Maschinenraum

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Rodney McKay1
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Beitrag von Rodney McKay1 » 26.09.2017, 21:41

Jonas Quinn, Kianna Cyr, Ronon Dex, Rodney McKay

Rodney konnte sich vorstellen, dass der gesamte Landeanflug ein Abenteuer werden würde. Ihm war die Ori-Technologie nicht ganz fremd und er war sich sicher, dass das Schiff einiges einstecken konnte. Aber dieses hier, hatte schon zu viele Lecks, als dass es tatsächlich in einem Stück auf dem Pier von Atlantis aufsetzen würde. Da machte er sich keine Illusionen. Sie mussten nur so viel vom Schiff zusammen halten und so lange zusammen halten, dass die Besatzung überleben würde. Irgendwie würden sie das schon hinbekommen. Nachdem wohl Jack O'Neill dieses Schiff steuerte, musste alles gut gehen. Denn O'Neill hatte bereits die unmöglichsten Situationen überstanden.

Ihr kleines Grüppchen im Maschinenraum dezimierte sich auf einen Schlag. Wie McKay erwartet hatte, wollte Sheppard jedoch, dass Jonas und seine Freundin hier blieben. Natürlich, auch der Colonel wollte kein Klotz am Bein. Kurz blickte der Kanadier zu den beiden, als er sich bei diesem bösen Gedanken erwischte.

McKay lauschte der Durchsage, die durch den Maschinenraum, als auch sämtliche Korridore hallte. Sie gingen in den Landeanflug über. Er spürte deutlich den fragenden Blick von Ronon, wandte sich an ihn.


„Alles gut, wir sind hier sicher. Aber Sie sollten sich gut festhalten. Ihr auch.“, der letzte Teil richtete sich an Jonas und seine Begleiterin.

Wie erwartet fing das Schiff schon kurz darauf zu bocken und zu ruckeln an. Das ging eine ganze Weile so weiter, wurde intensiver. Rodney hatte selbst hier das Gefühl, dass die Hitze, welche sich an der Außenhaut aufgrund der extremen Reibung beim Eintritt bilden musste, selbst hier im Maschinenraum spürbar war. Aber das bildete er sich nur ein... oder doch nicht? Als er das Diagnoseprogramm überwachte und den Status der einzelnen Systeme prüfte, blinkten ihm zahlreiche Warnhinweise entgegen. Aber O'Neill schien das Schiff soweit im Griff zu haben. Ein weiteres lautes Scheppern. Wurde die Luft gerade dünn? Ein Blick auf die Lebenserhaltungssysteme bestätigten, dass diese auf ein Minimum heruntergefallen waren. Aber die Schilde hielten noch durch, das war im Augenblick das einzige, was zählte.

Und dann spürte man deutlich, wie das Schiff aufsetzte. Rodney krallte sich an den Konsolen fest, um nicht zu stürzen.


„Ich denke... wir haben es geschafft...“

Jonas Quinn

Beitrag von Jonas Quinn » 30.11.2017, 20:09

Jonas Quinn, Kianna Cyr, Ronon Dex, Rodney McKay

Gerade in dem Moment, als Jonas zu einer Antwort ansetzen wollte, ging auch schon der erste heftige Ruck durchs Schiff, welcher ihn so unvorbereitet traf, dass er beinahe zu Boden sank. Schnell griff er sich eine Stange, welche an der Wand festgemacht war und hielt sich mit einer Hand an dieser fest. Seine andere Hand griff nach dem Arm von Kianna um diese vor einem möglichem Sturz mit folgendem Aufprall zu schützen. Ja, er sorgte sich immer sehr um seine Freundin und half ihr immer, wenn es irgendwie notwendig war beziehungsweise er es konnte. Kaum hatten sich beide wieder einigermaßen gefangen, blickte Jonas auch schon fragend und beinahe etwas finster zu Rodney, verdammt hätte er sie hiervor nicht warnen können?

Dummerweise tat dieser solch wichtige Sachen meistens dann, wenn es eh schon zu spät war, zumindest war es in diesem Fall hier so. Erst nachdem beide schon ordentlich durchgeschüttelt wurden, warnte McKay vor der unsanften Landung, was ihm einen weitern schiefen Blick von Jonas einbrachte. Kurzerhand sah der Langaraner dann wieder zu Kianna, welcher es zum Glück gut zu gehen schien, sicherheitshalber fragte er allerdings noch einmal nach.
"Ist bei dir alles klar?" Ein sanftes Lächeln zierte die Lippen des jungen Wissenschaftlers, während er seine beste Freundin so ansah. Irgendwie hatte die Dame schon immer eine gewisse Wirkung auf ihn, die ihn seine Probleme und Sorgen zumindest mal einen Moment lang vergessen ließen und ihm ein Lächeln abringen konnte.

Gerade als Jonas dachte, dass sie es geschafft hätten, wackelte das Schiff noch ein paar weitere Male heftig und setzte zur Landung an, welche wirklich sehr wackelig und kaum heil zu "überstehen" war... im wahrsten Sinne des Wortes. Mehrmals musst sich Jonas kräftig an der Stange festkrallen um Kianna nicht mit zu Boden zu reißen, was ihm auch tatsächlich gelang. Als das Schiff dann endlich bei Atlantis zum stehen kam, hörte man den jungen Wissenschaftler einmal aufatmen, ja es tat gut, endlich wieder sowas ähnliches wie festen Boden unter den Füßen zu haben. Langsam ließ er erst die Stange und dann Kianna los, sah sie prüfend an, ob sie alles ebenso heil überstanden hatte, wie er. Zum Glück schien dem so... oder?

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SG-NPC
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Beitrag von SG-NPC » 06.05.2018, 00:45

Jonas Quinn, Kianna Cyr, Ronon Dex, Rodney McKay

Plötzlich ging ein starker Ruck durch das gesamte Schiff und Kianna wäre fast zu Boden geworfen worden, wenn Jonas sie nicht festgehalten hätte. Dankbar sah sie ihren Freund an und nickte ihm dann leicht zu. „Ja, es ist alles in Ordnung.“, antwortete sie ihm freundlich und hielt sich dann auch an einem Rohr fest, das an einer Wand verlief. Diese Landung würde wahrscheinlich wirklich sehr rau und unangenehm werden. Aber solange sie es in einem Stück schafften in Atlantis zu landen, würde sich Kianna nicht beschweren. Sie hatten nun schon so viel durchgemacht. Da würden sie die Landung sicherlich auch noch überstehen.

Die Vibrationen des Schiffes wurden immer stärker und Kianna hatte das Gefühl, dass die Temperatur im Maschinenraum kontinuierlich anstieg. Die beschädigten Maschinen und Aggregate schienen bis an ihre Belastungsgrenze ausgelastet zu sein. Auf einmal begannen Funken aus einem der vielen Kabel, die auf dem Boden lagen, zu fliegen und schon bald schien noch ein weiteres Kabel der Belastung nicht mehr standzuhalten. Wenn Colonel Carter sich nicht auf der Krankenstation befinden würde, dann hätte sie hier sicherlich alle Hände voll zu tun, aber so mussten sie vollständig diesem Rodney McKay vertrauen und obwohl sie ihn bisher nicht unbedingt für eine nette Person gehalten hatte, schien er zumindest etwas von seiner Arbeit zu verstehen. Trotz der Überlastungen schien es ihm zu gelingen die Systeme so weit zu stabilisieren, dass sie nicht abstürzten.

Einige quälend lange Minuten verstrichen, doch dann landeten sie endlich in Atlantis und die Erschütterungen und Vibrationen hörten auf.
„Es ist vorbei.“ Erleichtert atmete Kianna auf und löste ihre verkrampften Finger von dem Rohr. Erst nun fiel ihr auf, dass Jonas sie die gesamte Zeit mit einer Hand festgehalten hatte. Er hatte sie scheinbar sogar so stark festgehalten, dass die Stelle nun ein wenig schmerzte. Aber das war nun auch egal. Das einzige, was zählte, war, dass sie nun endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten und in Sicherheit waren.

Nach der Landung dauerte es zwar noch einen Augenblick, doch dann kam auch endlich die Durchsage, dass sie das Raumschiff verlassen durften. Nach den langen Wochen, in denen sie auf der Rapiditas eingesperrt gewesen waren, würden sie endlich wieder frische Luft bekommen und Kianna freute sich darauf schon mehr als auf alles andere. Am liebsten würde sie nun sofort dem Befehl von General O‘Neill nachkommen und dieses Raumschiff verlassen, aber obwohl sie gelandet waren gab es hier gewiss noch einiges zu tun. Die Systeme des Raumschiffs mussten gesichert und heruntergefahren werden. Erst dann konnten sie den Maschinenraum der Rapiditas unüberwacht zurücklassen. Aber würde Doktor McKay sie überhaupt helfen lassen? Bisher hatte er alles vollkommen alleine gemacht und Kianna vermutete nicht, dass sich nun etwas daran ändern würde. Dennoch wandte sie sich kurz an den fremden Wissenschaftler aus Atlantis.
„Können wir ihnen helfen?“, fragte sie höflich, obwohl sie vermutete, dass sie die Antwort bereits kannte.

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John Sheppard
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Beitrag von John Sheppard » 13.04.2019, 20:40

Funkspruch von Sheppard an McKay

„Sheppard an McKay, haben sie schon herausgefunden, ob wir die Energiequelle ausbauen und mit der von Atlantis verbinden können?“

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Rodney McKay1
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Beitrag von Rodney McKay1 » 17.09.2019, 22:36

Jonas Quinn, Kianna Cyr, Ronon Dex, Rodney McKay

Gedanklich zählte Rodney auf 5, klammerte sich während dieser Zeit noch an dem Kontrollpult vor sich fest. Aber selbst, als er die 5 erreicht hatte, blieb alles ruhig und damit war wohl seine erste Feststellung, dass sie tatsächlich gelandet waren, wirklich richtig gewesen. Langsam löste er seine Finger, atmete kurz durch und sah zu Jonas und seiner Freundin, ob die beiden noch auf den Beinen waren. Die eher beschuldigenden Blicke von Jonas, als die Turbulenzen begannen, hatte McKay geflissentlich ignoriert... es war sowieso zu spät, um irgendetwas zu ändern.

"Na wenn das mal keine großartige Landung war...", gab Rodney ironisch von sich. Und dann war für ihn auch der 'Schockmoment' vorbei und er widmete sich wieder dem Schiffscomputer. Er wollte zunächst einmal schauen, welche Systeme mit der Landung vielleicht überbeansprucht wurden und somit ausgefallen sind. Danach sollte er nahtlos mit der Arbeit beginnen und prüfen, inwiefern eine Verbindung der Energiequelle mit Atlantis bewirkt werden könnte... das würde eine ziemliche Herausforderung werden... Seine Finger huschten bereits wieder über die Kontrollen, um möglichst fix die Schiffssysteme zu überprüfen, als Jonas' Freundin ihre Hilfer anboten. Er hielt kurz inne. "Nein, schon gut, schnappen Sie erst einmal frische Luft. Ich komme alleine klar." Gerade, als er weiterarbeiten wollte, schreckte er schon wieder zusammen... Sheppard funkte ihn an. Missmutig schnaubte er kurz und setzte dann zu einer Antwort an.

"McKay hier. Colonel, ch weiß ja, dass ich Sie in den letzten Jahren immer wieder mit Wundern überrascht habe, aber bislang ist es mir noch nicht gelungen, das Raum-Zeit-Kontinuum so zu kontrollieren, dass ich in so kurzer Zeit die Technologien zweier rivalisierender Völker auf einen Nenner bringen könnte..." Rodney gab zu, dass seine Antwort womöglich etwas zu unfair dem Colonel gegenüber war. Schließlich wollten sie alle nur das gleiche: Atlantis schnellstmöglich in Sicherheit bringen. "Die kurze Antwort ist: Nein, ich habe noch keine Lösung."

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Samantha Carter
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Beitrag von Samantha Carter » 03.08.2020, 19:24

Cf: Atlantis - Jack O'Neills Quartier

Im Maschinenraum angekommen blieb Sam einen kurzen Augenblick in der Tür stehen und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. In der Mitte des Maschinenraums gab die Energiequelle der Rapiditas ein kaltes, weißes Licht ab, doch sonst erinnerte in dem Raum kaum noch etwas an die Ori. Noch immer lagen unzählige Kabel auf dem Boden, die sie während ihres langen Fluges verwendet hatten, um beschädigte Systeme zu überbrücken. Auf der Hauptkonsole standen mehrere Laptops, die mit den Systemen des Ori Schiffes gekoppelt waren und inzwischen hatte sogar ein Naquadah-Reaktor seinen Weg in den Maschinenraum gefunden. Er wurde eingesetzt, um die Laptops und besonders auch die Energiekonverter mit Energie zu versorgen. Der Maschinenraum sah chaotischer aus als ein Versuchsraum im Physik-Anfängerpraktikum und Sam bezweifelt, dass irgendjemand außer Rodney, Peter und sie sich in dem Chaos zurechtfinden würden. Aber für eine elegante Lösung hatten sie keine Zeit gehabt, also mussten sie mit dieser zusammengebastelten Variante leben. Immerhin war das, was sie innerhalb einer Nacht konstruiert hatten, besser als nichts.

Vorsichtig stieg Sam über die Kabel, während sie zur Hauptkonsole ging und begann noch ein letztes Mal die Systeme der Rapiditas zu überprüfen. Zügig flogen ihre Finger über die Tasten, während sie noch einmal sicher stellte, dass wirklich jedes System, das sie nicht unbedingt benötigten deaktiviert war. Die künstliche Intelligenz der Rapiditas hatte schon auf dem Flug nach Atlantis hin und wieder ein unheimliches Eigenleben entwickelt und auch jetzt entdeckte sie wieder einige unwichtige Systeme, die das Raumschiff still und heimlich wieder aktiviert hatte, weil es diese Prozesse selbst nun noch für bedeutsam hielt.
“Du bist ganz schön eigensinnig, oder?”, redete sie leise mit dem Raumschiff, während sie die Systeme wieder deaktivierte und so gut wie möglich sicherte.

Während ihres Fluges hatte sie zwar einige Kommandocodes des Schiffes geknackt, aber sie hatte sich noch immer keinen absoluten Zugriff verschaffen können. Auch das war etwas, was sie sich fest vorgenommen hatte, sobald sie endlich genügend Zeit dafür hatten. Dann würde sie es hoffentlich auch schaffen die Rapiditas vollkommen unter ihre Kontrolle zu bringen. Aktuell war sie manchmal leider teilweise unkontollierbar, was sie ihnen noch einmal bewiesen hatte, als sie versucht hatte Rodney und Daniel umzubringen.

Endlich war sie mit der Überprüfung der Systeme fertig. Zufrieden, dass das meiste noch so funktionierte wie bei ihren Testläufen, ging sie zu dem Energiekonverter, den Rodney und sie innerhalb kürzester Zeit gebaut hatten. Um auf Nummer sicher zu gehen, hatten sie sogar noch einen zweiten von den anderen Wissenschaftlern der Expedition bauen lassen. Falls der erste Konverter versagen sollte, konnten sie jederzeit auf den zweiten umschalten und in der Zwischenzeit den ersten reparieren. Die Laptops, die an die Geräte angeschlossen waren, zeigten, dass auch hier alles so funktionierte, wie geplant. Zufrieden kehrt Sam zu ihrer Konsole zurück und sah, dass General O’Neill offensichtlich auch seine eigenen Vorbereitungen abgeschlossen und mit dem Energietransfer begonnen hatte.

Aufmerksam beobachtete sie die Diagnosedaten der Energieverbindung. Doch zumindest im Moment schien es keine Probleme zu geben. Zufrieden aktivierte sie ihr Funkgerät.
“Carter an die Brücke. Alle Systeme sind vorbereitet und die Energieverbindung zu Atlantis funktioniert.”, teilte sie ihrem Vorgesetzten mit und behielt die Raumschiffsysteme dann weiterhin aufmerksam im Blick.

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Skarg
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Beitrag von Skarg » 08.08.2020, 22:07

cf: Atlantis -> Quartiere -> Skargs Quartier
Samantha Carter, Skarg

Mit gemächlichen Schritten ging der Wraith, begleitet von zwei bewaffneten Wachmännern, die Gänge von Atlantis entlang und war auf dem Weg von seinem Quartier zu dem Schiff mit dem Namen Rapiditas, auf dem man für die Flucht mitsamt der Stadt vielleicht noch seinen guten technischen Sachverstand oder seine übermenschliche Körperkraft gebrauchen konnte. Beim gehen ließ Skarg immer wieder leicht seine Blicke schweifen. Diese Antikerstadt faszinierte ihn wahnsinnig. Sicher: In den Datenbanken des abgestürzten Basisschiffes auf seinem Herkunftsplaneten hatte er einiges über die den Wraith weit überlegene Antikertechnik lesen können. Selbst heute noch, so viele Jahrtausende später, hatten es die Wraith noch nicht geschafft den Stand der überlegenen Technik der Stargate Schöpfer einzuholen. Es war eine Ehre und durchaus schon ein Beweis des Vertrauens seitens der Menschen hier, dass er als Angehöriger der potentiellen Feindrasse, all das hier schon sehen durfte. Er wusste es zu schätzen.

Die Wachen, die Skarg begleiteten, führten den Wraith schließlich zur Rapiditas. Als sich die schweren Tore öffneten und das Ori-Schiff in Sicht kam runzelte der Wraith - dessen Nährhand und Unterarm mit einem schweren Handschuh gesichert war - verwundert die Stirn und blieb erst einmal stehen und begutachtete das etwas mitgenommen aussehende Schiff von außen.
"Das ist eine Überraschung.", murmelte er mehr zu sich selbst. Von den Ori hatte er in der Pegasus Galaxie immerhin noch nie etwas gehört. Und so abgelegen wie er lebte mit Datenbaken, die nicht mehr auf dem neuesten Stand waren, war das hier nun wirklich etwas völlig neues für den Technikbegeisterten Grünling. Gefüllt mit etwas Vorfreude atmete der Wraith hörbar Luft ein und aus. Aufgrund seiner anderen physiologie hatte es durchaus einen etwas anderen Klang als eine menschliche Lunge, wirkte jedoch keineswegs bedrohlich.

"Nun Los, weiter! Wir haben wirklich ein bisschen Zeitdruck. Wir bringen Dich in den Maschinenraum. Und keine Dummheiten, okay?" sprach einer der Wachen und riss Skarg damit aus seinen Gedanken und dem Versuch, das was er sah einzuordnen und zu verstehen.

"In Ordnung. Und ich mache schon keine Dummheiten, das solltet ihr aber langsam wissen.", entgegnete dieser bestimmt, aber freundlich. Ein leichtes Lächeln ziehrte sein - für einen 400 Jahre alten Wraith - noch jünger aussehendes Gesicht. Seine spitzen Fangzähne wirkten zwar ein wenig bedrohlich, aber entgegen seiner Artgenossen wirkte das Lächeln ehrlich und keineswegs hinterhältig. Der Wraith setzte sich in Bewegung und wurde zum Maschinenraum der Rapiditas geführt.



Dort traf er auf ein ihm bisher noch unbekanntes Gesicht. Eigentlich hatte er Sheppard erwartet oder Teyla, mit denen er schon reichlich das Vergnügen hatte. Seit dem Moment, als er auf Atlantis ankam. Aber vermutlich hatten die Beiden gerade ganz andere Aufgaben. Im Maschinenraum jedoch stand Samantha Carter. Die Frau sah ein weinig mitgenommen aus und mit Skargs Wraith Sinnen spürte er durchaus, dass ihre Lebensenergie nicht so strahlte, wie sie das sonst bei Menschen ihres Alters tat. Zweifelsohne war die Soldatin und Wissenschaftlerin wohl ziemlich übermüdet. Obwohl man, um dies festzustellen, nicht einmal ein Wraith Gespür brauchte: Die Augenringe der jungen Frau verrieten einiges. Und vermutlich hatte sie in letzter Zeit auch keine Zeit für genügend Nahrung gefunden. So mutmaßte Skarg zumindest basierend darauf, was ihm seine Sinne mitteilten und was er mit eigenen Augen sah. Er nährte sich zwar nicht an Menschen, doch konnte er natürlich das zusätzliche Gespür seiner Spezies nicht ablegen. Was Skarg mit seinem stets wachen Blick auch direkt wahrnahm waren einige Würgemale an Sams Hals. War sie noch in einen Kampf verwickelt, welcher das Schiff so beschädigt hatte, wie man von außen leicht erkennen konnte? Viel Hintergrundwissen hatte Skarg noch nicht. Man hatte ihm zunächst schließlich nur die wichtigsten Punkte mitgeteilt. Sicherheit ging vor. Die Armverletzung sah der Wraith allerdings noch nicht. Sie war für ihn noch hinter einer Konsole versteckt. Und das Licht im Maschinenraum war für seinen eigenen Geschmack (und für empfindliche Wraith Augen) eigentlich auch ein wenig zu hell. Der Wraith blinzelte und sah auf den Boden, wich dort geschickt all dem Kabelsalat aus, der dort herumlag und suchte sich vorsichtig eine freie Stelle, an der er zum stehen kam.



"Guten Tag.", begrüßte er Samantha höflich und neigte kurz respektvoll sein Haupt. Frauen waren bei Wraith stets die höchsten Respektpersonen, waren sie schließlich meist auch die Königinnen eines Hives oder auf dem Weg zu eben dieser Funktion. Diese 'Mechanik' war wohl bei männlichen Wraith auch irgendwie genetisch verankert, weshalb Skarg - auch wenn er nie in einem Hive lebte - trotzdem einen hohen Respekt empfand. Und da er nur unter Menschen gelebt hatte und somit diese als gleichwertig ansah, übertrug sich dieser Respekt eben auch auf menschliche Frauen. So zum Beispiel auch auf Dr. Weir, die Leiterin der Atlantis Mission, vor der Skarg ebenfalls höchsten Respekt hatte. So eine riesige Stadt zu leiten war definitiv eine Mammutaufgabe.

Doch zurück zu Sam:
"Mein Name ist Skarg und man sagte mir, dass ich mich hier vermutlich ein wenig nützlich machen könnte.", stellte er sich dann zunächst vor und machte mit der linken Hand eine leichte Geste in den Raum während er sprach, was sogleich dafür sorgte, dass zumindest eine der Wachleute kurz ein wenig zuckte, was jedoch nicht die Absicht des Wraiths war, der seinen Arm direkt wieder sinken ließ und dem Wachmann zunickte, dass alles okay wäre. "Oh und wie Sie sehen habe ich noch zwei Freunde mitgebracht. Ich hoffe das ist in Ordnung. Die Beiden Wachen wollen sich einfach nicht von mir lösen. Offenbar habe ich es ihnen ein wenig angetan.", scherzte er dann mit Bezug auf seine bewaffneten Begleiter und hatte dabei ein breites Grinsen im Gesicht. Schmunzelte als er fertig geredet hatte. Wraith Humor.
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Samantha Carter
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Beitrag von Samantha Carter » 23.08.2020, 20:09

Zumindest im Moment schien alles so zu funktionieren, wie sie es geplant hatten. Durch die Steuerbefehle des Generals forderten die Triebwerke der Rapiditas Energie an, erhielten sie jedoch nie. Stattdessen gaukelte der Energiekonverter der Rapiditas vor, dass die Energie ihr Ziel erreichte, während sie eigentlich durch die langen, dicken Kabel nach Atlantis abflossen, wo der Strom über die supraleitenden Korridorverkleidungen der unteren Ebenen direkt zu den Triebwerken der Stadt geleitet wurde. Am Übergabepunkt sorgte ihr Doktorvater dafür, dass alles funktionierte. Am liebsten hätte sie ihn hier im Maschinenraum gehabt, doch da er neben ihr die Person war, die sich am besten mit den zusammengeflickten Systemen der Rapiditas auskannte, war es nur logisch, dass er an einer anderen wichtigen Stelle zusammen mit einem seiner aktuellen Studenten die Systeme im Blick behielt. Noch einmal ließ Sam die rudimentäre Diagnosefunktion durchlaufen, die Rodney und sie noch kurz vor den Testläufen fertig gestellt hatten, doch zumindest im Leerlauf wurden weiterhin keine Auffälligkeiten festgestellt. Sobald Atlantis mehr Energie benötigte, konnte die Situation ganz schnell anders aussehen, aber glücklicherweise sollte sie auch noch Unterstützung bekommen, die ihr im Notfall unter die Arme greifen konnte.

Aufmerksam setzte Sam ihre Arbeit fort, bis sie plötzlich Geräusche im Korridor vor dem Maschinenraum hörte. Nur kurz darauf erschien Skarg mit zwei Wachen in der Tür und Sam reagierte sofort.
“Bleiben Sie bitte im Bereich der Tür.”, befahl sie den Wachen, denn sie wusste aus eigener Erfahrung wie unvorsichtig Marines manchmal waren und sie durfte es auf keinen Fall riskieren, dass durch eine unbedachte Bewegung irgendeines der Kabel vielleicht aus seinem Anschluss gerissen wurde. Abhängig davon, welche Leitung betroffen war, könnten die Folgen fatal sein.

“Aber Ma’am….”, begann einer der Marines, doch Sam würde keine Widerrede dulden. Sie mochte zwar immer noch verletzt und nicht ganz bei Kräften sein, aber im Fall der Fälle würde sie sich gut genug verteidigen können, damit den Marines genug Zeit blieb, um zu ihr zu eilen. “Sie bleiben dort. Wir kommen schon zurecht.”, wies sie den Marine im harten Befehlston zurecht und endlich schienen die beiden sich mit ihrer Entscheidung abzufinden und nahmen ihre Position zu beiden Seiten der Maschinenraumtür ein. Außerdem war sie auch nicht unbewaffnet. Als sie erfahren hatte, dass Skarg sie unterstützen würde, hatte sie sich einen der Wraithstunner besorgt, die die Expedition erbeutet hatte und hatte noch eine weitere Waffe in einem der Wartungsschächte in ihrer Nähe versteckt.

Deutlich ruhiger und freundlicher wandte sie sich dann an Skarg.
“Sie dürfen natürlich eintreten. Seien Sie bitte vorsichtig.”, wies sie den Wraith an und warf dabei einen vielsagenden Blick auf die Kabel am Boden. Wenn das alles vorbei war, würde sie dringend hier aufräumen und endlich die durchgeschmorten Energieleitungen fachgerecht reparieren müssen, aber im Moment mussten sie weiterhin mit den notdürftigen Reparaturen leben. “Guten Tag, Skarg. Ich bin Samantha Carter, aber Sie dürfen mich gerne Sam nennen. Es freut mich sehr Sie kennen zu lernen.”, erwiderte Sam höflich, während sie den anerzogenen Drang dem Wraith zur Begrüßung die Hand zu reichen unterdrückte.

Er trug zwar einen schweren Handschuh an seiner Nährhand, aber das Risiko wollte sie, obwohl sie bisher noch nie einen Wraith getroffen hatte, nicht eingehen. Denn trotz allem, kannte sie die Berichte der Atlantis Expedition und wusste, dass sich die Wraith an der Lebensenergie von Menschen nährten. Auch hatte sie die fürchterlichen Bilder von Opfern der Wraith und eine der Videoaufzeichnungen, die die Genii aufgezeichnet hatten, als sie Colonel Sheppard gefoltert hatten, gesehen. Aber sie hatte ebenfalls schon davon gehört, dass Skarg nicht wie die anderen Wraith war. Trotz seines fremdartigen Aussehens wirkte Skargs Körperhaltung nicht bedrohlich und in seinen Augen glaubte sie das gleiche Funkeln zu erkennen, dass sie nur zu gut von sich selbst und anderen Wissenschaftlern kannte.

Außerdem hatte sie selbst schon mehr als einmal erlebt, dass es mehr als Schwarz und Weiß gab. Als ehemalige Wirtin einer Tok’ra, die ihr Leben geopfert hatte, damit Sam leben konnte, war sie sogar selbst schon einmal damit konfrontiert worden, dass nicht alle Wesen, die der Spezies ihrer Feinde angehörten, auch wirklich böse waren. Und auch die Entität, die von ihrem Körper Besitz ergriffen und zuerst so bedrohlich gewirkt hatte, hatte im Endeffekt Sams Leben gerettet.

“Ja, ich kann Ihre Hilfe sehr gut gebrauchen. Kommen Sie bitte her.”, bat sie den Wraith zu ihr zu kommen und sofort sah einer der Soldaten sie skeptisch an. Erwartete er etwa, dass Skarg ihr half, indem er nur im Raum herumstand und sich den Kabelsalat auf dem Boden betrachtete? “Solange ihre Freunde vorsichtig sind und nicht für einen Zusammenbruch der Energieversorgung sorgen, ist alles in Ordnung.”, erwiderte Sam auf den Scherz des Wraith und wurde dann wieder ernst. “Sie werden mir helfen den Energiefluss zwischen der Rapiditas und Atlantis zu überwachen. Ich werde die Anzeigen auf der Hauptkonsole im Blick behalten, während sie sich um den Energiekonverter kümmern. Sehen Sie die Anzeige auf diesem Laptop?”, sie deutete auf einen der Laptops, die auf der Steuerkonsole standen und hoffte sehr, dass Skarg in der Lage war ihre Schrift zu lesen und zu verstehen.

“Solange der Bildschirm eine Energiekonverter-Effizienz höher als neunzig Prozent anzeigt, ist alles in Ordnung. Sollte der Wert unter neunzig Prozent fallen, müssen wir so schnell wie möglich handeln, denn sobald nur weniger als fünfundsiebzig Prozent des maximal möglichen Energiestroms den Konverter passiert, ist es Atlantis nicht mehr möglich den Hyperraumantrieb zu betreiben.”, erklärte sie ihm die grundlegende Anzeige auf dem Bildschirm und fuhr dann mit einigen Feinheiten fort.

Geduldig zeigte sie ihm die für ihn relevanten Daten und ging auch noch kurz darauf ein, wie sie den Energiefluss auf den sekundären Konverter umleiten konnten und welche Bedeutung die Anzeige auf dem Naquadah-Reaktor hatte. Nachdem sie ihre Erklärungen beendet hatte, sah sie dem nach menschlichen Standards geradezu jugendlich wirkenden Wraith wieder an.
“Haben Sie alles soweit verstanden?”

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Skarg
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Beitrag von Skarg » 30.08.2020, 21:09

Von den waffentechnischen Sicherheitsvorkehrungen Seitens Carter ahnte Skarg natürlich nichts. Dennoch hatte er sehr spontan den ersten Eindruck, dass Samantha ihm gegenüber deutlich aufgeschlossener war als einige andere Mitglieder der Atlantis Expedition. Genauer gesagt war Sam auch die erste Person, die offenbar sogar gerne darauf verzichtete, dass die Wachen an dem Wraith 'klebten'. Andere bevorzugten die Sicherheitskräfte lieber näher als ferner. Hier war es wohl eher umgekehrt. Nun: Wenn man sich den Kabelsalat in diesem Raum so ansah, dann war es ohne Zweifel auch besser, wenn möglichst wenige Füße hindurch warteten und damit möglicherweise kritische Systeme gefährdeten, sollte jemand über eines der Kabel stolpern. Carter signalisierte dem Wraith in ruhiger, freundlicher Stimme, dass er eintreten sollte. Natürlich mit Vorsicht. Und sie stellte sich ihm ebenfalls vor. Lächelnd nickte Skarg ihr zu. "Es freut mich ebenfalls, Sie kennen zu lernen, Sam.", meinte er, trat ein und pirschte sich vorsichtig seinen Weg etwas näher zu Carter vor ohne auch nur eines der Kabel leicht zu berühren. "Keine Sorge, ich werde vorsichtig sein. Genauer gesagt kommt mir so ein Zustand sogar sehr vertraut vor. Auf meiner Welt habe ich mir mein technisches Wissen in einem abgestürzten Wraith Basisschiff angeeignet. Sie können sich vorstellen, dass der Maschinenraum dort in ähnlichem Zustand ist.", erzählte er sogleich offen und schmunzelte dann ein wenig. "Nun, lediglich etwas dunkler ist es dort.", fügte er hinzu und blickte sich dann recht interessiert um. Eine Technik dieser Art hatte der Wraith bislang noch nicht gesehen. Von der hybriden halborganischen Wraith Technik war das hier natürlich weit entfernt. Allerdings erinnerten die Innereien des Ori Schiffes auch nicht wirklich an die Technik der Antiker. Lediglich die Komponenten, die die Menschen hinzugefügt hatten, kamen Skarg spontan bekannt vor. Diese Laptops und Geräte hatte er auch schon in diversen Räumen von Atlantis gesehen.

Sam - kurz auf Skargs Scherz eingehend - bat Skarg näher zu sich heran. Okay! Die Soldatin hatte wohl wahrlich weniger Berührungsängste vor einem Wraith als einige andere Menschen von Atlantis. Aber richtig: Wie würde Skarg sich auch sonst nützlich machen können, wenn er ständig Abstand halten musste? Es wäre gerade in so einem engen Maschinenraum unmöglich gewesen.

Interessiert blickte der technisch versierte Wraith auf die Instrumente und den Bildschirm, lauschte ruhig der kurzen Einführung von Carter. In seiner Mimik sah man, dass er seine Aufgabe hier durchaus ernst nehmen wollte und ebenfalls seine anfängliche lockerere Art zur Seite schob, um sich voll auf die Situation zu konzentrieren. Nach einem kurzen Moment des Nachdenkens nickte der Außerirdische Leicht und strich sich kurz eine Strähne seiner Haare aus dem Gesicht.
"Soweit verstanden.", bestätigte er knapp.

Das er die Aufgabe ernst nahm zeigte dann aber eine recht schnell folgende Rückfrage.


"Ehrlich gesagt kann ich ihre Schriftzeichen bisher noch nicht lesen.", gestand er zunächst offen. Das konnte für die Zusammenarbeit immerhin auch noch wichtig sein. "Ich kann nur die Schrift der Wraith lesen und die der Antiker, die sehr ähnlich ist.", meinte er erklärend. Die Wraith Schrift war der antikischen immerhin sehr ähnlich, entsprang sie vermutlich irgendwann sogar aus dieser. "Dennoch glaube ich, dass ich die grafischen Repräsentationen auf der Anzeige ausreichend verstehe um helfen zu können.". Der Wraith nickte.

Er deutete - um sicher zu gehen - auf den Bildschirm.


"Also das hier ist die Anzeige für die Energiekonverter Effizienz. Die Skala ist offenbar in 10% Schritte eingeteilt. Die Anzeige daneben sieht mir sehr nach der Temperatur aus?", mutmaßte er. Diese war nämlich relativ weit unten im 'grünen Bereich' was daher eigentlich nichts anderes sein konnte. Eine weitere Anzeige auf dem Bildschirm zeigte eine oszillierende Kurve an. "Das hier deute ich vermutlich als Anzeige für die aktuell gelieferte Stromstärke und da es oszilliert gehe ich davon aus, dass wir es hier mit einem auf Wechselstrom basierten System zu tun haben, verstehe ich das richtig?", fragte er also nach.

Der Bereich Energiekonverter war also dann wohl seine Aufgabe. Aktuell natürlich die Überwachung desselben. Dennoch wollte Skarg wohl etwas vorbauen, für den Fall, dass etwas passierte und für Erklärungen keine Zeit mehr blieb.
"Können Sie mir noch kurz etwas über den eingesetzten Energiekonverter sagen, Sam?", bat er Carter also, "Gibt es redundante Systeme, auf die wir im Notfall umschalten könnten oder die man im Falle einer Überlastung als Puffer verwenden könnte?"

Letzteres kannte er - wenn es hier vergleichbar war - sehr gut von der Technologie der Wraith Basisschiffe. Da die organische Technik der Wraith einen Nachteil hatte - sie wurde 'müde' und überlastete gerne einmal, weshalb auch Hyperraumflüge immer mal wieder unterbrochen werden mussten - gab es bei ganz wichtigen Systemen meistens zwei bis vier Redundanzen, welche sich abwechseln konnten, sodass die Primären Systeme immer eine gewisse Ruhepause hatten ohne, dass die Leistung zu sehr darunter litt. Vermutlich hatte man hier ein ähnliches System gewählt. Immerhin würde ein Ausfall dieses Energielieferanten die Lebensgefahr aller Atlantis-Bewohner bedeuten. Da war Vorsicht besser als Nachsicht. Egal wie improvisiert ein System war.
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Samantha Carter
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Beitrag von Samantha Carter » 25.10.2020, 19:21

ooc: Tut mir Leid, dass ich eine halbe Ewigkeit gebraucht habe, um zu antworten, aber es kam leider immer wieder etwas dazwischen.

“Vielen Dank.”, erwiderte Sam darauf, dass Skarg vorsichtig sein würde und schmunzelte dann leicht. Es beruhigte sie, dass er den Maschinenraum nicht als absolut chaotisch empfand, obwohl er das gewiss war. Aber in den zwei Tagen seit der Landung hatten sie einfach keine Zeit gehabt, um mit den Reparaturen zu beginnen. Die Energieversorgung von Atlantis war deutlich wichtiger gewesen und erst wenn sie X-54672 erreicht und sicher gestellt hatten, dass sie auf dem Planeten sicher waren, würden sie sich endlich um dieses Chaos kümmern.

“Dann haben die Rapiditas und ihr Raumschiff etwas gemeinsam. Wenn wir es nicht rechtzeitig geschafft hätten die Triebwerke wieder zu starten, wäre sie auch abgestürzt.”, erwiderte Sam und dachte nur ungerne an den Tag zurück, als sie während des Angriffs des anderen Ori Schiffs von Athanasius auf die Rapiditas zurückgebracht worden waren, nur um dann alleine im Frachtraum auf dem abstürzenden Raumschiff zurückgelassen zu werden. Wobei es wahrscheinlich so besser gewesen war. Sie konnte sich nur zu gut vorstellen, was die Ori mit ihnen angestellt hätten, wenn sie sie genauso wie einen Großteil der Besatzung der Rapiditas gefangen genommen hätten.

Auf Skargs Anmerkung hin, dass es auf seinem Raumschiff jedoch deutlich dunkler war, sah sie zu ihm. Die katzenartigen Augen waren wahrscheinlich dafür ausgelegt um selbst in dunklen Bereichen noch sehr gut sehen zu können. Hier im hellen Licht des Maschinenraums waren Skargs Pupillen fast vollständig zusammengezogen. Wahrscheinlich war diese Umgebung für ihn schon fast etwas zu hell.

Zufrieden nickte Sam, als Skarg behauptete, dass er ihre Erklärungen soweit verstanden hatte, jedoch bereitete es ihr Sorgen, dass er ihre Schrift aktuell noch nicht lesen konnte. Das könnte noch zu einem Problem werden, aber es war besser, dass er ihr nun Bescheid gesagt hatte, als dass sie es in einer Gefahrensituation hätte erfahren müssen.
“Wenn Sie in Atlantis mitarbeiten möchten, sollten Sie versuchen unsere Schrift so schnell wie möglich zu lernen.”, meinte sie. “Aber nun wo ich Bescheid weiß, können wir versuchen dieses Problem so gut wie möglich zu umgehen.”

Trotz der mangelnden Schriftkenntnisse gelang es Skarg die Graphen auf dem Display richtig zu interpretieren. Colonel Sheppard hatte nicht gelogen, als er gesagt hatte, dass der Wraith sehr intelligent war und ihr sicherlich helfen konnte.
“Gut erkannt. Die Temperatur darf nicht über 70 °C steigen. Die meisten Komponenten, die wir eingesetzt haben, sind zwar für einen Temperaturbereich bis 125 °C geeignet und bevor irgendwelche Komponenten ausfallen, sollten wir so schnell wie möglich handeln.”, erklärte sie und nickte dann erneut.

Auch Skargs Annahme, dass sie mit Wechselstrom arbeiteten, war richtig. Die Anzeige ließ aber leider nur wenige Rückschlüsse auf Fluktuationen in den Energieleitungen zu, daher schaltete Sam die Anzeige mit einer Tastenkombination um. Der Graph zeigte nun einen nahezu konstanten Wert an, der nur noch ganz geringe Schwankungen aufwies.
“Nun wird der Effektivwert angezeigt.” Mit einer weiteren Tastenkombination zoomte Sam soweit in den Graphen hinein, dass die Schwankungen in der Stromstärke sichtbar wurden. “Aktuell weist der Stromfluss nur Schwankungen im Bereich von 0,01 % des Gesamtstromstärke auf, aber sobald die Schwankungen größer als 1 % werden, ist damit zu rechnen, dass die Energiequelle der Rapiditas überlastet wird und wir müssen der Brücke und Atlantis Bescheid sagen, dass wir nicht noch mehr Energie liefern können und gemeinsam mit den Technikern der Stadt nach einer Lösung suchen. Mit etwas Mühe können wir vielleicht noch etwas mehr aus den Systemen der Rapiditas herauskitzeln, aber wir betreiben die Systeme eigentlich jetzt schon am Rand ihrer Belastbarkeit.”, erklärte Sam und wandte sich dann dem Energiekonverter zu.

“Wenn Sie auf diesen Knopf drücken werden die Steuerbefehle für den Energiekonverter angezeigt.” Um ihre Erklärung ein wenig zu beschleunigen bewegte sie die Computermaus selbst zu dem Knopf und betätigte dann die linke Maustaste. Ein Bedienpanel mit unzähligen Auswahlmöglichkeiten erschien. Sie hatte eigentlich damit gerechnet, dass ihr Assistent ihre Schrift lesen können würde, daher hatten weder Rodney und sie darauf geachtet, dass die wichtigsten Kontrollen besonders markiert waren. Stattdessen sahen sie genauso aus wie alle anderen Bedienpanel. “Mit diesem Knopf können Sie den Hauptenergiekonverter auf die Backupvariante umschalten.” Sie zeigte auf ein Bedienpanel, das sehr weit oben in der Liste der möglichen Einstellungen lag. “Sollte dies nicht funktionieren, müssen wir den Energiekonverter manuell umschalten. Hierfür müssen wir erst einmal das Naquadahreaktor-Array mit der Hauptenergieleitung koppeln. Sobald die Energieverbindung steht, können wir den Energiekonverter entfernen. Wir haben danach maximal zwei Minuten um den Ersatzkonverter anzuschließen, andernfalls werden die Naquadahreaktoren überlastet und wir bekommen große Probleme.”, beendete Sam ihre Erklärung genau in dem Moment, als die Stromstärke deutlich anstieg.

General O’Neill hatte offensichtlich begonnen den Systemen vorzugaukeln, dass das Hyperraumtriebwerk möglichst viel Energie benötigte. Zumindest im Moment gehorchte die Rapiditas problemlos, doch Sam wusste nur zu gut wie schwierig das Ori-Schiff hin und wieder zu kontrollieren war und es konnte durchaus geschehen, dass die Rapiditas irgendwann bemerken würde, dass sie ihr Energie stahlen. Was dann passieren würde, wagte Sam sich noch nicht einmal auszumalen. Aber aktuell schien alles gut zu gehen. Ein Anstieg der Fluktuationen und der Stromstärke, sowie ein deutliches Vibrieren der Deckplatten deutete darauf hin, dass Atlantis begonnen hatte die Energie in ihre Triebwerke zu leiten. Colonel Sheppard führte wahrscheinlich einen letzten Testlauf durch. Auch nun sah noch alles gut aus.

“Wie sehen die Anzeigen bei Ihnen aus?”, fragte Sam ihren Assistenten, um zu überprüfen, ob er alles im Griff hatte, während sie selbst weiterhin die Systeme der Rapiditas und besonders den Energiekern im Blick behielt.

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Skarg
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Beitrag von Skarg » 31.10.2020, 14:03

[ ooc: Wirklich absolut kein Problem! Mach' Dir keine Sorgen. :) ]

Skarg empfand Samantha sogleich als eine sehr interessante Persönlichkeit. Nicht nur, weil sie offenbar sehr klug war und in Bereichen arbeitete, für die sich der Wraith eben auch interessierte, sondern insbesondere auch, weil sie ihn merklich behandelte wie jeden anderen auch. Auf Atlantis hatte Skarg bei vielen der Menschen deutliche Berührungsängste verspürt. Die Körpersprache und Mimik eines jeden, mit dem er bisher zu tun hatte, zeigte regelmäßig gewisse Vorsicht oder Anspannung. Bei Sam hingegen war das irgendwie nicht so. Auch wenn manche, wie beispielsweise Sheppard, durchaus wussten, wie sie eine gewisse Skepsis gut überspielen konnten. Carter jedoch schien über seine Art völlig hinweg zu sehen und schien ihm auch zu vertrauen, dass er wirklich ein friedliches Exemplar dieser in der Pegasus Galaxie gefürchteten Spezies darstellte. Das fand der Wraith durchaus sehr sympathisch.

Die Rapiditas war wohl knapp einem Absturz entkommen. Das erklärte auch viele der Schäden. Sie musste wohl in einen schweren Kampf verwickelt worden sein und der Wraith hoffte, dass die Systeme, die sie nun für diese Mission brauchten, noch eine verlässliche Stabilität vorwiesen.
"Dann bin ich sehr froh, dass Sie das mit den Triebwerken noch rechtzeitig geschafft haben.", entgegnete der Wraith und neigte leicht den Kopf, um seinen Worten entsprechenden Nachdruck zu verleihen. Man sah, dass er diese Aussage sehr ehrlich meinte. "An den Absturz des Schiffs von dem ich stamme kann ich mich selbst nicht erinnern. Ich war noch zu jung. Aber ich bin mir sicher ohne die Regenerationsfähigkeiten meiner Art hätte ich es, wie viele andere an Board, sicherlich auch nicht überlebt. So einen Absturz will man wirklich nicht erleben."

Ein bisschen Smalltalk nebenbei, wenn er nicht ablenkte, war sicher in Ordnung. Gerade, wenn man sich das erste Mal kennen lernte. Dennoch war Skargs Hauptkonzentration und Fokus auf der Aufgabe, die er nun unterstützen sollte. Das merkte man auch daran, dass seine Pupillen - trotz des für ihn recht hellen Lichtes hier - ziemlich Aufmerksam durch den Raum und über die Geräte glitten und er offenbar jetzt schon versuchte sich alles gut einzuprägen und zu verstehen, welche Art Technik hier zum Einsatz kam und wie er Samantha am Effektivsten dabei helfen konnte, das alles hier in Betrieb zu halten. Immerhin: Auch sein Leben hing davon ab! Wenn Atlantis Schilde mitten im Orbit versagen würden oder irgend ein kritischer Reaktor in die Luft flog, dann würde auch er das nicht überleben. Auf Carters Aussage, dass Skarg für eine Unterstützung der Atlantis Mission die Schrift der Menschen lernen sollte, nickte der Wraith deutlich.

"Selbstverständlich. Ich bin schon fleißig dabei. In letzter Zeit war ich aufgrund der Umstände jedoch meistens auf mein Quartier beschränkt und konnte noch nicht ausreichend praktische Erfahrung sammeln, aber das wird sicher bald kommen. Ich lerne recht schnell.", meinte er und lächelte freundlich. "Ihr Zahlensystem habe ich auch schon ganz flüssig drauf, es ist sehr leicht zu verstehen. Das Ablesen der Werte stellt also kein Problem für mich dar.", fügte er noch hinzu. Und wirklich war die Zahlschrift der Menschen sehr schnell zu lernen. 10 Symbole und diese wurden im Dezimalsystem aneinandergereiht. Und die Mathematik dahinter war ohnehin im ganzen Universum die selbe. Ein Hoch auf zentrale Naturgesetze!


Der Wraith sah kurz etwas zufrieden aus, dass er die für ihn noch recht fremde Technologie offenbar ziemlich schnell erfasst hatte. Sam bestätigte seine Vermutungen und erklärte ihm die Bedientafeln sowie die Werte, auf die er besonders Acht geben musste. Aufmerksam folgte Skarg den Erklärungen der Soldatin und nickte zwischendurch einmal leicht um zu signalisieren, dass er alles verstanden hatte.
"Besser mehr Puffer als zu wenig, ja.", stimmte er schließlich zu als Carter meinte, dass man bereits ab einer Temperatur von 70°C reagieren musste, obwohl die eingesetzten Komponenten locker 125°C vertragen würden. "Gerade bei so einer Art Energietechnik muss man beim Entgleiten schnell mit dem exponentiellen Wachstum rechnen, da geht man lieber auf Nummer sicher. Ich werde es gut im Auge behalten."

Carter erklärte dem Wraith das Interface weiter. Energiekontrolle, Energieschwankungen und wie man an die Steuersysteme gelangen konnte. Und an ein Backupsystem hatte man ebenfalls gedacht. Beruhigend! "Alles klar, vielen Dank für die Erklärungen!", meinte Skarg und nickte wieder. Er betrachtete sich kurz näher die Naquadahreaktoren die hier ebenfalls positioniert waren. Interessante Technologie. Nicht gerade ein Antiker ZPM, klar, aber verglichen mit Wraith Energiereaktoren durchaus vergleichbar. "2 Minuten ist ein enger Zeitplan. Hoffen wir, dass es nicht zum Äußersten kommt.".


Und dann wurde es auch schon Ernst. Sam und Skarg nahmen ihre Positionen ein und der Wraith behielt die Energieanzeigen im Blick. Bisher sah auch an seiner Konsole alles gut aus. "Bislang alles in normalen Parametern. Die Stromflussschwankung hatte im Anlauf einen kurzen Peak von 0,12%, es hat sich jedoch aktuell bei 0,05% eingependelt. Systemtemperatur bei 46°C und noch sehr leicht ansteigend. Sollte jedoch im Rahmen sein. Stromstärke im grünen Bereich, die Reaktoren liefern die erwartete Energiemenge."
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Samantha Carter
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Beitrag von Samantha Carter » 16.11.2020, 23:51

Besonders nach all den Dingen, die auf der Erde geschehen waren, war Sam umso dankbarer dafür, dass sie es geschafft hatten die Rapiditas vor dem Absturz auf Methen zu bewahren. Sie wollte sich gar nicht ausmalen, was geschehen wäre, wenn sie das Raumschiff verloren hätten. Wahrscheinlich wären sie dann bei dem Angriff auf die Alpha Site gestorben oder hätten versucht Zuflucht bei den freien Jaffa oder den Tok’ra zu suchen, nur um irgendwann auch dort angegriffen zu werden. Alleine der Gedanke an die Tok’ra und die Jaffa versetzt ließ Sam kurz seufzen und sie verdrängte die Gedanken an Joanna und Teal’c schnell.

“Nein, so einen Absturz möchte man wirklich nicht erleben.”, erwiderte Sam und musste unwillkürlich an ihren Absturz mit Anubis Hatak zurückdenken. Glücklicherweise waren während des Absturzes noch eine Schiffssysteme aktiv gewesen, sodass sie alle den Absturz nahezu unverletzt überlebt hatten. “Ich bin auch schon einmal mit einem Raumschiff abgestürzt, aber glücklicherweise konnten wir den Absturz abbremsen und sind in den Ozean gestürzt. Dadurch haben wir den Absturz glücklicherweise überlebt. Aber ich habe trotzdem kein Bedürfnis noch einmal einen Absturz zu erleben”, antwortete Sam schmunzelnd und nickte dann.

Sie konnte es gut verstehen, dass der Wraith in der letzten Zeit hauptsächlich auf sein Quartier beschränkt gewesen war. Soweit sie wusste, waren fast alle Expeditionsmitglieder bei der Suche nach einem ZPM oder einem geeigneten neuen Planeten für Atlantis eingespannt gewesen. Dadurch hatte Doktor Weir gewiss nicht mehr die Möglichkeit gehabt ein Wachteam für den Wraith bereitzustellen und auch wenn Sam Skarg einen gewissen Vertrauensvorschuss schenkte, konnte Doktor Weir das unmöglich tun. Immerhin konnte Sam sich selbst mit einem verletzten Arm relativ gut verteidigen, aber die Expedition hatte zu viele zivile Mitglieder, die dem Wraith schutzlos ausgeliefert wären, wenn sich doch herausstellen sollte, dass er nicht so freundlich war, wie er behauptete.

“Vielleicht sollten Sie Daniel darum bitten, dass er Ihnen Unterricht gibt. Er ist Archäologe und Linguist und kennt sich mit unzähligen Sprachen, Schriftsystemen und Kulturen aus.”, schlug Sam vor.

Sie war immer noch überglücklich, dass sie Daniel hier auf Atlantis wiedergefunden hatten, nachdem er mit Cam, Lieutenant Nelson und im Endeffekt auch SGA-1 auf der Midway Station verschwunden war. Zwar war ihr bekannt, dass ihre Arbeit sehr gefährlich war und sie jederzeit einen ihrer Teammitglieder und Freunde verlieren konnte, aber hätte sie Daniel auf der Midway-Station nun wirklich verloren, hätte sie trotzdem schwer unter dem Verlust gelitten. Nach all den Jahren war ihr Team fast zu ihrer Familie geworden und auch nur ein Teammitglied zu verlieren war fürchterlich für sie.

Sam schloss kurz die Augen, als sie daran denken musste, dass sich Teile ihrer Familie und auch ihres Teams auf der von den Ori besetzten Erde und Dakara befanden und verdrängte den Gedanken schnell wieder, um sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Für so etwas hatte sie nun wirklich keine Zeit, auch wenn sie sich sehr große Sorgen um Cassie, Mark, seine Familie und Teal’c machte.

Dass Skarg ihr Zahlensystem bereits gelernt hatte, war sehr gut. Denn bei den meisten Aufgaben, um die sie sich kümmern mussten, benötigte er hauptsächlich die auf dem Bildschirm angezeigten Ziffern.
“Basiert das Zahlensystem der Wraith auch auf dem Dezimal- oder auf dem Oktalsystem?”, fragte Sam neugierig. Sie konnte sich noch zu gut daran erinnern, wie verwirrt sie gewesen waren, als General O’Neill einige Formeln an Daniels Tafel geschrieben hatte, die einfach keinen Sinn ergeben hatten, bis er ihr mitgeteilt hatte, dass die Antiker das Oktalsystem verwendeten.

“Genau das denke ich auch.”, stimmte sie Skarg lächelnd zu, als er meinte, dass sie besser etwas mehr Puffer bereithalten sollten als zu wenig.

Kurz darauf begann Colonel Sheppard bereits mit seinem Testlauf und Sam beobachtete aufmerksam die Systeme der Rapiditas. Bisher lief alles wie geplant. Die Generatoren lieferten genügend Energie und die Energie wurde erfolgreich in die Systeme von Atlantis weitergeleitet.
“Sehr gut.”, meinte Sam kurz, als sie Skargs Statusbericht hörte und aktivierte, nachdem Sheppard seinen Testlauf abgeschlossen hatte, ihr Funkgerät. “Carter an Brücke. Während des Testlaufs sind alle Systeme in den gewünschten Parametern geblieben. Carter Ende.”, teilte sie dem General und seinem Brückenteam mit und wandte sich dann wieder den Systemen zu.

Der Anlaufpeak hatte zwar nur wenige Promille betragen, trotzdem bereitete ihr dieser Peak Sorgen. Colonel Sheppard hatte die Triebwerke nur kurz aktiviert um sie zu testen, daher hatte er sicher noch nicht die gesamte Energie angefordert, die benötigt werden würde, um Atlantis abheben zu lassen. Außerdem hatte es sich nur um die Sublichttriebwerke gehandelt. Der Anlaufpeak beim Start des Hyperraumantriebs würde sicher gänzlich anders aussehen. Außer sie konnten etwas dagegen unternehmen. Auch die Rapiditas benötigte, wenn sie ihren Hyperraumantrieb startete, kurzzeitig mehr Energie und das konnten sie gewiss ausnutzen. Sam blickte kurz zu Skarg und ließ dann ihre Finger über die Tasten der Steuerkonsole fliegen. Schnell hintereinander wurden mehrere Statusberichte angezeigt. Nachdenklich betrachtete sie einen der Berichte etwas länger und deutete dann auf den Graph der dort angezeigt wurde.

“Das sind die Flugsensoren der Rapiditas. Behalten Sie sie bitte im Auge. Ich werde versuchen die Sensoren von den Triebwerkssensoren zu entkoppeln, dann kann General O’Neill darauf zurückgreifen, um den Anlaufpeak möglichst gering zu halten.”, erklärte sie dem Wraith und eilte dann zu einem Wartungspanel.

Zielstrebig zog sie einige Kristalle heraus und ersetzte sie durch andere. Kurz flogen Funken aus dem Panel, doch Sam ignorierte es. Inzwischen hatten die Deckplatten der Rapiditas wieder zu vibrieren begonnen. Offensichtlich hoben sie nun ab.

“Wie sehen die Energiewerte aus?”, rief Sam Skarg zu, während sie weiter an den Sensoren arbeitete. Es dauerte noch einen Augenblick, dann hatte sie ihre Modifikationen beendet und kehrte zu Skarg zurück.

Zügig überprüfte sie, ob sie ihre Änderungen erfolgreich gewesen war. Die Sensoren der Rapiditas zeigten nun fast genau dieselben Daten, die sie auch während ihres Fluges nach Atlantis angezeigt hatten. Nun konnte das Schiff eigentlich gar nicht mehr anders als zu denken, dass sie selbst flogen. Zufrieden lächelte Sam und aktivierte dann erneut ihr Funkgerät.
“Carter an Brücke. Wir hatten bei Colonel Sheppards Testlauf minimale Energieschwankungen, die sich aber beim Eintritt in den Hyperraum als problematisch erweisen können. Ich habe die Flugkontrollsensoren derart modifiziert, dass sie keine Verbindung mehr zu den Triebwerkssensoren haben. Sie können diese Sensoren nun verwenden, um der Rapiditas mitzuteilen, wann der Sprung in den Hyperraum stattfindet und auf die hierfür vorgesehenen Energiereserven zugreifen. Hierdurch sollte es ihnen gelingen die Energiefluktuationen auf einem akzeptablen Niveau zu halten.”, teilte sie ihrem Vorgesetzten mit und beobachtete dann auf ihrem Kontrollpanel wie Atlantis immer mehr an Höhe gewann und schließlich die Atmosphäre von Lantea verließ. Nun würde es nicht mehr lange dauern, bis sie in den Hyperraum springen und sie vorerst den höchsten Energiebedarf haben würden.

“Überprüfen Sie noch einmal alle Systeme.”, wies sie Skarg an, während sie als Vorbereitung auf den Sprung in den Hyperraum dasselbe an ihrer Konsole tat. Zuerst sah auch alles gut aus, bis Sam einen Fehler entdecken, der ihnen innerhalb weniger Minuten Kopf und Kragen kosten könnte. “Carter an Brücke. Wir haben einen Wackelkontakt in der sekundären Energiekupplung in Sektor 489. Dieser Defekt muss dringend behoben werden, bevor wir in den Hyperraum eintreten. Können Sie jemand dorthin schicken?”, fragte sie. Eigentlich würde sie jemand von ihrem Team für diese Aufgabe einteilen, aber da Sektor 489 deutlich näher an der Brücke lag als am Maschinenraum, könnte ein Mitglied der Brückencrew den Fehler sehr viel schneller beheben als einer ihrer Techniker.

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Skarg
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Beitrag von Skarg » 25.11.2020, 23:20

Skarg war damals selbst noch viel zu jung, um sich an den Absturz erinnern zu können oder wie er diesen selbst erlebte. Er wusste von diesem Ereignis nur von den Dorfbewohnern, die ihn schließlich auch großgezogen und ihm eine Chance gegeben hatten. Vor vielen vielen Generationen. Außerdem hatte das Schiff selbst - oder was davon noch übrig war - natürlich vieles aufgezeichnet. Aufzeichnungen, die Skarg durchaus in den Datenbanken des zerbrochenen Hive Schiffes finden und betrachten konnte. Das so ein Absturz alles andere als angenehm war, konnte man sich also schnell vorstellen. Insbesondere auch wenn man bedachte, wie viele Wraith damals ihr Leben dabei verloren hatten; und das, obwohl Skargs Spezies ziemlich hart im nehmen war und dank ihrer regenerativen Fähigkeiten nicht ganz so schnell tot zu kriegen waren. Aber sie waren auch keineswegs unsterblich.

Wraith waren normalerweise eine Spezies, die Mitgefühl als Schwäche ansahen und wussten es zu verbergen. Doch ein Wraith war keineswegs ein gefühlloses Wesen. Es war also auch kein Wunder, dass Skarg, der in einer völlig anderen Kultur aufwuchs, durchaus in der Lage war Mitgefühl zu zeigen. Als Sam von ihrem Absturz berichtete verzog er kurz etwas das Gesicht. Aufschlag auf Wasser war keineswegs ungefährlich. Mit großer Masse und großer Geschwindigkeit konnte Wasser wirken wie Beton und Stein. Sam hatte sicher Glück, dies überlebt zu haben.


"Dann sind wir schon Zwei, die keinen Absturz erleben wollen." entgegnete der Wraith und lächelte leicht dabei. "Ich finde das spornt ganz schön an, dass wir unseren Job hier möglichst gut machen sollten.", scherzte er und schmunzelte kurz, bevor sein Blick allerdings wieder pflichtbewusst über alle Anzeigen huschte.


Sams Vorschlag mit Daniel stieß bei dem wissbegierigen Wraith sogleich auf einen erneuten Blickkontakt mit Sam, der durchaus ein wenig Dank in der Mimik des Grünhäutigen aufblitzen ließ. Skarg war immerhin zu diesen Menschen hier gestoßen, weil er andere Dinge lernen wollte. Anderes erleben wollte. Sein Wissen erweitern wollte. Wenn man 400 Jahre an einem Ort lebte und in dieser langen Zeit alles was dort zur Verfügung stand gelernt hatte, dann dürstete ein wacher Verstand einfach nach Neuem. Sonst würde man vermutlich irgendwann wahnsinnig werden. Ein so langes Leben wie das eines Wraith hatte nicht nur Vorteile.
"Oh, dieses Angebot würde ich sehr gerne annehmen. Ein bisschen Starthilfe von einem Experten würde definitiv nicht schaden und mir sicher sehr weiterhelfen." Skarg nickte deutlich. "Wenn das hier vorbei ist wäre ich Ihnen sehr dankbar, Sam, wenn Sie mir Daniel einmal vorstellen könnten.", wieder huschte ein leichtes Lächeln über das Gesicht des Außerirdischen. "Das erste Kennenlernen bei mir ohne Begleitung erweist sich sonst immer gerne als ein wenig problematisch ... und wenn man jemandem nachrennen möchte um sich zu erklären ist das oft ziemlich Kontraproduktiv.", scherzte er wieder. Eindeutig war Skarg wohl ein Kerlchen, welches das Leben mit einer großen Portion Humor betrachtete.


Sam fragte nach dem Zahlensystem der Wraith. Das konnte Skarg gut beantworten. Bei seinen Artgenossen hatte er zwar maximal hier und da etwas heimlich gelauscht mit seinen telepathischen Fähigkeiten wenn sie in der Nähe waren, aber ansonsten konnte er sich dank der Schiffs-Datenbanken sehr viel autodidaktisch aneignen und kannte seine Spezies und deren Kultur und Wissenschaft daher durchaus recht gut. Wie schon gesagt: 400 Jahre waren eine lange Zeit, um sehr viel Wissen in sich aufzunehmen.


"Nun, bei uns Wraith ist das mit dem Zahlensystem recht gemischt. Ich schätze am verbreitetsten ist allerdings das Dezimalsystem, da es sich gerade bei Konstruktionstechnischen oder Prognostischen Dingen etwas besser anbietet.", erklärte er offen. "Im Bereich Stargate-Technologie, Stargate Koordinatenberechnung und Computersystemen greifen wir allerdings auch eher auf das Oktal oder sogar Hexadezimalsystem zurück.", beschrieb er und nickte leicht. "Unsere Schriftzeichen sind tatsächlich auch eher auf das Dezimalsystem angelegt. Übrigens ziemlich ähnlich wie das Schriftsystem der Antiker. Vermutlich waren diese auch ... mmh ... in mehreren mathematischen Basissystemen unterwegs. Das allerdings kann ich nicht beschwören, dazu weiß ich leider zu wenig über die Antiker. Nur ihre Schrift und Sprache kann ich gut entziffern. Die Wraith Schrift hat sehr viele Parallelen. Vermutlich stimmt das Gerücht, dass meine Art irgendwann durch die Antiker entstand oder sich von ihnen absplittete. Vor unzähligen Jahrtausenden."

Interessantes Thema auf jeden Fall, obwohl sich Skarg selbst eher für Technik als für Biologie interessierte. Trotzdem erfuhr er natürlich auch gerne, wo er selbst irgendwie her stammte. Ahnenforschung sozusagen. Grob jedenfalls ...



Doch zurück zur eigentlichen Arbeit hier:

Skarg nickte wieder verstehend als Sam die nächsten Schritte beschrieb. Sie wollte den beobachteten Anlauf-Peak unter Kontrolle bringen und eilte zielstrebig nicht nur durch Einstellungen sondern auch an die Kristalltechnik. Das sie die Sensoren von der Triebwerksteuerung abkoppeln wollte verstand der Wraith aus technischer Sicht. Darüber hinaus war eine auf Kristallen basierte Technik für ihn jedoch ziemlich interessantes Neuland. Auch Antiker arbeiteten mit einer ähnlichen Art Technik. Kristalle und Steckplatten. Wraith Technik hingegen funktionierte davon ausgehend komplett anders - und war auch hier und da für Hochbelastung sehr Anfällig. Wenn die Wraith in der Lage wären eine Technik ähnlich eines ZPM nachzubauen, dann hätte in der Pegasus Galaxie vermutlich wahrlich niemand mehr je etwas zu lachen. Aber das hatte bisher noch kein Wraith schaffen können. Antiker waren und blieben einfach die Superschlauen des Universums und vieles was sie Taten überstieg die geistigen Fähigkeiten selbst eines intelligenten Wraith um Längen. Sam allerdings schien die Technik schon sehr gut zu kennen und zu verstehen, denn sie arbeitete fast Blind daran und wusste sichtlich was sie tat. Nicht einmal sprühende Funken brachten diese Menschenfrau aus der Ruhe.


"Ziemlich beeindruckend!", meinte der Wraith anerkennend und nickte Sam zu. Die Energiewerte sahen spontan deutlich besser aus. "Energiewerte absolut stabil und wir haben sogar noch mehr Puffer dazugewonnen. Sieht definitiv sehr gut aus! Schwankungen aktuell vollständig verschwunden.". Nicht übel, Sam! Nicht übel!

Während Sam dem Vorgesetzten mitteilte, dass sie bereit waren dachte Skarg jedoch auch wieder nach und tippte kurz auf dem Monitor um die Anzeigen zu wechseln. Das hatte er vorhin bei Sam schon beobachtet und wusste also, wie er zwischen einzelnen Werten wechselte, bevor er wieder zurück zur ursprünglichen Ansicht ging.


"Ich gehe davon aus, dass neben den Notsystemen für die Energieversorgung auch eine Redundante Verbindung existiert, oder?", fragte er nach. Wäre zumindest Logisch. Die Besten Generator-Backups brachten nichts, wenn durch irgend etwas die Verbindungsleitung beschädigt wurde. "Auch wenn die Werte aktuell so aussehen, als bekämen wir weder mit dem Energiefluss noch mit der Temperatur ein Problem hätte ich vielleicht noch eine Idee, wie wir im Ernstfall das gesamte System entlasten könnten. Wie Sie vielleicht wissen ist die Wraith Technologie eine recht Hybride Technik, die zu großen Teilen organischen Ursprungs ist.", beschrieb er dann. "Ein großes Manko dieser Art Grundlage ist es, dass unsere Technologie recht leicht erschöpfen kann. Deshalb brauchen unsere Schiffe nach längeren Hyperraumflügen auch immer kleine Erholungspausen.", kam er dann weiter auf den Punkt seiner Idee. "Um diese Ermüdung möglichst gering zu halten verwenden viele stark belastete Systeme eine gewisse Redundanz, die im Betrieb regelmäßig umschaltet. Um es einmal ganz rudimentär zu sagen: Wenn eine Verbindung überlastet, wechselt das System auf eine zweite Verbindung, bis die erste sich wieder erholt hat.".

Mit diesem Beispiel wusste Sam vermutlich, auf was Skarg hinaus wollte.

"Wenn wir die Redundanzen des Notsystems mit einem kleinen Zusatzprogramm als kurzer Puffer auch für die Hauptsysteme bereitstellen, dann sollte zumindest der Faktor Temperaturüberschreitung kein Thema mehr sein. Zusätzlich könnte es sich positiv auf den Energiefluss auswirken. Viele Verbindungen arbeiten bei höherer Hitze nicht mehr so leitend wie bei geringerer Temperatur.", schlug er also vor. "Vielleicht nur als zusätzliches Backup, sofern man es jetzt im Betrieb leicht umsetzen könnte ohne einen Ausfall zu riskieren."


Für zu viel Tech-Talk blieb jedoch keine Zeit, denn Sam war offenbar nach ihrer Anpassung noch etwas aufgefallen. Der Wraith nickte sofort, als sie ihm auftrug die Systeme noch einmal zu prüfen und im Auge zu behalten. Bereits deutlich sicherer wechselte Skarg zwischen den einzelnen Funktionen der Konsole hin und her und analysierte sichtlich konzentriert alle Werte, die ihm dort angezeigt wurden. Langsam wurde ihm auch die Schrift der Menschen geläufig. In der Praxis lernte man doch am Besten.

"Interessant ...", murmelte er kurz vor sich hin, beugte sich etwas näher zu dem Monitor fast als würde er die dort gezeigten Daten so tief wie möglich erfassen wollen. Er schob die Zeitachse des Graphen noch einmal ein Stück zurück, las die Werte dort und lugte dann kurz auf die Konsole vor Sam, auf der ein paar andere Werte gezeigt wurden, die man damit in Zusammenhang bringen konnte.

"Ich glaube der Wackelkontakt erklärt auch die minimalen Schwankungen vorhin.", analysierte er dann. "Waren wohl schon die ersten Anzeichen für das Problem. Kann nach der Behebung also nur noch besser aussehen.". Sam funkte indess schon ein Reparaturteam an. "Werte ansonsten bei mir noch in normalen Parametern, Sam.", teilte der Wraith noch mit. Gut zu wissen, dass die Systeme nicht von einem kleinen Wackelkontakt direkt kollabierten oder durchdrehten.
Zuletzt geändert von Skarg am 09.02.2021, 21:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Jack ONeill
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Beitrag von Jack ONeill » 30.01.2021, 22:41

Funkspruch von der Brücke.

"Hier O'Neill. Teyla wird sich um das Problem in Sektor 489 kümmern O'Neill Ende.

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Teyla Emmagan
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Beitrag von Teyla Emmagan » 04.02.2021, 00:05

Funkspruch von den Gängen:

„Teyla an Colonel Carter. Ich habe Sektor 489 erreicht. Wo finde ich die betroffene Energiekupplung?“
“We are going to fight. We are going to be hurt. And in the end, we will stand.”
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"

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Samantha Carter
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Beitrag von Samantha Carter » 13.03.2021, 21:10

Dass das Miterleben eines Absturzes dazu führte, dass man umso stärker daran arbeitete um keinen weiteren mehr zu erleben, konnte Skarg durchaus laut sagen. Würde Atlantis abstürzen oder im All seinen Schild verlieren, dann würde ein Großteil der Expedition sterben und sie würden das am weitesten entwickelte und mächtigste Raumschiff verlieren, das sie aktuell besaßen. Das durfte auf keinen Fall geschehen und Sam war fest entschlossen alles zu tun, um zu verhindern, dass die Energieverbindung zwischen der Rapiditas und Atlantis zusammenbrach.

“Da haben Sie vollkommen Recht.”, erwiderte Sam mit einem Schmunzeln und doch konnte man an ihren Augen sehen, wie ernst sie es meinte.

Dass Skarg Daniel hinterherrennen musste, um ihm zu erklären, dass er von ihm lernen wollte, konnte Sam sich jedoch nicht vorstellen. Der Archäologe hatte schon so viele Jahre mit ihr in einem Team gearbeitet und war so vielen zum Teil sehr bedrohlichen außerirdischen Kulturen begegnet, dass ein freundlicher Wraith, dessen Nährhand mit einem Handschuh gesichert war, ihn sicher nicht erschrecken würde. Wahrscheinlich würde ihr Teamkollege es sogar interessant finden, dass Skarg sich der Atlantis Expedition angeschlossen hatte und nun von ihm lernen wollte.

“Das kann ich gerne machen. Aber ich glaube bei Daniel müssen Sie sich keine Sorgen machen, dass er ihnen nicht zuhört. Ich vermute sogar, dass er es für die perfekte Gelegenheit hält, um kulturelle Studien durchzuführen.”, antwortete Sam und rechnete sogar damit, dass Daniel selbst Kontakt zu Skarg aufnehmen würde, wenn sie ihm nach dem Flug von ihrer Zusammenarbeit mit dem Wraith berichten würde. Sofern alles gut gehen würde. Auch wenn ihr die Zusammenarbeit mit Skarg gefiel, ja sogar Spaß machte, durfte sie nie vergessen, dass seine Spezies einen ausgesprochenen Appetit auf menschliche Energie hatte und er sie noch bevor Skargs Wachen reagieren konnten, überwältigen und töten konnte. Nachdem sie bereits ein wenig zusammengearbeitet hatten, fiel es ihr zwar schwer sich vorzustellen, dass Skarg so etwas tun könnte, aber stille Wasser gründeten häufig tief.

Skargs Erklärungen bezüglich der von den Wraith benutzten Zahlensysteme verfolgte Sam mit großem Interesse. Im Endeffekt war es bei den Wraith offensichtlich genauso wie bei den Menschen und auch bei den Antikern. Sie verwendeten in der Regel das Zahlensystem, das am besten zu dem jeweiligen Verwendungszweck passte.
“Davon gehe ich auch aus. Wir haben Hinweise, dass die Antiker in der Milchstraße für mathematische Berechnungen häufig das Oktalsystem verwendet haben. Soweit ich weiß, haben die Antiker auf der Erde sogar einen Weile das Duodezimalsystem benutzt. In der menschlichen Sprache und der Art und Weise, wie wir Zahlen bezeichnen, befinden sich noch starke Hinweise darauf. Mit der Zeit hat sich aber auch auf der Erde das Dezimalsystem durchgesetzt. Möglicherweise wurde es von den Antikern, die von Atlantis auf die Erde geflohen sind, in die Milchstraße gebracht, nachdem sie in der Pegasus-Galaxie das Dezimalsystem entwickelt und es zu ihrem primären Zahlensystem geworden ist.”, spekulierte Sam und merkte wieder einmal, dass sie wohl wirklich viel zu häufig mit Daniel zusammenarbeitete.

Im Laufe der Zeit hatte sie unzählige Fakten und Daten von ihm aufgeschnappt und besonders die Geschichte der Mathematik, die durch ihre Reisen durch das Stargate und ihre zahlreichen Entdeckungen auch in einem völlig anderen Licht erschienen war, hatte sie schon immer interessiert.

Doch nun, wo Colonel Sheppard die Triebwerke gestartet hatte, hatten sie keine Zeit mehr über Zahlensystem und ähnliche Dinge zu spekulieren. Nun war es wichtiger den Energiefluss möglichst konstant zu halten und das schien ihnen zumindest für einen Moment gelungen zu sein. Laut Skarg waren die Schwankungen verschwunden und der Energiefluss war aktuell stabil. Zufrieden nickte sie Skarg zu und ignorierte den stechenden Schmerz von den kleinen Verbrennung, die sie sich bei der Modifikation zugezogen hatte. Nachdem sie General O’Neill mitgeteilt hatte, dass momentan alle Systeme zufriedenstellend funktionierten, schien auch Skarg eine Idee zu haben, wie sie die Energieversorgung von Atlantis absichern konnten.

Sam hatte bereits davon gehört, dass die Technologie der Wraith wie ein lebender Organismus ermüden konnte. Dass die Wraith daher redundante Systeme bereithielten, auf die sie zurückgreifen konnten, war ein logischer Schluss daraus. Die Idee ein Programm zu schreiben, das einen entsprechenden Energiepuffer zurückhielt, auf den sie im Notfall für kurze Zeit zurückgreifen konnten, bis die primären Leitungen abgekühlt waren und wieder bessere Leitwerte erreicht hatten, wäre gar nicht schlecht.
“Gute Idee.”, lobte Sam ihren Partner und versicherte sich mit einem kurzen Blick auf die Bildschirme noch einmal, dass alles funktionierte, bevor sie sich von der Konsole abwandte und zu einer Materialkiste ging, die in einer Ecke des Maschinenraums stand.

Zügig öffnete sie die Kiste und zog einen Laptop heraus, der eindeutig schon bessere Zeiten gesehen hatte, aber auf dem alle Programme gespeichert waren, die sie benötigten, um ihre Systeme mit denen der Ori, der Antiker und auch der Goa’uld zu verbinden. Mit dem Laptop in der Hand kehrte sie zu Skarg zurück und bot ihm das zusammengeklappte Gerät an.

“Es war ihre Idee, also dürfen sie sich auch um das Programm kümmern, wenn Sie möchten.” Das Sicherheitsrisiko, das sie dadurch einging, war sehr gering, da Skarg ohne die notwendigen Verbindungskabel, die sich immer noch in der Materialkiste befanden, unmöglich Zugriff auf die Systeme der Rapiditas nehmen und hinter ihrem Rücken Schaden anrichten konnte.

“Sobald wir im Hyperraum sind und die Systeme stabil bleiben, werde ich die notwendigen technischen Anpassungen für die Umsetzung Ihrer Idee vornehmen.”, schlug Sam vor und war schon gespannt, ob es Skarg gelingen würde das Programm zu schreiben und welchen Programmierstil er benutzte.

Doch dann beanspruchte der Wackelkontakt in Sektion 489 ihre gesamte Aufmerksamkeit und sie nickte nur kurz, als Skarg ihr mitteilte, dass der Wackelkontakt wahrscheinlich für die Schwankungen verantwortlich gewesen war, die sie vor Kurzem beobachtet hatten.
“Danke, Skarg. Behalten Sie die Systeme weiterhin im Auge.”, erwiderte Sam beiläufig und wartete dann angespannt auf Teylas Rückmeldung. Wenig später meldete Teyla auch, dass sie in dem Sektor eingetroffen war und nun nach der Energiekupplung suchte.

Für einen Augenblick senkte Sam kurz ihren Blick und versuchte sich den Korridor vorzustellen. Da sich der Korridor sehr nahe an der Brücke und auch den Quartieren der Offiziere befand, war er deutlich stärker verziert als die Gänge in der Nähe des Maschinenraums, wodurch die Wartungsschächte ziemlich schwer zu finden waren. Aber in den Wochen, die sie auf der Rapiditas bei ihrem Flug zwischen den Galaxien verbracht hatte, hatte sie gelernt, dass es einen Trick gab um die Wartungsschächte dennoch problemlos zu finden.
“Carter an Teyla, achten sie auf die Wandpanele. An der Stelle, wo sich der Wartungszugang befindet, ist ein grüner Schmuckstein anstelle eines blauen Steines in die Wandpanele eingesetzt worden. Den Wartungszugang können sie öffnen, indem sie den Schmuckstein gegen den Uhrzeigersinn drehen.”, erklärte sie der Athosianerin und blickte dann angespannt auf die Anzeigen auf ihrer Konsole. Anhand des Energieverbrauchs vermutete sie, dass Colonel Sheppard aktuell die Hyperraumtriebwerke warmlaufen ließ und den Sprung in den Hyperraum vorbereitete. Sie hatten also nicht mehr viel Zeit um den Wackelkontakt zu beheben.

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Teyla Emmagan
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Beitrag von Teyla Emmagan » 22.03.2021, 18:28

Funktspruch von den Gängen:

„Teyla an Colonel Carter. Ich habe den Wartungszugang gefunden und geöffnet. Ich sehe nun diverse Leitungs- und Verbindungssysteme vor mir, die teils mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet sind. Können Sie mir weitere Instruktionen zum Auffindeort der betroffenen Energiekupplung geben?“
“We are going to fight. We are going to be hurt. And in the end, we will stand.”
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"

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Skarg
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Beitrag von Skarg » 26.03.2021, 17:20

Der Wraith nickte, als Sam ihm berichtete, dass Daniel wohl eher ein interessierter Mensch sein würde. "Das klingt sehr erfreulich.", meinte der Außerirdische lächelnd bevor er merklich interessiert Carters Ausführungen über die Entwicklung und Nutzung diverser Zahlensysteme lauschte, welche die Antiker offenbar sogar bis zur Erde gebracht hatten. Die Erde die - wie Skarg inzwischen wusste - sogar in einer ganz anderen Galaxie lag. Weit weit von Pegasus entfernt. So weit, dass selbst das Stargate Netzwerk sie nur an einem Punkt anwählen konnte. Und das mit einem immens hohen Energiebedarf. "Das Dezimalsystem ist auch glaube ich eine hervorragende Wahl für alltäglichere Mathematik.", meinte der Grünling nickend. "Eine Gemeinsamkeit unserer Spezies ist immerhin, dass sowohl Antiker, Menschen und auch Wraith 10 Finger besitzen.", er hob kurz seine Hände und bewegte leicht die Finger. "Das berühmte 'an den Fingern abzählen' beobachtet man immerhin ziemlich häufig, vermutlich beeinflusst das die Wahl des bevorzugten Zahlensystems ebenfalls ein bisschen.", mutmaßte er einfach mal. "Es wäre wirklich spannend eine Spezies mit mehr oder weniger Fingern kennen zu lernen und welches Zahlensystem diese primär verwenden..." Durchaus ein spannendes Thema. Und man merkte, dass Skarg wohl auch einen gewissen Hang zu Forschung und Wissenschaft hatte, denn für andere wäre so ein Thema sicherlich schnell als 'langweilig' oder 'nerdig' verrufen. "Irgendwie finde ich es auch äußerst interessant, wie sehr sich unsere Welten oder Galaxien doch irgendwann miteinander verwoben haben. Und das über all diese Entfernung. Schon spektakulär. Gerade die Antiker haben wohl wirklich viele Welten nachhaltig geprägt." In Skargs Gesichtsausdruck war eine gewisse Art der Bewunderung zu sehen.

Doch leider hatten sie nicht mehr wirklich Zeit dieses spannende Thema weiter zu vertiefen, denn die Pflicht rief wieder und die kurze Wartezeit, die sie überbrückten, war schon zu Ende. Sowohl Sam als auch Skarg konzentrierten sich spontan wieder auf ihre Aufgabenbereiche. Der merkliche Start der Triebwerke war ein Weckruf, dass Ablenkungen gerade nicht mehr angebracht waren. Und der Aufbau der Systeme hier war durchaus kritisch. Ein Ausfall an irgend einer Stelle könnte für alle fatale und gar tödliche Folgen haben. Und das wollte hier wohl niemand. Sie saßen sprichwörtlich alle im selben Boot - oder Schiff. Skargs Idee schien bei Sam Anklang zu finden. Sie ging zu einer Materialkiste und kramte dort einen Laptop hervor. Zunächst dachte Skarg, dass Carter selbst ihrer Arbeit weiter nachging und hatte inzwischen wieder auf den Monitor geblickt und die Messwerte überprüft, als er jedoch im Augenwinkel sah, dass Carter mit besagtem Laptop zu ihm kam und ihm diesen hinhielt.

Skarg drehte zunächst seinen Kopf zu Carters Richtung, richtete sich dann vom Monitor auf und nahm den Laptop überrascht an sich. Das war doch ein immenser Vertrauensbeweis und schmeichelte ihm gerade sehr. Und es war nicht nur ein Vertrauensbeweis: Trotz der widrigen Umstände, dass Skarg es hier ebenfalls mit ihm bisher unbekannter Technik zu tun hatte und die Sprachbarriere ebenfalls hinzu kam glaubte Carter wohl so an seine Fähigkeiten, dass sie ihm so eine Aufgabe anvertraute. Ein dankbares Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht.
"Oh das ... vielen Dank, es wäre mir eine Ehre!", meinte Skarg also. "Ich bin zwar aktuell auch ziemlich außerhalb meiner Wohlfühlzone was Technik angeht. In einem Wraith Schiff an einem Wraith Computer wäre ich sicher schneller, aber ich denke ich habe eine Idee, wie ich es auf diese Art System übertragen kann.", verkündete er voller Tatendrang, nickte noch einmal kurz und stellte dann den Laptop auf einen freien Bereich und klappte ihn auf, um ihn zu starten.


Mit den Schriftzeichen der Menschen hatte der Wraith immer noch ein paar Schwierigkeiten. Er war immerhin erst kurz auf Atlantis und hatte noch nicht wirklich so viele Befugnisse bekommen, um wirklich tief in die Materie einzusteigen. Doch der über 400 Jahre alte Außerirdische war ein cleveres Kerlchen, ziemlich lernbereit und zudem ein guter Beobachter. Noch auf seinem Planeten, bei einem der Besuche, bei denen seine Geschichte verifiziert wurde, hatte er den Menschen dort sein abgestürztes Hive gezeigt. Und hatte dort beobachtet, dass auf den Computern der Atlantis Mission eine Art 'Übersetzer' vorhanden war, welcher Wraith-Code in Menschen-Code umwandeln konnte. Das könnte ihm zumindest dahingehend einen Vorteil geben, dass er in einer ihm bekannten Umgebung das Programm schreiben konnte und nicht zu der Sprachbarriere der Schriftzeichen auch noch Unterschiede in Programmiersprachen zum Tragen kamen. Gleichzeitig würde er aber dank dieses übersetzenden Compilers mehr über diese Programmiersprache und Schriftzeichen der Menschen lernen. Zwei Fliegen mit einer Klappe sozusagen!

Es dauerte nicht lange, da hatte Skarg auch schon das Symbol für die Übersetzungs-Matrix auf dem Laptop gefunden und steuerte gekonnt mit dem Trackpad darauf und startete das entsprechende Interface, welches ihm auf seiner rechten Seite (mit Wraith-Schriftzeichen und Programmcode) sogleich etwas heimischer vorkam. Passenderweise zeigte eine OnScreen Tastatur auch einige Wraith Zeichen und deren Position auf der menschlichen Tastatur an. Für Menschen eigentlich wohl dazu gedacht, umgekehrt spicken zu können. Für Skarg aber genau andersrum mindestens ebenso praktisch.
"Mhm!", murmelte er zufrieden vor sich hin als diese erste Hürde aus dem Weg war. Immer wieder schielte er jedoch auf die Anzeigen auf dem anderen Monitor, denn das war ebenfalls sein Aufgabengebiet. Würden die Werte dort plötzlich schlechter aussehen, so könnte er Carter Bescheid geben.

Jetzt aber erst weiter probieren: Skarg drückte probeweise ein paar Buchstabentasten und traute sich kurz danach etwas schneller eine Zeile Programmcode auf der Wraith-Seite des Eingabefelds zu schreiben und blickte dann hinüber dazu, was das System daraus 'übersetzte'. Okay das half ihm wirklich zu verstehen wie die menschliche Schrift und Programmierweise funktionierte!
"Ich glaube ich kriege das mit Euren Schriftzeichen bald drauf.", meinte er kurz und lächelte zu Carter. "Die Messwerte sind übrigens alle noch in der Norm.", fügte er dann kurz hinzu.

Nun ging es zum praktischen Teil: Skarg verließ kurz den Laptop und betrachtete sich einige der chaotisch im Raum verteilten Energieleitungen und wie diese verliefen. Und vor allem: Wo an diesen Leitungen Mess-Sonden angebracht waren und wo Relais waren, die man umschalten konnte. Die Adressen dieser Geräte brauchte er immerhin für sein Programm. Es musste vor als auch hinter der entsprechenden Leitungen ein Messwert erfasst werden und die Relais würden dann entsprechend geschaltet werden und den Energiefluss drosseln oder verteilen. Oder sogar eine Leitung kurzzeitig komplett aus der Gleichung nehmen, falls diese beispielsweise in ein Hitzeproblem lief und etwas Zeit zum abkühlen brauchte. Eben so, wie Wraith Hives direkt gebaut waren. Ohne diese Verteilung hätte ein Wraith'scher Hyperraumantrieb eine noch kleinere Reichweite. Aber Optimierung war bekanntlich alles.

Nachdem Skarg sich die Geräte eingeprägt hatte ging er wieder zu dem Laptop und begann nun etwas schneller tippend ein Programm zu entwerfen. Ab und an blickte er wieder zu den Leitungen und den Geräten. An seinen Pupillen sah man deutlich, dass der Außerirdische sich gerade ziemlich auf seine Aufgabe konzentrierte und das er gedanklich wohl gerade sehr viele 'Rädchen' drehen ließ, um sich die ganze Situation vorzustellen. Die Technik der Ori und die von Atlantis waren zwar etwas, was der Wraith noch nie gesehen hatte. Aber rein von der Funktion war doch vieles überraschend mit der Wraith Technik vergleichbar. Irgendwo tief unten gab es immerhin verschiedene gemeinsame Nenner. Alleine schon deshalb, weil sich alle drei Technologieformen in den selben physikalischen Grundsätzen bewegen mussten. Und ein bisschen Routine hatte Skarg in seinen 400 Lebensjahren auch bilden können. Gerade bei dem so stark beschädigten Hive Schiff auf seinem Planeten hatte er beim autodidaktischen Lernen und Flott machen einiger Systeme ständig etliche Dinge überbrücken und zweckentfremden müssen, damit überhaupt wieder etwas funktionierte. So ein Umleitungs- und Lastensteuerprogramm war im Grunde also etwas, was er schon eine geraume Zeit in seinem Leben üben konnte. Es war jedenfalls bei Weitem nicht das erste dieser Art, das er entwickelte. Nur für einen anderen Zweck.


"Gibt es eigentlich in der Verbindung der Energie die von hier bezogen wird zum Hyperantrieb von Atlantis noch eine gewisse Form eines Wechsel- oder Gleichrichters oder Umspanners? Oder wird die hier erzeugte Energie sozusagen ohne Umleitungen in den Hyperantrieb gespeist?", fragte er plötzlich. Was hinter diesem Maschinenraum lag und wie die Endverbindung auf Atlantis aussah konnte Skarg von hier aus ja nicht sehen. Insbesondere, weil der Laptop ja auch noch nicht an die Produktivsysteme angebunden war. "Dann müsste man davon noch ein paar Latenzen beachten, ansonsten fällt dieses Problem weg.", begründete er dann den technischen Hintergrund seiner Frage.



Inzwischen meldete sich aber Teyla per Funk. Teyla Emmagan war im selben Team - SGA1 - dem auch Skarg zugewiesen wurde. Aufgrund der aktuellen Situation auf Atlantis hatten sie zwar noch nicht wirklich das Vergnügen von Missionen, aber trotzdem hatte der Wraith ja schon die ein oder anderen des Teams etwas kennen lernen dürfen. Teyla war hier besonders faszinierend. Sie war der erste Mensch, auf den Skarg traf, der Wraith nicht nur spüren konnte, sondern auch theoretisch in dessen telepathisches Netzwerk konnte. Wirklich beeindruckend. Umgekehrt spürte Skarg auch immer Teylas Anwesenheit. Fast so wie bei einem Artgenossen. Irgendwie seltsam. Aber so spürte er auch immer, dass Teyla eine sehr willensstarke Person war die auch in schwierigen Situationen stets die Ruhe bewahren konnte. Das imponierte ihm. Sie hätte wohl wahrlich das Potential eine Königin zu werden - wenn man in Wraith Gedankenschemen dachte zumindest. Ansonsten sicher auch eine hervorragende Anführerin.

Da Skarg noch auf Carters Info bezüglich des Energieaufbaus wartete, war Skarg gerade wieder ganz im hier und jetzt und nicht mit seinem Programm beschäftigt. Er hörte den Funkspruch mit und nutzte die Zeit, auch noch einmal seine Messwerte zu überprüfen.
"Die Sinuskurve der Schwankungen nimmt ein wenig zu. Noch im grünen Bereich, aber es beginnt etwas zu wackeln.", berichtete er. "Sagen Sie Teyla bitte sie soll vorsichtig sein bei leitenden Bauteilen. Es könnte sein, dass der Wackelkontakt eine unsaubere Isolierung ist, die an etwas leitendes gestoßen ist. Dann könnten Gehäusebauteile auch unter Spannung stehen.", warnte er besorgt. Ein Zeichen, dass Skarg aber auch so dachte, dass er kein Menschenleben hier gefährden wollte. "Die Schwankungen sehen nämlich recht zufällig aus, ich vermute da geht Energie irgendwo hin, wo sie nicht hin soll. Vielleicht ein lockeres Kabel oder ein beschädigter Kabelmantel welcher etwas anderes berührt." - ansonsten wäre die Schwankung wohl eher mehr oder weniger auf der Frequenz des Energiebedarfs der Triebwerke.
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Samantha Carter
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Beitrag von Samantha Carter » 18.04.2021, 01:16

Sofort als Skarg seine Hände hob, hörte Sam das mechanische Geräusch von Waffen, die entsichert und auf den Wraith gerichtet wurden. Dabei hatte er doch lediglich seine Worte verdeutlichen wollen. Sie war sich sicher, dass sie zu keinem Augenblick in Gefahr gewesen war. Die beiden Marines sahen das aber offensichtlich anders. “Senken Sie die Waffen.”, befahl Sam den beiden Wachen, von denen einer bereits ein paar Schritte in den Maschinenraum gekommen war.

Sie konnte es verstehen, dass die Wachen vorsichtig waren, aber besonders der eine von ihnen schien geradezu auf eine Gelegenheit zu warten, um Skarg zu erschießen. Sam konnte nur spekulieren, ob hinter dieser Schießwütigkeit vielleicht irgendein Erlebnis mit den Wraith stand. Immerhin war die Atlantis-Expedition schon häufiger in Gefechte mit den Wraith verwickelt gewesen und nicht wenige Expeditionsmitglieder hatten dabei ihr Leben verloren. Möglicherweise hatte der eine Marine einen guten Freund verloren und hatte seitdem große Wut auf die Wraith. Aber wenigstens befolgte er ihren Befehl, senkte seine Waffe und kehrte auf seine Position an der Tür des Maschinenraums zurück.

Zufrieden nickte Sam und sah dann wieder mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck zu Skarg. Sie zuckte kurz mit den Schultern und suchte für einen Augenblick nach den richtigen Worten, entschied sich dann aber dazu nichts außer
“Tut mir Leid” zu dem Zwischenfall zu sagen. Was sollte sie auch sonst dazu sagen? Die beiden Marines hatten nur ihre Arbeit getan und es war ja nichts geschehen, außer dass ihr Gespräch unterbrochen worden war.

“Ich gehe auch davon aus, dass die Anzahl der Finger großen Einfluss auf die Wahl des Zahlensystems hat. Leider habe ich bisher keine Spezies mit einer anderen Anzahl an Fingern getroffen. Aber das Universum ist so groß, dass es dort draußen sicherlich irgendeine Spezies gibt, die eine andere Anzahl an Fingern hat.”, spekulierte Sam. Sie freute sich schon auf den Tag, an dem sie sich wieder der Erkundung der Milchstraße oder der Pegasus Galaxie widmen konnte. Mit der Phönix würde sie sogar Planeten erreichen können, die gar kein Stargate besaßen. Aber leider war der Tag, an dem sie sich wieder stärker der Forschung widmen konnten, immer noch sehr weit entfernt.

Skarg schien sehr beeindruckt davon zu sein, dass sie ihn mit dieser Aufgabe betraute. Aber sie hatte bisher immer daran geglaubt, dass jeder eine Chance verdiente und sie war sich inzwischen sicher, dass der Wraith sie nicht enttäuschen würde. Sein Intellekt schien den von vielen ihrer Kollegen zu übertreffen und auch wenn er sich aktuell nicht in seiner Wohlfühlzone befand, wusste sie, dass er sein bestes geben würde. Aus den Augenwinkeln beobachtete Sam, wie Skarg den Laptop aufklappte, das Übersetzungstool suchte und mit seiner Hilfe zu programmieren begann.

Als Skarg dann jedoch seinen Arbeitsplatz verließ, um sich einen Überblick über die Leitungen, Relais und Verteiler zu verschaffen, wurden die beiden Marines schon wieder unruhig. Sam signalisierte ihnen mit einer Handbewegung, dass sie ruhig bleiben sollte, aber sie musste kein Hellseher sein, um zu wissen, dass besonders der eine Marine seinen Finger schon wieder sehr nah am Abzug liegen hatte. Inzwischen war Skarg an seinen Platz zurückgekehrt und die Marines entspannten sich wieder ein wenig. Sam war sich nur nicht sicher, wie lange das anhalten würde.
“Zwischen der Rapiditas und Atlantis befindet sich noch ein Gleichrichter. Um Verluste möglichst gering zu halten arbeiten wir auf der Rapiditas mit Wechselstrom. Sobald der Strom in die supraleitenden Wände von Atlantis eingespeist wird, wandeln wir den Wechselstrom in Gleichstrom um. Die Systeme von Atlantis sind hauptsächlich auf Gleichstrom ausgelegt und dank der Hochtemperatursupraleiter der Stadt haben wir keine Leitungsverluste. Der Strom wird dann zunächst zum Kontrollstuhl geleitet und die Stadt beziehungsweise Colonel Sheppard kümmern sich um die weitere Energieverteilung.”, beantwortete Sam Skargs Frage und hörte dann aufmerksam Teylas Funkspruch zu.

Die Athosianerin hatte offensichtlich die Wartungluke gefunden und suchte nun nach der von dem Kurzschluss betroffenen Energiekupplung. Angestrengt versuchte sich Sam vorzustellen, was Teyla nun vor sich sah und wurde abrupt aus ihren Gedanken gerissen, als Skarg sie ansprach. Er hatte vollkommen Recht mit seinem Einwand. Die Schwankungen waren wirklich zu zufällig, um nicht von einem Wackelkontakt zu stammen. Doch das könnte bedeuten, dass Teile des Wartungsschachts unter Hochspannung standen. Würde Teyla eine falsche Leitung berühren, könnte sie im schlimmsten Fall einen tödlichen Stromschlag erleiden.
“Carter an Teyla, warten Sie einen Augenblick.”, bat sie die Athosianerin darum einen Moment zuwarten und ging dann zu ihrem eigenen Laptop.

Mit großer Geschwindigkeit flogen ihre Finger über die Tasten, während sie verschiedene Energieflussdiagramme aufrief. Sie wollte auf keinen Fall Teylas Leben riskieren. Sie hatten zwar bisher noch nicht häufig zusammengearbeitet, aber alleine ihr gemeinsames Abenteuer auf der Erde vor zwei Jahren hatte dafür gesorgt, dass sie sich bereits ein wenig mit der Athosianerin angefreundet hatte. Doch selbst wenn es eine andere Person wäre, die dort vor den Energiekupplungen stand, würde Sam es nicht zulassen, dass sie sich in eine zu große Gefahr begab.

Endlich hatte Sam das Diagramm gefunden, das sie gesucht hatte und begann eilig die Energie umzuleiten. Die Umleitung würde nicht lange dem hohen Energiefluss standhalten, aber zumindest bestand im Augenblick keine Gefahr mehr für Teyla.
“Carter an Teyla, ich habe die Energiekupplung abgeschaltet. Sie sollten die Leitungen nun gefahrlos berühren können. Die Energiekupplungen sind mit einem bräunlichen Material isoliert und führen stets zu einem Panel, in dem sich Kontrollkristalle befinden. Ich gehe davon aus, dass entweder der Kontrollkristall einen Sprung hat oder der Stecker der Kupplung sich gelöst hat. Sollte der Kontrollkristall einen Sprung haben, können sie ihn mit einem identischen Kristall aus dem benachbarten Wartungsschacht ersetzen. Die Energiekupplungen in dem Schacht sind defekt und werden aktuell nicht verwendet. Aber beeilen sie sich bitte. Ich kann die Energie nicht lange umleiten.”, erklärte Sam ihrer Kollegin und sah dann zu Skarg. “Behalten sie die Zeit und die Energieschwankungen im Auge. In einer Minute müssen wir die Energie spätestens wieder umschalten.”, teilte sie dem Wraith mit und beobachtete mit großer Sorge, wie der Leitwert der Ersatzleitung, die sie ausgewählt hatte, mit jeder Sekunde geringer wurde.

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Teyla Emmagan
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Beitrag von Teyla Emmagan » 24.04.2021, 23:18

Funkspruch aus den Gängen:

„Teyla an Colonel Carter, ich habe einen beschädigten Kristall gefunden und begebe mich nun zum benachbarten Wartungsschacht, um den Ersatz zu besorgen.“

Etwas später:

„Teyla an Carter, ich habe die Kristalle ausgetauscht und auch die Steckverbindung zur Sicherheit kontrolliert. Bitte überprüfen Sie die Funktionalität. Ich werde solange hier warten, falls sich weitere Probleme abzeichnen.“
“We are going to fight. We are going to be hurt. And in the end, we will stand.”
― "Roland Deschain" aus Stephen King, "The Drawing of the Three"

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