok'ra: "Es sind immer Selbstmordmissionen oder Probleme mit den Systemlords. Nie kommt einer von denen vorbei um einfach mal "HALLO" zu sagen."

Benutzeravatar
SG-NPC
Beiträge: 303
Registriert: 26.07.2010, 16:55

Beitrag von SG-NPC » 20.06.2012, 00:40

Ratshalle - Joanna/Delaa, Ki'tali/Ashlyn, Garshaw

Die Galaxie war wirklich nicht sicherer und ruhiger geworden. Jeder von ihnen hatte darauf gehofft, dass sie nach dem Sturz der Goa'uld endlich ein freies Leben führen konnten, doch mehr als ein Jahr ohne große Kämpfe war ihnen leider nicht vergönnt gewesen und selbst in diesem einen Jahr hatten sie eigentlich genügend Probleme gehabt, durch die sie auch nicht zur Ruhe kommen konnten. Deshalb war es ganz und gar nicht richtig Delaa kaum noch Aufträge zu geben. Sie war eine der besten Agentinnen und ihr Talent wurde hier im Stützpunkt auf jeden Fall verschwendet. Schließlich war sie keine Wissenschaftlerin, die auch im Stützpunkt hervorragend eingesetzt werden konnte. Delaas Platz war draußen hinter den feindlichen Linien und nur weil sie nun eine Tau'ri als Wirtin hatte, war das doch kein Grund sie hier einzusperren.

Ohne Verständnis für die Dummheit des hohen Rats schüttelte Ashlyn den Kopf.
"Das kann ich gut verstehen. Aber sie haben ja auch Jacob mit einem gewissen Misstrauen behandelt. Irgendwie scheint der hohe Rat allen Tau'ri nicht zu vertrauen.", schloss Ashlyn aus dem Misstrauen, das sie auch gegenüber Selmak und ihrem neuen Wirt beobachtet hatte. Doch Selmak und Jacob hatten sich von dem Misstrauen nicht verunsichern lassen. Beide hatten sich ihren Platz erkämpft und wahrscheinlich musste Joanna, nun wo sie nicht mehr bei den Tau'ri lebte, dasselbe tun.

"Ich denke, du solltest dem hohen Rat deutlich zeigen, dass du dir das nicht gefallen lässt, sondern dass du genauso hart mitarbeiten möchtest wie jeder von uns.", schlug Ashlyn vor und nickte der anderen Tok'ra kurz zu, bevor sie den Raum des hohen Rates betrat.

Doch genauso wie sie erwartet hatte, widersprach Garshaw ihren Vorschlägen. Sie wollte nicht, dass sie den Stützpunkt verließen, dabei war es doch genauso wie Joanna sagte. Es war nicht möglich, dass sie sich wie die Kaninchen in ihrem Bau verkrochen und sich davor fürchteten, dass der Fuchs vielleicht einen ihrer Tunnel aufgraben könnte. Während Joanna der hohen Rätin mehr als deutlich ihre Meinung sagte, konnte Ashlyn daher kaum anders als immer wieder zu nicken. Sie stimmte ihrer Kameradin vollkommen zu. Zwar war in ihren Worten deutlich das Motto der Tau'ri Krieger zu hören, dass sie niemanden zurückließen, aber in diesen schweren Zeiten war es vielleicht gut, wenn sie sich dieses Motto auch zueigen machen würden. Sie hatten keine Königin und dadurch würde es auch keine jungen Tok'ra geben. Deshalb mussten sie ihren Schwestern und Brüdern so gut wie möglich helfen, besonders wenn sie es schon geschafft hatten auf einen sicheren Planeten zu fliehen. Wenn alles gut ging, mussten sie dort nichts anderes tun, als den Tok'ra zu suchen und ihn dann sicher zurück nach Hause zu bringen, wo man sich dann um ihn kümmern konnte, falls er verletzt sein sollte.

Garshaw schien Joannas Widerspruch jedoch nicht im Geringsten zu gefallen. Ihre Gesichtszüge hatten sich deutlich verhärtet und sie sah Joanna mit einem durchdringenden Blick an. Scheinbar war sie nicht bereit diese aufmüpfigen Worte von einer Tau'ri zu akzeptieren, aber sie wollte sich auch auf keinen Fall vorwerfen lassen, dass sie sich vor den Dingen, die draußen in der Milchstraße lauerten, fürchtete und keine Missionen, die vielleicht das Leben eines anderen Tok'ra retten würden, zuließ. Hart und mit einem unbeugsamen Gesichtsausdruck sah sie Joanna einige Zeit an und warf dann auch Ashlyn einen strafenden Blick zu.

"Wir vertrauen unserem eigenem Volk.", konterte sie hart. "Und auch unseren Verbündeten. Doch da wir momentan auf uns alleine gestellt sind, müssen wir uns auf die wichtigen Missionen konzentrieren und können uns nicht auf irgendwelche vagen Sensorsignale verlassen. Aber wenn ihnen diese Mission wirklich so wichtig ist, dann können sie eine der kleinen Aufklärungssonden auf den Planeten schicken. Falls sie dann Hinweise entdecken, dass dort wirklich ein Tok'ra in Gefahr sein könnte, können sie ihm helfen. Wenn nicht, dann bleiben sie diesem Planeten fern.", ordnete Garshaw an, denn sie würde es sich auf keinen Fall vorwerfen lassen, dass sie einen anderen Tok'ra im Stich lassen würde, nur weil sie Delaas neuer Wirtin nicht vertraute. Aber nachdem Selmak nach ihrer Verschmelzung mit Jacob mehr mit den Tau'ri zusammengearbeitet hatte, als es dem hohen Rat eigentlich Recht gewesen war, hegte sie ein gewisses Misstrauen gegenüber den Tau'ri selbst wenn sie zu den Tok'ra gehörten.

Benutzeravatar
Joanna Eve Sinclair
Beiträge: 39
Registriert: 23.05.2009, 16:55

Beitrag von Joanna Eve Sinclair » 23.11.2014, 17:21

Ratshalle - Joanna/Delaa, Ki'tali/Ashlyn, Garshaw

Joanna war sich des zustimmenden Nickens der neben ihr stehenden Ashlyn ebenso bewusst wie der stummen Unterstützung durch Delaa. Beides hielt sie allerdings innerlich auf Armlänge von sich entfernt. Sie durfte jetzt keine Dankbarkeit empfinden, da es die Wut und Enttäuschung vermindern würde, die sie in dieser Konfrontation zur Waffe erwählt hatte. All die aufgestaute Frustration der letzten Tage war auf Joannas Gesicht zu lesen, während sie hochaufgerichtet Garshaws harten Blick erwiderte. Wenn die Hohe Rätin es auf einen Test der Willensstärke ankommen lassen wollte, dann sollte sie sich besser auf eine Überraschung vorbereiten. Joanna war mit ihrer Geduld am Ende und deswegen sehr motiviert, ihre derzeitige Situation zu ändern. Ob sie dafür ein Blickduell oder eine verbale Auseinandersetzung gewinnen musste, war der Tok'ra letztendlich egal.

Als Garshaw dann schließlich sprach, konnte Joanna das Schnauben kaum unterdrücken. 'Wir vertrauen unserem Volk und unseren Verbündeten'? Vor ihrem inneren Auge wuchs die Nase der Hohen Rätin gerade begleitet von einem typischen Zeichentrickgeräusch in die Länge. Das nächste Schnauben, was sich den Weg nach außen zu bahnen drohte, war ein unterdrücktes Lachen. Jes konnte nicht fassen, dass Garshaw ihr diese Worte tatsächlich mitten ins Gesicht sagte. Unwillkürlich fragte sich die Tau're, ob die Hohe Rätin wirklich glaubte, was sie von sich gab. Als sie sich für die Beantwortung dieser Frage an Delaa wandte, fand sie ihren Symbionten beim angestrengten Betrachten imaginärer Fingernägel vor.

Das änderte sich auch nicht, als Jes vernehmen musste, wie Garshaw von 'auf sich alleine gestellt' und 'wichtigen Missionen' zu reden begann. Die Tau're sah sich die Hohe Rätin in diesem Moment unterbrechen, um ihr deutlich zu verstehen zu geben, dass die Tok'ra es sehr gut geschafft hatten, Verbündete von sich zu stoßen und wahrscheinlich daher nun 'auf sich alleine gestellt waren'. Und im nächsten Atemzug sah Jes sich die sarkastische Frage stellen, welche 'wichtigen Missionen' es gab, die es notwendig machten, sie von der Erde zu holen und dann vor Überwachungsbildschirmen versauern zu lassen.

Aber die Tau're hielt an sich und wurde belohnt. Mehr oder weniger. Irgendetwas in ihrer vorherigen Tirade musste einen Nerv getroffen haben, da Garshaw ihr und Ashlyn erlaubte, eine kleine Aufklärungssonde zu benutzen, um herauszufinden, was auf dem Schutzplaneten geschehen war. Es war besser als nichts und Delaa riet Joanna, diesen kleinen Sieg auf keinen Fall durch Widerrede in Gefahr zu bringen. Es wäre allerdings nicht notwendig gewesen, da Jes selber die Grenze erkannt hatte, wie weit sie die Hohe Rätin treiben konnte.

"Aber natürlich", war deswegen auch ihre zuckersüße Antwort, die sich auf alles von 'Vertrauen' über 'wichtige Missionen' bis zur Anweisung, sich vom Planeten fernzuhalten, beziehen konnte. Und da Jes die Kontrolle über ihr Temperament doch langsam wieder zu entgleiten drohte, schloss sie ihren Worten eine spöttische Verbeugung an, bevor sie auf dem Absatz kehrtmachte und die Ratshalle verließ.


Gänge des Stützpunktes - Joanna/Delaa, Ki'tali/Ashlyn

Draußen atmete Joanna tief und langsam durch, während sie auf Ashlyn wartete. Der Tau're war bewusst, dass ihre Vorstellung eben kindischer als notwendig gewesen war, aber das ließ sich nicht mehr ändern. Aus Garshaws Argumentation hatte eine Verblendung gesprochen, die Jes auf die Palme brachte. Jahrelang hatte sie selber sich solche Mühe gegeben, eine respektierte Tok'ra zu werden, nur um zu bemerken, dass sie sich noch so sehr anstrengen konnte, ohne auch nur einen Schritt voranzukommen. Welchen Weg sie ab jetzt nehmen würden, wussten weder Joanna noch Delaa, aber beide waren sich einig, dass es nicht mehr möglich war, die Behandlung durch den Rat stillschweigend über sich ergehen zu lassen.

Als Ashlyn zu ihnen trat, lächelte Jes sie an.

"Danke für deine Unterstützung da drinnen. Wollen wir die Sonde starten und einen Hinweis finden, der uns der wichtigen Mission des Starrens auf Überwachungsmonitore entreißt?"
Sarkasmus und Ironie. Momentan schien das der richtige Weg, bis sich ein anderer - produktiverer - auftat.
O'Neill über die Tok'ra: "Es sind immer Selbstmordmissionen oder Probleme mit den Systemlords. Nie kommt einer von denen vorbei um einfach mal "HALLO" zu sagen."

Antworten